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Benedikt Pawlita

 

Des Schamanen Traum vom Mammutbaum

 

Neuerscheinung als Buch       
(295 Seiten. Im homöopathischen Buchhandel.   Euro 15,90)

Die faszinierenden Ergebnisse einer homöopathischen Prüfung von Sequoiadendron giganteum werden dargestellt und in komplexe Bezüge gesetzt. Integriert sind weitere Prüfungen des Riesenmammutbaumes, von Sequoia sempervirens, Küstenmammutbaum, und von Metasequoia glyptostroboides, chinesischer Rotholzbaum.

Überzeugende Kasuistiken von K.-J. Müller und M. Riefer bestätigen die extrahierten Themen.

Aus den Resultaten abgeleitete Verbindungen und Parallelen zu uralten schamanistischen Vorstellungen und indischen Chakren sind ungewöhnlich und verblüffend.

 

Copyright: Dr. Benedikt Pawlita 2002

Inhalt

Vorwort und Danksagung *

1. Bäume *

2. Wie alles begann, wer mitmachte und was sonst noch am Anfang stand *

3. Zeittafel *

4. Sequoiadendron giganteum - Name und Botanik *

5. Ich rieche nichts, und doch rieche ich was *

6. Das weiße Linnen hat keine Flecken *

7. Ein Kopf aus Glas *

8. Die geheime Kraft des Mammutbaums *

9. Der Schamane fliegt der Seele nach *

10. Sequoiadendrons Wege überraschen *

11. Penthesileas Traum oder Anima sucht Animus *

12. Sehnsucht nach der Kindheit *

13. In einem Boot will ich die Welt verlassen *

14. Der Baum wächst gen Himmel *

15. Mammutbaum, Homöopathie, Schamanismus und Basis-Chakra *

16. Ich nehme die Botschaft des Baumes auf *

17. Symptomverzeichnis *

18. Die dänische Arzeimittelprüfung von Sequoiadendron giganteum *

19. Die amerikanische Prüfung von Sequoia sempervirens *

20. Julia Butterfly bleibt oben – eine nichthomöopathische Prüfung *

21. J. Michels Berliner Erfahrungen mit der Verreibung von Sequoiadendron giganteum *

22. Metasequoia glyptostroboides – ein kurzer Kontakt *

23. Papageno singt sich an die Spitze *

24. Analyse der Fallgeschichte *

25. Des Feuerwehrmanns Füße wandern unterm Tisch *

26. Müllers Mammutbaumpatient- im Vergleich mit der AMP *

27. Auf einen Blick. Themen und Symptome aus der AMP und den Kasuistiken *

Nachklang *

Literaturverzeichnis *

 

 

 

Vorwort und Danksagung

An Ostern 2001, vorchristlich ist es die Zeit des Frühlingsfestes Ostara, hat mich der Mammutbaum gefunden. Ich wusste noch nicht, was das für Folgen nach sich zog.

Die Mühen des Baumriesen schufen unerwartete Ergebnisse, die nicht zu einem Dornröschenschlaf verdammt sind. Der Baum deckt auf.

So entwickelte sich ein Buch, das wie ein Baum wuchs. Die einzelnen Kapitel orientieren sich an den Prüfresultaten. Sehr rasch stiegen archaische Zeiten auf. Völkerkundliche Beobachtungen und symbolische Deutungen boten sich als Helfer an, psychologische Interpretationen schienen manchmal unentbehrlich und sollten einen Anker in die anerkannten Wissenschaft werfen. Ganz von alleine entwickelten sich parapsychologische Themen und Ausflüge in Regionen des Unbewussten. Unerwartete und gehaltvolle Träume luden zu weiteren Nachforschungen ein. Ungezwungen gewann die Idee Konturen, der Tiefe der Homöopathie nachzuspüren und sie unvoreingenommen mit animistischen und schamanistischen Vorstellungen zu verbinden.

Ich suchte andere Prüfungen und verglich sie mit der hier vorgestellten. Ergänzend bot Julia Hills Buch über ihre zweijährige Mammutbaumbesetzung in Kalifornien überraschende Parallelen zu den gewonnenen Erkenntnissen.

Allen, die nichts von den "Erscheinungen hinter den Dingen" halten, möge die blanke Datensammlung genügen.

Kate Birch, die eine Prüfung des Küstenmammutbaumes, Sequoia sempervirens, veröffentlicht hatte, hat auf meinen Wunsch nach Jahren wieder ihre Prüfprotokolle durchgesehen.

Als ich Anfang des folgenden Jahres glaubte, das Buch sei fertig, hat mich Karl-Joseph Müller, der 1996 die erste Kontaktprüfung von Sequoiadendron durchgeführt und eine eigene Fallgeschichte beigesteuert hat, im Februar 2002 auf einen Mammutbaum-Fall von Marco Riefer und eine dänische AMP, die Joakim Larsen verantwortete, aufmerksam gemacht.

Martin Bomhardt habe ich den Hinweis auf Johannes Michels Mammutbaumverreibung zu verdanken, die er in einem Vortrag, erhältlich in Kassettenform, einem interessierten Publikum präsentiert.

Ich bin der festen Überzeugung, dass nur klinische Bestätigung eine sichere Verschreibung nach sich zieht. Es ist aufregend, die mir bekannten Behandlungsgeschichten mit den Prüfungsresultaten abzugleichen. Auch der routinierte Homöopath kann sich der Faszination der frappanten Übereinstimmungen nicht entziehen.

Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die jedem Leser einen individuellen Zugang gestatten.

Ich danke allen Teilnehmern, die sich auf dieses Experiment einließen und mir vertrauen. Besonders erwähne ich Matthias, der mich tatkräftig unterstützte und meine schriftstellerischen Gehversuche kritisch begleitete.

Der Mammutbaum hat mich über Monate im Griff gehabt. Ich bin wie die anderen Prüfleiter, Joakim Larsen und Johannes Michels, der festen Überzeugung, Sequoiadendron ist ein besonderes und potentes Mittel, das an den Grundfesten so mancher Überzeugung rüttelt.

Meine Verknüpfungen und Deutungen im ersten Teil des Buches sind Ausdruck des Bemühens um Verstehen und Begreifen. Die gebotene Information ist subjektiv gewählt und versucht möglichst kurz, ohne zuviel Erwartung an Vorwissen, Mut für ein eigenes "Türöffnen" zu schaffen.

 

 

1. Bäume

Der Dichter und Schriftsteller Hermann Hesse, weltweit verehrt und mein süddeutscher Landsmann, veröffentlichte im Frühjahr 1919 seine Gedanken über Bäume.

"Bäume sind für mich immer die eindringlichsten Prediger gewesen. Ich verehre sie, wenn sie in Völkern und Familien leben, in Wäldern und Hainen. Und noch mehr verehre ich sie, wenn sie einzeln stehen. Sie sind wie Einsame. Nicht wie Einsiedler, welche aus irgendeiner Schwäche sich davongestohlen haben, sondern wie große, vereinsamte Menschen, wie Beethoven und Nietzsche. In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen; allein sie verlieren sich nicht darin, sondern erstreben mit aller Kraft ihres Lebens nur das Eine: ihr eigenes, in ihnen wohnendes Gesetz zu erfüllen, ihre eigene Gestalt auszubauen, sich selbst darzustellen. Nichts ist heiliger, nichts ist vorbildlicher als ein schöner, starker Baum.

Wenn ein Baum umgesägt worden ist und seine nackte Todeswunde der Sonne zeigt, dann kann man auf der lichten Scheibe seines Stumpfes und Grabmals seine ganze Geschichte lesen: in den Jahresringen und Verwachsungen steht aller Kampf, alles Leid, alle Krankheit, alles Glück und Gedeihen treu geschrieben, schmale Jahre und üppige Jahre, überstandene Angriffe, überdauerte Ströme. Und jeder Bauernjunge weiß, dass das härteste und edelste Holz die engsten Ringe hat, dass hoch auf Bergen und in immerwährender Gefahr die unzerstörbarsten, kraftvollsten, vorbildlichsten Stämme wachsen.

Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. Sie predigen nicht Lehren und Rezepte, sie predigen, um das Einzelne unbekümmert, das Urgesetz des Lebens.

Ein Baum spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben. Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat, einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut, einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Ringe. Mein Amt ist, im ausgeprägten Einmaligen das Ewige zu gestalten und zu zeigen.

Ein Baum spricht: Meine Kraft ist das Vertrauen. Ich weiß nichts von meinen Vätern, ich weiß nichts von den tausend Kindern, die in jedem Jahr aus mir entstehen. Ich lebe das Geheimnis meines Samens zu Ende, nichts anderes ist meine Sorge. Ich vertraue, dass Gott in mir ist. Ich vertraue, dass meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem Vertrauen lebe ich.

Wenn wir traurig sind und das Leben nicht mehr gut ertragen können, dann kann ein Baum zu uns sprechen: Sei still! Sei still! Sieh mich an! Leben ist nicht leicht, Leben ist nicht schwer. Das sind Kindergedanken. Lass Gott in dir reden, so schweigen sie. Du bangst, weil dich dein Weg von der Mutter und Heimat wegführt. Aber jeder Schritt und Tag führt dich neu der Mutter entgegen. Heimat ist nicht da oder dort. Heimat ist in dir drinnen, oder nirgends.

Wandersehnsucht reißt mir am Herzen, wenn ich Bäume höre, die abends im Wind rauschen. Hört man still und lange zu, so zeigt auch die Wandersehnsucht ihren Kern und Sinn. Sie ist nicht Fortlaufenwollen vor dem Leide, wie es schien. Sie ist Sehnsucht nach Heimat, nach Gedächtnis der Mutter, nach neuen Gleichnissen des Lebens. Sie führt nach Hause. Jeder Weg führt nach Hause, jeder Schritt ist Geburt, jeder Schritt ist Tod, jedes Grab ist Mutter.

So rauscht der Baum im Abend, wenn wir Angst vor unseren eigenen Kindergedanken haben. Bäume haben lange Gedanken, langatmige und ruhige, wie sie ein längeres Leben haben als wir. Sie sind weiser als wir, solange wir nicht auf sie hören. Aber wenn wir gelernt haben, die Bäume anzuhören, dann gewinnt gerade die Kürze und Schnelligkeit und Kinderhast unserer Gedanken eine Freudigkeit ohnegleichen. Wer gelernt hat, Bäumen zuzuhören, begehrt nicht mehr ein Baum zu sein. Er begehrt nichts zu sein, als was er ist. Das ist Heimat. Das ist Glück."

 

 

2. Wie alles begann, wer mitmachte und was sonst noch am Anfang stand

Einleitung und Mittelwahl

Am Ostersamstag stand völlig überraschend mein Sohn vor der Tür. Am Tag drauf fragte er mich, ob ich Lust hätte, seine Berliner Freunde in eine homöopathische Arzneimittelprüfung einzubeziehen. Sie wollten Homöopathie "erfahren".

Mir gefiel der Gedanke, mit homöopathisch "unverbildeten" Versuchspersonen zu arbeiten.

Ich hatte noch keine Vorstellung, welches Mittel ich auswählen sollte. Ich setzte ich mich zuerst an meinen PC und verfasste eine allgemeine Information für die künftigen Prüfer, die ich weder kannte noch zu Gesicht bekommen würde. Sie sollten mir ihre Beobachtungen schriftlich, auf Wunsch auch anonym, mitteilen.

Mit Prüfer, Freund usw. sind natürlich auch Prüferin, Freundin usw. gemeint. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die alte Literatur wahrscheinlich nur von Männern geschrieben wurde und sich bis heute die männliche Sichtweise an die erste Stelle setzt. Warum ist rechts gleich männlich, gleich richtig, Eva die schwache Menschin, die der Teufel brauchte, um den hehren Adam-Geist reinzulegen?

Dann holte ich eine Schachtel mit 54 neuen, mir zum größten Teil unbekannten Mitteln, und griff nach kurzem Überlegen "Sequoia" 200C von Helios Pharmacy, England, heraus. Anschließend fing ich an, die winzigen Kügelchen in kleine Fläschchen umzufüllen und mit einem Etikett zu versehen, auf das ich in orange "Prüfmittel" schrieb. Den Einführungstext und das Fläschchen steckte ich in einen Fensterbriefumschlag.

Um die Zahl der potentiellen Prüfer zu erhöhen, sprach ich Freunde, Verwandte und Bekannte an und bat sie, mitzumachen oder wenigstens eine Traumprüfung ohne Einnahme des Mittels durchzuführen.

Bei der Erläuterung der Homöopathie und der Prüfung wurde mir klar, wie viel Informationsdefizit, auch Ängste vor möglicher "Aufdeckung" oder "Aktion" tieferer Konflikte bestehen. Ich hatte nur verraten, dass es sich um eine C 200 handelt, die keine Materie, lediglich Information enthalte. Ich hatte das naive Vorurteil, moderne Menschen vertrauten nur auf naturwissenschaftliche Erfahrung und fürchten sich nicht vor einem solchen "Hokuspokus" wie einer homöopathischen Potenz.

Im weiteren Verlauf kamen doch so interessante Ergebnisse zum Vorschein, dass ich mich entschloss, trotz Mängeln im Prüfdesign, die einfach blinde Prüfung, die ursprünglich der eigenen Erfahrung und meiner Neugier dienen sollte, einem größeren Publikum anzubieten.

In der Folgezeit hatte ich mich weiter über die Substanz informiert, mir eine Zusammenstellung einer von Müller 1996 durchgeführten Traumprüfung mit Sequoiadendron 60C, der einzigen, die ich zu der Zeit finden konnte, und später das Ergebnis einer Sequoia sempervirens-Prüfung (30C und 200C) von Birch und Rockwell besorgt. So hatte ich durch den Vergleich zumindest eine kleine Bestätigung der Echtheit meiner Prüfung.

Es war bald klar, dass eine ungenügende Vorabinformation und fehlende Betreuung während der Prüfung verantwortlich sind für das Nichtmitteilen so manchen Symptoms. Ich versuchte das insofern geringfügig zu korrigieren, als ich nach Abschluss der ersten Phase mit 14 Teilnehmern und nach Erhalt der Aufzeichnungen mit 7 Prüfern über die Ergebnisse sprach und einige Symptomergänzungen und nicht beachtete Symptome nachgereicht bekam. Der größere Teil der Teilnehmer hatte nur Träume aus einem kurzen Zeitraum berichtet.

 

Mittelkontakt

Es ist die Frage aufzuwerfen, wie muss der Kontakt beschaffen sein, damit wir von einer Mitteleinnahme sprechen können. Man muss davon ausgehen, dass ein spontanes Hantieren oder Riechen am Mittel nicht für mitteilenswert erachtet wird, es wird von den Prüfern generell nicht als Beginn der Prüfung gewertet. Es ist höchst wahrscheinlich, dass bei den Traumkurzprüfungen, die als "Kopfkissenprüfung" angelegt sind, solche Mittelkontakte stattfinden. Das Schlucken oder Lutschen der Arznei ist die klassische Mitteleinnahme, was unreflektiert bleibt. Die Schulmedizin benutzt ferner die Aufnahme über den Enddarm (in Form des Einlaufs oder eines Zäpfchens, die Injektion (die bekannte "Spritze"), das Inhalieren und die transdermale (über die Haut) Applikation als weitere Möglichkeiten, die sich aus der Physiologie begründen lassen. An anderer Stelle streife ich den "magischen" Aspekt der Ingestion als Weg, sich die Kraft des Tieres oder Feindes "einzuverleiben".

Es stellte sich durch die Mitteilungen heraus, dass allein der Umgang mit dem Mittel, es auf die Hand zu legen oder daran zu riechen, in der Wirkung einer oralen (über den Mund) Einnahme gleich kam. In Müllers Traumprüfung haben möglicherweise einige Teilnehmer am Mittel gerochen oder es auch eingenommen, andere es nur unters Kopfkissen gelegt. Das spontane Riechen an der geöffneten Viole wurde von den Protokollanden zunächst nicht berichtet, auch nicht als Einnahme gewertet. Ich selber merkte auch erst später, dass allein das Umfüllen des Mittels mich unbemerkt bereits zum Prüfer gemacht hatte.

Im weiteren Verlauf der Auswertung nach Abschluss der Prüfung bat ich Freunde, denen ich etwas über Homöopathie und diese Mittelprüfung erzählte hatte, an einem kleinen Experiment teilzunehmen. Ich wollte wissen, ob die Auflage auf die Hand der in einem Fläschchen verschlossenen Prüfsubstanz irgendetwas innerhalb der folgenden 3 Tage hervorruft, was ich anhand der bisherigen Ergebnisse validieren könnte. Ich hatte bei diesem Vorgang, als ich die Substanz auflegte, nicht (zumindest bewusst) an Ergebnisse der Prüfung gedacht. 2 Männer und eine Frau hatten weder etwas bemerkt noch irgendetwas geträumt, so ihre Angaben. Eine Frau, die für den Versuch mehr als die anderen offen war, berichtete ihre Erfahrungen und den anschließenden Traum, die zumindest mit aller Vorsicht einen Bezug zu den bisherigen Ergebnissen nahe legen. Dies lässt sich erst nach dem Studium der Prüfergebnisse verstehen. Ich führe ihre Angaben schon an dieser Stelle auf, der Interessierte möge deshalb ihre Mitteilung nach Beendigung der Lektüre erneut lesen.

Sie teilte mir in Kurzform mit: Während der Auflage (auf die spontan angebotene linke Hand): "Ströme nach außen, warm, wohliges Gefühl, Maueraufbau, Hand ist heiß. Eine Kugel aus heißem Wachs, zerbricht in der linken Hand. X (eine gute Bekannte, die daneben steht) sehe ich von der Seite mit Schemme (Maske) vor dem Gesicht."

"In der Nacht ein Traum: Von einer weißen, großen Papierrolle, die sich dreht."

Blinde Prüfung

Zwei weitere Prüfer, die erst später mitmachten, erfuhren den Namen der homöopathischen Substanz vor der Mittelgabe. Nach meiner eigenen Erfahrung und den Mitteilungen der "nichtblinden" Prüfer ist es zumindest beim Mammutbaum für die wesentlichen Symptome und Träume unerheblich, ob blind oder nichtblind geprüft wird. Es ist die "Mittelidee", die bei entsprechender Resonanz zum Tragen kommt.

Ich hatte die Teilnehmer der ersten Runde, die zur Besprechung kamen, vor Bekanntgabe des Mittelnamens gefragt, ob sie eine Ahnung hätten, ob es eine mineralische, pflanzliche oder tierische Substanz war. Zwei legten sich auf Pflanze fest, keiner "erriet", dass es ein Baum war.

Das soll aber nicht bedeuten, dass ein strenges doppelblindes Prüfdesign (d. h. auch der Betreuer weiß nicht, um welche Substanz es sich handelt) nachrangig wäre. Es ist grundsätzlich zu fordern. Allerdings hat ein Austausch zwischen einem Prüfer und einem homöopathisch versierten Betreuer, der selbst Teilnehmer ist, auch Vorteile. Dies wurde mir erst richtig beim Auswerten klar, nachdem ich mich als Betreuer betätigt und als unfreiwilligen Teilnehmer erkannt hatte. Es wird durch dieses "unwissenschaftliche" Vorgehen manches mitgeteilte Symptom verständlicher, manches wird neu berichtet, was sonst durch die Routinemaschen fällt. Vielleicht gilt das nur speziell für dieses Mittel, das als eine Eigenschaft die "unbewusste Kommunikation" aufweist.

Es nahmen 18 Personen an der Prüfung teil. Frauen überwogen (12). Das Alter der Teilnehmer lag zwischen 18 und 58 Jahren, die Gruppe der um 50-jährigen (9) war am stärksten vertreten. Die Aufzeichnungen umfassten eine Spanne zwischen einem Tag und 10 Wochen, der Median war bei 2-4 Tagen angesiedelt.

Wie schon erwähnt, herrschten Traumberichte vor. Das schmälert die Resultate nicht. Träume sind unkontrollierte und damit wahre Beobachtungen.

 

Verwirrende Prüfsubstanz

Einige Beobachtungen am Rande scheinen mir mitteilenswert zu sein. Anfangs dachte ich, das erhaltene "Sequoia" von Helios Phramacy sei "Sequoia sempervirens" (Redwood, Küstenmammutbaum). Ich hatte mir für diesen Baum schon weitere Daten gesucht. Das Mittel "Sequoia" hatte ich im Spätjahr 1999 von Helios in England besorgt. Da wusste ich noch nichts von den verschiedenen Sequoiaarten. Ich nahm einfach an, es sei Sequoia sempervirens. Die E-mail-Nachfrage nach dem Mittel bei Helios ergab, woher es stamme, wer die Ursubstanz hergestellt hätte. Erst auf meine zweite, daraufhin gezielte Nachfrage, erhielt ich die Auskunft, es handele sich um Sequoiadendron. Helios ließ, aus welchen Gründen auch immer, eine Zweideutigkeit im Raum stehen.

 

Zufälle und Traumprüfung von K.-J. Müller, 1996

Mir fiel später ein, dass mit der Sendung des Heftchens "Sequoiadendron-Prüfung" von K.-J. Müller neben vielen Verlagsbroschüren auch eine Diskette dabei war ohne Beschriftung. Erst bei näherem Hinsehen entdeckte ich die schlecht lesbare Handschrift auf der schwarzen Diskette, die eher aus Hieroglyphen bestand (schlecht lesbar, da wohl mit Kugelschreiber oder Bleistift direkt auf die schwarze Diskette geschrieben wurde). Sollte wohl "Sequoia-Fall" heißen. (Kommt hier der Cherokee Sequoyah wieder, der für sein Volk eine Schrift entwickelt hatte?) Ich hatte ursprünglich ohne nähere Betrachtung angenommen, dass die Diskette das gleiche wie die Druckschrift enthalte. Die Diskette musste ich später, als ich es genauer wissen wollte, erst suchen, sie lag versteckt unter den bunten Informationsblättern. Bei der Auswertung kam mir eine Parallele mit einem Prüfsymptom in den Sinn. In einem Traum hatte eine Prüferin "schwarze Noten und schwarzen Text auf schwarzem Untergrund bekommen, nicht lesbar."

Ich hatte aus unreflektiertem Vorurteil die Traumprüfung (was soll schon eine Traumprüfung an Erkenntnissen bringen) anfänglich als nicht bedeutsam und zuverlässig angesehen und mir auch nicht die Mühe gemacht, sie aufmerksam zu studieren. Erst später wurden mir Ähnlichkeiten in beiden Prüfungen klar.

Am Tage des Treffens mit einer Gruppe der Teilnehmern fand ich in der lokalen Tageszeitung einen Bilderwitz des Zeichners "Rabenau", der gut zu den ersten Erfahrungen mit dem Mittel passt und ein Thema vorwegnimmt: Der Mann schwebt oben in der Luft, ist groß gezeichnet. Seine Frau steht unten, dargestellt aus seiner Perspektive, kleiner. Sie sagt: "Komm runter, die Leute schauen schon."

Dann war am gleichen Tag noch ein Bericht in der Zeitung über eine Ausstellung finnischer Künstler, zwei sind Performance-Künstler. Das Foto zeigt zwei Männer im Frack, sie stehen als Besucher vor Bildern, drehen dem Betrachter den Rücken zu. Sie haben keine Hosen an, zeigen den blanken Hintern. Der Text erwähnt, dass sie ganz nackt sind, das Frackoberteil aufgemalt ist. Auch hier klingt ein weiteres Thema des Mittels an.

 

Buch und Symptomsammlung

Die folgenden Buchkapitel greifen wesentliche Prüfungsthemen heraus und bereiten sie auf. Andere Zusammenhänge und Symptome kommen dabei eher zu kurz. Die kursiv gesetzten Zitate stammen aus der Prüfung mit dem Mammutbaum. In der Symptomsammlung wiederholen sich Symptome, wenn sie unter verschiedenen Begriffen aufgeführt sind.

 

 

3. Zeittafel

Wenn man daran denkt, dass ein Mammutbaum 4000 Jahre und älter werden kann, weiß man nur sehr grob, was in den letzten 4 bis 6000 Jahren so alles passiert ist. Dazu muss man sich auch ins Bewusstsein rufen, wie lange es überhaupt schon Bäume gibt.

 

Urzeit (Azoikum und Archaikum) bis zum Quartär

Nach gängiger wissenschaftlicher Auffassung entstand vor 14 Milliarden Jahren das Universum mit Raum und Zeit aus der Explosion eines unendlich dichten Energiepunktes. Das war der Urknall oder Big Bang.

Nach derzeitigen Schätzungen dürften die Erde und unser Sonnensystem rund 5 Milliarden Jahre alt sein. Wie sie entstanden sind, wissen wir nicht, wenn die Wissenschaft auch Vorstellungen dazu entwickelt hat. So besagt eine Hypothese, dass die Erde unter Verdichtung eines "Weltraumnebels" immer kleiner und fester wurde. In einer Phase der Rotationsinstabilität könnte sich der Nebel von einer Ursonne abgelöst haben.

Gesteine und darin geborgene Fossilien liefern die Daten und Dokumente für die Erforschung unserer Erdgeschichte.

Unbeantwortet bleibt die Frage, wie aus unbelebter Materie Lebendiges wird, sich komplexe Strukturen und Systeme entwickeln.

Erste Landpflanzen sind im Silur (440-400 Millionen Jahre) anzutreffen. In Nordamerika und Sibirien bilden sich gegen Ende der Periode Salzlagerstätten.

Im Devon (400-345 Millionen Jahre) wird das Festland von Pflanzen und vierfüßigen Tieren erobert.

Die Pflanzen entwickeln sich stark im Karbon (345-275 Millionen Jahre), es entstehen reichhaltige Steinkohleformationen. Im nächsten Abschnitt, dem Perm (275-225 Millionen Jahre), beschreiben Forscher den Gleichklang in der Verbreitung der Pflanzen mit der der Reptilien und Amphibien. Die Koniferen erlangen Bedeutung. Im Trias (bis 160 Millionen Jahre zurück) tauchen die ersten Dinosauriere auf. Im Jura (160-140 Millionen Jahre) lebte der Brachiosaurus, das größte landbewohnende Tier der Erdgeschichte, 30 m lang und 40 Tonnen schwer. Erste Blütenpflanzen entstehen in der Kreidezeit (140-70 Millionen Jahre). Durch starke Faltungen bilden sich die Kernzonen von Alpen und Anden, die ihre Form im Tertiär bekommen. Das Meer überflutet große Landgebiete in allen Erdteilen.

Das Quartär umfasst die letzten 2 Millionen Jahre bis zur Jetztzeit mit der Entstehung des Urmenschen im Altpleistozän vor 700 000 Jahren. Der Jetztmensch ist um einiges jünger. Der letzte Abschnitt, das Holozän, beginnt etwa vor 10 000 Jahren mit dem Mesolithikum.

 

Kupferzeit

Noch lebende Mammutbäume stammen möglicherweise aus der Kupferzeit (2700-1600 Jahre vor unserer Zeitrechnung) und der Bronzezeit.

In die Kupferzeit fallen Hochkulturen, die im 3. Jahrtausend entwickelte Staatsgebilde und Schrift aufweisen. So sind die Leistungen der Sumerer und Ägypter bekannt. Der Hochtempel (Zikkurat) ist ein neuer Bautyp. Die ältesten Schrifttafeln aus Uruk zeigen die noch ganz bildhafte Form der mesopotamischen Schrift. Daraus entwickeln sich mehr stilisierte Zeichen, die, in Keilgruppen aufgelöst, zur Keilschrift werden.

In Ägypten beginnt nach 3000 v. Chr. das Königtum. Hieroglyphen beschreiben die Taten der Könige. In der dritten Dynastie (27. Jahrhundert) beginnt der Pyramidenbau.

In begünstigten Saharagebieten bilden sich hirtennomadische Kulturen mit vorwiegender Rinderhaltung. Allmählich setzt sich quer durch den Sudan bis zum Osthorn der Feldbau durch.

Auf Kreta entsteht die frühminoische Kultur. In Europa sind noch keine Hochkulturen da. In der jüngeren Kupferzeit wurde Troja gebaut. Zum Teil verzierte Menhire sind im westlichen Mitteleuropa anzutreffen. Ackerbau und Viehhaltung herrschen vor.

Im Nordwesten Indiens existierte eine Hochkultur, wie Ausgrabungen (um 1920) der Großstädte Harappa und Mohenjodaro belegen (Indus-Kultur, heute eher Harappa-Kultur genannt). Die in kleine Specksteintafeln geschnittene Inschriften sind noch nicht entziffert.

Auch in China sind Zeugnisse von Hochkulturen (Hsia-Dynastie; Shang-Dynastie um 1700 - 1025 v.Chr.) zu finden.

 

Bronzezeit

Es ist die Zeit vor 3500 Jahren. Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn, der bevorzugte Werkstoff, der später vom Eisen abgelöst wird (Eisenzeit, 1. Jahrtausend vor Chr.).

In Ägypten steht das mittlere Reich in voller Blüte. In Babylon herrscht Hammurabi. Siedlungen haben Stadtcharakter, z. B. Jericho in Palästina. Der Palast von Knossos auf Kreta ist charakteristisch für die aufkommende Palastkultur. Überall sind reich verzierte Waffen und Schmuck nachweisbar.

Das anatolische Hethiterreich gehört in die Mittelbronzezeit. Es wird zu einer vorderorientalischen Großmacht. Das griechische Mykene entwickelt sich. In Europa herrschen Hügelgräber vor. Dank günstiger Erhaltungsbedingungen fanden sich in norddeutschen Grabhügeln Baumsärge mit Textilbeigaben und Holzgefäßen.

Im 13. – 11. Jahrhundert, der Jungbronzezeit, dringen aus dem westlichen Steppengebiet Aramäer nach Babylon ein und bilden ein eigenes Königreich. Ins 10. Jahrhundert fällt die Landnahme der Israeliten und ihrer neuen staatlichen Ordnung mit den von König Salomo veranlassten Stadtanlagen. In Süddeutschland und der Schweiz löst die Urnenfelderkultur die Hügelgrabkultur ab.

Die arische Einwanderung bringt indogermanische Sprachen nach Indien. Die Arier vermischen sich mit der dunkelhäutigen dravidischen Urbevölkerung. Entstehung der ältesten Literatur in Sanskrit, die Veden. Rig-Veda (Entstehung zwischen 4500 und 2500 v. Chr.) ist die älteste Schrift.

 

 

4. Sequoiadendron giganteum - Name und Botanik

Mammutbaum, giant sequoia, giant redwood, big tree, Sierra redwood, sequoia wellingtonia, Wellingtonia gigantea, Sequoia gigantea

ist Mitglied der Familie der Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae; oft monotypische, d. h. jeweils nur eine Art enthaltende Gattungen; Relikte einer in der Kreide und im Tertiär weit verbreiteten Gruppe – während des Tertiärs wichtige Braunkohlebildner), verwandt mit den Arten Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides) und Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens).

 

Was sagen die Namen?

Giganteum ist lateinisch und heißt riesig, groß.

Sequoia: Benennung zu Ehren des nordamerikanischen Cherokee-Indianers (aus dem Stamm der Irokesen) Sequoyah, der Anfang des 19. Jahrhunderts ein Schriftsystem für die Cherokesensprache entwickelte. Er war der Sohn einer Indianerin und eines britischen Kaufmanns. Nach einer Version sei er vermutlich mit einer Behinderung geboren. Der Name Sikwo-yi bedeute "Schweinsfuß". Nach dem Vater wird Sequoyah manchmal als George Gist oder Guess bezeichnet. Er habe als Silberschmied gearbeitet. Seine Silbenzeichenschriftsprache wurde "talking leaves" (sprechende Blätter) genannt, was auf den weißen Mann gemünzt war, dessen Worte, wenn es ihm nicht mehr passte, austrocknen und wie Blätter vom Wind weggeblasen werden.

Viele Waldindianerstämme messen den Sequoias/Sequoiadendren eine hohe Bedeutung bei für die Gemeinschaft und Kultur (Ancient Ones).

Der Mammutbaum ist der Staatsbaum Kaliforniens.

Mammut: Name des eiszeitlichen Riesenelefanten. Soll aus jakutisch ‚mamut’= unter der Erde lebend (‚mamma’ = ‚Erde’) abgeleitet sein. Eine andere Bezeichnung ist Mammon-Thier (1730). Mammut bezeichnet den steigernden Sinn "von großem Ausmaß, gewaltig, riesenhaft". Dornseiff erwähnt Mammut unter dem Stichwort "Großer Umfang", dazu u. a. angeführte Wörter wie achtungsgebietend, außergewöhnlich, bedeutend, erheblich, gewaltig, kapital, mächtig, majestätisch, monumental, riesenhaft, unbeschränkt, weitverzweigt, zyklopisch (entspricht vorlogischer Bewusstseinsform bei A. Fankhauser), Gigant, Goliath, Koloss, Germania, Walküre, Block, Massiv, Wucht.

Die Ursubstanz aus Samen, reifen Nadeln und wachsenden Trieben für das Prüfmittel in der C 200 stammt nach Auskunft des Herstellers Helios Pharma (England) aus dem Bedgebury Pinetum in Kent/England.

 

Botanik

Mammutbäume sind mit die größten und am längsten lebenden Lebewesen. Sie sind sehr groß, aber nicht die höchsten. Sequoiadendren wachsen zunächst schnell und noch im Alter.

Seit dem warmen Paläozoicum vor 160 Millionen Jahren wuchsen Sequoiadendren in Europa, Asien und Nordamerika. Vor rund 7 Millionen Jahren zogen sich die Mammutbäume auf das jetzige Gebiet in Kalifornien zurück. Die Bäume leben in einem 420 km langen Gürtel, der maximal 24 km breit ist, auf den Westhängen der Sierra Nevada in Höhen zwischen 1370 und 2560 m ü. M. in 75 verschieden großen Ansiedlungen (groves) von ½ bis 1600 Hektar, zusammen mit Kiefern, Fichten, Eiben, Tannen und anderen Bäumen, auch der kalifornischen Eiche. Ältere Bäume dominieren die Waldstruktur und Ökologie. Die Bäume sind vital und konkurrenzfähig. Dort herrscht ein feuchtes Klima mit trockenen Sommern, der Großteil der Niederschläge kommt als Schnee. Grundwasser im trockenen Sommer ist essentiell. Anpflanzungen gibt es in Europa und dem östlichen Nordamerika.

Mammutbäume können 88 m Höhe erreichen und Stammdurchmesser von 8 m. Bekannt sind der "Grizzly Giant" und der "General Sherman" (er hieß zuerst Karl-Marx-Baum), die 81,5 bzw. 83 m hoch sind und 12,3 bzw. 11,1 m Durchmesser aufweisen. Das Holz eines der Giganten würde ausreichen, 40 5-Zimmer-Häuser zu bauen. Von Größe und Umfang her brauchen sie kaum die Konkurrenz anderer Koniferen zu fürchten. Der älteste gefallene Baum wies 3300 Jahresringe auf. Es gibt Schätzungen, die bis 5000 Jahre gehen. Damit sind sie unter den am längsten lebenden Lebewesen zu finden.

Das Wurzelwerk ist sehr flach, kaum über 3 m Tiefe, aber weit ausladend. Das erklärt den zur Basis hin stark verbreiterten, massiven Stamm, der starken Winden standhalten muss.

Die Krone alter Bäume hat unregelmäßig angeordnete Äste, im unteren Stammbereich fehlen Äste (bei mehr als hundertjährigen bis gut 30 m über dem Boden), was den Feuerleitereffekt vermindert. Kultivierte Bäume erreichen kaum 35 m und behalten die unteren Äste, die bis zum Boden reichen und manchmal wurzeln.

Die Baumrinde ist sehr feuerresistent. Die dicke, zimtbraune Rinde enthält Tannin, einen natürlichen Feuerlöscher und Pilz- und Käferabweiser. Die äußere Rindenschicht ist 60 cm oder mehr stark und ohne Harz. "General Shermans" Rindenschicht sei 1,20 m dick. Brandlöcher bilden Höhlen für Tiere, gefährden den Mammutbaum kaum.

Mammutbäume brauchen die Waldfeuer, die stark genug sein müssen, um den Wald aufzuräumen und zu reinigen, die Kronen zu lichten und damit Raum für das weitere Wachstum zu schaffen. Keime gehen auf mineralischem Boden an, nicht, wenn er schon bewachsen ist.

Sequoiadendron-Zapfen geben den Samen nur bei extremer Hitze frei. Die Zapfen sind klein, bis zu 9 cm lang, brauchen mehr als zwei Jahre zur Reife und können 20 Jahre am Baum verbleiben. Männliche und weibliche Blüten wachsen getrennt auf Ästen desselben Baumes (einhäusig). Sie sind Zwitter. Im Schnitt bildet der Baum 1500 Zapfen pro Jahr. So kann ein gestandener Baum 40 000 Zapfen aufweisen. Ein Drittel ist trocken, nutzlos, da ohne Samen. Die anderen sind grün und geschlossen, warten auf ein starkes Feuer oder den Langhornkäfer (Phymatodes nitidus), um sich zum Öffnen und Samenausstoß stimulieren zu lassen. Auch eine Eichhörnchenart, chikaree (Tamiasciurus douglasii), frisst an den Zapfen, die dann Samen fallen lassen. Ca. 200 sehr leichte Samen sind in einem Zapfen. Diese keimen, wenn sie 1 cm im Boden sind, brauchen Licht (=Lichtkeimer).

Der Baum gehört mit anderen Nadelbäumen zu den Nacktsamern (Gymnospermen). Die Samen liegen frei auf der Fruchtschuppe, die Blüte ist meist ohne Schauapparat, die Bäume bilden keine Frucht. Bei den Bedecktsamern (Angiospermen) hingegen liegen die Samenanlagen in dem aus den Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten.

Die Nadeln sind bläulich-grün mit kurzen, dicken Spitzen und für 4 Jahre photosynthetisch aktiv, können aber 20 Jahre am Baum verbleiben.

Krankheiten und Insektenbefall machen den Mammutbäumen relativ wenig aus, eher sind da die Wurzeln anfälliger, was dann zum Sturz der Riesen führt.

Untersuchungen an den Feuernarben datierten Brände bis 1125 v. Chr. Dendrochronologisch lassen sich regelmäßige Feuerausbrüche über Jahrhunderte belegen. Ab 1860 scheinen Waldbrände stark abzunehmen, was auf Schafhaltung, Feuermanagement und weniger Brandstiftungen durch die Indianer zurückgeführt wird. Zum Überleben braucht Sequoiadendron das Feuer.

Das Holz eignet sich nicht gut als Bauholz (im Gegensatz zum hochgeschätzten "redwood" von Sequoia sempervirens), es ist zu spröde. Es diente als Schindelholz oder für Zaunpfosten. Trotzdem wurde viel abgeholzt.

Das rigorose Abholzen hat die Wälder erheblich dezimiert. Dagegen protestierte Julia "Butterfly" Hill, die ab dem 5. Oktober 1997 2 Jahre lang unter schwierigsten Umständen in der Krone eines Redwoods ihre Wohnung aufschlug, diese in der Zeit nicht verließ. Die Versuche der Holzfällerfirma, die Versorgung mit Lebensmitteln zu unterbinden oder ihren Schlaf durch grelles Scheinwerferlicht zu stören, konnten Julia nicht zur Aufgabe zwingen. Sie stieg als Siegerin vom Baum, als die Holzfirma vertraglich den Erhalt des Baumes zusicherte.

 

 

5. Ich rieche nichts, und doch rieche ich was

Prüfer erlebten "Riechen"

"Habe mal so reingeguckt, auch mal dran gerochen."

"Als ich das Prüfmittel erhielt, schraubte ich das Röhrchen auf, schaute hinein und roch daran, obwohl ich schlecht riechen kann und sonst bestimmt nicht an Arznei oder Tabletten rieche." Auch andere Prüfer hatten spontan an der Probe gerochen, was gewöhnlich nicht ihre Art ist.

"Morgens bei der Toilette Verlangen, das Tangerine-Parfüm zu benutzen. Benutze ich sonst nie aus Angst vor Allergie. Ich habe das Parfum trotzdem genommen". Eine andere Frau mag ein sonst verpöntes Parfüm wieder.

Riechen in Träumen ist grundsätzlich eher selten, fiel daher einigen Teilnehmern auf. "Obwohl mir die Himbas nie als ‚riechend’ erschienen, dieses Mal in meinem Traum rochen die Himbas."

Es stank in manchen Träumen nach Schweiß, Eiter, Genitale oder Flatus.

Angenehmere Traumdüfte gab es auch. "Der Rasen duftete wie frisch gemäht."

Physiologie des Riechens

Das menschliche Riechsystem gehört zu einem phylogenetisch sehr alten Hirnteil. Es ist bei der Geburt nur noch verkümmert vorhanden. Embryonal ist es einheitlich gestaltet, danach ist es in einzelne, nicht mehr vollkommen zusammenhängende Abschnitte getrennt. Im Vergleich mit Tieren riecht der Mensch schlecht, Frauen können besser als Männer riechen. Die Riechsinneszellen sind über die Riechbahn mit den Hirnteilen direkt verbunden, in denen Emotionen und Triebe entstehen. Somit kommt es bei der Duftaufnahme zu einer direkten emotionalen Reaktion, die vom Großhirn kaum beeinflussbar ist. Das ist wichtig für Reflexe. die die Nahrungsaufnahme und das Sexualverhalten beeinflussen.

Während das Auge wie eine Kamera, das Ohr wie ein Musikinstrument aufgebaut ist, beruht Riechen auf einem einfachen, durch das "Schlüssel-Schloss-Prinzip" differenzierten Kontakt. Die Sinneshärchen der Riechschleimhaut sind das Schloss die sie berührenden Duftstoffe der Schlüssel. Jede Riechzellenart ist auf einen bestimmten Duft spezialisiert. Nur wenige Schlüsselmoleküle genügen, z. B. die eines Rosenduftes, um uns den Duft zu erschließen. Das Aroma der Speisen wird ebenfalls über die Riechzellen wahrgenommen.

Das Vomeronasalorgan der Nase, auch Jacobson-Organ genannt, ist für das Erkennen von Pheromonen zuständig. Pheromone sind Sexual-Lockstoffe oder auch Abwehrstoffe, Alarmsubstanzen und Markierungsstoffe. Beim Menschen werden diese Stoffe in seiner Haut und in den Schweißdrüsen und eigenen Duftdrüsen unter den Achseln und im Schambereich aus Sexualhormonen gebildet. Sie wirken in unbeschreiblich kleinen Mengen. Der Mensch kann diesen winzigen Mengen keinen Duft zuordnen, das heißt, er kann sie nicht bewusst wahrnehmen. Die Reizleitung geht direkt in den Zwischenhirn, wo die sexuelle Reifung gesteuert und unsere Stimmungen reguliert werden.

Geruchsbilder bleiben uns zwar nicht erhalten, aber das Erinnerungsvermögen macht sich sozusagen eine Fotokopie davon und zieht diese bei Wiedererkennung mitsamt den verknüpften Erinnerungen aus dem Gedächtnisspeicher.

Riechen ist die ursprünglichste Wahrnehmung und dringt seelisch tiefer als Hören oder Sehen.

In einer fremden Gruppe "beschnuppern" sich die Mitglieder anfangs vorsichtig, bis sie vertraut miteinander sind, so wie unsere Uraltvorfahren vor Jahrmillionen.

 

Sprache und Riechen

Unsere Sprache, der Volksmund, kennt viele Redewendungen, die sich auf das Riechen und die Nase beziehen: "Stallgeruch, einen guten Riecher haben, ich kann mich auf meine Nase verlassen, jemand hat ein feines Näschen, den kann ich nicht riechen, das riecht verdächtig, anrüchig, mir stinkt´s, die Nase in anderer Leute Angelegenheiten stecken, seine Nase passt mir nicht" und manch anderes.

Der für jeden Menschen typische Körpergeruch ist uns zu ehrlich. Wir haben wohl durch die Zivilisation unseren Ursprungsgeruch verloren. Davon lebt jetzt eine ganze Industrie. Parfüms sind Massenartikel, die uns als was Persönliches, Individuelles verkauft werden. Reinigung von innen und aus der Tiefe ist anstrengender als eine Duftnote aufzutragen. Bei einer Fastenkur kommt etlicher Abfall mit entsprechenden Gerüchen aus den körperlichen Tiefen.

Indianer beschrieben die ersten Weißen als die Bleichgesichter, die aus dem Mund stinken. Mundgeruch ist ein Liebeskiller.

Im Alltag zeigt die heimliche Macht der Nase, wie tief wir noch in der Vergangenheit wurzeln.

 

Duftmarke

"Eine Duftmarke hinterlassen" ist eine Redewendung, die wir weniger sexuell verstehen. Im Tierreich markiert der Urin ein Territorium oder signalisiert den Rüden, wo eine läufige Hündin unterwegs ist.

Im Nachfolgenden scheint es sich um so was wie dem Setzen einer Duftmarke zu handeln. "Der Urin roch in jenen Nächten montags, das eine mal dienstags, als ich speziell an dem Mittel roch, anders, komischer. Wie nach einem Spargelessen, aber nicht so stark, eher wie wenn ich ihn koche. Montags musste ich nachts öfters aufs Klo, um Wasser zu lassen. Sonst muss ich das höchstens einmal". Ein Traumprüfer musste ungewöhnlicherweise nachts öfters raus, er habe "exakt alle 2 Stunden auf die Toilette müssen. Es ist sehr viel gewesen, ungewöhnlich. Der Druck war hinterher weg".

Bemerkenswert ist die Feststellung von 3 Testpersonen, dass überraschenderweise nach einem Spargelmahl der Urin nicht den sonst typischen unangenehmen Geruch aufwies, sozusagen neutral war, nicht roch.

Der Mammutbaum schaffte weitere Geruchsillusionen: "Beim Betreten des Flugfeldes in X. stinkt es nicht wie sonst nach Abgasen und Kerosin, ich rieche eine liebliche Seebrise, rein und klar wie am Meer."

Riechen an der homöopathischen Arznei

Einige Prüfer rochen spontan oder aus "Gewohnheit" an der geöffneten Flasche mit den Globuli. Sie dachten nicht daran, dass sie bereits Prüfer waren, wie es sich erst später herausstellte.

Die weiter oben zitierte Frau hatte die Montage zur Mitteleinnahme vorgesehen. Sie erläutert: "Ich bin an jenem Abend nach Hause gekommen, habe das Fläschchen in die Hand genommen, aufgemacht und daran gerochen. Das habe ich in der Folgezeit öfter gemacht. Ich mache das fast immer, dass ich an den Sachen zuerst rieche. Ich habe noch nicht mit der Prüfung beginnen wollen. Ich wollte an einem Montag beginnen, damit ich die Tage genau weiß. Montags habe ich es dann immer wieder vergessen. Ich habe auch nicht gedacht, dass die Prüfung stattfindet. Ich hatte ja auch nichts eingenommen".

Oder: "Ich habe den Begleitzettel gar nicht gelesen, die Viole in die Hand genommen, aufgemacht und gleich daran gerochen. Ich habe dann alles auf einen Berg gelegt und weggelegt".

Riechen ist "primitiv"

Nicht von ungefähr sind Riechsymptome so zahlreich und eindeutig vertreten. Die gedankliche Brücke vom entwicklungsgeschichtlich alten Riechhirn zum uralten Mammutbaum war gleich geschlagen, damit auch das Tor zu weiteren "archaischen" Mustern offen.

Duftmoleküle müssen passiv einen Weg zurücklegen, Luftbewegung ist das Transportmittel. Speziellen, aber "technisch" einfachen Empfängern genügen winzigste Mengen des Stoffes, um eindeutig zu wissen, was die Botschaft bedeutet. Dieser "primitive", aber weniger störungsanfällige Mechanismus, hängt von der Windrichtung und –stärke ab, wenn es Strecken zu überwinden gilt.

Mittlerweile sind einfache chemische Stoffe bekannt, die z. B. Bäume aussenden, um ihre Artgenossen zu warnen. Diese können dann Abwehrstoffe in den Blättern mobilisieren. Pflanzenkommunikation ist im Zusammenspiel der Natur selbstverständlich, aber bei weitem noch nicht wissenschaftlich aufgeklärt.

Der steinzeitliche Mensch brauchte für das Überleben der Gruppe einfache und sichere Verfahren, um sich nicht zu vergiften, andere im Dunkeln zu erkennen, Gefahren zu "wittern" oder in Gefahren- oder Entbehrungszeiten die Monatszyklen der Frauen in der Horde zu synchronisieren. Zu letzterem gibt es neuere Untersuchungen über den Zusammenhang von Achselschweißduftstoffen und der Anpassung der Regelblutungen.

Riechen und Nase gehören zum ersten Chakra, dem roten Grundchakra. Chakren sind in traditioneller indischer Auffassung "Energiezentren" im Organismus Das erste Chakra hat was mit den elementaren Lebensenergien und dem Selbsterhalt zu tun. Das Element "Erde" ist diesem Chakra assoziiert, was wiederum auf etwas archaisches, "erdständiges" verweist.

 

Die Nase weiß es

Chevalier (1996) erwähnt unter "Nase", dass diese wie die Augen ein Symbol der Hellsichtigkeit, des Scharfsinns und Urteilsvermögens sei, aber eher intuitiv als rational. In Schwarzafrika sind viele Pulver, die einen Kontakt zu Geistern, Seelen und unsichtbaren Kräften herstellen sollen, aus Hundenasen oder Schweinerüsseln zubereitet.

Gefahr und Lüge können gerochen werden. Ein ausbleibendes Geruchssignal kann ebenfalls eine Warnung bedeuten wie ein verräterischer Duft: "Ich rieche nichts, und doch rieche ich was".

 

 

6. Das weiße Linnen hat keine Flecken

Reinigung

Wir haben heutzutage in jeder Wohnung fließendes Wasser, Duschen und Bäder, WCs. Es ist eine Selbstverständlichkeit und problemlos, sich sauber zu halten. Umso mehr fielen Angaben auf, die "Reinigung" zum Thema hatten. "Ich habe wieder die Gewohnheit angefangen, mich nach dem Duschen morgens noch mal kalt abzuduschen, habe ich schon lange nicht mehr getan." Eine andere Aussage betrifft die Körperpflege: "Vormittags beim Haare waschen fällt mir mein Traum der letzten Nacht ein."

In einem Traum geht es ebenfalls ums Duschen: "Ich will duschen, gehe in den öffentlichen Duschraum, der ist mir zu schmuddelig, finde dann raus, dass wir ein eigenes Badezimmer haben".

Mit "Reinigen" muss es noch mehr auf sich haben, als nur der üblichen Hygieneroutine zu genügen. Dies dämmerte einem Teilnehmer: "Ich fühle mich körperlich dreckig und muss lachen, als mir die doppelte Bedeutung bewusst wird". Die "innere" Reinigung hängt manchmal mit der "äußeren" zusammen, nicht nur in der rituellen Waschung. "Die Unruhe ist weg, als ich beschließe, gleich ein Vollbad zu nehmen."

Die Sprache als unerschöpflicher Wissensquell gibt uns Hinweise. So heißt es in Wahrig, Deutsches Wörterbuch, zum Wort ‚reinigen’: "sauber machen, säubern, von Schmutz, Zusätzen oder anderen Fehlern befreien; läutern; sich reinigen; die (häusliche) Atmosphäre reinigen (z.B. durch eine Aussprache); das Blut, eine Wunde reinigen; sich von Schuld, von einem Verdacht reinigen; ein reinigendes Gewitter, das eine Auseinandersetzung, die Unstimmigkeiten beseitigt".

Reinigen im Sinne von "saubere Verhältnisse schaffen" geht auf uralte Riten zurück. Reinheit ist das Freisein von kultisch Befleckendem. Alles, was Gott "missfällt", ist unrein. Das können Taten, Nahrungsmittel oder Tiere sein. Die Unreinheit kann physisch sein oder auch entstehen durch Ungehorsam gegen das Gesetz. Nur der Reine darf in der kultischen Handlung und im Opfer Gott gegenübertreten.

Ausgehend von der bildhaften Vorstellung der Sünde als Schmutz wird Wasser zum wichtigsten kultischen Reinigungsmittel: im Bad, durch Waschung, durch Besprengung, im Ritus der Taufe im Christentum; in der Sitte des Brautbades, der Gesellentaufe. Im Altertum galt das Blut als besonders wirkungskräftiges Mittel der Reinigung.

Reinigende Kraft wurde auch dem Feuer zugeschrieben. Bei der nordischen Sonnenwendfeier hat der Sprung über das Feuer ursprünglich die Bedeutung einer symbolischen Reinigung. Mammutbäume brauchen die Waldfeuer, die stark genug sein müssen, um den Wald aufzuräumen und zu reinigen, die Kronen zu lichten und damit Raum für das weitere Wachstum zu schaffen.

 

Der geheime Raum

Die Reinigung steht am Anfang jeder Initiation (die später besprochen wird). Die Einweihungsriten haben gemeinsam, dass ein geheimer Ort aufgesucht werden muss. Das können ein Keller, ein Gewölbe, ein verschlossenes Zimmer, ein Loch im Erdboden oder eine Waldlichtung sein. Egal, was es ist, er liegt weit weg von neugierigen Blicken, wo der Kandidat mit geweihtem Wasser oder mit Blut eines Opfertiers besprengt wird, auch manche Pein erleiden muss. An diesem Ort verbringt er die Nacht und erwartet, dass sich ihm die Gottheit offenbart.

Eine Träumerin (Müller, 1996) hat sich "eingeschlossen in einem Zimmer gefühlt. Auf unerklärliche Weise konnte ich mich nicht befreien. Ich nahm nur undeutlich eine ganz normale verschlossene Holztür wahr. In dem Raum war es düster, aber nicht dunkel. Ich hatte ein Gefühl von Verzweiflung da nicht rauszukommen, es musste doch eine Möglichkeit geben."

Ein zweiter Traum derselben Prüferin lässt an eine Initiationssituation vor Urzeiten oder bei Urwaldvölkern denken: "Jemand hat sich eingeschlossen und braucht Hilfe. Es war ein Jugendlicher, etwa 10 bis 14 Jahre alt. Er war in seinem Zimmer. Ich hatte das Gefühl: Der braucht Hilfe... da muss man hinein. Man hörte ungewöhnliche Geräusche, wie wenn jemand an der Tür rüttelt und um Hilfe ruft, z. B. ‚ich will hinaus’. Ich schaffte es, die Tür aufzumachen. Dann hat sich der Traum aufgelöst. War eventuell gar niemand mehr drinnen?"

Es ist spekulativ, einen verbindenden Bogen zurück zur Intimität und Privatsphäre von Bädern Duschen, WCs und Schlafzimmern zu schlagen. Bei einer nächstliegenden und oberflächlichen Aufnahme der weiteren Trauminhalte mag es noch befremdlich bleiben. Eine nähere Betrachtung unter Zuhilfenahme symbolischer Bedeutungen kann unsere modernen "geheimen" Orte oder "Örtchen" wieder als Rückzugsgebiete wie früher verstehen, in denen Scham und Peinlichkeit, aber auch ehrliches Entblößtsein, bestimmend sind.

 

Toilette

Die menschliche Ausscheidung ist kein Thema, dem Forscher und Dichter nachgehen möchten. Sexualorgane sind dieselben wie oder nahebei den Ausscheidungsorganen, was den Beschreiber von Toilettenbräuchen schnell als lüstern oder vulgär erscheinen lässt. In dieser Mammutbaumprüfung wie auch in der von Müller waren Toiletten, dann auch Bad oder Duschraum, unübersehbar. Das verlangt nach einer näheren Untersuchung. Ein Beispiel dazu, weitere finden sich im Textverlauf. In einer tranceartigen Spontanvision sah ein Prüfer während eines Fluges seine Mitpassagiere von oben in einem Kreis sitzen und dazu "erkannte ich noch zwei leicht gelblich gefärbte Porzellankloschüsseln ohne Deckel oder Anschlüsse. Sie standen am rechten oberen Rand, ich sah sie auch näher".

Die Geschichte der Toilette ist wechselvoll und geht einher mit der Zivilisation. Es gab unter anderem den Nachttopf, Erker am Haus mit freiem Auswurf, die Häuschen im Hof, später den Raum im Haus, in den Mietskasernen auf der Zwischenetage zur Nutzung durch mehrere Familien. In Indien waren schon vor 3000 Jahren Sitzklos mit einer Wasserdrainage bekannt. Reines Toilettenpapier ist erst 150 Jahren alt, es ist eine amerikanische Erfindung. Das westliche Wasserklosett hat seine Anfänge im England des 16. Jahrhunderts, wird wiederentdeckt um 1780. Die erste Porzellankloschüssel aus einem Stück kam um 1880 auf den Markt.

 

Exkremente und Lebenskraft

Für die Azteken war Gold die Ausscheidung des Sonnengottes. Exkremente sind ein Speicher für Kraft, sie symbolisieren ein heiliges Produkt menschlicher Physiologie. Was landläufig als gering gilt, ist auch in anderen Kulturen mit Gold assoziiert. Mancher Wünschelrutengänger behauptet, Kot und Gold hätten dieselben Schwingungen.

Azteken verbanden Exkremente und Dreck mit dem Begriff der Sünde. Der Name der Göttin Tlazolteotl, die zuständig für körperliche Liebe, Fruchtbarkeit und Beichte war, bedeutet "Esser von Exkrementen" oder "Göttin des Drecks", weil sie die Sünden aufaß.

In der esoterischen Bedeutung der Exkremente steckt die Vorstellung, dass diese mit einem wesentlichen Teil der Lebenskraft von Mensch oder Tier beladen sind. Diese lebensstützende Kraft erklärt die Anwendung in mancher Volksmedizin. Die Ausbringung von Mist fördert unesoterisch den Ertrag des Feldes.

Rituell ist der Koprophage, der Kotesser, jemand, der an die Stelle der Gottheit tritt, die die verbliebenen Kräfte der Kreatur oder des Nahrungsmittels zurück ins Leben bringen kann. Die afrikanischen Dogon und Bambara sagen, das Gegessene ist Sonnenlicht, die Ausscheidung Dunkelheit. In ihrer Vorstellung ist Gold eine Sublimation seines "jüngeren Bruders" roter Kupfer, während Kupfer selbst der Kot von Nommo ist. Nommo ist der das Universum kontrollierende Geist der Dogon. Ihm entspricht bei den Bambara Faro, seine Exkremente sind der Abfall, der bei der Schöpfung entstand, aus ihm entsprang das erste Leben. Sie assoziieren die Farbe Rot als Symbol der Lebenskraft mit toten Körpern und mit Fliegen, die gleich wie die Farbe benannt werden. In vielen Indianermythen sind ähnliche Gedankengänge anzutreffen, wenn sie Aas und verrottende Leichen als einen Schmelztiegel oder die Gebärmutter, aus der Leben entsteht, beschreiben. Im Cahinaua-Glauben sind die gegenwärtigen Menschen nach der Großen Flut als Maden aus den Leibern der vormaligen Riesen entstanden, den Menschenvorläufern. Neben der Made ist auch der Pilz ein Symbol der Regeneration, da er ebenfalls aus Verfallendem sein Leben bezieht. Im ägyptischen und chinesischen Symbol des Skarabäus oder Mistkäfers ist ähnlich die wiederauferstandene, sich selbst schaffende Lebenskraft erkennbar. In der von ihm aufgerollten Kotkugel wurde das Weltenei, aus dem alles Leben kommt, gesehen. In der chinesischen traditionellen Medizin sind die Meridiane der Lunge und des Dickdarms ein Paar. Das zugeordnete Sinnesorgan ist die Nase. Entsprechendes ist in der indischen Chakrenlehre zu finden. Dem ersten oder Grundchakra sind Nase und Anus zugeordnet. Darin ist die Vorstellung enthalten, dass die notwendige Lebensenergie an diesen Orten ihren Anfangs- und Endpunkt hat.

Die Psychoanalyse sieht ein reziprokes Verhältnis von Gold und Exkrementen, sie hebt auf die Symbolik des Besitzens ab. Bekannt ist der "Goldesel" aus dem Märchen der Brüder Grimm. Umgangssprachlich kennen wir den Begriff des "Geldscheißers". In China konnte ein Traum von einer Toilette Glück bedeuten, den Träumer erwarte viel Geld.

 

Urin

Urin ist ein warmer Körpersaft, der mit heilenden Kräften - man erinnere nur die wieder mal auflebende Mode der Urintherapie - und Fruchtbarkeit, aber auch mit magischen schützenden (apotropäischen) Wirkungen assoziiert wird. Letztere Funktion kann auch Unglück über einen Feind gießen oder Verachtung ausdrücken. Nach islamischer Vorschrift soll ein urinbetropfter Kleidungsteil ausgeschnitten werden.

Urin gehört mit dem Urogenitalsystem zum zweiten, sakralen Chakra, so kann Urin mit Kreativität, Emotion und Intuition in Verbindung stehen. Dem Meridianpaar Niere/Blase der chinesischen Medizin sind ebenfalls die Urogenitalorgane zugehörig, als Sinnesorgan das Ohr mit Hören und Horchen. Das Ohr ist beispielsweise bei einigen afrikanischen Stämmen ein Sexualsymbol.

In einem assyrischen Traumbuch aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. sind Bezüge hergestellt zu Urinieren und Fruchtbarkeit, so zum Beispiel, ob dem Träumer ein Sohn geboren wird oder nicht.

Tiefenpsychologisch sind Blase/Urin ein Symbol für Selbstausdruck, sich nämlich dem hinzugeben oder das fließen zu lassen, was durch einen hindurchkommen muss. Der "Urin"-Selbstausdruck ist eher gefühls- als willensbetont, also Laufenlassen oder Zulassen von Emotion, im Gegenpol steckt ihre Behinderung. Urin kann zum Stellvertreter für "nichtgeweinte" Tränen werden.

 

Privatsphäre und Peinlichkeit

Unsere Bade- und Duschgewohnheiten beachten den Schutz unserer Privat- und Intimsphäre. Im nächsten Traum und auch in anderen Protokollen wird ein Licht auf Nacktheit, Peinlichkeit und Scham gerichtet, auch das "Einsichtige, Gläserne" betont als Kontrast zu dem, was sonst in unserem Alltagsleben üblich und geregelt ist.

 

"Ich bin in einer Ferienwohnung mit meiner Familie. Ich will mir die Haare waschen, habe sie schon eingeschäumt. Ich sehe mich mit meinem weißen Kopf, bin nackt. Irgendwie bin ich draußen oder die Wohnung ist total einsichtig. Leute kommen näher, ich denke zuerst, die können mich nicht erkennen, kommen noch näher, sie scheinen in das Haus zu gehören. Mir wird es peinlich, ich will mich zurückziehen. Irgendwie geht es nicht ins Badezimmer oder es ist völlig einsichtig. X. führt mich eine Treppe hoch in sein Zimmer."

Eine Frau musste im Traum in einer Eisenbahn ganz dringend auf die Toilette. "Erst als ich saß, sah ich mit Unbehagen, dass die Tür verglast war (durchsichtig). Zum Glück war sie so verschmiert, dass man nur den Gesichtsausschnitt durchschauen konnte. Plötzlich schaute der ebenfalls (auf den Zug) aufgesprungene Mann durch die Scheibe, direkt in mein Gesicht."

In der anderen Sequoiadendron Prüfung von Müller ist eine Träumerin gleichfalls peinlich berührt: "In einem größeren Gelände wie einer Urlaubsanlage, einer Gartenlandschaft, eine Art Toilettenhaus mit Dusche, vergleichbar mit einem Duschraum im Schwimmbad... Ich wollte noch zur Toilette im gleichen Raum. Die Tür stand offen, dann kamen plötzlich zwei Männer rein, die haben mich überhaupt nicht gesehen. Sie haben einfach ignoriert, dass ich da war. Sie wollten da auch pinkeln. Dann entdeckten sie mich und sagten: ’Oh, Sie sind ja auch da.’ Ich sagte: ‚Ja, auch ich wollte eigentlich gerade pinkeln.’ Aber sie ließen sich nicht stören. Da ich aber in deren Anwesenheit nicht auf die Toilette wollte, sagte ich: ‚Ist in Ordnung, ich gehe raus, ich warte so lange.... Es gab noch einen Nebenraum, da war eine Frau, die ich kenne, mit ihrer Tochter, die waren gerade am Duschen und sich am Fertigmachen. Gleichzeitig sah ich, dass es nur eine Glastür gab, und dass draußen Leute vorbei gingen und mich sehen konnten. Das machte mir dann zusätzlich Hemmungen. Dann war die Toilette, auf die man sich setzen konnte, plötzlich nicht mehr auf dem Fußboden... "

Als ebenfalls sehr unangenehm empfand die nächste Prüferin ihren Traum, weil ihre Privatsphäre verletzt wurde: "Ich war im Haus meiner Eltern und sollte die Zimmer für Kurgäste herrichten. Als ich in das Zimmer kam, das früher mein Kinderzimmer war, wurde ich sehr müde und mir war kalt. Ich zog mich ganz aus und legte mich nackt ins das Bett, das bereits mit weißer Bettwäsche bezogen war. Es war warm und sehr angenehm. Ich schlief ein, wachte an der Hausklingel auf, hatte aber keine Lust, aufzustehen. es war zu schön im Bett und ich schlief wieder ein. Plötzlich kamen die angesagten Kurgäste in das Zimmer und sahen mich nackt im Bett liegen. Es war mir so peinlich, sie äugten mich an, ich war nackt und die Gästezimmer waren auch nicht vorbereitet. Hätte ich nur die Tür nach dem Läuten aufgemacht - ich hätte mir vorher noch was überziehen können. Der Traum war mir hinterher noch ziemlich peinlich."

Gängige Nacktheit bei vielen Völkern ist nicht gleichbedeutend mit Schamfreiheit, die den Blick des anderen ungehindert zuließe. In unserer modernen Gesellschaft haben wir Privatbereiche. Die frühen Jäger und Sammler und noch heute "natürlich" lebende Stämme hatten und haben keine solchen Räume. Aber sie schaffen sich eine Privatsphäre durch Wegschauen und "imaginäre Wände" oder "Phantomwände". Beispielsweise bei den Yagua, Urwaldindianern in Peru, leben die Familien gemeinsam in einem Großhaus ohne Zwischenwände oder Abtrennungen. Möchte jemand allein sein, wendet er sich in einer charakteristischen Weise zur Hauswand aus Palmblättern. In dieser Haltung "existiert" er/sie nicht mehr und kann auch in dringenden Fällen weder angesprochen noch angeschaut werden. Außerhalb des Dorfes gibt es im Urwald eine Art verborgenes zweites Dorf, ein Labyrinth von versteckten Pfaden, geheimen Lichtungen und Badeplätzen, in dem sich alles abspielt, was nicht öffentlich bekannt sein darf, oder wo sich Paare zum außerehelichen Beischlaf treffen. Manche Ehepaare besitzen auch weit vom Dorf entfernte Gärten, in denen sie sich ausgiebig streiten können oder sich in Ruhe und unbeobachtet ihrem Sexualleben hingeben.

Die Problematik des Zusammenlebens taucht in einem Traum auf (Müller, 1996): "... es soll ein Hochhaus entstehen von 150 Metern Höhe. Auf jeder Etage sind neun Wohnungen für je eine Wohngemeinschaft: die Holzblöcke sind offenbar hohl und eingerichtet wie ein Blockhaus. Es handelt sich bei diesem Holzhochhaus um ein Forschungsprojekt zum Studium des Zusammenlebens vieler Wohngemeinschaften in einem einzigen Großgebäude."

Schamschranken für Urinieren, Defäkieren und Furzen sind seit Urzeiten stark ausgebildet und nicht erst Folge des Zivilisationsprozesses. Ethnographen führen dazu Beispiele auf, die uns teilweise fremd anmutende strenge Vorschriften und Gebräuche zeigen. Besonders beachtet wird auch, dass nicht ein Angehöriger des anderen Geschlechts Zeuge der Verrichtung wird. Eherne Gesetze regelten die Sexualbeziehungen. Es gab Tabus. Verstöße wurden strengstens geahndet. Eine schlimme Strafe beispielsweise für australische Aborigines war es, aus dem Sippenverband ausgestoßen zu werden, was fast einem Todesurteil gleich kam unter den rauen Bedingungen im Outback.

 

Nacktheit und Scham

Irgendwann haben wir ein starkes Schamgefühl entwickelt. Kinder beginnen sich etwa ab dem Alter von 5 Jahren ihrer Nacktheit zu schämen. Im biblischen Text über den Sündenfall heißt es im Buch Moses, dass Adams und Evas Augen aufgetan wurden und sie sahen, dass sie nackt waren. Im japanischen Shinto-Mythos spielt eine ähnliche Geschichte. Izanagi und Izanami schämten sich nach ihrem Abstieg in die Unterwelt, als sie sich als nackt wahrnahmen.

Das Symbol der Nacktheit entwickelte sich in zwei Richtungen. Die eine bedeutet Reinheit im körperlichen, geistigen, spirituellen und moralischen Sinn. Die andere eine sündige, fleischliche Lust provozierende, triebhafte Begierde auf Kosten des Geistigen. Im historischen Sinn ist körperliche Nacktheit eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand der Reinheit, wie es sich in einigen priesterlichen Riten zeigte. Nacktheit hebt die Trennung auf zwischen den Menschen und ihrer natürlichen Umwelt, so dass natürliche Energie sich ungehindert austauschen kann. Nacktheit ist auch absolute Ehrlichkeit. In den Reinigungsritualen ist der Mensch nackt, so trete er auch vor Gott. Das Entblößtsein ist ein schutzloses Sichausliefern und soll die höheren Mächte freundlich stimmen. Die Urgötter waren unbekleidet. In der Mystik wurde Nacktheit zu einem Bild der Läuterung. Rituelle Nacktheit bedeutet den Wiedereintritt in den paradiesischen Zustand und in die Zeitlosigkeit. In hinduistischer und buddhistischer Symbolik bedeutet sie "in Raum gehüllt" zu sein, den Urzustand, die Formlosigkeit und Einfachheit wiedererlangt zu haben. Für die Römer war Nacktheit ein Zeichen von Armut und Schande.

Dröscher (1994) meint, "wo auch immer ich im riesigen Reich der Tiere auf die Suche gegangen bin, nie fand ich Anzeichen für Schamgefühle; allerdings gilt das nur für das weite Feld sexueller Verhaltensweisen. Kein Tier schämt sich seiner erotischen Äußerungen und natürlich erst recht nicht seiner Nacktheit." Es existiere aber eine Scham im Falle von Abweichungen von der sozialen Norm oder beim Verlust des Ansehens in einer Gemeinschaft.

Öffentlich nackt herumlaufen ist in Deutschland, mit Ausnahme an angewiesenen Plätzen, eine mit einer Geldbuße belegte Ordnungswidrigkeit. Die meisten wollen sich auch nicht nackt in der Öffentlichkeit zeigen. Seit einigen Jahren versucht ein Psychologe und Sexualberater in einer süddeutschen Stadt, sein "Recht auf Nacktheit" durchzusetzen. Er joggt nackt, läuft auch mal provozierend nackt durch die Stadt. Die Medien haben darüber schon mehrfach berichtet. Das Ordnungsamt und Amtsgericht legen ihm hohe Geldstrafen dafür auf, weil er ein öffentliches Ärgernis sei und andere in ihrem Schamgefühl verletze.

Der nachfolgende Traum bringt in der Nacht nach der Mitteleinnahme den Spagat zwischen archaischen Anlagen und zivilisatorischer Anpassung in ein Bild:

 

"Ich bin mit meiner Schulklasse vor einem Hotel, davor ist eine große, weiß bezogene Matratze, auf der viele Leute Platz haben. Es ist draußen, nicht in einem Zimmer. Ein Mädchen bleibt noch außer mir da. Wir fangen ein erotisches Spiel an. Ich merke, wie uns Kinder aus der Nachbarschaft sehen und auch die Mitschüler, die durch ein längliches, niedriges Fenster raussehen können. Ich will deshalb abbrechen. Das Mädchen hätte lieber weiter gemacht, sie kommt aber mit rein."

Die Bedeutung der Nacktheit hängt auch vom Ort ab. Duerr (1994) zitiert einen Ausschreibungstext der nudistischen Zeitschrift ‚Schönheit’ aus dem Jahre 1906: "Aufnahmen im Atelier oder Zimmer wirken sehr leicht pikant oder unnatürlich; es werden daher Freilichtaufnahmen in schöner Natur die meiste Aussicht haben, bei Prämierung und Ankauf berücksichtigt zu werden." Er gibt dazu nachfolgende Erläuterung: "Diese Beobachtung der Nudisten, die natürlich kein Interesse daran haben konnten, Nacktheit zu erotisieren, lässt sich allenthalben bestätigen. Dass vollständige oder teilweise Nacktheit innerhalb eines geschlossenen Raumes anzüglicher wirkt als die unter freiem Himmel, liegt daran, dass solche Räume meist Privatsphären sind. Sieht man in solchen eingegrenzten Bereichen Menschen nackt, so verbindet man sie unbewusst mit all den intimen Handlungen, die dort mehr oder weniger entkleidet vorgenommen werden. Aus diesem Grund mag sich eine Frau, die inzwischen einigermaßen unbefangen ‚oben ohne’ im Strandbad liegt, zu Tode erschrecken, überrascht man sie in ihrem Schlafzimmer, nachdem sie ihren Büstenhalter ausgezogen hat."

Ein plastischer Prüfertraum verdichtet die kulturelle Akzeptanz der Nacktheit, wenn sie künstlerisch dargeboten wird. Der Traum ist im Kapitel "Die Kraft des Mammutbaumes" wiedergegeben.

 

Weiße Bettwäsche

Es scheint kein Zufall zu sein, dass unter der Einwirkung des Mammutbaumes die Farbe Weiß auftaucht, besonders auch im Zusammenhang mit Bettwäsche, wie ein weiterer Traum illustriert: "In dem Zimmer stehen mehrere Betten, die nicht benutzt sind, außer einem großen Ehebett mit aufgeschlagener Bettdecke, Kopfkissen eingedrückt. Die Bettwäsche ist weiß, das Bett auch. Die anderen Betten haben nichtweiße Überdecken."

Weiße Bettwäsche war früher die Regel, in jüngerer Zeit ist sie bunter geworden. So wunderte sich die Träumerin, dass sie nach dem weiter oben erwähnten Traum, in dem sie in einem weiß bezogenen Bett schlief, sich "wunderschöne weiße Bettwäsche kaufte, die ich sehr schön fand - aber eigentlich brauche ich keine Bettwäsche - habe genug davon." Eine andere Frau (Müller, 1996) beschreibt mehr eine Vision, ein Bild, das im Bett hoch kommt, es war kein Traum: "Meine Bettdecke ist normalerweise geblümt. Jetzt war die Bettdecke weiß und ich hatte das Gefühl, jemand zieht sie mir weg."

Das Bett, besonders das Ehebett, ist der Platz zum Schlafen und damit zum Regenerieren, aber auch der Platz für das Ausleben von Sexualität, die biologisch für den Arterhalt unerlässlich ist. Wir sprechen manchmal vom "Schlafzimmergeheimnis". So könnte ein "weißes Bettzeug" diesen Themenbereich meinen.

Ein Mann aus Müller, 1996, träumte: "Mit einer anderen Frau ging ich in ein Hotelzimmer. Plötzlich sah ich: Da liegt ja schon ein Paar im Doppelbett. Ich war dann plötzlich mit dieser Frau im Aufenthaltssalon. Ein Bekannter kam auf mich zu und fragte: ‚Was machst Du denn hier?’ Ich fühlte mich ertappt, dass ich mit einer anderen Frau in einem fremden Hotel war."

Es ist nun wahrlich kein Novum, dass viele Probleme, die Patienten zum Eheberater bringen, bei gründlicher Betrachtung was mit dem "weißen Linnen" zu tun haben.

Weiß ist die Farbe des göttlichen Lichts und der Reinheit, auch der Unschuld, des Makellosen und Unbefleckten. Sie symbolisiert ein reines Gewissen, wie es "eine weiße Weste haben" ausdrückt.

Weiß enthält, physikalisch gesehen, alle Farben, somit Potentialität, Möglichkeit. Die befruchtete Eizelle trägt in sich ebenfalls ein Potential. Weiß steht im Zusammenhang mit Leben und Liebe. Sexualität ist Teil der "Libido" oder des "Eros", die mehr sind als eine rein körperliche Geschlechtlichkeit und Lust. Sie gehört zu den "Trieben", die "verfeinert" auf anderen Gebieten eine "Energieentlastung" finden und damit künstlerisch und kulturell einen Beitrag leisten.

Weiß ist die Farbe des Kandidaten (lat. candidus = weiß), des Initianden, der sozusagen neugeboren ein neues Stadium erreicht. Weiß trägt in sich die Eigenschaft einer Grenze, eines Anfangs und eines Endes. Sie symbolisiert die Passage, den Durchtritt in eine neue Existenzebene. So kann weiß auch die Farbe der Trauer sein.

In einem "Saubermachen-Traum" weist ein weißes, weiches Frotteehandtuch neben dem Reinheitsaspekt auch auf eine Ehrfurcht vor der blütenreinen Unschuld: "Ich gehe dann noch ins Badezimmer und bemerke eine Wasserpfütze unter dem Waschbecken. Ein Zellstofftuch oder ein Papiertaschentuch liegt drin, hat sich mit Wasser vollgesogen. Ich werfe es in den Papierkorb. Die Pfütze ist noch nicht entfernt. Es liegt ein blütenweißes (ein richtig strahlend-sauberes Weiß) Frotteehandtuch am Boden. Ich traue mich nicht, es zum Aufwischen zu benutzen."

Wasser

Die eben erwähnte Wasserpfütze war eine störende "Verunreinigung", für deren Beseitigung etwas geopfert werden sollte. Aber Wasser ist mehr als ein Reinigungsmittel. Wichtiger ist seine lebensspendende und lebenserhaltende Funktion. Das Leben auf der Erde hat sich aus dem Wasser entwickelt, es ist der "Quell des Lebens". Es ist wenig verwunderlich, dass das Wasser mit Muttergottheiten und Fruchtbarkeit in Verbindung steht. So ist Wasser in unserer Mittelprüfung ähnlich wie die Farbe Weiß in zwei Aspekten vertreten, dem reinigenden und dem sexuellen.

Das Wasser ist Yin und dem Weiblichen zugeordnet. "Feuchte" ist in östlicher Symbolik die "Rückkehr in den Uterus", was den undifferenzierten Urzustand meint. Das Eintauchen ins Wasser hat weibliche, das Besprengen männliche Bedeutung. Als Regen ist es die fruchtbringende Macht des Himmelsgottes der Fruchtbarkeit, der "semen virile" (lat. männlicher Samen).

Ein Frau schilderte den Mittelteil ihres Traumes: "Im Garten war ein kleiner Bach oder Teich, ich wollte darüber springen. Ich bin abgerutscht und stand mit den Füssen im Wasser, bis zum Knie." Es ist ja immer möglich, beim Interpretieren eines Prüfsymptoms, sich auf eine oder wenige Ebenen zu beschränken, sich was herauszupicken. Aber ich glaube, auch der weitere Traumteil hat was mit der Bedeutung von "genus" zu tun.

Die Träumerin wollte etwas überspringen, was ihr nicht gelang. Ein Wasser zu durchschreiten, bedeutet den Übergang von einer Ebene in eine andere, es bedeutet Trennung oder Aufhebung. Wasser heißt auch Wissen, ins Wasser tauchen weist auf die Suche nach Geheimnissen des Lebens, die Suche im eigenen Unbewussten.

Nun rutscht die Träumerin ab und steht bis zum Knie im Wasser. Knie heißt lateinisch ‚genu’, (das eine ethymologische Zusammengehörigkeit mit ‚genus’ [ Geschlecht] hat, ‚cognoscere’ [ erkennen, auch in geschlechtlicher Beziehung, vgl. z. B. die Bibel] , nasci [ geboren werden] . Griech. ‚gony’ [ Knie] ist wurzelverwandt mit ‚genesis’ [ Entstehung] . Bei Indogermanen, Hamiten, bei Naturvölkern findet sich das Motiv der "Kniegeburt").

Die nächste Sequenz des Traumes lautete: "Einer der Leute, ein junger Mann, zog mich an der Hand hoch. Ich habe mich an ihn gelehnt. Das hat mich gefreut." Das angenehme Gefühl hält nicht lange an. "Ich habe mich dann seitlich angelehnt und über die Schulter geguckt, da war der junge Mann plötzlich eine alte, korpulente Frau. Eigentlich war es ein Geruch nach Schweiß, der mich veranlasst hatte, den Kopf zu drehen". (Siehe zum Thema des Geschlechtswandels das Kapitel "Penthesileas Traum").

Der "männliche" Part zur Symbolik des Wassers ist in einer Trugwahrnehmung zu erkennen, die ein Teilnehmer unmittelbar nach der Einnahme von Sequoiadendron globuli hatte: "Ich habe im Zimmer das Gefühl, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen. Prüfe tatsächlich nach, ob etwas Nasses auf der Haut ist. Das ist nicht der Fall." Regen als "semen virile", als notwendiger Befruchter der Erde, gehört im weiteren Sinn zu den wichtigen Dinge im Leben, auf die der Baum aufmerksam macht. Aphrodite, die griechische Göttin der Liebe und Schönheit, die auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde, entstand aus dem Samen des Uranos, der nach der Tat seines Sohnes Kronos vom Himmel ins Meer fiel und so die "Schaumgeborene" entstehen ließ.

Wasser ist weiter ein Symbol der unbewussten Energie, der ungeformten Kräfte der Seele, der verborgenen und unerkannten Motivationen, etwas, was aus unserem Unbewussten hochsteigt und uns steuert, ohne, dass wir das gleich merken.

Der Eindruck von Nässe und Feuchtigkeit narrte eine Probandin: "Als ich mich im Auto setzte, dachte ich, da ist was Nasses, ich fühlte einen nassen Streifen am Gesäß. Ich schaute nach, da war nichts nass. Später, bei den Gastgebern angekommen, war es wieder so, als ich mich auf den Stuhl setzte". Die Lebensbedingungen des Baumes sind in dieser Empfindung widergespiegelt. In den Wäldern, in denen Sequoiadendren stehen, herrscht ein feuchtes Klima mit trockenen Sommern, der Großteil der Niederschläge kommt als Schnee. Grundwasser im trockenen Sommer ist für die Riesen essentiell.

 

Blut

Neben Wasser und Feuer galt in alten Zeiten Blut als ein Mittel der rituellen Reinigung.

Etwa drei Stunden nach einem spontanen Riechen am Prüfmittel wunderte sich der Prüfer: "Beim Reinigen der Zahnzwischenräume kommt ungewöhnlich viel helles Blut." Das Symptom war einmalig, war davor und danach nicht mehr aufgetreten. Ebenfalls als ungewöhnlich und anfänglich beängstigend erlebte eine Frau eine spontane Blutung aus dem rechten Ohr zweimal an einem Tag, aber sie verschob die weitere Klärung, als sich das nicht mehr wiederholte. Das Ohr ist u. a. ein Symbol für die empfangende, passive Seite der Verständigung. Daneben existiert noch der Symbolaspekt des Ohres als rezeptives Empfängnisorgan im Sinne der Schöpfung, in dem das Wort am Anfang stand.

Nicht tatsächliches Blut, aber eine Illusion davon, war das Empfinden eines Mannes, als ob ihm Blut aus der rechten Nase laufen würde. Es lief überhaupt nichts. Die Nase hat im ersten Kapitel einen Beitrag erhalten. Sie steht am Anfang der vitalen Atmungsenergie. Blut ist auch essentiell, ein Lebenssaft. Hier verbinden sich im Prüfsymptom die Themen "Reinigung" und "Lebensenergie", die für ein ehrliches Dasein grundlegend sind.

Blut ist der "Lebenssaft", die verjüngende Kraft. Blut und Wasser ergänzen einander in der chinesischen Symbolik von Yang und Yin als komplementäre Erscheinungen. Blut symbolisiert auch die inneren Qualitäten des Feuers und der Hitze und Kraft der Sonne. In einigen Mythen der uralo-altaischen Stämme Zentralasiens endet die Welt im Feuer, weil ein heiliger Baum stirbt, der im Fallen sein Blut vergießt, das sich in Feuer verwandelt. Die Tartaren glauben, dass ein von Gott gesandter Held, der den Teufel bekämpfen soll, sein Blut über die Erde gießen wird. Dieses verwandelt sich in Feuer. Nach einem deutschen Gedicht des 9. Jahrhunderts und einer russischen Offenbarung werde das von Elias im Kampf mit dem Antichrist vergossene Blut sich in Feuer wandeln und die Welt verschlingen.

 

Eiter und Verfaulen

Es dient der Reinigung, Eiter nach draußen zu lassen. Diese Säuberungsaktion des Körpers beseitigt, was "faul" ist, in übertragener Bedeutung klärt sie "unsaubere Verhältnisse". Ein dazugehöriger Eitertraum ist an anderer Stelle angeführt (s. Kapitel "Die geheime Kraft des Mammutbaumes"). Der Mammutbaum enthält in seiner dicken, zimtbraunen Rinde Tannin, einen natürlichen Pilz- und Käferabweiser, so schützt er sich gegen vorzeitige Verrottung. Das nützt nur dann was, wenn das Mark, das Innere, gesund ist. Andererseits muss es Fäulnisprozesse geben, um Baustoffe und Platz für neues Leben zu schaffen. Der Tod der alten Natur bedingt ihre Wiedergeburt in einer anderen Daseinsform, die wieder frische Früchte trägt. Das Umwandeln, die Transformation, kann nur langsam vor sich gehen, sonst besteht die Gefahr, dass alles tot bleibt.

 

 

7. Ein Kopf aus Glas

"Was wäre, wenn Du schliefst und träumtest, Du steigst zum Himmel auf und pflücktest dort eine unbekannte und wundervolle Blume, und was wäre, wenn Du beim Erwachen die Blume in Deiner Hand hieltest? Was wäre dann?" (nach Samuel Taylor Coleridge)

Manchmal deckt sich unser Erleben nicht mit den Erfahrungen unserer fünf Sinne. Unsere Weltsicht ist durch die Art, wie wir die Dinge wahrnehmen, bestimmt. Sinnesorgane und bewusstmachende Hirnareale arbeiten nach vorgegebenen Mustern. Heißt das, dass es außerhalb dieser Wahrnehmungsschneise, wenn wir sie auch auf besondere Sinnesfertigkeiten von Tieren ausdehnen, nichts mehr gibt?

Unter der Wirkung des Mammutbaumes wundert sich jemand über das Erlebnis einer Gedankenübertragung: "Ich spaße mit meinem Sohn und behaupte, ich hätte ihn im Fahrschulauto gesehen, was aber nicht wahr ist. Er glaubt es nicht und stellt mich auf die Probe. Ich beantworte ohne Nachzudenken, ohne es auch vorher gewusst zu haben, seine Fragen nach der Farbe des Autos und der Schriftfarbe des Namenszuges richtig."

Einer Prüferin war es klar, was auf einem Zettel geschrieben war. "Ich wusste schon, was drauf stand, ohne zu lesen. Ich habe den Zettel aus der Ferne liegen gesehen, ihn nicht vorher gelesen."

Konkret befragt werden viele von uns die sogenannten "außersinnlichen" Fähigkeiten bestreiten. Die Begriffe "Telepathie" (Übertragung von geistigen und seelischen Inhalten ohne Hilfe der Sinnesorgane [grch. tele "fern, weit" + pathein "leiden, erleiden"]) und "Präkognition" (Hellsichtigkeit; inneres Sehen, Fähigkeit, Personen, Gegenstände oder Handlungen über zeitliche oder räumliche Distanz hinweg wahrzunehmen, auch Ereignisse in der Zukunft) bezeichnen solche Informationskanäle.

Reisen außerhalb unseres Körpers, "out-of-body"-Erlebnisse, kennen wir aus Träumen (Siehe dazu auch "Sequoiadendrons Wege überraschen".). Ein Symptom aus der Prüfung: "Ich beobachte mich im Traum von oben, sehe mich und meinen Freund schlafend im Bett."

Eine scharfe Unterscheidung der Phänomene in solche im Traum und außerhalb in Zuständen eines fokussierten Bewusstseins, einer Trance, einer "entzückten Entrückung", bietet in meiner Betrachtung keinen entscheidenden Vorteil. Träume haben den direktesten Zugriff auf die vor- und unbewusste Bild- und Wissensdatei in uns, gefolgt von traumähnlichen Visionen in Trancen und Meditationen.

Aber es gibt auch Ereignisse in unserer Umgebung, die uns besonders auffallen oder ansprechen. Jeder kann aus eigener Erfahrung etwas zu diesem Thema beisteuern. Wer hat nicht schon erlebt, dass man gerade an jemanden denkt, kurz darauf das Telefon klingelt, und die betreffende Person anruft.

Oder gleiche oder ähnliche Ereignisse kommen fast gleichzeitig oder wiederholen sich knapp nacheinander.

 

Synchronizität und Serialität

"Synchronizität" ist ein Name für solche "Zufälligkeiten". Synchron bedeutet gleichzeitig. Unter Synchronizität versteht man das Phänomen, dass zwei Geschehen - eines in der Natur, Umwelt, und eines in der menschlichen Psyche - zeitlich zusammentreffen, ohne dass sie die gleiche Ursache haben (akausal), unter der Voraussetzung, dass dieser Vorgang für den Beobachter Sinn macht. Das Modell der Synchronizität verbindet die Natur mit der geistigen Sphäre des Menschen. Die Essenz der Synchronizität liegt darin, dass das entsprechende Ereignis oder Muster für den, der es erfährt, einen Sinn oder einen Wert besitzt.

Davon zu unterscheiden ist die "Serialität", die die Erfahrung bezeichnet, dass häufig verschiedene Ereignisse, die keine gemeinsame Ursache haben, gemeinsam geschehen. Wir wissen natürlich nicht, ob sich nicht plötzlich eine neue Wahrnehmungsdimension aufgetan hat. Für Serialität könnte man auch "zeitliche Koinzidenz" sagen.

Der Unterschied zwischen Serialität und Synchronizität ist also der Gedanke des Sinns für den Wahrnehmenden.

Als Beispiel möge das Gespräch mit einem Prüfer dienen, der etwas zu seinen Beziehungsschwierigkeiten erläutern will und dabei das Wort "schießen" in einer Metapher (bildlicher Ausdruck, grch. metapherein "anderswohin tragen; übertragen") gebraucht, und tatsächlich im selben Moment ertönt in das Wort hinein ein Schuss auf der Strasse, vielleicht aus einer Spielzeugwaffe. Nüchtern betrachtet haben diese beiden Ereignisse nichts mit einander zu tun und fallen unter die Kategorie Zufall.

Synchronizitäten nehmen Offenbarungs- und Wegweiserfunktionen an, sie bieten eine echte Chance. Nach Jung treten sinnvolle Zufälle eher in Phasen der inneren Wandlung auf. In Momenten des Innehaltens und der Ruhe können uns solche Schicksalswinke bewusst werden.

Es ist in manchen Fällen fragwürdig, ob alles unter Zufall abgehakt werden kann, was wir erleben oder uns andere berichten. Andererseits können wir nicht ständig hinterfragen und untersuchen. Aber wir haben schon ein Gespür für das, was uns angeht. Der eine mehr, der andere weniger, einige scheinen sich allerdings solchen Erkenntnissen ganz zu verschließen.

 

Märchen, Mythen und Träume, Archetypen

Märchen und Mythen, Legenden und Sagen arbeiten oft mit Bildern, Symbolen, Wahrsagerei, Telepathie und einem "Wissen", das einfach da ist. Hinter den Metaphern ist viel psychologisches Wissen angesammelt. Manchmal können gerade ein Märchen oder eine Sage das betreffende Problem beleuchten und "ganzheitlich" über die intuitive Aufnahme bewusst machen.

Einen Großteil unseres Lebens schlafen wir, wir gehören dann einer "anderen" Bewusstseinsebene an. Der Traum galt in vorangehenden Jahrtausenden als was besonderes. In Träumen sprachen die Götter. Im Traum kommen Warnungen und Weisungen. Er ist individuell gestaltet, hat die Elemente, die sich auch in Mythen und Legenden finden. So könnten letztere als kollektiver Traum eines Volkes dem individuellen Traum des Einzelnen gegenüber gestellt werden.

Im Traum wie in den Mythen sind Spuren, die in den "Urzustand des Bewusstseins" führen. Sie sind in der Wiedergabe, der Rückerinnerung des wachen Gegenwartsbewusstseins, "logisiert", übersetzt in das heutige Verständnis. Hat jemand einen Traum wirklich "gewusst"? Wir erinnern und notieren uns die Gestalt des Traumes, die er im Augenblick der Wiederkehr ins "hier und jetzt" annimmt. Traumhandlungen sind weder an Zeit noch Ort gebunden, sie sind oft nicht "sinnlich-logisch", wie wir es vom Tagleben gewohnt sind. Die Bilder gleichen in ihren Erscheinungen dem Tagesbewusstsein. Sie können nebeneinander auftreten, in einem anderen Tempo, in anderen Anordnungen, die Ablaufzeiten sind anders, die Größenordnungen stimmen oft nicht, die Undurchdringlichkeit der Körper ist aufgehoben. Die Identität ist nicht mehr eineindeutig. Dinge wandeln sich wie in "Trickfilmen". Hinter diesen Bildern und Aktionen steckt ein Sinn, den wir zu ergründen versuchen.

Es hat die Menschheit schon immer beschäftigt, was die Welt steuert. Kulturen, Religionen und Philosophien geben verschiedene Antworten, aber manches ist erstaunlich ähnlich. Der Mythos zeigt die Gegensätze auf und bietet Lösungsmöglichkeiten, das heißt, das mythische Denken geht von der Bewusstmachung bestimmter Gegensätze (es besteht ein "Grunddualismus") und deren Ausgleich aus. Der Mythos folgt einer eigenen, anderen Rationalität, nämlich der mythischen. Mythische Denkformen sind nicht ungeordnet und regellos, sie unterliegen einer Struktur (Levi-Strauss, 1981).

Irgendwie müssen solche universellen Gedanken in den Menschen schon von Anfang an drin sein. Es scheint so, als ob ein uraltes Wissen in unseren Gehirnen gespeichert ist, das wir so nicht gelernt haben. Ähnliches ist für Symbole zu vermuten. Archetypen (grch. "das zuerst Geprägte"), ein Begriff des Schweizer Psychoanalytikers C. G. Jung, ist ein Name für solch ein Wissen, das sich besser in Bildern als in Worten ausdrücken kann, es sind Urbilder des "kollektiven Unbewussten".

 

Wort

Unsere Sprache ist ein unermesslicher Schatz. Sie hat Wörter, die mehrere Bedeutungen haben können. Manchmal sind diese erst aus dem Zusammenhang begreifbar, oft über den Umweg des Bild- oder Symbolverständnisses.

An einem Begriff oder Bild können verschiedene Bedeutungsringe hängen, wie es sich im Symbol dreier Kreise zeigen lässt. Der erste Kreis versinnbildlicht die wörtliche Bedeutung, der zweite die allegorische (Allegorie: in Literatur und Kunst die bildliche Umschreibung eines Begriffs, Vorgangs oder Zustandes, meist durch Personifikation), der dritte die mystische.

Die göttliche Bedeutung des Wortes drücken einige afrikanische Völker aus, hier mit dem dem Kreis verwandten Bild der Spirale. Ihre Sonnenhieroglyphe besteht aus einem Topf (die "Urgebärmutter"), um den drei Spiralwindungen aus rotem Kupfer (das männliche Symbol) angeordnet sind. Diese Spiralen stehen für das Urwort, die erste Äußerung des Gottes Amma. Viele Völker kennen die Vorstellung des Wortes als Schöpfungswerkzeug. Die Kanaken Neukaledoniens betrachten das Urwort überhaupt als ersten Schöpfungsakt. Daraus leitet sich die Furcht einflößende Macht des Fluches ab. Das Alte Testament berichtet, das Wort Gottes war vor der Erschaffung der Welt. In diesem Kontext sei daran erinnert, dass das Ohr zu den Empfängnisorganen gezählt wird.

Für griechische Denker war "Logos" nicht nur das "Wort", die "Sprache", es bedeutete auch Verstand und Vernunft, Idee und sogar den göttlichen Gedanken selbst. Das Wort ist das reinste Symbol der Manifestation des Individuums, das denken und sich selbst ausdrücken, das mit anderen kommunizieren kann.

Die vielschichtige Bedeutung eines Wortes oder Begriffs ist von praktischem Nutzen für einen psychosomatischen Zugang oder für die Auswertung homöopathischer Symptome. Das Organ, das von einer Krankheit befallen wird, ist in dieser Sichtweise nicht zufällig betroffen. So ist es für das Verständnis von Zusammenhängen häufiger angebracht, sich eingehender mit dem Bedeutungskomplex des betroffenen Körperteils zu befassen. Überraschendes offenbart auch das Abklopfen des Sprachgebrauchs eines Wortes, wie es beispielsweise im Kapitel über das Riechen vorgeführt wurde.

 

Unbewusstes

Psychologen greifen auf das "Unbewusste" zurück, dem sie viele Eigenschaften und Arbeitsweisen wie "verleugnen, verschieben, ins Gegenteil verkehren, verdrängen, auf andere schieben" und anderes zuschreiben. Bekannt ist Siegmund Freud mit der von ihm begründeten psychoanalytischen Schule, der das "Unbewusste" breit untersuchte und dessen Arbeitsweisen aufdeckte. Seine Tochter Anna Freud befasste sich eingehend damit in "Das Ich und die Abwehrmechanismen". Es gibt genügend Erlebnisse und Verhaltensweisen, die sich mit solchen psychologischen Begriffen gut erklären lassen.

Warum verhält sich zum Beispiel jemand "un-vernünftig"? Dahinter stehen Gründe, Motive, die sein Verhalten zu steuern scheinen. Es ist wissenschaftliche Erkenntnis, dass unbewusste Gedanken unsere rationalen Entscheidungen wesentlich prägen.

Versprecher, Verleser oder Verschreiber kennt jeder von uns und kann, wenn er darüber nachdenkt und assoziiert, Erklärungen liefern, die manchmal seine geheimen Gedanken verraten. Freud (1954) hat sich damit auseinandergesetzt.

Neuere wissenschaftliche Untersuchungen stützen den alten Ausdruck, dass man viele Entschlüsse "aus dem Bauch heraus" fällt, also unbewusst. Als Beleg werden die Därme herangezogen. Mehr als 100 Millionen Nervenzellen, die Neuronen, umhüllen die Darmschlingen. Das ist quasi ein "zweites Gehirn", ein Abbild des Kopfhirns. Die Art der Zellen, die bekannten Wirkstoffe und ihre Andockplätze, die Rezeptoren, sind im Bauch und Gehirn gleich. Die meisten Botschaften vom Darm sind dem Gehirn bekannt, wir nehmen sie aber nicht bewusst wahr.

Neurogastroenterologen sehen in dem Bauchnervengeflecht, dessen Verbindungen zum Gehirn und zurück laufen, eine biologische Entsprechung menschlicher "Bauchgefühle" und der Intuition. Forscher stellen sich eine "Emotions-Gedächtnis-Bank" im Kopf vor, die die nach oben geschickten Reaktionen und Daten des Bauches sammelt. Jedes Mal, wenn der Mensch eine Entscheidung in einer ähnlichen Situation fällen muss, basiert diese nicht nur auf rein intellektuellen Überlegungen, sondern wird von jenen unbewussten Informationen aus dem gigantischen Katalog von gespeicherten Gefühlen und Körperreaktionen mitgeprägt, den "gut feelings", wie englisch sprechende Menschen die "Bauchentscheidung" nennen. Dauernd wird im Gehirn ein "Gefühlsbett" bereitet - auch für die Nacht. Träume wären demnach vom Darmgedächtnis beeinflusst. Die Untersucher fragen sich, könnte nicht angesichts dieser Erkenntnisse der Bauch auch ein Teil der biologischen Matrix für das "große Unbewusste" sein?

Es gibt Vorstellungen, die dem Unbewussten die Möglichkeit allen Wissens zuordnen, ein Riesenpotential an Vorstell- und Realisierbarem. Daraus ergäbe sich, dass die Erscheinungswelt, also das schon Realisierte, nicht die Quelle eines neu Erscheinenden sein kann. Die "jenseitigen" Dinge sind dem Wachbewusstsein entzogen. Aber "kosmisch unbewusst" ist in sich, für sich selbst, unendlich gesteigerte Bewusstheit. Das Unbewusste wäre demnach ein "abgetrennter Sondergedanke" des unendlich Bewussten, das da handelt und der Schöpfer seiner Welt ist. Unbewusst ist nicht gleich zu setzen mit Nichtwissen.

"Materialismus" nimmt die Erscheinungswelt als die einzig gegebene Wirklichkeit an. "Psychismus" sagt, die derzeitig erkannten Erscheinungen sind Ergebnis der aktuell gültigen Vorstellungsform der Psyche, diese ist wiederum ein abgesonderter Bewusstseinsanteil. Diese Idee beinhaltet eine Folgerung: Wird die Absonderung aufgehoben, fällt auch die zur Zeit gültige Vorstellungsform der Wirklichkeit dahin. Es würde die Wirklichkeit gelten, die für das ganze Unbewusste, das "unendliche Bewusstein", besteht.

Dem wachsenden Bewusstsein des Menschen, der ein Glied einer Entwicklungskette ist, die das "Vorangehende" integriert, geht keine frühere Phase verloren. Aber das Bewusstsein passt frühere Erkenntnisse an, um die jetzige Phase zu ermöglichen. Visionen als "vorlogische" Vorstellungsweisen sind zunehmend zurückgedrängt, sie stören die logische Erkenntnis und Weltsicht.

 

Logisches und vorlogisches Bewusstsein

Der Mythos von der Vertreibung aus dem Paradies kann verstanden werden als der Hinweis auf das Heraustreten des Menschen aus seiner Verbundenheit mit dem großen Unbewussten ins beschränkte Einzelbewusstsein, in die enge stoffliche Gesetzlichkeit. Das intellektuelle Leben, das wir als wesentliches Element unseres psychischen Daseins anerkennen, als spezifische Form unseres Bewusstseins, hat nicht irgendwann nach den Höhlenbewohnern begonnen. Der Höhlenmaler, der Urrunenritzer, bewegt sich schon in den Bahnen des heutigen Wissens und Könnens, soweit er um materielle Dinge weiß und sie für seine Zwecke verwertet. Das ist der logisch denkende, intellektuelle Mensch. Der heutige Mensch ist "logischer", weiter entwickelt als seine "Urvorfahren". Ein Vorläufer könnte ein "großhirnloser", (nicht "logisch" gesteuerter) Mensch gewesen sein, dessen halbbewusste prähistorische Erinnerung in den Zyklopensagen niedergelegt ist. Ein Mensch mit "naturmagischen" Kräften, die eine "vorlogische" Teilnahme am Universum ermöglichten. Solche Vorstellungen sind Inhalt zahlreicher Mythen und Legenden von den Anfängen der Menschheit, beispielhaft erzählt von australischen Aborigines, zentralasiatischen Völkern oder Indianern Nord- und Südamerikas. In der "Traumzeit" befand sich die Psyche der Ahnen in einer Wechsellage. In uns unvorstellbarer Freiheit konnte sie von der Ebene des logisch-sinnlichen Bewusstseins in eine "andere, frühere Bewusstseinsform" wechseln, die ein anderes Erkennen des "Seins" zur Grundlage hatte. So lassen sich die Mythen verstehen, für uns nicht mehr nachvollziehbar, in denen die Ahnen sowohl Tier als auch Mensch waren. Es war eine "Zweiheitlichkeit" des Bewusstseins. "Visionen" gehörten zum vorlogischen Zustand, sie beinhalten andere "Wahrnehmungen" als wir sie heute mit unseren Sinnen haben. Uraustralier glauben auch heute noch, ihre Ahnen sind manifest in bestimmten geologischen Formationen, die als heilig gelten. Das "saturnische Reich", ein Begriff entlehnt aus der Astrologie, repräsentiert das mineralische Reich. Seine Geschichte hatte einen Werdegang und

Stadien wie alle nachfolgenden Reiche. In ihren "jüngeren Jahren" waren mineralische Formen "lebendig" und von "schöpferischer Kraft" durchströmt. Die Elemente dieses Reiches haben ihre "Eigenbestimmung" erreicht und sind Material für das Tier- und Pflanzenreich. Die latente "psychische" Urkraft beseelt Tiere und Pflanzen. Ein weiterer Schritt erfordert die Überlegung, wie weit das Unbewusste aus seiner Latenz zum aktiven Bewusstsein in Pflanzenwesen, Tieren und Menschen kam. Diese Gedanken, wie an anderer Stelle weiter ausgeführt wird, schlagen eine Brücke zur Homöopathie.

 

Geister und Götter

Es gibt Menschen, die hinter vielem, was sich nur zum Teil mehr oder weniger gut psychologisch erklären lässt, die Einwirkung von "Göttern" oder eines "Gottes", "Geistern", "toten Seelen" oder einer Institution "Schicksal" vermuten. Zugrunde liegt der Gedanke, dass wir von einer "höheren Macht" beeinflusst werden, nicht rein einer zufälligen biologischen Evolution folgen. In der Geistervorstellung steckt die Furcht vor Wesen aus einer anderen Welt. Die Atavismen der "Seherschaft", der "Weissagung" geraten in Vergessenheit. Ihre Existenz ist in aufgeklärter Zeit in den Bereich dar Fabel verwiesen, wobei ich hier Dogmen der Kirchen nicht mit einbeziehe. Auf der psychologischen Ebene kann der Geist eine Erscheinungsform eines unbekannten Ichanteils sein, der aus dem Unbewussten rausspringt und schleunigst in die Dunkelheit zurückgestoßen wird. Oder er ist ein verdrängter Teil einer unangenehmen Realität. Lassen wir es dabei bewenden, dass es noch Rätsel gibt, die wir nicht lösen können. Das lässt Raum für viele Meinungen.

Ich möchte ins Gedächtnis zurückrufen, dass es vorrangig um die Wirkung eines homöopathischen Mittels geht, das in der verabreichten Potenz kein Atom oder Molekül des Mammutbaumes enthält, also keinen materiellen Mammutbaum. Homöopathen sagen, es enthalte eine ‚Information’, eine ‚Energie’. Deren physikalische Entsprechung ist zumindest vorerst noch ein Geheimnis.

 

Paranormales

In der Mammutbaumprüfung tauchten auch solche Symptome auf, die mit "übernatürlich" anmutenden Dingen zu tun hatten.

Ich habe Anlass anzunehmen, dass es Wahrträume und echte Präkognition, genauso wie gesteuerte Zufälle gibt. Ich habe keine "logisch" begründete Erklärung dafür. Wir sollten derartige Vorkommnisse vorurteilslos registrieren und eine für uns schlüssige Information daraus ableiten, ohne unseren Verstand an der Garderobe abzugeben. So ist es weniger wichtig, auf eine vielleicht mögliche naturwissenschaftlich untermauerte Begründung zu warten. Weiter unten wird dem Thema etwas mehr Raum gewidmet, da es speziell für Sequoiadendron bedeutsam ist, darüber hinaus die Problematik unserer Fallaufnahmen und mancher "intuitiven" Arbeitsweisen anleuchtet.

Ein Freund sagte mir, "vertraue auf dein Karma (also auf das dir bestimmte Schicksal), aber mach' keine dummen Sachen". Der Mammutbaumlegt ähnliches nahe. "Ich fühlte mich sicherer und gelassener in einer Umgebung mit wilden Tieren, ohne aber die nötige Vorsicht und gebotene Klugheit außer acht zu lassen. Damit konnte ich den Ausflug mehr genießen."

Es ist interessant, unter diesem Aspekt Beschreibungen von Begegnungen mit Wildtieren zu lesen. Ich erinnere eine Passage eines wildniserfahrenen Kanadiers, den eine Grizzlybärin angriff und ihm auf den Baum folgte. In letzter Verzweiflung sah er sie an und sagte zu ihr, er wolle doch ihren Kleinen und ihr nichts tun. Daraufhin hätte die Bärin von ihm abgelassen.

 

Parapsychologische Forschung

Nun existiert schon länger eine ganze Forschungsrichtung zum Komplex der außergewöhnlichen Erscheinungen. Das Freiburger Parapsychologische Institut der Universität gibt auf seiner Internetseite zum experimentellen und theoretischen Forschungsstand an, dass "es auf phänomenologischer Ebene "Psi-Anomalien" gibt, die sich bisher nicht mit konventionellen Hypothesen erklären lassen, ohne dass damit ein "paranormaler Prozess" beteiligt sein muss; "Psi-Effekte" sind zwar schwach, aber statistisch gesehen "robust", wie insbesondere Meta-Analysen von ASW [Außersinnliche Wahrnehmung]- und PK [Psychokinese]-Experimenten belegen; sie scheinen eher von psychologischen Faktoren (etwa Persönlichkeitsmerkmalen wie Extraversion/emotionale Stabilität oder Einstellungen) abzuhängen als von physikalischen Größen (z. B. Abschirmungen oder Distanzen), ohne dass sie steuerbar oder trainierbar wären; veränderte Bewusstseinszustände (Meditation, Hypnose, Entspannung, Reizentzug) begünstigen zwar ihr Auftreten, aber die spezifischen Bedingungen sind nicht bekannt; manche Experimentatoren sind "erfolgreicher" als andere, weil sie möglicherweise wirksamere "Psi-Quellen" darstellen ("Psi-Experimentator-Hypothese"). In der heutigen Theorienbildung der Parapsychologie ist man von klassischen, an der Psychophysik orientierten Vorstellungen, die unter ASW eine "Übertragung" von Information, unter PK eine energetische "Beeinflussung" sehen, weitgehend abgekommen; experimentell überprüfbare Modellannahmen werden als "observational theories" zusammengefasst, die Psi-Effekte als nicht-lokale "Korrelationen" zwischen quantenmechanischen Fluktuationen und einem psychisch disponierten "System" (Beobachter) auffassen."

Hans Bender (1970), vormaliger Lehrstuhlinhaber am Institut für Grenzgebiete der Psychologie in Freiburg, schrieb bereits ähnliches in einer einfacheren Sprache. Unzählige Berichte über spontane okkulte Erlebnisse und die Bebachtungen an hervorragend begabten "Medien" ließen eine Begünstigung paranormaler Funktionen erkennen durch Zustände, bei denen die Bewusstseinsspannung herabgesetzt ist. Telepathische Übertragungen äußern sich in der überwiegenden Zahl der Fälle im Traum. Auch Entspannung, Ermüdung, Halbschlaf, Absencen, Trancezustände, Fieberdelirien scheinen die Entfaltung der paranormalen Fähigkeiten zu fördern oder zumindest das Bewusstsein außersinnlicher Wahrnehmungen zu erleichtern. Telepathische Übertragungen sind meist mit affektiven Erlebnissen verbunden: Angst, Schrecken, Todesnot werden von nahestehenden, seltener ganz fremden Menschen gleichzeitig oder kurz nach dem Ereignis in plötzlichen Eingebungen, Visionen oder Träumen miterlebt. "So berichtete mir eine Studentin einen Traum, dessen Zuverlässigkeit ich kontrollieren konnte: sie sah sich mit einem Bekannten, über dessen Aufenthaltsort sie nicht Bescheid wusste, eine Anhöhe hinaufgehen. Der junge Mann trug einen Trainingsanzug und eine Schutzbrille. Mühsam schleppte er eine Art Koffer oder Kiste. Er sagte: ‚Wenn ich nur die Kiste über den Berg bringe.’ Danach sah die Träumerin ihn mit zerbrochener Brille in einer bewaldeten Mulde. Er fasste sich ängstlich an die Augen. Sie fürchtete, dass er sich verletzt haben könnte. Alles war kulissenhaft wie im Theater. Die Erinnerung an den Traum verfolgte die Studentin, so dass sie dem Bekannten schrieb und ihm ihr Erlebnis mitteilte. Nach einigen Tagen kam der junge Mann persönlich aus einem Segelfliegerlager, um ihr zu berichten, dass er am Tag vor ihrem Traume vergebens versucht hatte, mit einem Segelflugzeug eine Anhöhe zu überfliegen. Der Aufwind reichte nicht aus, und er hatte ständig den Gedanken: ‚Wenn ich nur die Kiste über den Berg bringe.’ Es kam zu einer Bruchlandung in einem bewaldeten kleinen Tal. Er fürchtete um seine Augen, bei der Landung zerbrach seine Brille."

Dazu schreibt Professor Bender weiter, dass die "telepathisch empfangenen Eindrücke durch die Traumarbeit so verrätselt werden, dass sie vom Träumer nur unter besonderen Umständen erkannt werden."

Symbolischen Darstellungen telepathischer Inhalte im Traum stünden unverhüllte, realistische gegenüber, wenn auch insgesamt seltener. Meist seien die Wahrnehmungen eigentümlich verschwommen, diffus und würden nur Fragmente des wirklichen Sachverhalts wiedergeben.

In den meisten Fällen komme der telepathische Kontakt ohne jede bewusste Absicht zustande. Es scheint sogar, als ob vorzugsweise Unbewusstes übertragen wird. Bender erinnert ein telepathisches Erlebnis: "Vor Jahren experimentierte ich, als junger Doktor der Psychologie, mit einer für das automatische Schreiben sehr begabten Frau. Sie erzählte mir eines Tages einen Traum, der alle wesentlichen Gedanken eines Briefes in sinnbildlicher Form wiedergab, den ich kurz vorher erhalten und niemandem gezeigt hatte. Durch das automatische Buchstabieren konnte sie sogar ganze Sätze wörtlich reproduzieren. Das wiederholte sich häufig, und schließlich träumte sie auch kleine Begebenheiten, die mir, 500 km von ihr entfernt, widerfuhren. Es war eine seltsame, für beide schwer erträgliche Durchbrechung der Schranken, die einzelne Menschen voneinander trennen und sie zu ‚Individuen’ machen, die für sich behalten können, was sie bewahren wollen."

Von den drei Modalitäten einer paranormalen Wahrnehmung habe die Telepathie eine weitgehende Anerkennung gefunden. Man neige dazu, Wahrträume oder andere spontane Erlebnisse ohne weiteres als telepathisch anzusehen, obwohl eine genauere Analyse es zweifelhaft machen müsste, dass sie auf eine Übertragung von einer Psyche auf eine andere zurückzuführen seien. An einem Beispiel versucht Bender aufzuzeigen, was er damit meint. Ein Lehrer habe ihm berichtet: "Am 29. Juli 1943 machte ich nach dem Essen einen Mittagsschlaf. Im Halbschlummer sah ich ein Flugzeug schief zur Erde stürzen. Das Flugzeug schlug auf, Erde, Steine, Trümmer aufwerfend. Feuer und Rauch verhüllten die Stelle. Unter dem Datum vom 30. Juli 1943 meldete der Vorgesetzte meines Sohnes Egbert, Leutnant und Flugzeugführer, Egberts Tod durch Flugzeugabsturz und Aufschlagbrand am Nachmittag des 29. Juli 1943." Bender bezweifelt, ob allein die Annahme einer telepathischen Übertragung vom Sohn auf den Vater ausreicht. Die letzte Phase, der Aufschlagbrand, könne vom Piloten nicht mehr erlebt worden sein. Der Vater hatte den Vorgang des Absturzes von seinem Standpunkt, von außen, wahrgenommen.

Das Hellsehen in die Zukunft, die Prophetie, ruft die heftigsten Zweifel hervor. Es stelle in der Tat die größten Anforderungen an die Vorurteilslosigkeit, sich davon überzeugen zu lassen, dass es ein Vorauseilen der Wahrnehmung in der Zeit gäbe. Der Autor diskutiert diverse Täuschungs- und Selbsttäuschungsmöglichkeiten, schildert aber dann eine Begebenheit, die eine echte Wahrvision zu sein scheint. Sitzplatz-Experimente mit dem holländischen Hellseher Croiset, den auch die Polizei zur Mithilfe heranzog, scheinen überzeugend das Phänomen "Hellsehen" als ein echtes Phänomen darzustellen.

Das Hellsehen in die Zukunft werfe auch zwangläufig Fragen auf: Ist das Vorausgewusste auch vermeidbar? Oder tritt es mit Zwangsläufigkeit ein, aus der es kein Entrinnen gibt? Antworten können nur Beobachtungen liefern.

Der paranormal Wahrnehmende könne sich nicht scharf auf den Gegenstand richten und ihn erfassen wollen, er müsse hinnehmen, was ihm eingegeben werde. Und er sei immer in Gefahr, unbewussten Phantasien und Kombinationen anheim zu fallen.

 

Psychotherapeutische Erfahrung mit Telepathie und ihre Bedingungen

Die Beobachtungen Hans Benders finden eine Bestätigung im Buch einer Psychotherapeutin. Der Zufall spielte es mir in die Hände. Es schien mir für die Auswertung der Mammutbaumprüfung bedeutsam, da es vom Standpunkt einer Psychoanalytikerin und Hypnosetherapeutin geschrieben wurde, die eigene Erfahrungen einbringt.

Elisabeth Laborde-Nottale berichtet in "Das Zweite Gesicht. Eine psychoanalytische Studie über Hellsehen, Telepathie und Präkognition" über hellsichtige Patienten. Darüber hinaus erwähnt sie ihre Kontakte mit professionellen Wahrsagern. Für die Autorin sind Gedankenlesen und Gedankenübertragung echte Phänomene und damit anderen Sinnen vergleichbar. Sie differenziert und führt Erklärungen an, warum das jemand besonders gut kann. Das meiste ist einleuchtend, wenn man die analytischen Modelle akzeptiert.

Die echte Vorhersage der Zukunft ohne Tricks und Vorinformation, die eine Voraussage nahe legt, existiert für sie nicht. Sie benötigt komplizierte Gedankenketten, um Phänomene der Gleichzeitigkeit oder Synchronizität als reine Aktionen des eigenen Unterbewussten zu erläutern, manchmal unter Zuhilfenahme von Telepathie.

Sie beschreibt einige hellsichtige Phänomene ihrer Patienten, die auch sie betrafen. Sie erklärt es damit, dass es sich um gefühlsmäßig stark besetzte Inhalte handle. Ein Beispiel sei herausgegriffen. Es berichtet von einer psychiatrischen Patientin, die einige Jahre in Frau Labordes Behandlung war und dann in die Provinz zog.

"Eines Tage bekam ich einen Brief, für den ich Strafporto zahlen musste, weil er unfrankiert abgeschickt worden war. Als Adresse war mein Mädchenname angegeben, den ich gewöhnlich nicht benutze. Aufgegeben war er in der Provinzstadt, in der die Rattenfrau (so genannt, weil sie in der Klinik die Ratten fütterte und streichelte) wohnte. Es kam mir so vor, als hätte ich ihre Handschrift wiedererkannt, aber zu meiner Überraschung stellte ich zum ersten Mal eine Ähnlichkeit mit meiner eigenen fest, oder viel mehr mit meiner Handschrift, die ich als junges Mädchen hatte.

Der Umschlag enthielt eine Ansichtskarte mit zwei afrikanischen Schilden - wie zwei fremde, runde Augen. Der Text auf der Rückseite machte mich sprachlos. Er war von einer ungeschickten Hand geschrieben, unterzeichnet mit dem Vornamen einer nahen Verwandten von mir, die vor einigen Jahren gestorben war und damals zwei noch sehr kleine Kinder hinterlassen hatte. Meine Patientin hatte in den fünf Jahren ihrer Therapie niemals in irgendeinem Zusammenhang diesen Vornamen erwähnt; auch bestand keine Möglichkeit, dass irgendwer sie über diesen für mich erschütternden Todesfall unterrichtet haben konnte. Die Ausdrucksweise war so, als spräche die Absenderin aus dem Totenreich zu mir. Sie gab mir Nachricht in denselben, ganz spezifischen Ausdrücken, die die Verstorbene selbst gebraucht hätte, wenn sie mir hätte schreiben können. Insbesondere sollte ich dem jüngsten Kind, das sie hinterlassen hatte, einen Kuss geben; sie duzte mich, redete mich mit dem Vornamen an und versicherte mir, wie sehr sie mich liebe. Die Karte schloss mit den Worten: "Hier ist ein schöner Regenbogen", was den Eindruck noch verstärkte, dass diese Zeilen von einer Person im Himmel und nicht auf der Erde stammten."

Manchmal teile der Hellseher seine Aussage auf automatische Weise mit. Die Aussage kann der Bewusstwerdung des Sinns, den sie übermittelt, vorausgehen.

So war es auch in der Prüfung, dass ein Bild oder ein "Versprecher", ein Traum auftauchen, dessen Sinn erst später erkannt wird.

In einer analytischen Sitzung können im Therapeuten plötzlich fremdartige Vorstellungen Worte oder Sätze, abstrakte Formeln oder farbige Bilder auftauchen ohne verständlichen Zusammenhang mit dem Geschehen in der Therapiesitzung. Die Autorin erwähnt, wie ihr während einer Sitzung plötzlich die Vorstellung einer Birnentorte kam (französisch ‚tarte aux poires’). Die Patientin benutzte am Schluss der Sitzung als Bezeichnung für sich ‚poire’ (Dummchen) und ‚tarte’ (blöde).

Geisteskranke (Psychotiker) in einer akuten Krankheitsphase können über jemanden etwas aussagen, das bei der betreffenden Person stark affektiv besetzt ist. Das kann ein Wort oder ein Bild sein. Der Kranke verhält sich wie ein Resonanzboden oder ein Vergrößerungsglas.

Das muss nicht auf Psychotiker begrenzt sein. Bei guter Einstimmung auf den anderen kann man ‚spontan’ die richtigen Beispiele oder Begriffe bringen, die den anderen betreffen und ihm auf diese Weise weiterhelfen. Ich benutze den Begriff des "Katalysators", der eine Reaktion ermöglicht oder beschleunigt.

Die Psychoanalyse kennt die Begriffe der Übertragung und Gegenübertragung, die ausdrücken, dass einige psychische Inhalte und Bilder zwischen Therapeut und Patient ausgetauscht werden können, was die Betroffenen meist nicht bewusst wahrnehmen. Das kann sich in Gefühlen, Stimmungsänderungen oder auch Körpersymptomen äußern. Dieses Prinzip der gegenseitigen Übertragung gilt auch im Kontakt zwischen Homöopath und Patient.

Frau Laborde führt der Begriff "Krypta" (grch. die Verborgenen) an, der von zwei französischen Autoren stammt. Es wird eine psychoanalytische Erklärung gegeben, die aber auch z. T. mit einer telepathischen Wahrnehmung zusammenhängen könnte.

Ein einmal bewusstes, aber allzu unangenehmes Ereignis wird verleugnet, für ungeschehen erklärt. Das Ich passt diesbezüglich auf, die Person flüchtet vor allem, was auch nur entfernt an jene Dinge erinnern könnte, von denen sie nichts mehr wissen will.

Die Krypten dienen zum Schutz des Idealbildes, das man von sich selbst oder einer anderen Person hat, die einem viel bedeutet und die an dem verleugneten Ereignis beteiligt war. Die Kinder in einer Familie hätten eine Tendenz, Inhalte solcher Krypten zu agieren (darzustellen, zu inszenieren), die von den Eltern unbewusst an sie weitergegeben wurden. In einer Art Wiederholung des Vergangenen werden manche Menschen dazu gebracht, etwas zu durchleben, was schon ihrem Vorfahren geschehen war, aber noch nicht ausgesprochen wurde. Sie durchleben diese Ereignisse, ohne eine bewusste Vorstellung von ihnen zu haben. Wenn diese Ereignisse stattdessen geträumt oder halluziniert würden, müssten sie vielleicht nicht agiert werden.

Dazu ist etwas anzumerken. Den ersten Teil solcher Mechanismen kennen wir abgeschwächt alle ein bisschen. Unangenehme Aufgaben "vergessen" wir allzu gerne oder haben tausend "plausible" Entschuldigungen.

Wie soll es funktionieren, ein solches Familiengeheimnis "unbewusst" auf die Kinder zu übertragen und sie somit zu veranlassen, den Inhalt im Leiden und Verhalten darzustellen? Die unbewusste Weitergabe ist vielleicht wie eine telepathische aufzufassen. Die Idee eines Familienfluchs ist nun nicht gerade neu. Die Bibel spricht schon von 4 Generationen (verflucht bis ins vierte Glied).

Rupert Sheldrakes Konzept der "morphischen Felder" könnte helfen, sich die Informationsweitergabe an die nächste Generation vorzustellen. Erbliche Verhaltensmerkmale werden von morphischen Feldern organisiert. Genetische Veränderungen können Form und Verhalten beeinflussen, aber vererbt werden diese Aktivitätsmuster durch "morphische Resonanz". Diese Felder hätten noch unbekannte physikalische Eigenschaften, vorstellbar einem Magnetfeld, und dienten der Organisation in der Natur mit einer Art Datenbanken, auf deren Inhalt der Einzelne über das "Passwort" seiner Familie unbewusst zugreift und somit in seinen eigenen Gedächtnisspeicher herunterlädt. Das erinnert an die "Totem"-Zugehörigkeit z. B. der australischen Ureinwohner, die somit Zugang zu einer gemeinsamen Datei hätten.

Sequoiadendron könnte als Aufdecker von Krypta oder anderen Familiengeheimnissen, Familienlügen, ein passendes Mittel sein. "Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien". Jemand anderes notierte: "Im Traum sah ich einen ausbrechenden Vulkan, Lavaströme gingen richtig raus."

Die unerwartete Begegnung des Unbewussten zweier Menschen ereigne sich vorzugsweise im Zusammenhang mit symbiotischen Erfahrungen wie in der Liebe. Auch Eifersucht kann die Fähigkeit zum Hellsehen steigern.

S. Freud merkt an: "Stillschweigende Voraussetzung ist, dass die Hellsichtigkeit eine Person betrifft, an welcher der andere, der Empfänger der Nachricht, ein starkes emotionales Interesse hat."

An anderer Stelle schreibt Frau Laborde: "Auch in der eigenen Praxis sah ich mich zu der Annahme bewogen, dass veränderte Bewusstseinszustände, die hypnotische Trance und der Schlaf, Hellsichtigkeit begünstigen". So tauchten Gedanken, die die Hypnotherapeutin gerade beschäftigten, in den Träumen von Patienten auf. Sie berichtet auch einen Fall eines Hautekzems, das sich unter der Therapie vorübergehend verschlimmerte, für welche sie eine plausible Erklärung in ihren Gedanken zu finden glaubte: "Der Körper diese Patienten hatte sich anscheinend wie ein Unterbewusstsein verhalten, das meine Gedanken aufgenommen und nach seiner eigenen anfechtbaren Logik fortgeführt hatte."

Sie ergänzt: "Es ist mir noch öfters passiert, dass Patienten während einer Hypnosesitzung Tagträume, Bildvorstellungen oder Sinnesempfindungen hatten, die einem Traum merkwürdig ähnlich waren, den ich in der Nacht zuvor gehabt hatte. oder etwas anderem, das ich gerade spürte, besonders, wenn es ein körperlicher Schmerz war."

Das ist wieder auch Sequoiadendron, der hinter den bewusst gesteuerten Gedanken das wesentliche erspürt. "Es ist mir, als ob sich in mir etwas Bahn brechen will." Eine Ahnung von präformierten Strebungen und umsetzbaren Wünschen gibt ein weiteres Traumbild: "Ein winziges Baby, wohl meines, wo ich aufpassen muss, dass ich es nicht der heißen Sonne aussetze. Ich trage es wie eine Indianerin im Wickeltuch vor mir – vor der Brust, damit es wohl immer bei mir ist." Es bleiben dazu Fragen offen. In Jungscher Vorstellung würde der Traum die Ankündigung von etwas Neuem signalisieren.

Die Hellsichtigkeit hänge mit dem Wachsamkeitsniveau zusammen. In der hypnotischen Trance sei es ganz so, als entstünde eine archaische Seelengemeinschaft, das heißt, fremdpsychisches Material könne in Form von Bildern oder Wortfolgen im Bewusstsein auftauchen.

Den in vielen Kulturen eingesetzten Techniken zur Provokation von Gesichten ist gemeinsam, dass sie hypnotische Trancezustände herbeiführen. Prüfung: "Seit das Mittel auftauchte, habe ich wieder Trancen benutzt." "Eine begrenzte Zeit verfiel ich morgens in spontane Trancezustände."

 

Unbewusste Kommunikation

Psychologisch betrachtet, hilft der Mammutbaum, einen Zugang zum eigenen Unbewussten zu finden. Das Unbewusste wiederum würde uns mit Material versorgen, das wir in unsere Sprache rückübersetzen müssen, um es zu verstehen.

Die Intuition, das "telepathische" Wissen und Verstehen, sind "vorbewusste" Kommunikationsformen. Sie sind aber immer noch wichtig, vor allem dann, wenn die Situation verfahren zu sein scheint.

In einem Traum schickt der Baum die Botschaft, ‚versuch es einfach mal mit einem anderen Informationskanal, der nicht verstopft ist’: "Das Konzert hatte schon angefangen. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe. Der Dirigent sagte: ‚Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?’. Ich hätte alleine singen sollen. Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht." Musik ist ein Weg, jemanden intuitiv anzusprechen, wenn Wort und Schrift nicht ankommen. Die letzteren gehen erst durch die Zensur des sortierenden Intellekts.

Sequoiadendron giganteum bevorzugt archaische Wege, um mit uns zu kommunizieren. Träume und Visionen sind wichtige Kanäle zum verborgenen Wissen, das uns in der Tagesrealität weiterhilft. In Runen ist ebenfalls ein altes Wissen versteckt, das entschlüsselbar ist, wie ein Traum aus Müllers Prüfung aussagt: "Mein Mann sollte einen Text entziffern. Der Text war auf ein Holzbrettchen gemalt, wie mit Pinselstrichen. Ich erkannte eine Rune YYY darauf und mehrere Zeichen, die ich nicht erkennen konnte. Ich wollte meinem Mann sagen: Die bedeutet das und das."

Für den, der nonverbal erfassen kann, der seine telepathischen Antennen ausfährt, ist manches völlig transparent. Das illustriert ein Traumbild: "Der Bildschirm meines Laptops hat die Gestalt eines Glaskopfes."

 

 

8. Die geheime Kraft des Mammutbaums

Steuermann

Ein junger Mann träumte vom Meer: "Ich wollte heim schwimmen, unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern, glitt dann in eine Menschengruppe ab."

Ein anderer erlebte in einer halbschlafähnlichen Trancevision ebenfalls einen Kontrollverlust. Er schreibt: "Ich fahre mit dem Auto in eine Rechtskurve, bekomme das Gefühl, jetzt passiert gleich was, ich fahre gegen etwas, kann nichts machen, keine Kontrolle über das Steuern."

Eine Träumerin merkte an: "Das Interessante an diesem Traum war, dass ein Helfer erscheint, der eine Führung anbietet."

Andere fragten sich, wieso gerade jetzt bestimmte Themen ins Bewusstsein rücken, sich merkwürdige Zufälle ereignen.

Es mutet fast schon wie Zauberei an, wenn bisher nicht gekannte Trugwahrnehmungen auftauchen, beispielsweise erscheint eine früher geschriebene Bildschirmzeile etwas kleiner und breiter, was aber real nicht so ist.

Es scheint das Gemeinsame der Träume und Erlebnisse zu sein, dass etwas außer Kontrolle geraten ist und jemand im Hintergrund die Fäden zieht. Es ist kein schönes Gefühl, sich einer unbekannten Macht ausgeliefert zu fühlen. Wir sind doch schließlich die Beherrscher unserer Bewegungen und haben unsere Sinne im Griff. Die direkte Erfahrung einer Fremdbestimmung ist beunruhigend, eine solche Aktion wird nicht unmittelbar verstanden.

Erst allmählich entfaltet sich unter Bemühung von uralten Symbolen das Verständnis für diese und nachfolgende Traumbilder, vom Leser fordert es noch etwas Geduld.

 

Kreis, Spirale und Labyrinth

Ein Freund fand sich trotz seiner Skepsis zur Mitarbeit an der Traumprüfung bereit. Es war direkt im Anschluss an seine Afrikareise. Er meinte, eigentlich hätte es wenig Sinn, da, wenn er sich an Träume erinnern würde, diese mit seiner Reise zu tun hätten. Doch dann war "es verwunderlich, dass die Träume auch nach der 3. Nacht in ihrer Art anhielten, obwohl inzwischen meine Frau (im gleichen Bett, nebenan) jetzt das Mittel unter ihrem Kopfkissen hatte." Neben dem vorausgesagten afrikanischen Inhalt erinnerte er eigenwillige, unbekannte und nicht begriffene Akzente. "Bedingt wohl durch den Urlaub in Afrika kurz vorher, träume ich von Afrika, von der Etosha-Pfanne. Ich bin mit dem Auto auf Safari und beobachte Tiere, stehe in diesem Moment der Beobachtung aber direkt neben ihnen. Eine Gruppe Zebras steht da, friedlich grasend (komischerweise im Kreis) ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur. Ich fahre weiter - eine Löwengruppe - wiederum im Kreis, kleine, große Tiere gemischt, ich stehe plötzlich wieder neben ihnen, wieder wie oben geschildert, abgehoben, als Beobachter, wie ein Moderator, aber nicht ihren Kreis störend! Weitere Tier-Gruppen folgen: Gnus, Steenbocks u.a. Ich konnte die Tiere förmlich riechen. Immer dasselbe: im Kreis, leicht abgehoben, von oben betrachtend."

In diesem Traumabschnitt hat der Träumer eine Veränderung seiner Position bemerkt, er befand sich plötzlich abgehoben, von oben die Szene betrachtend. Die Tiere stehen immer im Kreis, was ihn erstaunt.

In seinem 2. Traum beginnen die Kreise sich zu drehen: "Schnell rotierende Bildfolge im Kreis. Seminarteilnehmer (aus der Firma), Afrikabilder, jeweils stehe ich leicht abgehoben und betrachte diese Schwindel machenden Bilder."

In einem 3. Traum sah er die einheimischen Afrikaner. "Afrika, ein Kral der Himbas (Himba-Krals sind große, kreisrunde, ca. 50 m im Durchmesser, mit senkrechten Pfählen eingefriedete Bereiche mit Hütten). Ich sehe einzelne Himba-Krieger, mit dem Gesicht mir zugewandt, sich palavernd langsam seitwärts im Kreis drehend, ich betrachte diese Szene wieder aus leicht abgehobener Stellung, wie ein Moderator.... (wie gehabt)."

In einem Nachsatz formuliert er sein Empfinden in diesen Träumen: "Keine Situation machte Angst, ich war stets ein Beobachter, wie nicht sichtbar für die anderen, aber doch da. Ich genoss diese schönen Bilder mit dem Gefühl, sie konservieren zu müssen."

Diese Träume gehören zu Sequoiadendron, wie es ein verblüffend ähnliches Traumerlebnis in einer anderen Mittelprüfung (K.-J. Müller,1996) untermauert (vgl. auch weiter unten "Uroboros"): "Ich hatte das Gefühl, ich drehte mich um meine eigene Achse. Dann kam mir das Bild von einem Fuchs, der versucht, sich in den Schwanz zu beißen. Der sauste immer rundum, er drehte sich ganz wild. Es war ein Kreis, ein Kreisbild, Drehung. Am Anfang war es das Gefühl aus der Fuchsperspektive. Dann habe ich das Bild von oben gesehen, ca. 2 m Höhe".

Auch dieser Traum enthält die gleichen Elemente: Ortsbewegung des Träumers, Beobachtung von oben, Kreis, der zu rotieren beginnt, Distanz zum Geschehen ohne ein Eingreifen. Wir müssen auf Symbolbedeutungen zurückgreifen, um diese eigenartigen Träume einigermaßen zu verstehen.

Der Kreis ist ein sehr altes und fundamentales Symbol. Der Kreis ist ein ausgedehnter Punkt. Kreis und Punkt haben die Vollkommenheit, Vollständigkeit und das Ungeteiltsein gemeinsam. Der Urpunkt symbolisiert die immanente Vollkommenheit, der Kreis das Schöpfungsergebnis oder Universum. Konzentrische Kreise stellen Seinszustände und die Schöpfungsordnung dar. Solche Überlegungen erinnern an eine moderne Hypothese der Physiker, die die Entstehung des Universums durch eine gewaltige Explosion, den Urknall, eines unendlich verdichteten Energiepunktes erklären.

Kreisrunde Bewegung ist vollkommen, unveränderlich, ohne Anfang und Ende. Alle Radien gehen durch den Mittelpunkt, in dem sie perfekt vereint sind. Aber schon in kurzer Entfernung davon sind sie getrennt. Je weiter sie vom Zentrum weg sind, desto größer ist ihr Abstand. Das Bild beinhaltet die Beziehung der Geschöpfe zum Schöpfer, der Ersten Ursache, dem Ersten Beweger, der selber im Zentrum ruht. Auf einer anderen Betrachtungsebene ist es der Abstand der individuellen Eigenschaften und Verhaltensweisen vom eigentlichen Persönlichkeitskern.

Alten Völkern war die runde Gestalt somit ein Hinweis auf eine göttlich geordnete Welt. Alle zirkulären Formen können symbolisch Harmonie, Ganzheit und Vollkommenheit ausdrücken. Die Rundheit des Universums und des menschlichen Kopfes verweisen auf Vollkommenheit. Die kreisrunde Scheibe und das Rad gehören zu den wichtigsten Darstellungsarten der Sonne, die in vielen Ursprungsmythen eine zentrale Rolle spielt. Das Symbol von Sonne und Gold ist ein Kreis.

Der Kreis eignet sich als ein Symbol der Zeit, das sich aus dem Bild kontinuierlicher Abfolgen ableitet. Wir benutzen beispielsweise das Wort Jahreszyklus. Der kreisförmige Grundriss von Nomadenzelten und -lagern symbolisiert damit das Dynamische und endlos in Bewegung Befindliche im Gegensatz zum Quadrat von Häusern, Feldern und Siedlungen der Ackerbau treibenden und sesshaften Menschen. C. G. Jung nennt den Kreis ein archetypisches Bild der psychischen Gesamtheit, Symbol des Ich. Das Quadrat ist das Symbol irdischer Dinge, des Körpers und der Realität.

Der runde Tanz der Mevlevi, der wirbelnden Derwische (islamische Mystiker und Asketen) ist inspiriert durch kosmische Symbole. Er kopiert die zirkuläre Bewegung der Planeten um die Sonne, alle sich drehenden Aktionen, ebenso wie die Suche nach Gott, der in der Sonne symbolisiert ist. Alles Leben basiert auf Rotation. Daneben hat der Tanz auch eine tranceinduzierende Funktion.

In der Magie gilt der Kreis als Apotropaion (Abwehrer des Dämons, des Bösen). In den Kreis wurden die Geister gebannt. Daraus leiten sich die schützenden Funktionen von kreisförmigen Amuletten, Gürteln und Ringen ab. Wir kennen noch heute die Bannmeile um bestimmte Gebäude, die unerwünschte Besucher fernhalten soll.

Kreise, Spiralen und Dreiecke finden sich seit der Altsteinzeit weltweit auf Felsbildern und Megalithbauten. Die Spirale ist im Bedeutungsgehalt verwandt mit dem System konzentrischer Kreise. Es liegt nahe, dem Spiralsymbol eine rotierende Bewegung, vom Zentrum nach außen, und dynamische Entwicklung zuzuweisen. Sie symbolisiert Ausstrahlung, Ausdehnung, Entwicklung, zyklische aber progressive Kontinuität und sich wechselhaft wiederholende Schöpfung.

Die Spirale hat Verbindung zur kosmischen Symbolik des Mondes, der erotischen der Vulva, zur Muschel und Fruchtbarkeitssymbolen wie dem Horn. Alles, was schnecken-, schrauben- oder spiralförmig ist, entspricht dem Bild einer Spirale. So u. a. das Ohr, Tierhörner, Tiere, die sich - wie Hund und Katze, oder wie der Fuchs im obigen Traum - einringeln, durch die zusammengerollte Schlange, durch Pflanzen, die spiralförmig wachsen, wie z. B. Efeu, Tannenzapfen und die sich entfaltenden Wedel von Farnen. In einem Traum erinnerten geringelte Körperhaare einen Prüfer an junge Farne.

Das Labyrinth gehört auch zu den konzentrischen Mustern, es ist wie eine Spirale in der Ebene. Es bedeutet Entwicklung vom Zentrum aus, oder die Rückbildung, die Rückkehr zum Ausgangspunkt. Bekannt ist das Labyrinth von Knossos auf der Mittelmeerinsel Kreta, in dem der Stiermensch Minotauros hauste, eine schamanistische Figur. Ein Teilnehmer in Müllers Sequoiadendron-Prüfung hatte einen Labyrinth- und Kreistraum, was die Nähe beider Symbole anzeigt: "Ich fuhr mit dem Auto durch Schnee.... Es war ein Labyrinth. Ich fuhr im Zickzack... Plötzlich war ich im Freien. Ich war dann zu Fuß auf einer Art Rundweg."

In die Form der Spirale fügt sich auch die DNA-Doppelhelix im Chromosom, die unser genetisches "Wissen" speichert und unser biologisches Leben steuert. Die Doppelspirale steht für die Gleichzeitigkeit gegenläufiger Bewegungen, Geburt und Tod, die von der gleichen Kraft gespeist werden. Im Organismus passiert es ständig, dass Zellen absterben und durch neue ersetzt werden. In der Weiterentwicklung des Selbst muss der Mensch auch etwas aufgeben, um etwas neues zu bekommen. Das beschreiben beispielsweise Initiationsriten.

Die Doppelwindung ist die Umhüllungslinie, die Yin und Yang teilt, beim Malen des Tai-Chi-Zeichens schwarz und weiß trennt.

Die Spirale symbolisiert auch die Seelenreise nach dem Tod auf ihr unbekannten Wegen. Sie erreicht auf vorbestimmten Seitenwegen den ihr zugedachten Platz in der Ewigkeit.

Auf der Ebene des Selbst bedeutet die Spirale den Weg des Ich zum Kern der Selbsterkenntnis.

 

Schlange, Kundalini, Uroboros

Das Traumbild einer schwarz-weiß gefärbten Schlange, die zusammengerollt im Kreis daliegt und vom Träumer keine Notiz nimmt, weist auf ein bedeutendes Spiralsymbol.

Die schlafende Schlange "Kundalini", ein Sanskritwort, das wörtlich ‚Windungen einer Schlange’ bedeutet, ist die "vorbestehende schlafende Energie" wie ein "embryonales Potential", die in 3 1/2 Windungen im dreieckförmigen Kreuzbein ruht, eine Vorstellung aus dem Tantrismus (einer Richtung innerhalb des Hinduismus und Buddhismus). Sie tritt über das erste rote Chakra mit dem Energiesystem des Organismus in Verbindung. Diese Kraft ist die geheimnisvolle kosmische Lebenskraft, den meisten Menschen "nicht bewusst bekannt" und bleibt "abgekapselt". Spirituelles Bemühen könne die "Schlangenenergie" erwecken. Der Durchgang des Energiestroms durch das Kundalini-Zentrum bewirke ein Überschreiten des normalen intellektuellen Bewusstseins und stelle die Verbindung mit den "sieben Lotosblüten" her. Der Suchende vereine sich dadurch mit dem kosmischen Bewusstsein. Die alten Griechen maßen dem Kreuzbein (lat. os sacrum, griech. hieron osteon = heiliger Knochen) ebenfalls übernatürliche Kräfte zu, im antiken Ägypten war es der Sitz besonderer Kraft. Es ist die Quelle psychischer Energie in unserem Unterbewussten, die den Lebensbaum in uns nährt. Es ist auch der Ort absoluten Wissens, was schon den Bezug zum "Selbst" und dem "Göttlichen" andeutet. Der Äsculapstab wird mit einer oder zwei gewundenen Schlangen dargestellt und symbolisiert göttliches "Heilwissen".

Einige Aspekte des Schlangensymbols, wie sie im zitierten Traum auftauchen, lassen erahnen, welchen Zugang der Mammutbaum öffnet. Hier mögen nur ein paar Gedanken, die sich an Chevalier (1996) anlehnen, etwas mehr Licht auf das Thema werfen.

Die sichtbare Schlange ist die Manifestation der heiligen Natur, die materiell ist. Sie erscheint in der sonnenbestrahlten Welt wie ein Geist, den man berühren kann, der aber durch die Finger entgleitet. So entzieht sich die Schlange der mit der Uhr bestimmbaren Zeit, dem messbaren Raum und dem rationalen Verstand, sie flüchtet in die unteren Bereiche, aus denen sie kam, in den man sie sich als zeitlos, unwandelbar und bewegungslos in der Ganzheit ihres Lebens vorstellen kann. Schnell wie der Blitz schießt sie aus dem Dunkel einer Spalte, um Leben oder Tod auszuspeien, bevor sie wieder in die Unsichtbarkeit zurückkehrt. Oder auch tauscht sie ihre männliche Erscheinung in eine weibliche. Sie rollt sich zusammen, umschlingt, drückt zusammen, erdrosselt, schluckt, verdaut, schläft.

Die weibliche Schlange ist das unsichtbare Schlangenprinzip, die in unteren Ebenen des Bewusstseins und den tieferen Schichten der Mutter Erde haust, sie ist eine chthonische (erdhafte, aus der dunklen Tiefen kommende) Gestalt. Sie ist geheimnisvoll und mehrdeutig, ihre Entschlüsse sind unvorhersehbar und rasch. Die Schlange ist kein einzelner Archetypus sondern ein archetypischer Komplex, der verbunden ist mit der kältestarren, feuchtkalten, unterirdischen Dunkelheit im Anfang der Dinge. Sie ist die Basisschicht des Lebens; der Quell, die Potentialität, aus dem sich alle Manifestationen ableiten. Die Chaldäer (semitischer Stamm der Aramäer) hatten ein gemeinsames Wort für Schlange und Leben. Im Arabischen heißt Schlange el-hayyah, Leben el-hayat. El-Hay ist einer der Hauptnamen für ‚Gott’, was mit der ‚Lebensspender’ zu übersetzen ist. Die Schlange, die wir sehen, ist die flüchtige Inkarnation einer Großen Unsichtbaren Schlange, ursächlich und nicht weltlich, zeitlos, Herrin des Lebensprinzips und der Naturkräfte. Die Schlange ist eine "alte Gottheit", die erste, die am Beginn aller Weltschöpfung da war, bevor Religionen sie entthronten. Sie schuf und erhielt Leben. Auf menschlicher Ebene ist sie ein Doppelsymbol für die Geistseele und das Lebensprinzip.

Kundalini entspricht der Schlange Ananta, die sich um die Basis der "axis mundi", des Weltenbaumes (siehe hierzu "Der Baum wächst gen Himmel"), ringelt. Sie ist assoziiert mit den Hindugöttern Vishnu und Shiva und symbolisiert zyklische Ausdehnung und Kontraktion. Ananta trägt auch die Welt und garantiert ihre Stabilität.

Im Symbol des Uroboros (ourobóros= Schwanzfresser, aus griech. ourá= Schwanz u. borós = gefräßig), der Schlange, die ihren eigenen Schwanz beisst, stützt und beschützt sie die Welt, in dem sie einen ungebrochenen Kreis bildet, der ein Auseinanderfallen verhindert. Das Bild symbolisiert das zyklische Werden und Zurückkehren, die wiederkehrende Selbstbefruchtung, den ewigen Kreislauf von Leben und Sterben, dem samsara oder Rad der Wiedergeburten. Weiter ist es die Ehe, Vereinigung der chthonischen Welt, repräsentiert in der Schlange, und dem Himmel, dargestellt im Kreis. Eine Bestätigung dieser Interpretation scheinen Darstellungen zu sein, in denen der Uroboros mit schwarzen und weißen Anteilen wie im obigen Traum abgebildet ist, das entspräche der Vereinigung komplementärer Gegensätze wie Himmel und Erde, Tag und Nacht, Yang und Yin. In psychologischer Sicht ist der Uroboros das ursprüngliche Enthaltensein des Ich im Unbewussten.

Jeremy Narby (2001) entwickelt und belegt die Idee, dass die mythischen Schlangen- und Drachendarstellungen das Wissen um die DNA ausdrücken, dass schamanistische Visionen bis zur Molekularebene gelangen können.

 

Fruchtbarkeit und Tanz

Im gleich folgenden Traum leuchtet eine Facette des vielschichtigen Schlangensymbols auf. Die Schlange ist Leben. Sie ist ambivalent und spielt mit ihrer Sexualität. Sexualität ist ursprünglich Fruchtbarkeit, die für den Fortbestand des Lebens auf der Erde zwingend ist. Lust und Ekel sind als Steuerinstrumente mit eingebaut, Lockung oder erwünschte Karenz im Sinne des Fortbestands der Lebewesen.

"Eine Theater- oder Künstlertruppe ist zum ersten Festival unserer Stadt gekommen. Ich weiß, sie bleiben ein paar Tage und schlafen in Zelten. Ich sitze auf dem Boden eines gepflasterten Platzes. Eine junge, nackte Frau führt einen Tanz auf, es ist mehr ein ritueller Tanz, wie ein Schlangentanz. Sie bewegt sich nur am Boden, steht zu keiner Zeit. Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen.

Ich bin ganz nah dran, erkenne Details der Genitalregion, die Brüste sind nicht üppig, zunächst durch die Arme verdeckt. Es ist keine erotische Atmosphäre. Als sie ganz nah bei mir ist, rieche ich ihren Schweiß und einen Genitalgeruch, beides ist unangenehm und ekelt mich an, so wende ich mich ab. Sie steht dann vor mir, in Großaufnahme. Ich sehe nur einen ziemlichen Bauch mit der weißlichen Haut mit Sommersprossen, denke, die ist aber wuchtig, habe das Gefühl, dass sie auch älter ist, wenig attraktiv. Sehe sonst nichts weiter von ihr. Rieche in dem Moment auch nichts mehr."

Der Tanz ist ebenfalls Ausdruck des Lebens und kann sich in der Ekstase bis zum Rand des Wahnsinns steigern. Der Buddha Amoghasiddhi, der Herr des Lebensstroms, der Schöpfer und Herr des Verstandes, heißt auch der Herr des Tanzes.

In der Fortsetzung des Traumes ist die Verbindung zur Fruchtbarkeit der Erde und dem Nutzen, den die Menschen daraus ziehen, in ein anschauliches Bild gekleidet.

Ich hocke dann an einem niedrigen Tisch mit anderen, die ich nicht kenne. Die Bedienung ist eine junge Frau, sehr sympathisch. Sie reicht was rum, lächelt mich an und fordert mich auf, etwas aus dem Korb zu nehmen. Ich habe keinen Hunger, nehme dann eine pralle grüne Paprikaschote. Vom Nachbarn greife ich das Messer, er ist einverstanden, und öffne sie am Stilboden.

Früchte gehören zu den Attributen der Muttergöttinnen, sie sind Sinnbild von Fruchtbarkeit und Leben. Fruchtbarkeitsgöttinen haben ein Füllhorn oder einen Korb mit Früchten. Die junge Frau und das Grün der prallen Frucht im Traumbild stehen für erwachendes, sich entwickelndes Leben.

Grün ist auch die Farbe des Frühlings, des Beginns eines neuen Zyklus. Das Öffnen der Samen enthaltenden Frucht mit einem Messer am richtigen Ort ist im übertragenen Sinn eine Penetration. Bei manchen Völkern war der Geschlechtsakt auf dem Ackerboden verbunden mit der Vorstellung, die Fruchtbarkeit der Erde zu steigern.

Der dritte Traumteil erinnert an frühere Opferriten. Dann sitze ich mit anderen, ich rauche auch, denke, dass ich sonst nicht rauche. Rauch stellt die Verbindung von Himmel und Erde dar. Das Hochschicken von Rauchwolken war in Mittelamerika Teil von Regenritualen. Regen ist der Befruchter der Erde.

 

Der Steuermann Selbst

Das "Selbst", der nicht vollkommen erkennbare Persönlichkeitskern, fand immer wieder Erwähnung. Es ist symbolisiert als dynamische Spirale in ihren verschiedenen Erscheinungsformen. Rotation ist im Universum und im Atom, Rotation ist Leben. Es lässt sich als eine grundlegende Lebenskraft oder Energie verstehen, die unsere Aktionen aus dem Unbewussten heraus steuert. Ein Aspekt der Labyrinthsymbolik ist übrigens der Pfad zum Zentrum, zum Selbst. Abgeleitet aus dem weiteren Symbolgehalt ist das Selbst auch Teil des Göttlichen. In dieser Sicht hätte Metaphysisches Anteil an unseren Vorstellungen und Handlungen.

Eine Prüfungsmitteilung betrifft den Wunsch nach Eigenerkenntnis, "Gedanken gemacht, über ein Bild von sich selbst haben". Sequoiadendron tritt offenbar als "Regisseur" und "Moderator" auf, als Steuermann, der nicht sichtbar, von oben das Geschehen dirigiert. Bisher zeigte es sich in der Prüfung, dass der Baum mit archaischen Prinzipien arbeitet. Riechen ist seine erste und ehrliche Sinneswahrnehmung. Er bevorzugt Intuition und nichtverbale Kommunikation, "Gedankenlesen", Trancen und Träume.

Wir suchen eine rational schlüssige naturwissenschaftliche Erklärung für die Aktionen des Selbst und das Anregen oder gar Induzieren von Symptomen, Träumen und Vorstellungen durch den homöopathisierten Mammutbaum. Einen überzeugenden, sicheren Beweis kann uns niemand liefern.

Der Teil der Medizin, der Psychosomatik genannt wird, setzt eine "geistig-seelische" Wirkung auf den Körper voraus. Eines Tages werde man schon die dafür entsprechenden Hormone, Nervenimpulse oder andere materielle Träger identifizieren. Es wäre von daher unnötig, eine "metaphysische" (übersinnliche, jenseits der Erfahrung und Erkenntnis liegende) Erklärung zu suchen.

 

Unbewusstes und Homöopathie

Psychologen, besonders Psychoanalytiker, haben keine großen Probleme, Erklärungen für die homöopathischen Prüfsymptome zu liefern. Schließlich hat der betreffende Mensch eine eigene Geschichte und eigene Beziehungen, die mehr oder weniger belastet und einer Analyse zugänglich sind. Sie können aber mit ihren Modellvorstellungen die unter der Mitteleinnahme erzielten gleichlaufenden Gruppenergebnisse, die zwar individuell eingefärbt sind, nicht erklären. Sind die Prüfsymptome nur Fiktion, Einbildung? Oder sind sie doch wirklich? Für einen Homöopathen sind sie ganz klar echter Ausdruck der Mittelinformation.

Reduziert man die in der Homöopathie beobachteten Phänomene nur auf Wirkungen des eigenen Unbewussten, wie es Psychologen und Mediziner beschreiben, fehlt die Erklärung dafür, wieso homöopathische Mittel spezifisch wirken. Das Unbewusste ist, in moderner Betrachtung, eine dem Nervensystem zugeordnete Instanz in uns, die es noch weiter zu erforschen gelte. Dieses Konstrukt muss vorerst für sehr vieles als Begründung herhalten.

Ich möchte versuchen, mit einem mehr geistigen Ansatz, das Wirken des Baumriesen zu erfassen. In der Homöopathie postulieren wir eine "Energie", einen "Geist" oder eine "Idee" – der Kern eines homöopathischen Mittels wird manchmal als "Mittelidee" bezeichnet -, die der Baum in sich birgt und die wir aufnehmen können. Wie das vonstatten geht, wissen wir eigentlich nicht, auch wenn die eine oder andere Vorstellung dazu existiert.

Die erste Schwierigkeit, eine homöopathische Wirkung zu verstehen, liegt schon darin, dass die homöopathisch zubereitete Substanz überhaupt etwas enthalten soll, das eine Wirkung entfalten kann. Was hat eine Mixtur von zerquetschten Baumbestandteilen in hoher Verdünnung mit Trugwahrnehmungen oder Trauminhalten zu tun? Die chemischen Stoffe kennen wir alle, hinzu kommt, dass ab einer bestimmten Verdünnung sowieso nichts mehr davon enthalten ist.

Vielleicht können wir anhand von Anleihen aus der Anthropologie (Menschenkunde), Ethnologie (Völkerkunde), Etymologie (die Wissenschaft von der ursprünglichen Bedeutung von Wörtern und Wortbestandteilen) und Religion ein Arbeitsmodell aufstellen, das unsere Beobachtungen zumindest unter diesen Vorbedingungen "verstehbarer" macht.

 

 

9. Der Schamane fliegt der Seele nach

Animismus

Die uralten Vorstellungen einer beseelten Welt, in der alle Dinge einen "Geist" haben, führen zum Begriff des "Animismus" (lat. animus "Geist, Seele"). Diese Bezeichnung ist zwar relativ neu, das, was sie beschreibt, aber nicht. Es war der englische Anthropologe Edward Tylor, der im 19. Jahrhundert das magisch-religiöse Denken der frühesten Menschheitsperiode in seinem Buch über "Primitive Kulturen" "Animismus" nannte. In seinem Konzept hatten die Menschen eine Seele (engl. soul), während Geist (engl. spirit) einer Vielzahl von Naturphänomen eigen war. Die Seelenkonzepte sind nicht einheitlich, belassen wir es bei den nicht genau definierten Vorstellungen, wie sie uns geläufig sind.

Tylor war der Überzeugung, dass sich die Vorstellung von "Animismus" aus Traumerfahrungen ableite. In Australien sprechen die Ureinwohner auch von der Traumzeit als der Zeit des Beginns.

Er glaubte, dass die damaligen Menschen die Traumerlebnisse als eigene Realität sahen. Im Traum konnten sie unabhängig vom Körper existieren, fliegen, außerhalb ihres Körpers reisen. So ist auch unser Traumerleben, im Traum können wir verstorbene Verwandte oder Freunde besuchen, die Grenzen von Raum und Zeit sprengen.

In vielen Kulturen existiert auch die Vorstellung einer Wechselwirkung zwischen dem Einzelnen, dem Individuum Mensch, und dem Universum. Dahinter steckt der Gedanke eines Universums, das Geist ist, und alles, was in der physischen Realität existiert, ist ein Produkt des Geistes und der Geist-Seele. Alles Stoffliche ist in seinem Kern manifestierter Gedanke. Wir alle tragen nach diesen Vorstellungen einen göttlichen Kern in uns, das eigentliche "Selbst", und haben dadurch teil am Universum.

Alles was existiert, besteht aus "bewusster" Energie. Die Energie und Materie stehen auch für moderne Physiker in Wechselbeziehung. Licht wird einmal "materiell" in der Korpuskeltheorie, einmal "energetisch" in der Wellentheorie erklärt, Energie und Masse stehen nach einer Einstein-Formel in einem festen Verhältnis zueinander. Die Teilchenphysik hat differenziertere Modelle entwickelt. "Weltformeln" versuchen, alle Erscheinungen und Naturgesetze zu integrieren.

Alles mündet in der Vorstellung eines ganzheitlichen Universums.. Der "Grosse Geist", "Gott", "Buddha" sind "universelle Energie".

Der Vorstellung, dass sich alles einzig und allein in uns, in unserem Bewussten und Unterbewussten, abspielt, steht eine andere gegenüber, die eine externe Geisterwelt in vielfältiger Ausprägung malt. Die Begegnung mit einem "Geist" ist beispielsweise Teil der Initiations- (lat. "Einführung") und Heilriten bei vielen Naturvölkern. Von Indianern wissen wir, dass sie während einer Initiationsprozedur ihrem Schutzgeist, meist einem "Totem-Tier", begegnen.

 

Schamanismus

Der Mammutbaum als archaisches Wesen bedient sich der Träume und Trancen, der "Zufälle", wie es ähnlich in Beschreibungen von schamanistischen Behandlungen zu finden ist.

Schamanismus ist ein in den Kulturen aller Kontinente verbreitetes, z. T. religiöses Phänomen, gemäß dem der Schamane die Fähigkeit besitzt, als Mittler zwischen den Menschen im Diesseits und den Geistern in den jenseitigen Welten aufzutreten.

Es widerstrebt einem aufgeklärten Menschen unserer Zeit, in die Diktatur der Geister und Götter abzutauchen, in der Zeit zurückzugehen. Das wird weniger schlimm und wieder zeitgemäß, wenn man die Termini "Götter" und "Geister" durch psychologische Begriffe ersetzt, was ich im weiteren Text an entsprechenden Stellen versuche. Wer Homöopathie erfahren hat, hat auch gelernt, dass etwas funktioniert, das gar nicht sein kann, weil es nicht sein darf. Die moderne Hypnose übrigens bedient sich der archaischen Trance und studiert Naturvölker, um deren Wissen auf heutige Menschen anzuwenden. Der von heutigen Therapeuten benutzte "hypnotische Begleiter" ist wie ein vom Medizinmann eingeführter Geist. Es funktioniert, unabhängig vom zugrunde liegenden Glaubenssystem.

Im Zusammenhang mit der Darstellung der homöopathischen Sequoiadendron-Prüfung ist ein kurzer Ausflug in die Vergangenheit zu den Schamanen, die auch heute noch in verschiedenen Kulturen praktizieren, anregend und vielleicht für Skeptiker nur unterhaltsam.

 

Wurzeln des Schamanismus

Der Schamanismus hat seine Wurzeln im Animismus. Weston La Barre (nach Ripinsky-Naxon, 1993) schreibt über die Entwicklung der Religion: "Der Vorfahre eines Gottes ist der Schamane selbst, historisch und psychologisch. Die frühesten archäologischen Funde zeigen tanzende, maskierte Zauberer oder Schamanen von Lascaux, Trois Freres und in anderen altsteinzeitlichen Höhlen. Die weltweite Verbreitung von Funktionsträgern, die als Schamanen bezeichnet werden können, bestätigt ihr frühes Vorkommen. Die Religion der Urbevölkerung in beiden Amerikas basiert auf dem Medizinmann und gibt uns Auskunft über unsere Vorfahren in Eurasien zur Zeit des späten Paläolithikums-Mesolithikums (Alt-Mittelsteinzeit), als die amerikanischen Indianer von dort auswanderten."

Nach einem sibirischen Mythos kam in der Urzeit die Notwendigkeit von Schamanen auf, als die Menschen sterblich wurden und einen "Seelenbegleiter", den Schamanen nämlich, brauchten, um in die zugehörige Welt der Seelen zu gelangen.

Das Wort "Schamane" kommt aus der Sprache der Evenk, einem sibirischen Stamm von Jägern und Rentierhaltern. Zuerst bezeichnete es einen in der Religion Kundigen, später alle Medizinmänner, und in heutigen esoterischen Kreisen jede Person, die glaubt, sie stünde in einem irgendwie gearteten Kontakt mit Geistern. Derzeitige Modetrends haben auch "Salon-Schamanen" hervorgebracht.

 

Funktionen eines Schamanen

Ein Schamane oder eine Schamanin ist ein mit Kräften ausgestatteter Mensch, der vermöge besonderer seelisch-geistiger Fähigkeiten in enge Verbindung mit der transzendentalen Welt treten kann. Ein Schamane ist gleichzeitig Arzt, Priester, Psychologe, Sozialarbeiter, Prophet und Traditionsbewahrer. Als Ritualteilnehmer ist er auch der Wächter des Stammeskalenders und der Mythen. Im Jagdzauber stellt er eine lebendige Beziehung zum Meister der Tiere oder einer ähnlichen Figur her, um für seine Leute eine dauernde Unterstützung zu bekommen. Als Heiler wendet er verschiedene Methoden an, die innerhalb seiner Kultur Anerkennung finden. Dazu gehört die Fähigkeit, die Ursache von Krankheiten zu erkennen und Zukünftiges vorherzusagen. Er ist Führer der Seele des Verstorbenen, ein Seelenbegleiter (Psychopompos, den andere Kulturen und Epochen ebenfalls kennen), der sich darum kümmert, dass die Seele unversehrt im ihr zugedachten spirituellen Reich ankommt. Er hat tiefreichende Kenntnis über heilige und mächtige Pflanzen. Dazu gehören Halluzinogene (Stoffe, die wahnhafte Vorstellungen hervorrufen), die eine wichtige Rolle in schamanistischen Ritualen und Bildvorstellungen spielen. Die Erfahrungen aus solchen drogeninduzierten Visionen münden in entsprechend sozial anerkannte Erkenntnisse.

Der Schamane ist Bindeglied zwischen den transzendenten und physisch-existentiellen Wirklichkeiten.

Ein Schamane ist ein erfahrener und gründlicher Kenner menschlichen Verhaltens. Er sorgt als ausgleichende Kraft und Harmonisierer für eine Ausgewogenheit zwischen Gesellschaft und Natur. Das hat starke ökologische Bedeutung, die über rein pragmatische Erwägungen hinausgeht. Wer in der Natur beseelte Wesen anerkennt, schützt und schont sie auch, beutet sie nicht aus.

Erfahrungen und Naturerkenntnis wurden in Ritualen von Generation zu Generation weitergereicht. Darin kondensiert waren die sich für das Überleben des Einzelnen und der Gruppe als wertvoll erwiesenen Verhaltensmuster und Gesetze. Mythische Vorstellungen ranken sich um die reale Existenz, sie versuchen ihr einen Sinngehalt zu geben.

 

Ruf

Schamane wird man nicht einfach so. Schamanen/innen stammen oft aus Schamanenfamilien, erhalten einen "Ruf" von bestimmten Geistern und quälen sich durch Initiationsriten, persönliche Krisen und spirituelle Transformation. Bevor der Schamane die "Himmelreisen" unternimmt, muss er ein psychologisches Zerstückelungs- und Wiedergestaltungsritual durchmachen. (Siehe dazu das Kapitel "Penthesileas Traum".)

 

Techniken

Der Schamane bedient sich der rituell kontrollierten Ekstase durch Trancetechniken und oft unter Einsatz von Drogen. Träume und Visionen sind bedeutsam und werden innerhalb der anerkannten Vorstellungswelt interpretiert.

 

Schamanistisches Seelenkonzept

Ein dualistisches Seelenkonzept unterscheidet eine im Körper verbleibende Seele und eine "freie" Seele, die während der Ekstase (griech. "das Heraustreten", Zustand höchster Steigerung des Lebensgefühls, bei dem die Seele gleichsam aus dem Körper heraustritt) den Körper des Schamanen verlassen kann (engl. soul-flight) und in andere Teile des Kosmos reist, besonders in eine höhere Welt im Himmel und eine tiefere, die Unterwelt. In Sibirien glaubte man, dass die Seelenreise des Schamanen sich der Gestalt der spezifischen Geisthelfer bediene. In die Unterwelt schwimme die freie Seele als Fisch, in die Oberwelt steige sie als Vogel auf, als Rentier bekämpfe sie auf der Erde die Helfergeister anderer Schamanen oder böse Geister. Der Schamane tritt in Kontakt mit der ""übernatürlichen Welt", den freien Seelen Erkrankter und Geistern. Der Schamane ist kein von Geistern Besessener (das entspräche einem "Geisteskranken"). Der Beruf gilt als gefährlich, immer bedroht durch Geisteskrankheit oder Tod.

Schamanen, die ihre Fähigkeiten von bösen Geistern erhielten, stehlen die Seele des zum Schamanen Bestimmten, der daraufhin schwer krank wird, z. B. eine Epilepsie oder eine zeitweise Geisteskrankheit erleidet. Wenn er/sie geheilt wird, heißt er ein "geschlechtsloser" Schamane (Glaube der sibirischen Tuvan). Diese Schamanen hatten auch die besonders gut ausgeprägte Fähigkeit, Krankheiten zu bekämpfen (die Geister der Krankheit).

Die animistische Auffassung ordnet den lebenden und unbelebten Dingen einen Geist zu. In den "Abteilungs"-Heiligen und Weihen der christlichen Religion lebt eine ähnliche Vorstellung weiter. Im christlichen Glauben existiert eine transzendente Welt, die auf unsere reale Welt Einfluss nimmt. Engel und Heilige sind "Geistwesen", die sich den Menschen manchmal in Visionen oder in Taten zeigen. Ein "Schutzengel" ist ein guter Geist, der den einzelnen beschützt. Prophezeiungen sind Informationen über Zukünftiges, egal, wer sie abgibt. (Siehe dazu auch das Kapitel "Ein Kopf aus Glas".)

 

Geistbesitzer

Darüber hinaus integrierten die Naturvölker auch "Geist-Besitzer" oder "Geist-beherrscher" in ihr Glaubenssystem, so den Herrscher des Feuers, Wassers, der Berge und Wälder. Diese wurden als immanent im Feuer oder Wasser usw. gedacht. In unseren Sagen ist zum Beispiel Rübezahl, ein Berggeist, eine solche Figur. Nebenbei angemerkt, es gibt homöopathische Prüfungen von "Feuer" (Ignis) oder "Elektrizität", "Sonne" (Sol) und anderen, die an solche Lokalherrscher oder gar Götter erinnern.

Dem Beherrscher gehört der Platz, er befiehlt auch über die Tiere, die dort ihr Gebiet haben. Er kann Menschen beschützen, die dort leben oder die Gegend durchqueren. Man kann ihn durch Gebete, Fürbitten und Opfer günstig stimmen. In heutiger Zeit gibt es keine Geister, aber wir rufen unsere Heiligen an. Sankt Nepomuk ist bei uns noch oft an Brücken anzutreffen, er ist der Brückenheilige und Beschützer derjenigen, die die Brücke passieren müssen. Sankt Florian ist der Schutzheilige des Feuers. Die Menschen haben sich in ihren Glaubensvorstellungen nicht geändert, sie haben nur die Namen ausgetauscht. Die Kirchen und Wallfahrtsstätten legen bis zum heutigen Tag lebendiges Zeugnis davon ab.

Es wurden gute und böse Geister unterschieden. Opfer, Zeremonie und Tabus halfen in deren Beherrschung. Wir haben uns mehr oder weniger ernst abergläubische Gewohnheiten erhalten, wir klopfen auf Holz, vermeiden die Zimmernummer 13, spucken symbolisch, benutzen Augenamulette als Schutz gegen den bösen Blick, zünden Opferkerzen an. Der Teufel ist im Christentum der "böse Geist".

 

Magie und Zauber

Der Animismus ist ein Denksystem, das das Ganze der Welt in einem einzigen Zusammenhang begreift. Magie und Zauberei sind sozusagen Handlungsanweisungen, wie man die Welt beherrschen kann.

S. Freud führt in "Totem und Tabu" aus, wie die beiden Begriffe zu trennen sind. "Dann ist Zauberei im wesentlichen die Kunst, die Geister zu beeinflussen, indem man sie behandelt wie unter gleichen Bedingungen die Menschen, also indem man sie beschwichtigt, versöhnt, sich geneigt macht, sie einschüchtert, ihrer Macht beraubt, sie seinem Willen unterwirft, durch dieselben Mittel, die man für lebende Menschen wirksam gefunden hat. Magie ist aber etwas anderes; sie sieht im Grunde von den Geistern ab und sie bedient sich besonderer Mittel, nicht der banalen psychologischen Methodik.... Die Magie muss den mannigfaltigsten Absichten dienen, die Naturvorgänge dem Willen des Menschen zu unterwerfen, das Individuum gegen Feinde und Gefahren zu schützen und ihm die Macht geben, seine Feinde zu schädigen"... Das Prinzip der Magie drücke E. B. Tylor so aus: "mistaking an ideal connexion for a real one". Freud erläutert solche Handlungen. Eine magische Prozedur, "um einem Feind zu schaden, besteht darin, sich ein Ebenbild von ihm aus beliebigem Material zu machen... Man kann auch irgendein Objekt zu seinem Bild ‚ernennen’. Was man dann diesem Bild antut, das stößt auch dem gehassten Urbild zu; an welcher Körperstelle man es verletzt, an derselben erkrankt das letztere." Das kann man unschwer auch heute noch z. B. bei Demonstrationen erkennen, wenn eine Puppe der verhassten Person verbrannt wird.

So fallen etliche Fruchtbarkeits- oder Regenriten unter diese Vorstellung. "In einer weiteren Phase der Kulturentwicklung wird man anstatt dieses magischen Regenzaubers Bittgänge zu einem Gotteshaus veranstalten und den dort wohnenden Heiligen um Regen anflehen. Endlich wird man auch diese religiöse Technik aufgeben und dafür versuchen, durch welche Einwirkungen auf die Atmosphäre Regen erzeugt werden kann."

Ein anderes magisches Verfahren, um seinem Feind zu schaden, benutzt Teile des Feindes, Nägel, Haare oder Abfallstoffe, Kleidungsstücke. Damit wird etwas Feindseliges angestellt. Es ist dann gerade so, als hätte man sich der Person selbst bemächtigt. Freud stellt fest, "zu den wesentlichen Bestandteilen einer Persönlichkeit gehört nach der Anschauung der Primitiven ihr Name; wenn man also den Namen einer Person oder eines Geistes weiß, hat man eine gewisse Macht über den Träger des Namens erworben. Daher erklären sich merkwürdige Vorsichten und Beschränkungen im Gebrauch der Namen."

Der Kannibalismus leite "seine sublimere Motivierung in ähnlicher Weise ab. Indem man Teile vom Leib einer Person durch den Akt des Verzehrens in sich aufnimmt, eignet man sich auch die Eigenschaften an, welche dieser Person angehört haben.... Es macht für die magische Wirkung keinen Unterschied, auch wenn der Zusammenhang ein bereits aufgehobener ist, oder wenn er überhaupt nur in einmaliger, bedeutungsvoller Berührung bestand. So ist beispielsweise der Glaube an ein magisches Band, welches das Schicksal einer Wunde mit dem der Waffe verknüpft, durch welche sie hervorgerufen wurde, unverändert durch Jahrtausende zu verfolgen."

Es kann wohl jeder von uns noch heute gültige Gebräuche und Vorstellungen anführen, die diesen Mustern folgen. Jeremy Sherr erwähnt in der Skorpionprüfung zwei alte Behandlungsvorschläge nach einem Stich. Der eine besteht darin, den zerquetschten Skorpion auf die Stichwunde zu legen. Der andere verlange vom Verletzten, den Skorpion zu braten und sofort zu verzehren. "Paper remedies" sind z. B. homöopathische Mittel, die nur mit Namen und Potenzangabe auf einen Zettel geschrieben werden. Sie würden wie die traditionell hergestellten Substanzen wirken, ist auf der Internetseite von Dr. Eileen Naumann zu lesen. Ähnliches erlebte ich mit Patienten, die mir nicht bekannte "Heiler" aufsuchten und einen beschriebenen, gefalteten Zettel zum ständigen Beisichtragen mitbekamen. Darauf stand dann, wofür es gut sein soll. Die Träger waren überzeugt, das helfe.

Der Vergleich wirksamer Techniken und Induktionen aus der Hypnosetherapie mit alten schamanistischen und magischen Vorgehensweisen belegt die ungebrochene Wirkung von Vorstellungsbildern und Symbolen. Entscheidend ist das eigene Glaubens- und Wertesystem, gleichgültig, was "objektiv" richtig ist. Levi-Strauss (1981) schildert eine schamanistische Heilung einer erschwerten Geburt, in welcher Beschreibung dieses Prinzip erkennbar wird. Auch als heutiger Therapeut verstoße man nicht gegen das Erklärungsmodell seines Patienten, trotz aller Forderungen und vordergründiger Wünsche nach wissenschaftlicher Aufklärung.

 

Schamanistische Erfahrung und Entsprechungen aus der Sequoiadendronprüfung

Schamanistische Heilerfahrung, das gilt für jede tiefgehende Reise zum Ichkern, beinhaltet einen ernsthaften und oft schmerzreichen Prozess der Selbsterkenntnis, der psychologischen und spirituellen Transformation zu den wahren Werten. Echtes Bemühen und nicht oberflächliche Lippenbekenntnisse, Geduld und auch vertrauensvolle Führung sind die tragenden Faktoren. Es tauchen Tranceelemente auf, Visionen, erklärende und weiterweisende Träume, "gesteuerte Zufälle", physische Beschwerden, Ängste, Stagnation, ab und wann neue Erkenntnisse und Fortschritt.

Noga Naxon hat im Internet ihre Erfahrungen berichtet: "Shamanistic Transformation in the Rainforest of Belize. My Personal Journey." Der in Englisch abgefasste Erlebnisbericht ist dort nachlesbar und am Buchende als Originaltext wiedergegeben. Es würde den Rahmen sprengen, ihn hier ganz zu besprechen. Daher habe ich Teile herausgegriffen und mich bemüht, Wiederholungen von Symptomen aus der Prüfung zu vermeiden. "Passendes" ist aber im ganzen Buch zu finden.

Entsprechende Prüfsymptome sind kursiv in den Text eingeflochten. Einiges habe ich bewusst nicht aufgenommen, um zu persönliche Angaben der Prüfer zu schützen. Die Gegenüberstellung wird verständlicher, wenn Nogas Bericht ganz gelesen wird.

Die damals 21-jährige College-Absolventin hat ein Identitätsproblem, das sie zunächst oberflächlich hinzunehmen scheint. (Prüfung: "Die Tage nach der Einnahme waren auch davon geprägt, dass viele Bilder hochkamen".)

Bald merkt sie, wie sie sich was vormacht, und wie viele Widerstände es abzubauen gilt, bis "one's true colors" herauskommen. ("Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte".)

Auch der Mammutbaum findet die richtige Thematik und verlangt Sauberkeit und Ehrlichkeit. Er arbeitet anfänglich im Verborgenen, überrascht mit plötzlichen Träumen, Visionen, "Zufällen" und unerwarteten Wendungen.

Noga schreibt dem Ort ("Lokalgeist" möchte man ergänzen) die Hauptwirkung an ihrer in Gang gesetzten seelischen Entwicklung zu. Sie wird vom Institutsdirektor in Belize auf eine direkte und für sie anfänglich verletzende Weise unterstützt. Er fordert von ihr rücksichtslose Ehrlichkeit gegen sich. Sie merkt an ihrer Stimme, wenn sie sich wieder was vorgelogen hat. (Prüfung: "Im Telefongespräch mit meiner Oma ist mir aufgefallen, dass, wenn manchmal eine komische Gesprächspause ist und ich dann nur um des Überwindens willen irgendetwas rede, sie komisch reagiert oder so aufgeregt wird, also eigentlich gemerkt hat, dass ich das dann in solchen Momenten nicht richtig echt meine; dass ich das ändern will."

Sie entdeckt die notwendige Hinwendung zur Natur und überwindet damit ihre Ängste. Barfuss gehen, sich der Natur nackt anvertrauen, beschreiben auch Prüfer. In einer Spontantrance fühlt sie ihr Gesicht in 2 Hälften gerissen, die eine fängt Feuer.

(Prüfertraum: "Es ist X, aber sein Gesicht sehe ich nicht".) Zwei Schlüsselworte springen in ihre Wahrnehmung. (Prüfung: "Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied ‚Don't think twice, it's allright’ im Ohr".)

Sie sieht sich an einem anderen Ort sitzen und hört, was ihr gesagt wird. ("Ich bin aufgewacht, als wäre ich von einer langen, mich tief innen berührt habenden Reise zurückgekehrt. Viele Zweifel, Gedanken, die gestern noch stark waren, sind wie weggeblasen.")

Allmählich versteht sie Schamanismus. Es geht um die "innere persönliche Krise", ("Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien."), darum, "solange zu graben, bis die Finger aufgerissen sind und man in Blut, Eiter und Dreck steckt."

Sie fühlte sich zerrissen in zwei Teile. (Prüfung: "Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen".) Jetzt gab es nur schwarz und weiß. (Prüfung: "Schwarz-weißes Vexierbild junge - alte Frau. Sehe im Traum alles in schwarz-weiß.")

Wie in der Sequoiadendronprüfung erhält sie das Angebot zur Wandlung. "Aber", schreibt Noga weiter, "die Gelegenheit wird nicht jeden Tag geboten, noch kommt sie über Nacht". (Prüfung: "Halbschlaf, in dem ich meine Gedanken nicht steuern konnte.")

Es gibt Irrungen, Zwischenaufgaben, bevor der Initiand reif ist für eine radikale Transformation. (Aus der Prüfung: "Im Verlauf der Prüfung hatte ich wiederholt eine bewusste Wahrnehmung einer digital dargestellten Uhrzeit, welche Zahlen für mich darüber hinaus eine Bedeutung hatten.") Es ist ein Weg. (Prüfungstraum: "Habe das Gefühl, wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein. Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird. Ein Mädchen mit kurz geschnittenen roten Haaren schaut zu mir rauf, wird immer kleiner.")

Oft, trotz aller Anstrengung, sei sie nur wieder am Ausgangspunkt angelangt. (Ein Prüfungstraum: "Kopiere immer wieder in Abständen die gleiche Seite - kann alles genau lesen -überlege, ob ich es aufschreiben soll - aber es ist ja alles so klar. Am Morgen kann ich mich an den Inhalt nicht erinnern.")

Aber wenn der Tag mal da sei, dann wisse man ohne jeden Zweifel, die wahre Veränderung ist eingetreten. Die Heilung sei tief und eindeutig. Das ist auch das Ziel des Riesenmammutbaums: Die eindeutige und ungeschminkte Wahrheit und Erkenntnis dem Ich nahe zu bringen, um seine Genesung zu erreichen.

 

 

10. Sequoiadendrons Wege überraschen

Finde dich selbst

Wie der Schamane im Initiationsritual erst das bisherige Leben vollkommen ablegen muss, indem er "zerstückelt" wird, um dann neu "zusammengesetzt" eine neues Leben zu beginnen, so muss der suchende Mensch sich von allem trennen, was das harmonische Zusammenfügen be- und verhindert. Dabei müssen auch "Opfer" gebracht, alte Positionen aufgegeben werden. Eine Leiche im Schrank, wie sie in einem mitgeteilten Traum vorkam, kann so eine notwendige Trennung meinen. Die Träumerin hatte noch am folgenden Tag mit den Nachwirkungen dieses Traumes zu kämpfen: "Außerdem erinnert mich die schreckliche Szene an den Film ‚Das Schweigen der Lämmer’, wo es darauf ankommt (wenn ich mich erinnere), dass eine junge FBI - Beamtin schließlich dieses Monstrum hinter Schloss und Riegel brachte - sie nahm also den Kampf auf und schwieg nicht länger - wie ein Lamm. Bringe das in Zusammenhang mit Aggressivität, die ihre Berechtigung hat und nicht unterdrückt werden darf, und dass es - manchmal - doch sinnvoll ist, den Kampf anzunehmen....Was für einen Kampf ?"

"Erkenne Dich selbst" ist eine zentrale Forderung, die schon wiederholt aufkam. Es ist der Weg zum eigentlichen Kern, ohne Wenn und Aber, wenn der Mensch auf seinem Lebensweg einen Fortschritt erzielen will. "Nach Wahrheit und Wahrhaftigsein gesehnt, Wunsch, danach zu streben." Ein Traum beschreibt mögliche Hindernisse: "Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie dass X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer."

Doch sind Zwischenschritte nötig auf diesem Weg. Es gilt, für die drängenden Probleme eine ehrliche Lösung zu finden. "Mir kommen heute weitere deutliche Einsichten, viele Dinge, die ich schnell auf herumliegenden Blättern notiere, um sie nicht zu vergessen." So verwundert es nicht, wenn Prüfer diese zuerst angehen müssen. "Insgesamt Eindruck, die letzten Tage mir einiger verdrängter Gefühle bewusst zu werden, werden nach oben transportiert, kommen raus und ich denke darüber nach."

Prüfungsteilnehmer fühlten sich manchmal wie in einem Kraftfeld, in dem sie nicht mehr die volle Kontrolle hatten. "Es passieren Dinge, die den Eindruck erwecken, da steuert mich was." Die gerichteten Kräfte sorgen dafür, dass die Botschaft ankommt. Die, die es angeht, kriegen schon mit, wenn sie stehen bleiben, sich nicht in der gewünschten Richtung entwickeln oder sich vorbeizulügen versuchen. "Ich bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen." Das ist eine, hoffentlich vorübergehende, Arbeitsunfähigkeit, die Kapazitäten schaffen soll für die Beschäftigung mit essentiellen Themen. Solche "Lebensthemen" werden nur allzu gerne verdrängt, da sie manchmal radikale Umstellungen erfordern und oft nicht ins gewohnte "System" passen.

 

"Out of body" - Erfahrung

Jeder bekommt hin und wieder eine Option, eine Chance zur Veränderung. Besonders nachdrücklich wirkt die Forderung, wenn sie sich als bisher nicht gekannte "Reise aus dem Körper" meldet: "Ich habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am runden Esstisch, im Norden tatsächlich, im Westen ‚virtuell’. Sehe mich für einen Moment bewegen, wie ein verschwommenes Bild, wie ein Photo einer sich bewegenden Person, die mit zu langer Belichtungszeit aufgenommen wurde."

Es war kein Traumerleben, wie es andere Mammutbaumprüfer hatten. Es war eine verblüffende "reale" Erfahrung einer selbst gesehenen Eigenbewegung von "Nord nach West". Es war nichts außergewöhnliches vorgefallen, vielleicht war unbeabsichtigt durch intensives geistiges Arbeiten ein trancenaher Zustand erreicht. Die "Reise aus dem Körper" unterstreicht die Wichtigkeit der Aufgabe, wobei der Beobachter deutlich eine Dissoziation, eine Aufspaltung, wahrnimmt. Die Zweiheit ist Ausdruck der Unvollkommenheit, da jedes ihrer beiden Teile vom anderen abhängig ist.

Berichte über solche Reisen außerhalb des eigenen Körpers gibt es immer wieder, besonders in Träumen, in "Nahtoderlebnissen", in sehr außergewöhnlichen Notsituationen. Es ist wörtlich eine "Ekstase", wenn auch nicht als solche in ihrem geläufigen Sinn erlebt. Des Schamanen eine Seele reist in der Ekstase aus seinem Körper. Es sind kurze Erfahrungen, in denen das "Bewusstsein" den physischen Körper verlässt, mit nicht physischen Sinnen von einer Position außerhalb des Körpers die Welt zu beobachten scheint. Genau so erlebte es der verblüffte Prüfer.

Die "Reise aus dem Körper" ist ein starkes Erlebnis, das psychiatrisch weder als Illusion (ein Wahrnehmung wird umgedeutet) noch eindeutig als Halluzination (das Wahrgenommene ist "objektiv" nicht vorhanden) zu klassifizieren ist. Wie in der Hypnose war sich der Prüfer der "üblichen" Realität dauernd bewusst und konnte trotzdem die Veränderung parallel registrieren.

Das Empfinden, an zwei Plätzen gleichzeitig zu sitzen, hatte er an zwei aufeinanderfolgenden Abenden, beide Male saß er am gleichen Tisch, blickte zum Zentrum und kehrte den Rücken nach Norden, dazu trat die Illusion, am zweiten Platz auf der Westseite zu sitzen. Die Platzwechselerfahrung scheint dazu aufzufordern, innere Realitäten richtig zu bewerten und sie in ein ausgewogenes Spannungsfeld zu stellen, seine Perspektive zu ändern, eine andere Richtung einzuschlagen.

 

Himmelsrichtung und Kardinalpunkte

Die vier Himmelsrichtungen sind die Kardinalpunkte in der Ebene, eine dritte Dimension geht nach oben, zum Zenith, eine innere Dimension weist ins Zentrum. Es lassen sich in der Fläche 2 Achsen definieren, die Nord-Süd- und die Ost-West-Achse, die zusammen ein Kreuz bilden mit dem Zentrum als Schnittpunkt. Hier steht der Mensch in der Welt. Unter Einschluss der dritten Dimension entsteht ein Raum, in dem sich die Welt aus dem Chaos in eine Ordnung gefügt hat, in der innewohnende Kräfte wirken. Ähnliche Vorstellungen zu diesem Grundmuster finden sich weltweit. Beispielsweise sind diese Ideen im indianischen Medizin- und Erdrad vertreten. (siehe zu "Zentrum" das Kapitel "Der Baum wächst gen Himmel")

Unter einem indianischen "Medizinrad" stellt man sich einen Energiekreis vor, der von Geistkräften kontrolliert ist, der das Wissen um die immanente Macht und Kraft vermittelte. Es besteht aus einem Satz von Symbolen in Form eines von einem Kreis umschlossenen Kreuzes. Die acht Steine des inneren Kreises stehen für die innere und spirituelle Realitäten. Die vier Arme des Kreuzes (je zwei Steine in den vier Himmelsrichtungen zwischen den beiden Kreisen) repräsentieren die Vier Grossen Wege. Das Medizinrad ist um Richtungskräfte und Wahrnehmungspunkte erweitert. Bezogen auf das Individuum steht im Zentrum das Selbst, zum dem das Ich gelangen kann, wenn es die vorgegebenen Möglichkeiten und Wege sinnvoll nutzt.

 

Norden

Als Bewohner der Nordhalbkugel verbinden wir Norden spontan mit Kälte und Nacht. Im Norden ist das Böse zu Hause, Satan, das Prinzip der Versuchung und des Bösen. Der Nordwind galt als zerstörerisch. Die afrikanischen Bambara legen in den Norden die ferne Heimat ihres Gottes Faro, des Herrn des Wortes und der Wasser, des Schöpfers der gegenwärtigen Welt. Altaische Stämme lokalisierten den Weltberg im Norden. Auf seiner Spitze thront die oberste Gottheit.

Die Nord-Süd-Achse versinnbildlicht die jenseitigen Orte mit ihren Mächten, Himmel und Unterwelt, von wo alles kommt und wohin alles geht. So ist das die Achse der Potentialität, der Möglichkeiten. Im indianischen Erdrad gehören zu den beiden Achsenendpunkten Weisheit und Kenntnis im Norden, Liebe und Vertrauen im Süden.

 

Westen

Für uns "Westler" ist Westen der materielle Fortschritt. "Folge der Sonne", "go west", steht allgemein mit dem Streben im Zusammenhang. Nach Osten, der Sonne entgegen reisen, bedeutet, Erleuchtung zu suchen. Im Sufismus symbolisiert Westen Körper und Materie, Osten die kosmische Seele und Spiritualität, Esoterik im Sinne von innerem Geheimwissen. Sufis beginnen ihre spirituelle Reise im westlichen "Exil", in dem sie sich der Reinigung und der alchemistischen Trennung unterziehen, bevor sie im Osten in den Quell der spirituellen Erkenntnis tauchen können.

Weiter ist Westen Herbst, Abend, der Ort der untergehenden Sonne, es ist die Seite des Verschwindens.

Gegensätze sind auf einer Geraden angeordnet, sie sind immer Elemente einer Einheit. Die West-Ost-Verbindung ist die Achse der Manifestation, der immanenten Göttlichkeit und Menschlichkeit. Nordamerikanische Indianer verbanden den Großen Weg im Westen mit Innenschau und Transformation, im Osten mit Erleuchtung und Klarheit.

Die Bedeutungsringe, die an den Begriffen der Himmelsrichtungen hängen, werden eine erste Interpretationshilfe sein und weitere Möglichkeiten eröffnen.

 

Trugwahrnehmungen

Ganz schön genarrt kam sich ein Mann vor, als er gerade einen nicht ihn betreffenden Text auf seinem Monitor las. Eine Bildschirmzeile erscheint etwas kleiner und breiter, was aber real nicht so ist. Er habe den Cursor auf die Zeile gesetzt, die Schrift und Schriftgröße überprüft, mit verschiedenen Schriftgrößen Musterwörter getippt. Es waren objektiv alle Zeilen gleich, trotzdem schien diese eine verändert zu sein. Er erinnerte sich, diesen Text auch einige Tage zuvor ausgedruckt zu haben. Er zog ihn zum Vergleich heran. Im Ausdruck war nichts auffälliges. Als er dann den Bildschirm wieder betrachtete, war der ganze Spuk weg. Erst nach einiger Zeit fiel ihm der Inhalt des betreffenden Satzes auf. Da wurde ihm bewusst, es war eine Botschaft an ihn. Zwei Tage später die gleiche Störung bei einem anderen Satz. Jetzt war ihm der Mechanismus klar. Die Illusion war auch kürzer, aber der Satz enthielt eine Information, die seine persönlichen Schwierigkeiten betraf. Zwei weitere Prüfer erwähnten, dass sie ähnliches erlebt hätten, dachten, "der Computer spinnt". Sie hatten sich die Satzinhalte nicht weiter angesehen.

Wir kennen das alle. Irgendwann sticht uns ein Buch im Regal ins Auge, obwohl es schon lange dort steht. Wir schlagen es auf und stoßen auf etwas, was uns in dem Moment genau passend erscheint. Ähnlich erging es einem Probanden mit der digitalen Uhrzeitanzeige seines Computers oder Weckers. Es wird ihm ein Datum bewusst von einer Person oder eines wichtigen Ereignisses, die vielleicht beide etwas mit der "schwelenden" Problematik zu tun haben. Er hat das Empfinden, just im richtigen Moment drauf geschaut zu haben, obwohl die Uhr ja oft und lange in seinem Blickfeld war. Die Selektion nimmt offenbar jemand vor, wir ordnen diese Arbeit dem Selbst zu. In der Prüfung schien es dem Betroffenen so zu sein, als ob besonders jetzt solche Wahrnehmungen sich ins Licht brächten.

Während das alles noch intrapsychisch abläuft, sind Synchronizitäten (vgl."Ein Kopf aus Glas") verwunderlicher. Der schizophrene Patient stellt gehäuft paranoide Bezüge her, hat Illusionen und Halluzinationen, die wir Außenstehenden als klar irreal klassifizieren. Wir Gesunden können Trugwahrnehmungen als solche erkennen und uns davon distanzieren, auch wenn wir sie erleben. Das Arbeitsmuster scheint aber ähnlich zu sein. Im Grunde genommen wissen wir nicht, wie Halluzinationen (Halluzination heißt wörtlich "im Geist wandern") entstehen. Kommen sie nur von innen oder nicht auch von außen?

Wir können Illusionen (Verkennungen, Umdeutungen) nicht bewusst steuern, noch viel weniger können wir Trauminhalte "bestellen". Das Ich mit seiner Erinnerung muss manchmal dechiffrieren, das kann dauern.

Wahrnehmungsgesetzlichkeiten beeinflussen unsere Sichtweise. Jemand, der eine Prismenbrille trägt, die die Bilder auf den Kopf stellt, lernt schnell, wieder "normal" zu sehen. Überdeckt man einen Abgrund mit einer Glasplatte, weigert sich ein Kleinkind, auch wenn es das Glas fühlen kann, die "visuelle Brücke" zu überkrabbeln (funktioniert auch bei Tieren). Aus solchen und weiteren Beobachtungen folgen einige Grundregeln:

Optische Täuschungen haben was mit diesen Gesetzen zu tun. In "unmöglichen Figuren", bekannt dafür sind die Bilder von M. C. Escher, wird Dreidimensionalität in zweidimensionalen Zeichnungen vorgetäuscht.

"Zweideutige Bilder" lassen mal das eine, mal das andere erkennen, wie das auch über eine kurze Vision in einem Protokoll zu lesen stand:. Es taucht plötzlich das schwarz-weiße Vexierbild einer jungen Frau/alten Frau auf, ich konnte beide sehen. Das ist übrigens ein sog. Umsprungsbild.

Trugwahrnehmungen beschränken sich nicht nur auf optische Signale. Versteckte suggestive Aufforderungen und eingeflochtene Geschichten, die eine Erwartungshaltung aufbauen, lassen uns dann etwas hören, was objektiv nicht ist. Oder denken Sie an taktile Illusionen oder vermeintliche Reize, wenn Sie sich in einem dunklen Keller oder Dachboden aufhalten, jemand ihnen vorher allerlei über Spinnen, Mäuse und Ratten erzählt hat.

Zwei Prüfer berichteten über etwas Nasses auf der Haut, da war aber nichts. "Ich habe das Gefühl im Zimmer, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen." Gleich zweimal sah sich eine Frau veranlasst, ihre Wahrnehmung zu überprüfen. "Ich dachte, da ist was Nasses, ich fühlte einen nassen Streifen am Gesäß. Ich schaute nach, da war nichts nass. Später, bei den Gastgebern angekommen, war es wieder so, als ich mich auf den Stuhl setzte."

Geruchstäuschungen sind schon im Kapitel über das Riechen erwähnt.

Die räumliche Orientierung kann, wie bereits dargestellt, ebenfalls betroffen sein.

Hier noch eine Mitteilung einer Prüferin, die am helllichten Tage im Laufen ein leichtes, schwebendes Gefühl, deutlich spürbar, hatte. Eine andere nur in den Nächten, als sie wieder ins Bett ging, dachte, ich schwebe, laufe wie auf einer Wolke und steige höher.

Ein Hund und der Silberling

Ein anderer Traum bewegt sich im Energiefeld des Mammutbaumes und enthält einen Hinweis, den der Träumer erst allmählich versteht. Am Ende weiß er, dass er sich zu einseitig auf einen Lebensbereich konzentriert hat. "Ich bin in einem Geschäft für Gemischtwaren, eher ein kleiner Laden, mit einer Verkäuferin. Ein größerer Hund, grau-weiß, gehört zum Laden. Er zwickt mich mit seinen Zähnen in die rechte Gesäßbacke, nicht sehr stark. Damit teilt er mir mit, er will was von meinem Sandwich abhaben. Ich teile es mit ihm, er lässt von mir ab. Er zwickt mich kurz darauf stärker, ich spüre einen leichten Schmerz. Mein Brötchen ist länglich, mit weißem Camembert und roten Paprikascheiben belegt. Der Hund verschmäht es. Das Zwicken wird kräftiger, richtig schmerzhaft. Die Verkäuferin sagt, ich solle ihm einen ‚Silberling’ geben. Ich suche nach einem solchen, denke an eine 50-Pfenning-Münze. Ich habe keine, werfe ihm stattdessen eine andere Münze zu, die in weitere kleine Münzen zerfällt, eine wie ein Zehnpfennig-Stück, mehrere kleine kupferne wie Einpfennigmünzen. Der Hund nimmt diese Münzen nicht an..... Irgendwie war da noch mehr, erinnere nur Treppenstufen aus grauem Stein."

‚Silberling’ ist ein altes Wort, das wir nicht mehr benutzen. Es steht in der Bibel und erinnert an den Verräter Judas, der für 30 Silberlinge Jesus verraten hat. Hier hat der Träumer was für sein Leben Wichtiges "verraten" für einen vordergründigen materiellen Gewinn, der spirituell nicht viel wert ist. Er sollte das Pseudowichtige von sich werfen. Es bedurfte schon mehrerer Anläufe, um dem Mann diese Botschaft zu vermitteln.

Eine Bissmarke ist wie der Stempel von etwas Unkörperlichem – eines Vorsatzes, einer Liebe, einer Leidenschaft. Endlich musste auch eine Frau sprechen, nachdem der Träumer mangels ausreichender Sensibilität die Nachricht "intuitiv" nicht verstand.

Die "kleine" Lösung akzeptiert der Traumgestalter nicht. Eine 50-Pfennig-Münze ist zu billig, die geworfene Münze ist noch weniger wert, sie zerfällt in wertlose Kupferstücke. Die Minderwertigkeit einer Münze entspricht symbolisch einer Abwertung und Verfälschung der Wahrheit. Ein Prüfer (Müller 1996) erinnert einen Traum, in dem er in einer spanischen Bäckerei Schokocroissants anstatt mit Fünfpesetenmünzen mit Siebenpesetenmünzen (die es nicht gibt) bezahlt.

Silber, lateinisch argentum, kommt von einem Sanskritwort mit der Bedeutung weiß und glänzend. Es ist ein Reinheitssymbol. In negativer moralischer Hinsicht steht es für alle Wünsche und Begierden und für das Unheil, das daraus erwächst, besonders für den zunehmenden Verfall des Gewissens.

Die Hundesymbolik ist ziemlich komplex, es sei weniges herausgegriffen. Hunde sind Mittler zwischen der physischen und metaphysischen Welt, besonders der "Unterwelt", wofür auch in individueller Sicht Unbewusstes oder Unterbewusstes gesetzt werden kann. Sie sind mit seherischer Gabe gesegnet. Der Hund kennt die sichtbaren und unsichtbaren Seiten des menschlichen Lebens. Für die Irokesen war er Bote und Fürsprecher im Himmel. Einige tartarische Stämme erzählen eine andere Hundegeschichte: Zur Schöpfungszeit vertraute Gott dem Hund den Menschen an, um ihn gegen die Anfechtungen des Bösen zu schützen. Der Hund ließ sich bestechen und wurde zum Verräter und verantwortlich für den (Sünden-)Fall. Es war so der "falsche Hund".

 

Keine faulen Kompromisse

Sequoiadendron packt Aussagen in farbige Filme, wenn, ähnlich wie im obigen Traum, "halbe Sachen" das Problem nicht bereinigen. Die nachfolgende Traumsequenz illustriert einen Lösungsversuch einer schon lange schwelenden Familiengeschichte. "Heute Nacht hatte ich einen fürchterlichen Traum, der mich über 2 Tage beschäftigte. Ich konnte kaum etwas essen und immer wieder spürte ich einen Ekel. Ich träumte, dass ich die Osterdekorationen noch nicht versorgt hatte. Es war diesmal ungewöhnlich viel Kramzeug wegzuräumen, auch die Dekoration aus dem Geschäft. Ich erwartete die Kinder und die Schwiegermutter und wusste nicht, was ich zuerst machen sollte. Ich entschied mich für das Kuchenbacken. Beim Backen, also Teigrühren von Hand, ging bei mir eine eitrige Wunde auf. Wo die Wunde sich befand, weiß ich nicht. Aber, obwohl ich mich vorsah, lief immer wieder Eiter in den Teig."

Die Heftigkeit der Nachwirkung und das Bild des aufbrechenden Eiters sagen es deutlich, hier fault was schon lange und stinkt zum Himmel. Es könnte also gut werden. Wo Eiter ist, muss er abgeleitet, nach außen geführt werden, sonst gibt es keine Heilung. Das wissen die Chirurgen schon lange. Der Teig ist die Masse, aus der etwas Neues entsteht.

Doch schmerzt das wohl zu sehr, denn im Traum kommt es zu einer anderen Lösung. "Ich versuchte, ihn (den Eiter) mit einem Gegenstand rauszunehmen, was nur selten gelang. Die Zeit drängte und die Gewissheit, dass der Teig ja im Backofen steril würde, beruhigte mich etwas."

Offenbar wird ein gewohnter "Reinigungsmechanismus" benutzt: Vertuschen und Runterrühren nach dem Motto "wird schon gut gehen". Das Gewissen scheint beruhigt, ist doch alles nicht mehr so schlimm, die weitere Gefährdung durch den Eiter sei, so glaubt die Träumerin, durch das Sterilisieren in der Backofenhitze gebannt.

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. "Als dann alle Gäste da waren, hatte ich gerade alle Ostersachen in einen großen Schrank versorgt. Ich probierte ein kleines Stück Kuchen, er schmeckte ganz eigenartig und ein starker Ekel mit Magenschmerzen überkam mich. Ich musste erbrechen. Ich spürte Angst und Unsicherheit gegenüber der Schwiegermutter. Ich musste an die frische Luft auf den Balkon. Der Balkon sah aus wie eine Eisenträgerbrücke, das Geländer fehlte und die Trittfläche war schief. Zudem hatte es geregnet und ich fürchtete, abzugleiten. Ich stand auf dem Balkon mit zittrigen Knien und versuchte, vorsichtig zu laufen. Leider kann ich mich an den Ausgang des Traums nicht erinnern.

Der Geruch des Kuchens verfolgt mich noch jetzt, ein Geruch nach Eiter."

Jetzt wird die Träumerin von Angst gepackt. Auf dem geländerlosen und schiefen Balkon droht sie abzustürzen, womit der "Drehbuchautor" dieses Films eine Gefahr für wichtige Aspekte in ihrem Leben anmeldet. Über die anfangs mit erwähnten Kinder ist im Protokoll nichts weiter zu erfahren gewesen.

 

Eingebunden in die Natur

Der Riesenmammutbaum wirft ein Licht nicht nur auf persönliche oder familiäre Miseren, sondern auch auf den Bezug zum Universum, deutlich geworden im Naturerleben. Der Mensch ist Teil der Natur, Teilhaber am "Grossen Geist", und damit sollte er auch automatisch ihr Beschützer sein. Das erklärt entsprechende Gefühle und Aussagen über Naturverbundenheit in der Prüfung.

Einige Empfindungen sind summarisch und stellvertretend angeführt: "Ich habe mehr Vertrauen zu mir und der Natur." "Nach kurzer Zeit habe ich das Verlangen, alle Kleider auszuziehen, bzw. ich komme mir blöd vor, nur in kurzen Hosen dazuliegen - das Gras steht sowieso so hoch, dass keiner was sieht, und wäre mir auch egal gewesen, ist doch natürlicher so, denke ich." "Die restliche Woche verlief ruhig und die Freude an meinem Garten ließ mich friedlich sein." "Ich kann richtig die natürliche Schönheit, Eigenheit, Kraft dieser Pflanze spüren, ein anderes Wesen - die Atmosphäre in einen Zauber gehüllt."

Das Selbst und die Natur scheinen in Wechselwirkung zu stehen, die im positiven Fall ein gutes Gefühl, eine Harmonie, nach sich zieht. "Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen."

Naturvölkern, die an eine beseelte Natur glauben, sind solche Gefühle bekannt und "logisch". Sie schonen die Natur, beuten sie nicht aus und bedanken sich bei ihr für die Gaben, die sie bereithält. Wenn wir, wie immer wieder aufgezeigt, unser zentrales Selbst als Element des Universums deuten, so ist der Einklang mit der Natur ein Hinweis für einen Schritt in der richtigen Richtung. Der Mammutbaum "synchronisiert unsere Schwingungen".

 

Gelassenheit und Wehmut

Wohlgefühl, Gelassenheit, ein in sich Ruhen, wenn wirklich echt empfunden, sind Kriterien für Fortschritte auf dem Weg des Ich zum Selbst. Wir können das nur gering und kurz, oder auch bedeutend und langdauernd spüren. Das Ziel ist gleich, die Wege bis dahin unterschiedlich. Es kann mal ein Musikstück so ein Gefühl auslösen, eine gelungene Meditation oder eben auch ein Homöopathikum. Das ist nicht mammutbaumspezifisch.

Der Mammutbaum scheint in der nachfolgend zitierten Frau das Wesentliche vom Unwesentlichen getrennt, "unnötige" Ängste beseitigt zu haben, als das gute Gefühl am: "Am folgenden Tag (nach Mitteleinnahme) und auch noch die folgende Zeit hatte ich eine sehr positive Grundstimmung, habe mich irgendwie befreit gefühlt, nicht so extrem, dass ich ständig gelacht oder Luftsprünge gemacht hätte, aber es war ein relativ deutlicher Kontrast zu der Zeit davor zu spüren, in der eher eine "downe" Stimmung da war, Gefühl, ständig einen Kloß im Hals zu haben, sich nicht richtig freuen, lächeln zu können, eine Art permanente Traurigkeit." Vielleicht hing es damit zusammen, dass "viele Bilder hochkamen, die diesmal nicht traurig oder so gemacht haben, sondern Lächeln hervorrufen", also mehr Gelassenheit erlaubten, von etwas befreiten.

Aber Sequoiadendron verschwieg nicht, dass es Licht und Schatten gibt. "Ich empfinde kurz Wehmut und Trauer, weiß nicht, warum." Eine nicht bewusste Saite ist angeklungen, die aufmerksam macht. Die Zeit ist noch nicht reif, um zu verstehen, um was es geht. Das bewusste Ich hat vielleicht noch eine Decke zu entfernen. "Nichtwissen" heißt nicht, das Selbst weiß es nicht. Es ist manchmal wie Schnee, der zudeckt und ein schönes Gemälde schafft. Nach dem Tauen erkennt man die Steine, die Gräben und den Dreck, aber auch manche schöne Pflanze wächst nach der Winterpause heran: "Ich erinnere mich an keine Träume, nur daran, dass ich zwischendurch einmal mit Tränen aufgewacht bin".

 

 

11. Penthesileas Traum oder Anima sucht Animus

"Ich bin im Traum aus meinem Bett aufgestanden und vor den Spiegel getreten. Und als ich dort hineinsehe, war ich ein Mann, dunkelhäutig, wenig und kriegerhaft bekleidet, etwas untersetzt und am ganzen Körper mit ornamentähnlichen eingebrannten Musterlinien bedeckt; (danach hatte ich die Assoziation zu Maori-Kriegern [neuseeländische Ureinwohner, jedoch tätowiert, nicht gebrannt]).

Ganz deutliches Gefühl, wie es wohl ist, eine glatte Männerbrust zu haben.

Dann habe ich mich, wie aus einem Zwang heraus, auf den Fußboden gesetzt, die Beine vor mir zusammengeführt und die Fußsohlen fest zusammengedrückt (Yogapose?). Dann bin ich in die Küche gegangen, wo erwähnte X. am Spülbecken stand. Beim Reinlaufen sagte ich zu ihr: "Keine Angst, ich bin's". Sie drehte sich um und meinte ohne zu erschrecken, dass ich das dann durchstehen müsse, wenn es anscheinend "zu mir" gehört. Ich sagte ihr, dass ich aufpassen müsse, dass ich keine Angst kriegte gerade. Sie: "Das ist ja doof". Trotz meiner veränderten Gestalt fühlte ich mich drinnen ganz normal als ich selber. Dann stand sie vor der Küchentür und ich vor ihr und sie begann zu erzählen, dass der Mann, der ich war, der "Gott des Zorns" sei in irgendeiner Mythologie oder so. Ich sagte: "oje, ich will das gar nicht hören". Sie hat trotzdem weiter erzählt und sagte, dass dieser Gott sehr böse sei, teufelähnlich und schwul und mit einem anderen Gott zusammen, diese beiden würden zuviel Nikotin rauchen und chinesische Kinder verschleppen. Während ich dort stand, merkte ich plötzlich, wie sich mein Körper veränderte, ich sah an mir hinunter und sah meine Brust wachsen und dann stand ich da in meinem eigenen Körper und Schlaf-T-Shirt.

Dann aufgewacht - war komisches Gefühl, ein spürbares "Zurückfliegen" oder so ähnlich von dort (Traumebene?) in meinen schlafenden Körper.

Gefühl, mir meines Ärgers auf sie bewusst zu werden, des schon länger schwelenden Konflikts, Ungeklärtheiten. Ziemlich aufgewühlt nach Traum, schlecht weiter geschlafen".

Penthesilea, so soll die Prüferin hier heißen, verlässt in diesem Traum das Bett und betrachtet sich im Spiegel. Er zeigt eine andere Abbildung.

 

Spiegel

Der Spiegel hat Bedeutung im Märchen und Orakel. Er reflektiert Wahrheit, Aufrichtigkeit und das, was Herz und Gewissen tragen. Wie die Sonne bringt er die Wahrheit an den Tag. In der Mystik wird der Spiegel Symbol für die Offenbarung einer höheren, verborgenen Wirklichkeit. Dem geduldigen und gläubigen Betrachter offenbart der Spiegel mehr als nur die äußere Erscheinung, er zeigt ihm sein inneres Wesen. In japanischer Tradition stehen Spiegel in Verbindung mit der Enthüllung der Wahrheit, aber auch mit Reinheit. Der japanische ‚kagami’, der Spiegel der Anklage, reflektiert die Wahrheit und enthüllt die Verfehlungen. Er ist weiter ein Symbol der perfekten Reinheit der Seele, eines unbefleckten Geistes und des bewussten Selbst. Der Spiegel ist ein Symbol für Weisheit und Erkenntnis. Damit verbunden ist seine Mitwirkung bei Prophezeiungen. Asiatische Schamanen nutzen Spiegel zur Vorhersage. Sie richten sie auf die Sonne oder den Mond. Ihre Kleider waren oft mit Spiegeln verziert.

In Iran, Pakistan und Afghanistan ist immer noch der Spiegel der Jungfrau Maria (Ayin-i Bibi Maryam) in Gebrauch, wenn verlobte Paare sich das erste Mal treffen. Er hängt an der der Tür gegenüberliegenden Wand. Die Brautleute sollen zuerst ihr Spiegelbild schauen. Das Bild, das sie schauen, ist paradiesisch und echt, das weltliche ist verkehrt. Des Spiegels korrigierende Eigenschaft symbolisiert in diesem Zusammenhang das wahre Wesen der Dinge.

Im Traum taucht das Problem der Identität auf. Wer oder was ist die Träumerin? Ist sie nachts ein Mann, tags eine Frau? Wohl kaum, wie ihr Selbstgefühl und auch das Traumende zeigen. Es war schon in vorangehenden Kapiteln die Rede davon, dass Traumbilder etwas verdichtet darstellen, das sich nicht in Worte fassen lässt. Unsere Erinnerung am nächsten Morgen benutzt unsere Sprache, deren Worte unzulänglich sind.

Fragen wir uns zunächst, was macht einen Mann, was macht eine Frau aus, wenn wir die rein anatomischen und physiologischen Aspekte beiseite lassen. Wie zeigt sich unsere Identität? Es gibt schnelle Antworten und solche, die weiteres Wissen nutzen wollen. Einiges ist erwähnt worden.

 

Individuation

Während unseres Lebens, nicht nur in der Kindheit, entwickeln wir uns ständig weiter. Diese Entwicklung scheint einer Gesetzmäßigkeit zu folgen, die sich in vielen Kulturen nachweisen lässt. Die Benennung ist zwar unterschiedlich, doch sind ihre Strukturen ähnlich. Wir nennen eine solche Wandlung nach dem Schweizer Psychoanalytiker C. G. Jung "Individuation". Es ist ein natürlicher, unbewusst verlaufender Wachstums-, Reifungs- und Entwicklungsprozess, den er in vier Stufen einteilt:

Im Schamanismus, der archaischen "Protoreligion" und ähnlichen Anschauungen, sind dazu die ältesten Darstellungen zu finden: Reinigungszeremonien, Geistergattin oder -gatte, Apotheose (Vergöttlichung eines Menschen) oder Kontakt mit der Gottheit. Das ist nicht immer wörtlich zu verstehen. Religiöse Bilder, mystische Gedanken und esoterische Vorstellungen müssen wir für uns zurückübersetzen in eine Sprache, Begriffe und Bilder, die uns was sagen. So folgen auch wissenschaftlich-psychologische Erkenntnisse diesen Schritten, sie heißen dann nur anders. Erinnern wir uns beispielsweise an die eigene Pubertät mit ihren in der Kindheit unbekannten Zweifeln. Jung hat schon auf das ‚Ganzsein’ in der Kindheit hingewiesen und den später ins Leben getretenen ‚Schatten’ erwähnt, was es weiter auszuführen gilt.

 

Anima und Animus

In uns allen sind das weibliche und männliche "Prinzip" angelegt, die der Schweizer Individualpsychologe Jung "Anima" und "Animus" nennt. Die Annahme einer dualen oder polaren Struktur ist für das Verständnis vieler Beobachtungen wichtig. Es gibt dazu eine Fülle an Literatur. Hier möge eine Kurzdarstellung genügen.

Das Wort ‚animus’ geht auf die Bedeutung ‚Atem, Luft’ als eines Lebensprinzips zurück. Unter Anima versteht Jung die weiblichen Anteile, das weibliche Prinzip, in der Seele des Mannes, sein unbewusstes Urbild der Frau, einen Archetypus, die in seinen Träumen, Visionen und Phantasien als symbolische weibliche Personen auftreten. Zuerst mehr als Mutterbild, später als jüngere Frau. Diese symbolisieren gewisse gefühlsbehaftete Strebungen und Empfindungen oder unbewusste überhöhte, auch religiöse Phantasien. Bei vielen Männern ist das Anima-Bild auf äußere Frauen gerichtet (projiziert), obwohl auch manche erkennen, dass es zu dieser realen Frau einen Unterschied gibt. Ist sich der Mann dessen nicht bewusst, so verstärkt, übertreibt und mythologisiert er alle emotionalen Beziehungen. Die Anima kann einen Mann sensibel, launisch, reizbar, eifersüchtig und auch eitel machen. Sie ist die Spinnerin von Handlungen, die ihn zum Guten oder Bösen ins Leben verwickeln. Wird die Anima in der zweiten Lebenshälfte nicht bewusst gemacht, bewirkt sie frühzeitige Erstarrung und Resignation. Die entwicklungsgerechte Einordnung (Integration) der Anima verleiht dem Mann Gefühlswärme, Intuition, Flexibilität, ein inneres Offensein für das Irrationale und Transzendente.

Andere Darstellungen der Polarität von Anima und Animus im religiös-mythologischen Bereich finden sich in zusammengehörigen Paaren wie Yin und Yang (China), Shiva und Shakti (Indien), dem Vater-Mutter der Gnosis (Bewegung im 1.- 3. Jahrhundert n. Chr. mit der Annahme einer speziellen religiösen Erkenntnis).

Die Anima kann zerstörerisch oder belebend wirken. Im ersten Falle verkörpere sie Ehrgeiz und Gefühlskälte, sie ist dann dargestellt als Giftmädchen, Furie, teuflische Rätselprinzessin, Hexe, üble Zauberin, Todesgöttin. Als Geistergattin des Schamanen und als zu erringende Märchenbraut ist sie der positive Aspekt. Der Mann muss sich den in ihm angelegten "weiblichen" Faktoren genau so widmen wie den "männlichen", sie sind gleichberechtigt. Mit der ausgewogenen Integration beider Komponenten hat der Mann das Ziel erreicht.

In der Frau entspricht der Anima als Bild ihrer unbewussten männlichen Komponenten der Animus. Es ist das intellektuelle Prinzip. Animus ist ein gleichfalls unbewusstes Urbild der Vaterfigur, ein Archetypus, die nicht gleichbedeutend mit dem leiblichen Vater ist, und verkörpert unbewussten Geist, der sich in "heiligen" Überzeugungen, die von vorneherein gültig sind, äußert. Wird er auf Äußeres projiziert, so erzeugt er Missverständnisse durch seinen absoluten Wahrheitsanspruch, der auf Macht und Gerechtigkeit pocht. Der Animus erscheint in seiner negativen Form als Mörder (vom Typ des "Ritter Blaubart") oder als personifizierter Tod, als alter Zauberer oder Vampir, der die Frau frisst oder versklavt. In seiner positiven Gestalt verkörpert er metaphysische Sinnerfahrung, Mut, ordnenden Verstand und Kreativität. Der ersehnte Prinz ist eine uns allen bekannte Märchenfigur. Es geht um die Aufgabe, den "männlichen" Seelenanteil in sich zu finden, anzunehmen und im Leben entsprechend auszudrücken. Es ist ein geistig-seelischer, nicht körperlicher Prozess.

Beide Gestalten erscheinen im Märchen und Mythos oft als verzaubertes Tier (z. B. Animus in "Die Schöne und das Biest", Anima im "Schwanenjungfraumotiv"). Verzauberung im Märchen steht für Unbewusstheit. Der Held findet im Märchen seine andere Hälfte.

Das alles bedeutet nicht, dass das Ziel einer gelungenen Entwicklung im Idealfalle ein Einheitsmensch wird, der weder Mann noch Frau, weder Fisch noch Fleisch ist. Es bedeutet nur, dass die in uns schlummernden spezifischen Persönlichkeitsanteile eine Entwicklungsmöglichkeit bekommen, die nicht auf Kosten anderer, ebenso wertvoller Eigenschaften geht. Sonst resultieren eben beispielsweise Verhärtung oder passive Duldsamkeit.

 

Androgyn, Hermaphrodit

Die äußere Erscheinung der Träumerin wird männlich, obwohl sie nach wie vor eine Frau ist. Die Idee der beiden zusammengehörigen Prinzipien Animus und Anima haben die Menschen seit Urgedenken plastisch in der Gestalt des Hermaphroditen abgebildet

Die Einheit von Männlichem und Weiblichem (körperlich und in allen anderen Aspekten) entspricht einer sehr frühen Stufe mythischen Denkens. Um diese Gedanken anschaulich zu machen, wird anthropomorphisierend von Mann und Frau gesprochen. Am Ursprung der Dinge gab es noch keine Trennung der Geschlechter. Eine Urvorstellung ist im Bild des kosmischen Eies wiedergegeben, das die Einheit des Universums widerspiegelt. Es ist in diesem Stadium noch alles Potentialität, die Welt, wie wir sie kennen, gibt es noch nicht.

Der unisexuelle, aber in seinem Potential bisexuelle Urkosmos zerfällt in die beiden Welteltern. Damit ist die Trennung gemeint von hell und dunkel, Tag und Nacht, Himmel und Erde, von Yin und Yang. Bei den Zuni (Pueblo-Indianern) hat der bisexuelle Hochgott Awonawilona ("Er-Sie") den Himmelsvater und die Erdmutter aus zwei Bällen seiner eigenen Haut angefertigt.

Die Urgötter tauchen oft als doppelgeschlechtliche (androgyne [griech. "andros" = Mann und "gyne" = Weib]) Wesen auf, die zeugen und gebären. Ein anderer Name für ein androgynes Wesen ist Hermaphrodit. Diese Vorstellung findet sich in allen Kulturen. Auch der Urmensch wird manchmal als zweigeschlechtlich beschrieben: es ist ein symbolischer Hinweis auf die ursprüngliche Vollkommenheit. Adam ist ein "Zwitter", seine rechte Seite ist männlich, seine linke ist weiblich. Marc Chagall lässt bei seinem Bild "Schwangerschaft" eine Gesichtshälfte der werdenden Mutter in das Profil eines bärtigen Mannes übergehen.

Als Zeichen der Vollkommenheit steht der Hermaphrodit am Anfang und am Ende der "Zeit". Am Tage der Erlösung geht das Individuum in der universellen Einheit auf, in der es keine Geschlechtsunterschiede mehr gibt. Das ist die Vorstellungsbasis für "mystische Hochzeiten", einem Symbol der Gegensatzvereinigung der kosmischen wie der psychischen Kräfte.

Oft wurden Hermaphroditen auch als Zwillinge dargestellt, jeder Zwilling hat die Eigenschaften beider Geschlechter, bis zur Trennung voneinander. Das Thema der schöpferischen Zwillingswesen findet sich in vielen Mythologien. Quetzalcoatl, die gefiederte Schlange der Azteken, ist zusammen mit seinem Zwillingsbruder Tezcatlipoca ein Symbol der "heiligen Lebensenergie", beide sind Kinder der kosmischen Schlange Coatlicue. Biologische Erkenntnis und altes Wissen stimmen darin überein, dass kein Wesen absolut polar in seiner Geschlechtlichkeit geboren wird. Nach einem Glauben eines afrikanischen Volkes ist jeder Mensch bei seiner Erschaffung körperlich und spirituell männlich und weiblich. Auf diesem Hintergrund ist die uns grausam erscheinende Beschneidung von Jungen und Mädchen zu verstehen. Die Klitoris ist der männliche Rest des Penis, die Vorhaut das weibliche Fragment der Vulva. Aus dem Tierreich kennen wir einen Geschlechtswandel im weiteren Leben aufgrund hormoneller Stimulation, was nichts anderes heißt, dass das Potential dazu vorhanden sein muss.

Die neuseeländischen Maoris kennen Vatea, einen androgynen Mondgott. Bei den Azteken ist Toci die archetypische Mutter. Sie hat einen göttlichen Sohn. Dem dualen Aspekt "männlich-weiblich" wird in den Zeremonien entsprochen, in dem ein Mann die Göttin personifiziert. Im rituellen Hermaphroditismus drückt sich die Vollkommenheit der vereinten religiös-magischen Kräfte beider Geschlechter oder Prinzipien aus. Etliche alte Feste wie die Orgien, die Saturnalien, Karnevalsfeiern, Maskenbälle, beinhalten alle den Transvestismus (Bedürfnis, sich wie ein Angehöriger des anderen Geschlechts zu kleiden oder zu benehmen [lat. "trans" = hinüber und "vestire" = kleiden) als Symbol der noch nicht unterscheidbaren, ursprünglichen Einheit.

In manchen Völkern wie bei den arktischen Sibiriern oder Malayen will der neugeschaffene Schamane einen "Geschlechtswandel" vollziehen und sich weiblich kleiden und benehmen. Oder der Schamane zeigt die symbolische Vereinigung der beiden Geschlechter in der Verzierung des Kleides mit weiblichen Symbolen. Eine rituelle "Bisexualität" kennzeichnet eine erhöhte geistige Gabe und ist eine wichtige Quelle spiritueller Macht und Kraft. Der Schamane vereinigt sich in einer symbolischen Heirat mit einer himmlischen Braut, er wird dadurch eher "unsexuell" denn bisexuell. Die Schamanen vereinen in ihrer Person die weiblichen (Erde) und männlichen (Himmel) Prinzipien. Sie sind Zwischenglieder zwischen der physischen Welt und der Oberwelt (Himmel), eine Verknüpfung des Göttlichen mit dem Menschlichen. Dieser androgyne Zustand kann in Ekstase und im Ritual erfahren werden. Er ist dort eine Bedingung, um die weltliche Existenz zu überschreiten.

Der Mammutbaum ist auch ‚androgyn’ oder zwittrig, männliche und weibliche Blüten wachsen getrennt auf Ästen desselben Baumes (einhäusig).

Die bipolare Struktur in der Natur folgt einer mystischen Theorie, der zufolge alles nach der Einheit strebt. Die Gegensätze müssen in einen ausgewogenen Zustand kommen: Liebe und Hass, Gut und Böse, Intuition und Vernunft, Licht und Dunkel usw. Die Missachtung der Gegensätze erschwert die Erfahrung von Liebe und Weisheit, den großen universellen Zielen. Androgynität kann so als Überwindung des Gegensatzpaares gesehen werden (coincidentia oppositorum), das Erreichen des Ausgleichs zwischen zwei polaren Kräften in einem Spannungsfeld.

Die Darstellung der in einem Zwitter vereinten Geschlechter ist als Symbol zu verstehen. Das Bild drückt die Vereinigung im seelisch-geistigen Bereich aus, das Zusammenführen der Polaritäten. Es ist, wie im obigen Absatz ausgeführt, das Ziel der Selbstfindung. Der Mensch, der tatsächlich in Folge einer Laune der Natur als biologischer Hermaphrodit auf die Welt kommt, ist ein bedauernswertes Wesen.

 

Geschlechtswandel

Die Balance der in uns angelegten zweiseitigen Strebungen gehört zu den Lebensthemen, denen wir uns stellen müssen. Die "Veränderung des Geschlechts" in weiteren Prüferträumen, so wie in dem hier herausgegriffenen, spiegeln das Muster wider: "Ich habe mich dann seitlich angelehnt und über die Schulter geguckt, da war der junge Mann plötzlich eine alte, korpulente Frau". Ein anderes Protokoll vermerkt einen Traum, in dem ein Junge sich zum Mädchen verändert, später wieder ein älterer Junge ist.

Im nächsten Traum sind Hinweise auf weibliche Brüste mit Milchfluss bei einem Mann, was an frühere Darstellung von Fruchtbarkeitsgottheiten erinnert. "Ein dicker Mann mit T-Shirt, wie so ein Bauarbeiter, die Brust war dick; lauter gelbe Flecken, leuchtend, waren an Bauch und Brust zu sehen. Es war, als ob es Milchflecken sind, als ob die Milch aus der Brust gekommen wäre."

Brust

An erster Stelle versinnbildlichen Brüste Mutterschaft, Behaglichkeit, Geborgenheit, Fülle und Geben, was gleich ein Bild von Fruchtbarkeit und Milch, dem ersten Nährmittel, hervorbringt. Milch ist eine Art Lebenswasser. Die Galaxis ist die Milchstrasse, die nach einem antiken Mythos durch verspritzte Milch einer Muttergottheit zustande kann. Inder und die jüdische Kabbala sprechen vom Schlangenweg. Das führt zurück zur Schlangensymbolik, in der die Schlange zu den "erdmütterlichen", "chthonischen" Wesen zählt, die von "Anfang" an schon dabei ist.

Die Brust ist ein Symbol des Schutzes und des Maßes. Die Brust ist mit dem weiblichen Prinzip verbunden, worin sich das Maß insoweit zeigt, als es die Beschränkung enthält. Im Gegensatz dazu ist das männliche Prinzip grenzen- und maßlos.

Penthesilea hat ja ihre Brüste verloren und bekommt sie am Ende wieder zurück. Sie ist und bleibt im Wesen weiblich. Der Traum vom Mann mit der Milchabsonderung, eigentlich eine "paradoxe" Situation, beschreibt den Hermaphroditen und sagt noch mal, dass das "bisexuelle" Potential in jedem Menschen angelegt ist. Wir wissen, dass der Mann durch beispielsweise alkoholbedingte hormonelle Störungen eine "Gynäkomastie", was weibliche Brustbildung heißt, ausbilden kann mit weiteren Folgen für seine "Männlichkeit".

 

Initiation

Anhand des Musters von Initiations- oder Einweihungsriten lassen sich Penthesileas Traumdetails in einen Zusammenhang bringen.

Initiation ist die erforderliche Vorbereitung für Geeignete, eine andere Stufe oder Ebene zu erreichen.

Das im Individuum ungleich repräsentierte Paar Yin und Yang strebt nach einer Resynthese, um ein stabiles inneres Leben zu garantieren.

In der Literatur ist meist von Schamanen die Rede, aber es gibt auch Schamaninnen, für die prinzipiell dasselbe gilt. Eine schamanistische Initiation hat gewisse Charakteristika, was schon früher ausgeführt wurde. Die wesentlichen Merkmale finden sich ebenfalls in den Einweihungsritualen zur Aufnahme in die Gesellschaft der Männer oder Frauen oder anderer Gruppen.

Die Initiation beginnt mit einer Isolation. Der nackte Anwärter muss sich verschiedenen Prüfungen und Entbehrungen unterziehen, zu denen u.a. auch Brandwunden und Verletzungen gehören können.

 

Kauterisierter Maori

Penthesilea entdeckt sich im Spiegel als einen dunkelhäutigen, spärlich bekleideten Krieger, der sie an einen Maori erinnert.

Alte Zeiten und ferne Orte sind in der Assoziation eines Maori-Kriegers aus Neuseeland gegenwärtig.

Auf Bildern von Maoris sieht man oft tätowierte oder gemalte Spiralmuster, ähnlich denen, die ein Prüfer im Traum sah, "Körperhaare sind spiralig gekräuselt, sehen aus wie ein junger Farn".

Das Einbrennen von Punkten oder Mustern in die Haut ist seit langem bekannt. Penthesilea war am ganzen Körper mit ornamentähnlichen eingebrannten Musterlinien bedeckt. Das dient als weiterer Beleg für die Traumreise in die Vergangenheit. So fanden Wissenschaftler eine Mumie der Skythen aus der Altairegion in Asien, die etwa aus einer Zeit um 400 v. Chr. stammt. Sie weist ausführliche Tätowierungen am Körper auf mit punktförmigen Zeichnungen rechts und links der Lendenregion - ähnlich wie der rund 5000 Jahre alte alpine Gletschermann "Ötzi". Wahrscheinlich sind sie mit Hilfe von Brenneisen, man nennt das Kauterisation, angebracht worden. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot (490 – 420 v. Chr.) schilderte Kauterisation als eine von den Skythen praktizierte medizinische Behandlung

 

Wiedergeburt, Verjüngung und Körperbemalung

Am erfolgreichen Ende der ersten Initiationsphase muss der Novize symbolisch sterben, um seine Seelenreise antreten zu können. In der zweiten Phase wird er "transformiert" und "neugeboren". Auf dem Weg zu diesem Ziel muss zum Beispiel die Geistseele eines künftigen Desana-Schamanen (aus dem Amazonasgebiet) eine längere Reise antreten, dabei auch unter anderem eine ‚feurige Tabu-Pforte’ passieren und in die Urwasser eines ‚Milchsees’ eintauchen. Danach bekommt er sein neues Leben als Schamane, neu erstanden in Transformationsschritten. Versuchen wir zu verstehen. Der Durchgang durch ein "verschlossenes Feuertor" kann mehrfache Bedeutung haben. Eine Interpretation kann dies als Phalluspenetration durch die "chthonische" Vulva (das äußere weibliche Geschlechtsorgan, Tor zu verborgenem Wissen) sehen, die daran anschließende Reise durchs Wasser als Entwicklung im Uterus, in dem der Embryo im Fruchtwasser schwimmt. Die "primitiven" Vorstellungen der Urwaldmenschen sind wie ein Echo auf die erst in der Neuzeit wissenschaftlich erforschte Ontogenese, der Entwicklung des Menschen aus der befruchteten Eizelle, der Zygote.

Das Wort "ma'mari" in der Desanasprache bedeutet, "sich mit Körperbemalung jünger zu machen; sich für etwas als würdig zu erweisen; Verjüngung und Wiedergeburt in einem spirituellen Sinn". Schauen wir, ob wir in unserem Kulturkreis ähnliches finden. Wir haben entsprechende Wortbedeutungen. Kosmos und Kosmetik gehen auf das gleiche griechische Wort zurück, das "Ordnung, Weltordnung, Weltall, aber auch Anstand und Schmuck" bedeutet.

In manchen Kulturen wird ein neuer Name nach einer spirituellen Wiedergeburt angenommen. Die Namen, die initiierte Mönche oder Nonnen in christlichen Orden annehmen, sind auch heute noch ein Ausdruck dieser "Wiedergeburt".

 

Transsexualität

Entgegen der Tatsache, dass frühe jüdisch-christliche Schriften das Phänomen der Androgynität hinter einen göttlichen Vorhang hüllten, wurde später die ganze Idee der Transsexualität als ein unnatürlicher Fluch angesehen, der verdammt sein sollte als ein Abweichen von Gott und als Satans Werk galt (und gilt). Am Rande sei bemerkt, dass Sexualität, Religion und Kulturentwicklung anfangs stark zusammengehörten und das libidinöse Prinzip der Motor der kulturellen Entwicklung ist.

So eine Transsexualität, die im Urgrund Fruchtbarkeitsvorstellungen und das Streben nach Einheit enthält, deutet sich an in einer anderen Traummitteilung: "Ich bin mit meiner Schulklasse unterwegs. Ich kenne aber niemanden von den Jungen und Mädchen, die zwischen 16 und 18 Jahren alt sind. Sie laufen über eine große, weiß bezogene Matratze, die sich vor einem Hotel, draußen, befindet. Nach und nach gehen sie in das Haus zurück. Ein Mädchen bleibt noch übrig. Als sie an mir vorbeigeht, erkenne ich im Schritt einen Penis an ihr. Sie ist total ein Mädchen, trägt ein Kleid. Ich weiß, dass hinter dem Penis die normale Weiblichkeit da ist, sehe sie aber nicht. Wir beginnen ein erotisches Spiel. Der männliche Teil an ihr ist nicht mehr zu erkennen."

Dieser Traum erinnert an eine Beschreibung, die Okladnikow (1974) wiedergibt. Er berichtet über eine Bestattungszeremonie brasilianischer Indianer, in der maskierte Tänzer und Tänzerinnen "einen erotischen Tanz in sehr anschaulicher Art vollführen, dessen Sinn darin bestand, anstelle des aus der Gemeinschaft abgetretenen (Anm: d.h. verstorbenen) neue Mitglieder in sie aufzunehmen. Zuerst wurde ein Wettkampf der Männer und Frauen ausgeführt, dann blieb ein Paar übrig, das in allen Einzelheiten die intime Annäherung zweier Verliebter wiedergab. Das war eine magische Fruchtbarkeitszeremonie".

Eine Träumerin in Müllers Prüfung, 1996, schildert ihren "Zwitter"-Traum, den sie nicht einordnen konnte, und der sie den ganzen Tag lang verfolgte: "Es war eine Kneipensituation, eine Eckbank, da saßen zwei Männer und die hatten einen Mann zwischen sich in der Ecke. Das war kein normaler Mann, sondern der sah aus wie eine absolute Missgeburt, den haben sie versteckt. Der Kopf war in Plastikfolie eingehüllt, damit man ihn nicht richtig sehen konnte. Es war ein ganz erbärmliches Wesen. Es hieß, er sei eine Missgeburt. Man konnte keine Augen erkennen. Statt Augen waren es nur weiße, triefende Säcke. Dieses Wesen sah total eklig und erschreckend und gleichzeitig armselig aus. Es war nicht als Mensch zu identifizieren. Dann führten die beiden Männer dieses Wesen auf die Toilette. Es hieß, es sei ein Zwitter, er sah aber einfach nur wie eine Missgeburt aus. Es erschien so, wie wenn sie mit dem Wesen auf Wanderschaft wären. Später kam ich an dieser Toilette vorbei. Die Tür war offen, man konnte reinschauen und da waren diese beiden Männer mit diesem dritten. Der war nun ohne Plastikhülle, er war nun zu erkennen, man erkannte ihn einfach als Mann, als älteren Mann mit grauen Haaren. Es war eine total eklige Toilette, überall mit Dreck verspritzt, eine eklige, dreckige Herrentoilette. Die Männer gaben die Information, dass dieser Zwitter irgendetwas vorgeführt hätte und dafür DM 4000,- bekam. Es wirkte, als hätten die beiden ihn irgendwie verkauft, was mich betroffen machte. Sie haben ihn nicht selbst missbraucht, aber sie haben ihn irgendwie missbraucht für andere, die wohl da zur Toilette reinkamen. Ich wusste aber nicht, was da konkret passiert ist. Das erstaunliche war: Ich schaute wieder in das Gesicht der "Missgeburt" und konnte plötzlich menschliche Augen erkennen, und zwar waren es ganz kräftig blaue Augen."

Auch in diesem Traum gibt es eine Wandlung, diesmal zu einem Menschen, der Mitleid verdient.

 

Transformation

Die Yogapose, die Penthesilea einnimmt, weist uns auf die Konzentration nach innen, auf die Rückkehr zum Urquell, der Regression von der Vielheit in die Einheit. Das erfordert einen "fokussierten" Bewusstseinszustand. Auch Schamanen müssen in einen besonderen Zustand (shamanic state of consciousness, kurz ssc genannt) gelangen, der ähnlich einem meditativen Eintauchen oder einer Trance ist.

Penthesilea spürt physisch im Traum den gewandelten neuen Körper ohne weibliche Brüste, der das männlich - kämpferische Durchsetzungsvermögen, dem Yang zugehörig, symbolisiert.

Sie sehe aus wie ein "Maori-Krieger". Ein Krieger kämpft um und für etwas, er tötet auch. Er kann sich dann Mitgefühl "nicht leisten". Das birgt die Gefahr in sich, die dunkle, böse Seite zu aktivieren, brutal zu sein, sehr böse, teufelähnlich.

Sie weiß aber gleichzeitig auch, dass sie ihre Identität nicht verloren hat. Der eine Teil von ihr brauche vor dem anderen nicht zu erschrecken, der Animus ist untrennbar zugehöriger Anteil ihres Selbst. Unsere andere, eher unbekannte Seite, kann Angst machen, "ich sagte ihr, dass ich aufpassen müsse, dass ich keine Angst kriegte", merkt Penthesilea im Dialog an. "Verborgene Ängste, Aggressionen kommen hoch", stand in einem anderen Prüfprotokoll.

 

Recht auf Aggression

Penthesileas Traum gingen in der gleichen Nacht Traumsequenzen voran, die auf die kommende Veränderung vorbereiten: "Dass mein Zimmer sehr unordentlich war und ich mich darin nicht wohlfühlte". Das Zimmer ist das private, das innere Ich, das durcheinander geraten ist. Sie spürt die Wut auf eine ‚Mitbewohnerin’, "fühle mich nicht mehr wohl daheim." Penthesilea stellte sich die Frage, ob sie ein Recht auf dieses Gefühl habe und es ausleben dürfe. Sie merkte, wie die "argumentierende Vernunftseite (Yang) die Gefühlsseite (Yin) wegzuschieben versuchte". Wut und Aggression gehören zum Animus/Yang. Sie wusste aber im Traum, dass die Yin-Seite weitaus mehr zu ihr gehört. Es gibt auf Erden kein reines Yin im Yin oder Yang im Yang.

 

Musik

Die Energie, die in der Unzufriedenheit steckt, kann zur verändernden Kraft werden. Es ist auch an der Zeit, etwas Neues einzuführen, wie Penthesilea weiter träumt. "Neue Musik gehört und dabei im Traum gedacht, nicht schon wieder neue Lieder. Sich nach alter, vertrauter Musik gesehnt." Natürlich ist es bequemer, sich im Gewohnten geborgen zu fühlen, sich an eine mütterliche Brust zu lehnen, Harmonie zu fühlen, wie sie auch Musik vermittelt.

Meistens bei persönlichen oder sozialen Höhepunkten spielt Musik, die das Ereignis akzentuiert. Auch in der letzten Traumpassage künden neue Lieder Veränderungen an. Das Lied ist das Symbol für das Wort, das die Macht des Schöpfers mit dem Geschöpf verbindet, was sich darin ausdrückt, dass der Mensch seinem Schöpfer mit Freude und Verehrung dankt. Das Lied ist der Atem der Kreatur, die ihrem Schöpfer erwidert. Wiederum in diesseitiger Interpretation sind Musik und Lieder Toröffner zu tieferen Schichten im Ich.

 

Der zornige Gott raucht

Dem Initianden stand ein erfahrener Schamane zur Seite. Belegt ist ein kontrollierter Einsatz von pflanzlichen psychotropen (halluzinogenen) Drogen, vermutlich schon seit Tausenden von Jahren, um Trancen in einer bestimmten Reihenfolge zu induzieren. Auch das intensive Inhalieren von Tabakrauch (aus der Nicotiana-Pflanze; ein Sud in Form eines Einlaufs war ebenfalls geläufig) diente diesem Zweck. In Südamerika wurde die Pflanze den Göttern geopfert. Nach dem Tabak auch in Sibirien verfügbar wurde, benutzten sibirische Schamanen Tabak zur Erreichung des erwünschten Zustands (ssc), was mancherorts die sonst weitverbreitete Droge aus dem Fliegenpilz ersetzte.

Rauch symbolisiert den Kontakt der Erde zum Himmel. In chinesischer und tibetischer Vorstellung bringt Rauch die Seele ins Jenseits.

Penthesilea soll in ihrer veränderten Erscheinung der "Gott des Zorns" in "irgendeiner Mythologie" sein, mit einem anderen Gott zusammen, diese beiden würden zuviel Nikotin rauchen.

Zorn wird u.a. als Donnerkeil oder Blitzstrahl symbolisiert. Zeus, höchster Gott der Griechen, war der Herr über Blitz und Donner. Sein Name wird von der indogermanischen Wurzel "dei" = leuchten abgeleitet. Odin, auch Wodan, Wotan, der altnordische (spätere) Hochgott, ist der "Herr der blinden Wut", auch als "Großer Schamane" bezeichnet; der ein Auge opferte für einen Schluck aus dem Brunnen der Erkenntnis. Er symbolisiert auch die inneren Widersprüche der Macht, die absolut sein will, aber selber dem Gesetz des Todes gehorchen muss. Indios kannten den "Blitz", einen der drei gefürchteten Brüder (neben Hagel und Schnee) von höllischer Kraft. Die Brüder hassten die Menschen. Die Cherokee-Indianer verehrten ein göttliches Zwillingspaar, die "Thunder-boys" (Donnerjungen).

Der zornige Gott klingt an im Werner Herzog-Film "Aguirre, der Zorn Gottes" mit Klaus Kinski, dem "Bösewicht". Er spielt im Amazonasgebiet und zeigt das Scheitern und den Untergang des verrückt gewordenen Aguirre, der zum Schluss einsam auf seinem sich im Kreis drehenden Floss stirbt.

 

Der schwule Gott

Yin und Yang sind die Elemente im Tai-Chi-Mandala, einem mystischen Schaubild in Form eines Kreises, der Urgrund des Seins, aus dem alles hervorgeht. Es ist das bekannte Symbol für Dualität und Wandlung.

Bei den meisten nordamerikanischen Indianerkulturen waren "Fraumänner" nicht nur akzeptiert; bisweilen genossen sie auch hohes Ansehen. Es gab bei den Sauk Männer, die Frauenkleider trugen, sich am liebsten bei den Frauen aufhielten und diesen bei deren Arbeiten halfen. Außerdem hatten sie sexuelle Kontakte mit den Männern des Dorfes. Dieses Thema findet sich auch in Almodòvars Film "Todo sobre mi madre" (Alles über meine Mutter).

Bei den nordamerikanischen Omaha erlebten manche Knaben in einer Vision, wie ihnen die Mondgöttin statt des Bogens den Riemen zuwies, was hieß, sie sollten fortan als Frauen leben.

"Schwulsein" war im antiken Griechenland durchaus nicht unbekannt. Göttervater Zeus verschmähte auch manchen schönen Jüngling nicht. Achill, der große Held im Trojanischen Krieg, liebte seinen Patrokles über alles. Das Drama hat Homer beschrieben. Homosexualität ist in allen Kulturen bekannt, sie findet sich auch im Tierreich. Letztlich fehlt es an einer plausiblen Erklärung für diese Variante der Triebrichtung.

 

Verschleppte Kinder

Der Hermaphrodit wurde manchmal als Zwillingspaar dargestellt. Der "schwule Gott" zusammen mit seinem Freund verschleppt chinesische Kinder. Das entspricht dem Bild vom Yang im Yang. Es kann keine Einheit entstehen, da diese "Götter" das Yin "verschleppt", von seinem angestammten Ort im Tai-Chi entfernt haben. Wassernymphen, ein Symbol für unbewusste weibliche Kräfte, stehlen manchmal Kinder, was das Yin-Gegenstück zum Traumbild ist.

 

Das Selbst steuert

Penthesilea, die das Mittel nicht kannte, erlebt im Traum "live" eine regiegesteuerte Darstellung ihres Selbst und der anstehenden Aufgaben, für die der Ergebnisrahmen mitgeliefert wird. Details muss sie noch umzusetzen, wie es der realen Freiheit des Menschen zukommt. Das Selbst sah eine weitere Traumprüferin als "eine große Kerze, ein stabiles Lebenslicht - was zwar durch ein Erdbeben erschüttert wird - aber nicht umfällt".

Auffällig ist für die Präsentation dieser Aufgabe der Ausflug in eine andere Zeit, die ohne Verzögerung, wie in einer Zeitmaschine, im Zeitraffer, das Jetzt erreicht, auch mit der Überwindung einer Distanz keine Probleme hat. Es ist, als ob die unserer Realität widersprechenden Regeln, die in Mythen, Legenden und Märchen gelten, nicht reine Phantasie sind. Auch Wissenschaftler beschäftigen sich mit Zeitreisen, zu deren Erklärung sie neueste Physikhypothesen heranziehen, die der "Stringtheorie" entlehnt sind.

So verwundert es nicht, wenn die Prüferin nach dem Erwachen ein "Zurückfliegen" von einem anderen Ort in ihren Körper spürte, wie es auch Schamanen beschreiben.

Die völkerkundlich gut dokumentierte schamanistische Seelenreise können wir auch als "Aktivierung" einer Datei eines "genetisch determinierten Speichers" aus dem Unbewussten interpretieren. Das Selbst steuere als dem Ich übergeordnetes Zentrum all diese Prozesse, so C. G. Jung. Der Individuationsprozess beziehe von daher seine Energie, wie immer man sich das auch vorstellen mag.

Es ist ein herausragendes Merkmal von Träumen, die Gesetze von Zeit und Raum zu sprengen, zu fliegen. Ein Träumer "war auf einem kleinen Flugzeug, saß oben drauf, überflog die Flugzeugwerft, flog über die großen Flugzeuge, die auf dem Boden standen."

 

 

12. Sehnsucht nach der Kindheit

Kindheit

Erinnerungen an die eigene Kindheit, sei es als spontanes Wiederauftauchen oder in Träumen, aber auch gehäuft Remineszenzen und Träume, in denen die eigenen Kinder noch klein waren, prägten viele Mitteilungen.

 

"Insgesamt habe ich immer noch den Eindruck, dass ich verstärkt an meine Vergangenheit denke, vor allem Gefühlzustände und das "Michwahrnehmen" von früher sind wieder da."

In einem Traum kehrte ein Mann in seine Jugend zurück, aber gleichzeitig war sein jetzt erwachsener Sohn noch ein Kleinkind. "Mein jüngerer Bruder steht am Steuer eines Fahrzegs, er sieht aus wie in der Jugend, dreht sich zu mir um. Ich bin müde, biete ihm aber an, zu fahren. Er sagt verständnisvoll und freundlich-lächelnd, das bräuchte ich nicht. Hinter ihm ist eine Art Ladefläche, nur mit einer kleinen, etwa knöchelhohen Umrandung. Mein Sohn ist ein Kleinkind, das gerade laufen kann, noch unsicher ist, er schwankt auch ziemlich. Ich befürchte, er könnte fallen und sich den Kopf verletzen... Zum Teil sah ich die Ladefläche und meinen Sohn wie ein Beobachter aus einer etwas erhöhten Position, paar Meter weg."

Kindheit symbolisiert eine Unschuld, wie sie dem paradiesischen Zustand vor der Ursünde entspricht. In christlicher Überlieferung heißt es, "werdet wieder zu Kindern, um ins Himmelreich eintreten zu können". Engel sind oft als Kinder dargestellt zum Zeichen ihrer Unschuld und Reinheit.

Im Individuationsprozess nach Jung ist Kindheit das noch nicht ausdifferenzierte erste Stadium. Das Kind ist das Symbol natürlicher Einfachheit, Spontaneität, mangelnder Aggressivität, Kinder sind ohne Voraussicht und hängen nicht am Vergangenen. "Ich denke dann, es müsse so sein, wie X früher als Kind war, beziehungsweise X kommt mir als Kind in Erinnerung: selbstbewusst, dirigierend, einfach drauflos spielend."

In vielen Traditionen findet man die Rückkehr ins Paradies dargestellt als Rückkehr in den Uterus und somit in den ungeteilten Urzustand. Kindheit ist damit eng verknüpft. In unserer Umgangssprache haben wir Begriffe für diese glückliche Einheit, wenn auch der Bezug zum ursprünglichen Gedanken nicht mehr präsent ist. So sprechen wir von einer "paradiesischen" Kindheit, die nur schön und ohne Sorgen war. "Kind" hat den sächlichen Artikel "das", es ist in der deutschen Sprache ein "Neutrum" mit dem Potential für "männlich" oder "weiblich".

Säuglinge und Kleinkinder sind in der Kunst Symbole der Wiedergeburt, der eine Rückkehr in den Urzustand in der "Gebärmutter", voranging.

In der Entwicklung der Psyche markieren kindliche Haltungen eine Regression (Rückschritt), was nicht mit dem Kindsymbol gleichzusetzen ist. Regression heißt, sich selber in seinen Kindheitserinnerungen zu suchen, weil die Entwicklung einseitig war und weil wesentliche Teile der Persönlichkeit unberücksichtigt blieben. Daher muss Mann/Frau zurückgehen. Das ist eine Chance.

Andererseits kann in psychologischer Annahme das Bild eines Kindes die Überwindung von Angst oder eines Komplexes anzeigen verbunden mit innerem Frieden und Selbstvertrauen.

In der weltlichen linearen Zeitwahrnehmung ist die Dauer der Kindheit endlich begrenzt. Im nächsten Traum wird schon etwas von der unaufhaltsamen Zeit spürbar. "Ich war mit mehreren Frauen unterwegs, die ich aber alle nicht kannte. Wir hatten ein starkes Gemeinschaftsgefühl und waren uns sehr vertraut, aber irgend etwas trieb uns ständig an. Waren wir auf der Flucht, hatten wir Stress? Ich kann nur sagen, wir waren immer in Eile. Wir fuhren am Ende des Traumes in einem offenen Oldtimer, waren eher damenhaft, romantisch gekleidet und hatten plötzlich Kinder im Alter von 8 und 9 Jahren bei uns. Der Traum wirkte sehr real. (Anmerkung: Unsere Kleider so um die Jahrhundertwende, lange Kleider, tailliert, Rüschen, Federboa an den Hüten. Umwölkt. Duftig. Hat alles mit Duft zu tun)".

Der Rückgang in der Zeit geht über die eigene Generation weit hinaus. Die Kinder im Traum sind in der Realität ihrer Kindheit schon lange entwachsen.

 

Alterswandel

Die Zeit, die in der unschuldigen Kindheit keine große Rolle spielt, ist untrennbar mit Altern verbunden. Beim Betrachten von Fotoalben merken wir, wie wir der Zeit unseren Tribut zollen.

Quasi im Zeitraffer kam diese Veränderung in der Prüfung vor. Der Alterswandel wurde zum Teil schon in einem anderen Zusammenhang angeführt. In einem Traum wird ein Junge plötzlich älter. In einer anderen Traumsequenz verändert sich ein junger Mann zu einer alten Frau. Noch überraschender liest sich der Wechsel in einem anderen Protokoll: " Als ich daran denke, das Mittel ist so etwas wie eine Wahrheitsdroge, blitzt kurz ein Schwarzweißbild auf von dem bekannten Vexierbild, das man mal als junge, mal als alte Frau wahrnimmt. Ich habe beide gesehen."

Alter

Altern ist den Lebewesen in die "Gene gelegt". Alte Menschen haben zu anderen Zeiten mehr Hochachtung genossen als wir ihnen heute entgegenbringen. Die meisten haben vergessen, dass der "Senat" oder "Senator" sich von lateinisch "senex" ableiten, das "bejahrt, alt, greis" bedeutet. So hat Alter was mit Weisheit, Erfahrung und Abgeklärtheit zu tun. Weißes oder graues Haar wäre demnach eher ein Ehrenzeichen, nicht bei uns, wie die Friseure zu berichten wissen. Mittlerweile haben wir die paradoxe Situation, dass unsere jugendsüchtige Gesellschaft mit Vergreisung und Demenz zu kämpfen hat. Alt werden ja, aber nicht alt sein. "Senil" ist zum Schimpfwort und zur Belastung geworden. Gut erhaltene Antiquitäten sind ein Geschäft, möchte man anfügen. Diese können ins Haus, aber Oma und Opa gehören ins Seniorenheim. Eine Träumerin hat sich mit "alten Sachen" befasst, die in einem pyramidenförmigen Haus, wie einer Zikkurat (sumerischer Tempel, Symbol für einen heiligen Berg, eine axis mundi), gehortet sind "Ich habe Asylbewerber in ein Haus geführt, das sah aus wie ein Zelthaus, ein großes Mehrfamilienhaus in Dreiecksform, nach oben spitz. Die sollten dort einziehen. Alle Etagen waren voller alter Sachen, Antiquitäten. Gutachter liefen überall herum. Ich mag Antiquitäten, ich sammle solche Sachen, um die Tradition im Haus zu haben, wir haben nichts geerbt. Ich dachte, die könnten mir was abgeben. Ich ging dann raus, um die Leute zu holen."

Der Traum streift einen weiteren Aspekt des Alterns und des Sterbens, der für die Nachkommen bedeutend ist, nämlich den der Erbschaft. Hier ist sie materiell genannt, sie meint aber auch die Erinnerung an die Vorfahren und die Verbundenheit mit ihnen.

Tod als Ende des Alters ist uns allen klar, wenn wir dies auch nicht immer wahr haben wollen. "Der Tod meines Vaters erschien mir wie eine Gewissheit. Es war mir wie ein Abschiednehmen", schrieb jemand auf.

 

 

13. In einem Boot will ich die Welt verlassen

Tod

Der Tod ist nicht weniger mysteriös und ehrfurchteinflößend als die Geburt. Der Tod ist Bestandteil der Welt und damit auch der Schöpfung.

Im Symbol des Todes ist über das materiell-physische Ende eines Lebewesens auch das Beenden einer Seinsebene enthalten. Tod kann im psychologischen Sinn die Befreiung von negativen und rückschrittlichen Kräften bedeuten. Dadurch können die aufstrebenden, weiterführenden Elemente im Selbst sich entfalten. Es bedeutet manchmal ein Loslassen, um etwas Neues beginnen zu können.

In der Personifikation des Todes entschied das grammatikalische Geschlecht des Wortes Tod, welches Geschlecht die Darstellung erhielt. Bei den romanischen Völkern das weibliche, bei den germanischen das männliche. Der Tod als Sohn (oder Tochter) der Nacht und Bruder (oder Schwester) des Schlafes ist wie Nacht und Schlaf auch regenerativ. Der Mammutbaum braucht das zerstörende, tötende Feuer am Boden, damit ein neuer Baum entstehen kann.

Tod hat eine weitere Bedeutung. Er befreit von Kummer, Sorgen und Mühsal. Der Tod öffnet aber auch die Pforte in das Reich, in dem die Seelen leben, dem "wahren" Leben. Im Initiationsritus muss der noch nicht Initiierte symbolisch sterben, um neugeboren in eine höhere Daseinsebene zu gelangen.

Der Tod als unerbittlicher Zerstörer der irdischen Existenz wird meist als furchterregend gedacht. Vielleicht weniger deshalb, nach dem Tod in ein absolutes Nichts zurückzufallen, wohl mehr deswegen, in eine unbekannte Existenz zu wechseln.

Der Tod beendet unsere physische Existenz. Die Endlichkeit des Daseins wird uns zwischendurch deutlich bewusst. "Nie zuvor fühlte ich in dieser Klarheit die begrenzte Zeit, die mir bleibt. Wieder ist ein Schrei da nach den wirklich wichtigen Dingen. Ich hatte das Gefühl, mir blieb nur wenig Zeit." Die erlebte Zeit ist nicht mit dem Stundenglas messbar, wie es Kronos macht. Den Gott des rechten Augenblicks und des richtigen Zeitpunkts nannten die Griechen Kairos. "Zumindest in den letzten Tagen ist mein Zeitgefühl anders. Wie wenn alles viel länger zurückläge. Was vor ein oder zwei Tagen war, kommt mir vor, wie wenn es vor paar Wochen gewesen wäre."

Der Tod eines Menschen löst bei den zurückgebliebenen Angehörigen und Freunden Trauer aus. Im nachfolgenden Traum akzeptiert die Träumerin den Tod als menschliches Schicksal, das traurig stimmt: "Ich saß mit mehreren Menschen auf alten Kino-Klappstühlen in einer Kneipe. In der Mitte war ein Tisch, worauf jemand lag, dem es sehr schlecht ging, im Sterben lag. Im Traum gedacht: Mensch, was soll das, ihr erlebt das jetzt echt und gemeinsam, dann sei doch einfach traurig, wenn Du's halt nun mal bist." Weder Furcht noch Resignation, eher ist eine Ruhe spürbar.

Im nächsten Traum will eine Frau ihren Todeszeitpunkt bestimmen, sie will sich umbringen. Sie nimmt Abschied von ihren Freunden, als ob sie auf eine längere Reise ginge, von der man sonst zurückkommt:

 

"Jemand nimmt mich zu einer Party mit. Die Gastgeberin will Selbstmord begehen und feiert ein Abschiedsfest. Den Grund ihrer Absicht kenne ich nicht.

Alle verabschieden sich von ihr. Ich will es auch tun, kenne sie nicht. Ich gehe in einen anderen Raum (Badezimmer?), in dem sie ist. Eine Frau sitzt neben ihr. Es taucht dann noch eine auf, eine mit blonden Haaren, die die Gastgeberin gerade umarmt und verabschiedet. Ich gehe raus, weil es mir unpassend vorkommt, als ob ich stören würde. Ein Mann kommt auf mich zu und fragt, ob ich mich schon von der Frau verabschiedet hätte. An Namen kann ich mich nicht erinnern. Der Mann ist mir bekannt, ich weiß nicht mehr, wer er ist.

Die Gruppe, vorwiegend sind es Frauen, ist schon an einem runden Bootssteg. Die Gastgeberin will vermutlich in einem (Segel?)Boot sterben. Ich nehme an, sie hat Tabletten genommen, sehe aber nichts. Ich laufe dorthin, rechts neben mir läuft Eva, eine frühere Mitschülerin, links die potentielle Selbstmörderin. Ich fange an, ihr von meinen therapeutischen Qualitäten zu erzählen. Ich hätte eine fundierte Ausbildung, hätte Zeit.

Dann ist ein Szenenwechsel. Ich werde von dem Mann zum Steg geführt, weiß aber nicht, wer die Gastgeberin ist. Es stehen ein paar Frauen im Kreis, die ähnlich angezogen sind mit langen Kleidern in einem terracotta-orange-Ton. Ich spreche eine an, da ich sie für die richtige halte. Sie bemerkt sofort meinen Irrtum und sagt was, rettet für mich die Situation. Sie verweist mich auf die richtige Frau, die ich erst jetzt wahrnehme. Sie steht daneben, ist aber anders angezogen. Ebenfalls ein langes Kleid, aber in einem dunkelviolett, aubergine, fast schwarz, die Haare kurz geschnitten, in etwa der gleichen Farbe, silbrig-glänzend. Sie hat ein rundes, volles Gesicht. Ich kenne sie nicht. Ich umarme sie wie eine lange bekannte Freundin, spüre Mitleid mit ihr. Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis.

Irgendwie geht das Gespräch über die Therapie weiter. Sie sagt, es gehe nur, wenn jemand sich viel Zeit nähme. Ich versichere, dass ich das täte. Sie könne mich aber nicht bezahlen. Ich würde es umsonst machen. Nein, dass wolle sie nicht. Sie wolle mir schon was geben. Ich denke, sie kann mir ja später was bezahlen, wenn sie zufrieden und ihr das wert ist. Ich sage aber nur, für mich sei es ein Hobby, ich würde ja auch von solchen Therapien profitieren. Die bedrückende Stimmung angesichts ihres geplanten Selbstmordes ist nicht mehr spürbar. Sie hat sich zum Leben entschlossen, wirkt gelöster. Sie wird auf mein Angebot eingehen."

Die Idee der unsterblichen, ewigen Seele ist grundlegend in den Religionen und im Schamanismus.

Ein wesentlicher Aspekt der symbolischen langen Reisen, besonders einer Seereise, zielt auf die Sehnsucht und das Erreichen von Ruhe und Frieden ab, der Suche und Entdeckung eines spirituellen Zentrums, nach dem zentralen Zustand oder Nirvana. Das Sanskritwort "Nirvana" bedeutet wörtlich das "Nichtatmen", im weiteren Sinn das ultimative Ruhen im Selbst, nachdem das Ich aufgehört hat zu existieren. Das Selbst ist Teil des Göttlichen. Nirvana hat eine positive Bedeutung, es ist erstrebenswert. Im ägyptischen "Buch der Toten" und in Legenden chinesischer Geheimgesellschaften ist die Rede von der Reise zur Stadt des Friedens.

 

Boot

Die alten Ägypter glaubten, Sonnenboote würden sie nach dem Tod befördern. Buddha ist der "Große Seefahrer", da er dem Reisenden hilft, den Ozean des Lebens zu überqueren und das entfernte Ufer zu erreichen. Das Schiff im Kirchengebäude ist wie ein umgedrehtes Boot, ein Fahrzeug für die Himmelsreise. Die schamanistische Seelenreise kann hoch in den Himmel führen, sogar wenn sie vom Grund eines Sees ausgeht. Wenn sie eine Reise auf dem Wasser ist, wird die Schamanentrommel zum Boot, der Trommelstock zum Ruder oder Paddel.

Der Glaube an Seereisen nach dem Tod ist in vielen Religionen anzutreffen. Das Boot wird so zum Symbol der Reise, der Überfahrt ins Jenseits. Abgesehen vom Brauch, die Toten in Booten auszusetzen, gibt es in Indonesien drei magisch-religiöse Praktiken mit einem rituellen Boot (real oder vorgestellt). Das Boot, das der Austreibung von Dämonen und Krankheiten dient; dasjenige, in dem der Schamane "durch die Luft" reist auf seiner Suche nach des Kranken Seele; dann das "Boot der Geister", das die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits bringt. Alle Zivilisationen haben ihr Boot der Toten.

In psychologischer Sicht ist die Bootsreise eine Erforschung im Unterbewussten, an deren Ende die Wiedergeburt in einer neuen Daseinsbewusstheit oder grundlegend neue Erkenntnisse stehen.

Ich erinnere mich an eine etwa vierzigjährige, kinderlos verheiratete Frau, die schwere psychische Probleme hatte, deren Ursache ich nicht kannte. Ich machte mit ihr eine Entspannungstrance ohne thematische Induktion. Sie beschrieb eine Szene, die in ihr hochkam, wie sie allein auf einem See in einem Boot rudert und sich vom Ufer entfernt. Sie wollte allein sein. Sie empfand keine Angst, fühlte sich ruhig und gelassen. Ich sah sie, unabhängig von diesem Tranceerleben, auf dem Weg der Besserung. Ich erfuhr dann drei Tage später von der Polizei, dass sie am Tag zuvor tot in ihrem Bett aufgefunden worden sei. Erwürgt vom eigenen Vater, der sich anschließend mit Autoabgasen umbrachte.

Es bleiben dazu Fragen offen, auch die in einem früheren Kapitel angeschnittene, ob die Patientin eine hellsichtige Vision hatte, die sich in archetypischen Metaphern ausdrückte.

 

Der ewige Kreislauf

Im hier besprochenen Traum sind Kreissymbole anzureffen, ein rundgeformter Bootssteg, ein rundes Gesicht, ein Tanz im Kreis. Das mag auf die Richtung hinweisen, auf ein höheres göttliches Ziel, psychologisch auf das Selbst, das eigene Zentrum. Der Punkt ist der zusammengefallene Kreis. Er enthält den Kreis, er ist Ausgangs- und Endpunkt, das Zentrum kreativer Kraft, befreit von ihn umgebenden, störenden, ablenkenden Dingen. Es ist die Idee des Nirvana oder des Paradieses, losgelöst vom Ego, von Sorgen und Leidenschaften. Zu den Wurzeln zurückzukehren, bedeutet Ruhe und Frieden zu finden. Mit anderen Worten, das, was aus dem Einen entsteht, kehrt zum Einen wieder zurück.

Der im Traum geschilderte Suizidplan könnte der Versuch sein, aus dem Kreis des Samsara, der nachhinduistischem Glauben ewigen Qual der irdischen Wiedergeburt, zu entfliehen. Die Welt, in die der Wiedergeborene zurückkehrt, ist nach östlicher Überzeugung wie ein stürmischer Ozean, in dem der Unwissende glücklich zappelt, eine Welt der Unordnung, des Schmerzes und der Angst. Das Samsara-Rad hat eine Nabe, auf die der Einzelne seine Aufmerksamkeit richten sollte, wenn er Ruhe finden will. Es ist der Pfad der Weisheit, den es zu beschreiten gilt. Es gibt sonst keine Möglichkeit, dem Kreislauf der Existenzen mit seinen endlosen Wiederholungen der Reinkarnation zu entkommen.

Das eigenmächtige Beenden des irdischen Lebens würde nicht die Erlösung sein, der Kreislauf wäre nicht unterbrochen. So wird im Traum die Lösung angenommen, vorhandene Möglichkeiten der Heilung zu nutzen und das Ende des Daseins nicht selber zu bestimmen. Auf psychologischer Ebene könnte es bedeuten, die momentane Situation nicht als Sackgasse zu sehen, sondern greifbare Heilungschancen wahrzunehmen. Reisen, die eine Flucht vor dem Selbst sind, erreichen ihr Ziel nicht. Das Auslöschen bestimmter Strebungen und Persönlichkeitsanteile ist nicht richtig, eine Korrektur mit den Mitteln des Ich in der realen Exstenz reicht aus. Es bedarf einer bestimmten Reife, dann ist auch der richtige Zeitpunkt für Veränderungen und Entwicklungsschritte gekommen. Sonst wiederholen sich die Fehler immer wieder, Schmerzen und Ängste kehren zurück.

 

Lesen der Traumdetails

Träume sind unsere Verbindungen zum Unbewussten und einem irgendwie gedachten Selbst. Sie wirken manchmal befremdlich und völlig unverständlich, wie der gerade besprochene Traum, wenn man die Metaphern nicht kennt. Interpretationen sind immer vielschichtig und abhängig vom Fortschritt im "Bilderlesen". In Träumen stecken Botschaften, die aus den Bildern zu entziffern sind, was manchmal nicht oder selten eindeutig gelingt. Eine nähere Betrachtung weiterer Details kann vielleicht eine Möglichkeit bieten, die im Traum gestellte Aufgabe besser einzugrenzen. Dabei ist immer im Blickwinkel zu behalten, dass Symbole transzendente, kollektive und individuelle Bedeutung tragen, die in die Tagessprache zurückübersetzt werden müssen.

Der Träumer "weiß nicht, warum die Gastgeberin aus dem Leben scheiden will". Schauen wir uns also an, was es noch zu entschlüsseln gibt.

 

Tanz

"Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis." Tanz ist Sprache, eine Sprache jenseits der Worte. In den alten Kulturen und bei Naturvölkern ist er oft mit magischen und/oder religiösen Vorstellungen verbunden. Im ägyptischen Totenkult ist er ein Symbol der Auferstehungshoffnung. In verschiedenen Überlieferungen haben kreisförmige Bewegungen anthropogonische (die Entstehung des Menschen betreffend) Bedeutung, weltlich interpretiert kann es um die Schaffung neuer Wesensinhalte gehen. Nach den Upanischaden (altindische philosophisch-religiöse Texte) ist Sterben ein Tanz, denn der Tanz wird im Moment seiner Erschaffung auch wieder zerstört, aber ebenso wie das Sterben ist er auch befreiend.

Tanz ist, wenn man seine Äußerungsformen bis zur Ekstase mit einbezieht, eine Manifestation des Lebensgeistes, der nach der einheitlichen Verschmelzung strebt.

 

Kopf an Kopf

Das im vorangehenden Absatz erwähnte Traumbild signalisiert eine vertraute Nähe und Zusammengehörigkeit zweier Menschen oder zweier Anteile in einer Person.

Der Kopf ist das Hauptorgan und Träger des Bewusstseins des Ich, er ist das Symbol für die treibende Kraft des aktiven Prinzips, zu der auch Wissen und Erkenntnis gehören. Er steht für den Geist, der Körper für die Materie. Die runde Kopfform weist symbolisch auf Vollkommenheit in der Einheit.

Alle Mythologien kennen mehrköpfige Wesen und Götter. Jeder Kopf ist eine Manifestation eines besonderen Aspekts seines Besitzers. Die Zahl der Köpfe hat weitere symbolische Bedeutung. Die Zweiheit ist Ausdruck der Unvollkommenheit, da jedes ihrer beiden Teile vom anderen abhängig ist. Während die Eins die Zahl des Göttlichen, Unerschaffenen, Ewigen ist, weist die Zwei auf alles geschlechtlich Geborene, das dem Gesetz von Leben und Tod unterliegt.

 

Haar

Der Träumer erwähnt ausdrücklich das kurz geschnittene Haar der Frau. Das Haar gilt auf Grund seines Wachstums als Träger von Lebenskraft und von Macht. Das Schneiden der Haare, also Aufgabe des "Urwüchsigen", bedeutet ein sich Unterordnen und Einreihen, damit auch ein Abrücken von einigen Persönlichkeitsanteilen. Das lange Haar galt den Galliern und Germanen als Zeichen der Freiheit. Später durften bei den Franken nur Könige und Prinzen lange Haare tragen.

In allgemeiner Sicht hat das Kopfhaar einen symbolischen Bezug zum Himmlischen. In Märchen symbolisiert eine goldhaarige Jungfrau die Sonnengöttin; Die langen Haare, manchmal als blonder oder goldener Zopf, sind die Sonnenstrahlen. Die alten Griechen schnitten ihr Haar als Zeichen der Trauer.

 

Orange

Im Traum sind Frauengestalten in langen Kleidern, deren Farben der Träumer differenziert, auch die Haarfarbe ist ihm nach dem Erwachen in Erinnerung geblieben.

Die Farbe Orange hat zwei auseinanderstrebende Kräfte. Sie ist Spannung. Sie symbolisiert eine unruhige Balance zwischen der Geistseele und der Libido (die mehr ist als "Sex", sie ist eine generative Kraft), die nicht stabil ist, in die eine oder andere Richtung drängt, Offenbarung göttlicher Liebe oder Ausdruck sinnlicher Begierde. Das orangene Gewand buddhistischer Mönche versinnbildlicht den ersten Aspekt.

Orange ist die Farbe des zweiten oder sakralen Chakra (im Sanskrit "Swadisthana" genannt, wörtlich: Ort der vitalen Kraft), mit dem sexuelle Energie, Wünsche und Begierden assoziiert sind, aber auch emotionale Identität und Selbsterfüllung, die die Bewegung auf andere zu erfordert.

So ist es eine äußerst schwierige Aufgabe, das Gleichgewicht zwischen den spirituellen und libidinösen Strebungen zu halten. Daher wird verständlich, dass im Orange einerseits Treue, andererseits auch Untreue und Begierde stecken.

 

Violett

Die weibliche Hauptperson ist im Kontrast zu den anderen Frauen dunkelviolett gewandet. Die Farbwahl scheint nicht von ungefähr zu kommen.

Zu gleichen Anteilen aus dem (chthonischen) Rot und (himmlischen) Blau entstanden, ist Violett die Farbe der Mäßigung, der Klarheit des Verstandes, der überlegten Handlung, der Ausgewogenheit zwischen Himmel und Erde, dem Spirituellen und dem Sinnlichen, der Vernunft und der Leidenschaft, der Liebe und der Weisheit.

Sie entspricht dem Herbst des Lebens, ist eher Involution, herbstliche Passage von Leben in den Tod. Ein Prüfer sah in einer Vision dieses Zurückkehren: "Ich lag noch im Bett rum, döste, kein richtiger Schlaf, aber ich war auch etwas unruhig und unzufrieden. Ich versuchte, mich zu konzentrieren, es kamen Bilder. Eine Sequenz: Kleine Fische sprangen zurück in eine Röhre, sie tauchten in den Erdboden, nach unten. Blumen, andere Pflanzen, und anderes, was ich nicht mehr richtig weiß, schlüpften zurück, ein Deckel ging zu. Es war mir, wie wenn sich alles zurückzieht, also auch das, was schon draußen war."

Sie kann die andere Seite von Grün sein, hat Verbindung zum Symbol des Mundes, der verschluckt und das Licht auslöscht. Grün bringt zurück und entfacht das Licht. Violett ist weiter die Farbe des Arkanums da dahinter das unsichtbare Geheimnis der Reinkarnation liegt oder zumindest Transformation stattfindet. Violett ist die Farbe der Hochzeit von aktiv und passiv, symbolisiert das unsichtbare, verborgene Mysterium der Schöpfung. Später im Westen ist es zur Farbe der Trauer oder Halbtrauer geworden.

Der Farbe Violett entspricht im Tarot die Karte der Temperentia oder "Mäßigung", (oft als "Ausgleich" bezeichnet), so heißt die vierte Kardinaltugend im antiken Griechenland. Sie repräsentierte die Mäßigung im Essen, Trinken und der Sexualität. In der Tarotkarte ist mehr Bedeutung zu entdecken.

Sie ist das Bild des vierzehnten Arkanums (Geheimnis), sie steht zwischen "Tod" mit der Nr. 13 und "Teufel" mit der Nr. 15. Gemalt ist der "Ausgleich" als geflügelter Engel, der in jeder Hand eine Vase, eine rot und eine blau, hält und unablässig das Lebenswasser zwischen beiden Behältnissen fließen lässt. "Mäßigkeit" symbolisiert Proportion, sie ist Meisterin der Wünsche und Begierden. Sie ist der Ausdruck heiterer Gemütsruhe und der geschmeidigen Anpassung an die Gelegenheit. Auf dem Gegenpol bedeutet sie auch Gleichgültigkeit, Mangel an Persönlichkeit, Opportunistin, die sich Vorurteilen und Modeströmungen unterwirft. So steht sie auch für den günstigen oder ungünstigen Moment. Psychologisch ist es die schwierige Aufgabe, die innere Balance zwischen beiden Polen unseres Daseins zu finden, Himmel und Erde, repräsentiert in den beiden Hälften, rot und blau. (Nach Chevalier, 1966)

 

Hodegetria

Hodegetria steht hier für die Synthese der Farben Aubergine-violett und Orange, den beiden vom Träumer erinnerten Kleiderfarben. Es ist immer spannend zu sehen, welche Farben Künstler wählen.

Hodegetria ist der Name einer byzantinischen Kirche und der in ihr aufgestellten Wanderikone der "Madonna mit dem Kind", der bekanntesten und oft kopierten Darstellung. Das Besondere für unsere Betrachtung ist die Farbgebung.

Die Mutter Gottes trägt einen aubergine-violetten Umhang mit orangenen Borten. Ihre rechte Hand ruht sanft am rechten Knie des Kindes. Christus hält eine geschlossene Schriftrolle in seiner linken Hand. Er ist in ein orangenes Gewand gekleidet. Auf der Ikone ist eine Inschrift: "Mutter Gottes, der uns den Weg zeigt". So lautet die Übersetzung von Hodegetria.

Denkt man sich die Madonna als jemanden, die der weltlichen Genusssucht und Leidenschaften entsagt, so ist die dunkle Farbe im Einklang mit der gezügelten und kontrollierten "Mäßigkeit", die ihren Blick ins "Himmlische" wendet. Aber die orangenen Borten verraten die weltliche Libido. Damit ist die menschliche Mutter wieder ein Wesen wie wir, in der Spannung der Polarität. Das Jesuskind repräsentiert den divinen Anteil am Orange, der göttliche Liebe versinnbildlicht, das Streben nach befreiter friedvoller Ruhe und Gelassenheit. Als Menschensohn weiß er um die dranghaften Kräfte irdischer Triebe und weltlicher Wünsche.

Übertragen auf den Traum und die Symbolik der Farben ist auch hier die Spannung aus weltlicher Dualität und himmlischer Offenbarung dargestellt. In psychologischer Übersetzung bedeutet es die divergierenden Strebungen im Ich, die einmal auf Selbsterkenntnis als Weg zur Ruhe und Gelassenheit weisen, einmal auf den kurzen, bequemen Weg drängen. Das Mysterium der Dinge hinter den Erscheinungen könnte man in der geschlossenen Schriftrolle erblicken, die in der diesseitigen Wirklichkeit als "Tatsache" vorhanden, aber nicht lesbar ist. Der "kurze" Weg zum Selbst ist nicht zugänglich. Aber so wie ein Kind wächst und sich entwickelt, so kann auch eine Einsicht einen vorgezeichneten Weg beschreiten und den Endpunkt erreichen.

 

Eva

Eine weitere Frauengestalt im Traum ist Eva. Sie begleitet den Träumer auf seiner rechten Seite. Sie ist stumm und hat, wie es scheint, keine weitere Funktion.

Nach dem frühen griechischen Kirchenschriftsteller Origines sind im "inneren" Menschen Geist und Seele, der Geist sei männlich, die Seele weiblich. Eva ist in psychologischer Sicht das weibliche Element im Mann, seine anima. Wie an anderer Stelle bereits angeführt sind gefühlvolle Empfindsamkeit und das "Irrationale" der inneren Eva zugehörig. Der bekannte Sündenfall wurde möglich, weil Seele und Geist, Eva und Adam, in Übereinstimmung handelten. Seit der Vertreibung aus dem Paradies sind Seele und Geist getrennt, der Mensch sündigt. Den ersten Schritt zur Sünde tat die Seele (Eva), bestätigt und bestärkt durch den Geist (Adam). Der Versucher (die Schlange) konnte den Geist nicht direkt verführen und brauchte deshalb einen Vermittler. Der Sündenfall wird missverstanden, wenn er nur eine Vereinbarung zum "sündigen" Sexualakt bedeuten soll, wie man aufgrund der einseitigen Zuordnung von Eva zu "Frau, Fleisch und Lust" und Adam zu "Mann und Verstand" oft annimmt. Im Konzept von "Animus" und "Anima" erfährt der Mythos vom Sündenfall eine umfassendere Bedeutung. Das deckt sich auch mit dem irdischen Prinzip der Dualität, in der das Streben nach Vereinigung immanent ist. Wissen und Liebe, Intellekt und Emotion, Geist und Seele gehören ebenso zusammen wie Adam und Eva, es sind nur unterschiedliche Betrachtungsebenen.

In der Zeit der Kirchenväter entwickelt sich eine erweiterte Eva-Symbolik. Eva-Maria in gegensätzlicher Funktion. Einmal die Jungfrau Eva, die das Wort der Schlange empfing und durch ihren Ungehorsam Unheil und Tod gebar; dann die Jungfrau Maria, die das Wort des Engels aufnahm und durch ihren Gehorsam Christus als Heil und Leben gebar. Weiter eine Eva-Maria von Magdala, auch diese antithetisch. Eva ist Botin des Todes, Maria von Magdala Botin der Auferstehung.

Eva bleibt stumm, was wir als eine sichere, nicht weiter zu begründende Position werten können, sie ist auf der richtigen Seite. Sie kann auch "anima" sein, die gar nicht zur Disposition steht, da ihre Stellung fest verankert ist. Das würde zum Traum passen, in dem eine orange gekleidete Frau, die die Libido repräsentiert, sich als falsch adressiert sieht und den Träumer auf die richtige Frau verweist. Das ist eine Doppelbestätigung. Eva könnte auch eine Vermittlerin sein, die der Schlange "Libido" den Zutritt zum Intellekt oder "Mann" ermöglichen kann.

 

Rechts und links

Eva ging rechts, die dunkelviolett gekleidete Gastgeberin links vom Träumer. Sonst gibt es keine Seitenbenennung. Die Rechts-Links-Unterscheidung scheint was auszusagen, in der Kunstsymbolik ist sie wichtig.

Im Alten Testament heißt es, wenn man auf seine rechte Hand schaut, schaut man auf die Seite seines Beschützers. Am Jüngsten Tag gehen die Gerechten nach rechts in den Himmel. Antiken Griechen und Kelten war rechts gleichbedeutend mit Glück und einem guten Omen.

Vielleicht geht die uns geläufige Zuordnung in der Psychosomatik, die linke Seite sei die weibliche, auf alte Kommentare zurück, die Adam als Hermaphroditen malten. Seine rechte Hälfte war männlich, die linke weiblich. Die rechte Brust symbolisiere die Sonne, die linke den Mond, wobei im Hinterkopf zu halten ist, dass bei vielen Völkern Sonne (lat. sol) männlich, Mond (lat. luna) weiblich ist. Bei der Erschaffung der Geschlechter trennte Gott Adam in der Mitte. Christliche mittelalterliche Gedanken hielten in Einklang mit tief verwurzelten Vorurteilen die linke Seite für nächtlichdunkel und satanisch, die rechte für tageshell und göttlich. Lässt das Mittelalter grüßen oder ist es noch in der Welt?

Wir haben eine Dominanz der Händigkeit, die wir klar rechts zuordnen. Die rechte Hand ist die richtige, die gute. "Rechtsprechung" und "Rechte" belegen die Qualität der Seiten. Nach germanischem Recht stand der Kläger rechts, der Beklagte links vom Richter.

Dem Lauf der Sonne zu folgen ist richtig und rechts. In südamerikanischen Inka-Tempeln flankierten den Hauptgott rechts der Sonnengott und links die Mondgöttin. In Afrika steht rechts für Gerechtigkeit, Ordnung, Vertrauen. Drei ist die Zahl für den Mann, sie ist rechts, vier die Zahl für die Frau, sie ist links.

Es scheint eine männerdominierte Kultur zu sein, die die Dominanz der rechten Hand gleichsetzt mit männlich.

In China ist rechts und links nicht wichtig, es geht um yang ("männlich") und yin ("weiblich"). Im allgemeinen war die linke Hand die gebende, die rechte die nehmende.

Die fernöstliche Tradition verbindet links mit yang, im Gegensatz zu unserer westlichen Kultur, die links mit yin oder weiblich assoziiert und all dem, was daran hängt.

 

Luna

Die weibliche Hauptperson geht links neben dem Träumer, sie hat ein rundes, volles Gesicht und ihr aubergines Haar glänzt silbrig. Man könnte noch einen lunaren (Mond-) Aspekt erkennen.

Für die Menschen wurde der Mond zum Sinnbild des Übergangs vom Leben zum Tod und vom Tod zum Leben.

Der Mond ist ebenfalls ein Symbol für ein kaltes, logisches Wissen. Der Mond reflektiert das Sonnenlicht, so ist sein Wissen erworben durch Reflexion, das theoretisch, konzeptionell und rational ist. So eine Überlegung könnte die weibliche Traumperson angestellt haben, an deren Ende die Entscheidung zum Suizid stand.

 

 

14. Der Baum wächst gen Himmel

Weltbaum und Zentrum

Die imposanten Mammutbäume sind die großen Ahnen. Als unsere neue Zeitrechnung vor 2000 Jahren begann, waren etliche dieser Bäume schon riesig und mächtig. Für manche einfühlsamen Menschen sind sie Botschafter und Gedächtnis der Natur. "Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des Roten Mannes", soll Häuptling Seattle gesagt haben. Alte Bäume waren in allen Kulturen heilig. Die Bäume vermitteln ein Gefühl der Sicherheit und Zufriedenheit. "Zur freien Bewegungsimprovisation zu Musik habe ich mir vorgestellt, ein Baum zu sein, der mit den Füssen fest im Boden verwurzelt ist, nur der Stamm (Körper) schwankt leicht hin und her und die Arme sind Äste, die Finger sind die Zweige. Schönes Gefühl."

Bäume beschwören die ganze Bandbreite der vertikalen Symbolik. Sie verbinden die drei Etagen des Kosmos – die Unterwelt durch ihre Wurzeln; die Erdoberfläche mit ihrem Stamm und den unteren Ästen; den Himmel mit ihren oberen Ästen und der Krone. Sie verkörpern den Weltenbaum, das Zentrum oder auch die Weltsäule.

"Am Morgen nach dem Erwachen war mir, wie wenn ich von oben tief nach unten blicken würde, sah wieder deutlich diese Perspektive. Ob es von einem Baum oder einem Turm war, weiß ich nicht mehr."

Das Symbol des Zentrums tauchte bisher immer wieder auf, mehr oder weniger deutlich, es hat verschiedene Erscheinungsformen. Das Zentrum ist gedacht als der Anfang aller Dinge und absolute Wirklichkeit, das Superzentrum ist Gott oder der Große Geist oder die Natur, es gibt noch weitere Bezeichnungen. Es ist der Ort, an dem gegensätzliche Kräfte aufeinandertreffen und gleichberechtigt koexistieren. Es ist die Schnittstelle zwischen dem Kollektiv, dem Individuum und dem "Übermenschlichen". In der Symbolik darf man sich das Zentrum nicht als einen durch Ort und Zeit bestimmtem Punkt vorstellen.

Wie schon an anderen Stellen eingeflochten, entspricht die kosmische Betrachtung der individuellen Psychologie. Das Selbst des Individuums ist ein Zentrum und damit gleichzeitig Teil der göttlichen Allgegenwart. Unter Ausschaltung jeglicher Transzendenz können die Vorstellungen und Symbole auf den Menschen übertragen werden, man muss Gott durch das Selbst ersetzen, andere Götter, externalisierte Personen, Geister oder Eigenschaften als Teilcharaktere des Einzelnen einordnen.

Der Lebensbaum wächst im Weltenzentrum. Es mag an dieser Stelle breiter ausgeführt werden, dass in die Vorstellung eines Zentrums und einer Achse dasselbe eingeht. Nur der Blickwinkel macht den Unterschied. Wenn man von oben auf die Spitze einer Säule blickt, sieht sie aus wie ein zentraler Punkt. Schaut man eine Säule aus einer bestimmten Entfernung in der horizontalen Ebene an, steht sie aufrecht und stellt eine Achse dar. So ist ein Zentrum gleichzeitig eine Achse.

Das Zentrum nimmt gerne die Gestalt von etwas Erhobenem an, einem Berg, Hügel, Baum, aber auch Nabel oder Stein können ein Zentrum abbilden. Heilige Berge, heilige Bäume, heilige Steine sind Elemente in vielen Kulturen. Uns geläufig sind der Ölberg, der Berg Sinai, die heilige Linde oder Eiche, der Gral, der Stein der Weisen. Altai-asiatische Völker erzählen über die Menschen, bevor diese auf die Erde kommen, dass ihre Seelen im Himmel leben oder als Vögelchen in den Wipfeln des kosmischen Baumes hocken.

Die Kenntnis eines Zentrums ist eng verbunden mit der eines Kommunikationskanals. In afrikanischen Zeichnungen bekommt der Nabel die Gestalt einer langen Röhre. Ein Tunnel, ein alles überstrahlendes Licht, sind typische Bilder aus Nahtoderlebnissen, welche Ähnlichkeit die Annahme des Zentrums als eines Archetypus nahe legt. Die Vorstellung einer Weltachse, axis mundi, ist weltweit anzutreffen. Sie kann weitere Bilder beinhalten wie eine Licht- oder Rauchsäule, eine Lanze oder einen Stab.

In der horizontalen Betrachtung erscheint das Zentrum als ein Bild der Welt, als ein Mikrokosmos, der in sich alle Potentialität des Universums birgt. Im "Blick nach oben", in vertikaler Sicht, ist die Passage auszumachen, ein Schrein der Initiation, der Pfad zwischen himmlischen, irdischen und unterirdischen oder infernalischen Reichen. Es ist die Grenze, die es zu überschreiten gilt, der Dreh- und Angelpunkt.

Ein Traumerlebnis verdeutlicht die Passagefunktion der Säule: "Ich habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein. Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird."

In der Aufwärtsbewegung gen Himmel ist es der "mittlere" oder "königliche" Weg, in der Fahrt von oben nach unten ist die Achse der Kanal, in dem aller himmlischer Einfluss strömt. Die Säule, der Weltenbaum, verbindet die drei Ebenen, die beispielsweise Schamanen auf ihren Seelenreisen aufsuchen. Einen Abstieg in die "Unterwelt", die zudem noch einen Wächter hat, könnte man im Traum einer Frau erkennen. "Wir schwimmen im Meer und erreichen ein Gebäude an der Küste. Ein Wächter steht davor. Meine Freundin X sagt, sie wolle reingehen, weil sie auf die Toilette müsste. Der Wächter lässt uns rein. Ich folge X eine Wendeltreppe hinunter, wie sie in Kirch- oder Leuchttürmen anzutreffen ist. X verschwindet, aber ich steige weiter ab. Die Stufen werden steiler und scheinen in Einzelteile zu zerbröckeln. An einer Stelle wird es gefährlich. Ich halte mich an Wand und Decke, um einen Absturz zu vermeiden, und schreie um Hilfe. Ich kann weder vor- noch rückwärts gehen. Niemand kommt mir zu Hilfe, so nehme ich allen Mut zusammen, alleine runterzugehen. Mir ist übel. Schließlich komme ich am Boden an, es ist eine Art Verließ, und finde eine Senkgrube, die hochsprudelt. Eine Wand ist aus Glas, sie gibt den Blick frei auf einen Hof mit Bäumen und lässt Licht in den Raum. Einige Bücher und Akten, die ich in einer Tasche dabei hatte, fallen auf den Boden. Ich bücke mich, um sie aufzuheben. Dann erscheint jemand auf der Treppe, ich glaube, es ist eine Frau, und bietet mir an, mich nach oben zu führen."

Übertragen auf weltliche Aspekte können sich so Kontakte des Ich ins Unterbewusste darstellen. Dem entspricht der Eindruck einer Prüferin: "Ich dachte, ich laufe auf einer Wolke und steige höher."

Lebewesen

Die alten Griechen kannten Wesen, die in den Bäumen lebten. Hamadryaden waren Baumnymphen, die in einem bestimmten Baum lebten, ihn schützten und sein Schicksal teilten. Sie war nicht unsterblich und starben mit ihm. Das entsprach der Vorstellung eines beseelten Baumwesens.

Das Setzen eines Baumes bei der Geburt eines Kindes oder bei wichtigen Ereignissen enthält, mehr verborgen als bewusst, das Konzept des "alter ego", des Doppelgängers, wonach der diesem Menschen geweihte Baum mit ihm dauernd verbunden bleibt.

Die Riesenmammutbäume sind ehrfurchtgebietende Majestäten, zu denen man aufblickt. Jeder kann das nachempfinden, wenn er/sie sich andächtig vor einen alten Baum stellt. "Mir kam wiederholt das Bild, ich blicke hoch, sah es genau perspektivisch, wie man von unten steil nach oben zu etwas Hohem blickt."

Der Mensch, der sich öffnet, in sich eine "Reise" nach oben zulässt, spürt das in einfachen Dingen. Ihn beseelt eine Harmonie, wie es eine junge Frau beschrieb: "Ich war im Wald gewesen, es war es sehr schön. Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen. Abends vor dem Einschlafen waren das Waldbild und die Waldatmosphäre in mir drin und vor Augen, wie von diesem Bild erfüllt, in diese grüne Gefühlsweite gebettet, bin ich eingeschlafen."

 

 

15. Mammutbaum, Homöopathie, Schamanismus und Basis-Chakra

Zusammenschau

Die bisher vorgestellten animistischen und schamanistischen Gedanken bilden ein Modell, mit dem sich die Wirkung des homöopathischen Mammutbaums zumindest in einigen Zügen abbilden lässt. Teilweise gilt das auch allgemein für homöopathische Arzneien. Ein solcher Zugang hilft, die Beobachtungen der homöopathischen Mittelprüfung zu ordnen.

Der Mammutbaum hat in dieser Sicht einen "Geist", dessen Eigenschaften sich in seiner homöopathischen Wirkung äußern. Andere Möglichkeiten habe ich nicht untersucht. Menschen können die "Nachrichten" des Baumes empfangen. Die Seele des Menschen kann in Kontakt mit dem Baumgeist treten. Ich differenziere die Begriffe "Seele" und "Geist" nicht weiter.

Ich habe nicht geprüft, ob diese Aussage für Tiere und Pflanzen ebenso gilt, aber es gibt Beobachtungen, die eine solche Vermutung nahe legen. Eine Tierhomöopathie ist etabliert. Die Wirkung von Homöopathika auf Pflanzen hat Emde (1995) zusammengefasst.

Die Kontaktnahme zwischen den verschiedenen Reichen, den der Mineralien, der Pflanzen, der Tiere und der Menschen, ist rein rational nicht möglich. Der Verstand braucht Hilfen zum Begreifen. Intuition, "Fühlen", ein Wissen "a priori", Trancen, Visionen, Träume und "Zufälle" sind die Kommunikationsmittel, die ein "bewusstes" Wahrnehmen der Information in Bildern und Begriffen unseres Tagesbewusstseins ermöglichen. Dahinter steht auch die Vorstellung einer Wechselwirkung zwischen der individuellen inneren Welt, die durch das "Selbst" vertreten ist, und der äußeren Welt der Erscheinungen; aber auch einer "spirituellen" Dimension, zu denen die Begriffe "Metaphysik", "Transzendenz" gehören.

Die Idee einer "Seelenreise", einer damit verbundenen Relativität von Zeit und Ort, findet eine Entsprechung sowohl in alten schamanistischen Vorstellungen als auch in unseren Träumen. Ein Austausch zwischen der inneren, der physischen und der spirituellen Welt erfolgt unter diesen Prämissen. So ist die alte Annahme eines "Geisthelfers" auf das homöopathische Mittel übertragbar.

In der Sequoiadendronprüfung klang die Idee an, dass es so etwas wie einen "übergeordneten" Naturgeist geben kann oder zumindest einige Prüfer sich unter dem Einfluss des Homöopathikums mit der Natur verbunden fühlten, mit Pflanzen zu kommunizieren vermeinten.

Die physischen oder materiellen Dinge, so auch unser Körper, sind geistigen Einwirkungen zugänglich. Im weitesten Sinn sind sie ein Ort auf einem Kontinuum "Geist (Energie) – Materie", sehr ähnlich dem, was Physiker denken. Whitmond (1992) stellt eine Hypothese auf, die Analoges beschreibt: "Der menschliche psycho-physische Organismus ist ein Teilphänomen in einem kosmischen oder ‚Erd’-Organismus, einer ‚Weltseele’ enthalten, zu der er in einer Wechselbeziehung der Ergänzung oder Entfremdung steht, ja nach seiner bewussten Einstellung." Dem widerspricht nicht, dass die physische Realität Gesetzen gehorcht, die sich naturwissenschaftlich, zumindest derzeit in Teilen, untersuchen und beschreiben lassen. Materie ist in diesem Ausschnitt "erdgebunden". Mit einer solchen Vorstellung können wir psychosomatische Erscheinungen, Symbole, Metaphern in eine ganzheitliche Betrachtung einfügen.

Es scheint eine erstrebenswerte Wahrheit zu geben, die von einer Instanz eingefordert wird. Ich habe den Eindruck, dass Sequoiadendron giganteum und das Selbst eine Allianz eingingen, um das "Ich" zu mehr Ehrlichkeit zu bringen und "echte" Werte wieder in den Vordergrund zu stellen. Naturvölker mit Schamanen fordern einen Verhaltenskodex ein. "Böse Geister" konterkarieren dieses Bemühen, bewirken Krankheiten, denen die Schamanen ihre Kräfte entgegenstemmen. Homöopathische Mittel helfen der eigenen "Lebenskraft", solche Gleichgewichtsstörungen zu überwinden.

Die Entfaltung des Selbst (siehe dazu das Kapitel "Penthesileas Traum".) erfordert die Integration der dualen Anlagen, die ich mit Anima und Animus oder Yin und Yang umschreibe. Der Schamane bekommt seine Kraft durch die Initiation, die die Synthese der beiden Prinzipien weiterführt. Der Mammutbaum versucht das ebenso.

Der schamanistischen Weltvorstellung liegt der Gedanke einer kosmischen Einheit zu Grunde. Im weltlichen Bereich ist sie in eine Bipolarität untergliedert. Durch Teilhabe am Ganzen folgt das Streben nach Einheit einem mystisches Gesetz, das durch beobachtbare Arbeitsweisen der wirkenden Kräfte verständlicher wird. Sequoiadendron hat wie ein Schamane solche Kräfte entfaltet. Ich habe dies in den vorangehenden Kapiteln ausgeführt und durch Prüfungsresultate belegt.

Die Strukturen des Schamanismus gelten im großen und ganzen auch für das homöopathische Mittel Sequoiadendron giganteum. Parallelen der Mammutbaumprüfung zu schamanistischen Grundideen, Praktiken und Erfahrungen gestatten es, den homöopathisch aufbereiteten Mammutbaum als Schamanen zu bezeichnen.

Homöopathika sind Elemente einer "geistigen" oder "energetischen" Medizin. Es bietet sich an, Homöopathie allgemein unter solchen animistisch-schamanistischen "Gesetzen" zu fassen. Für unser westliches Verständnis müssen wir ein paar Umbenennungen vornehmen, die aber nichts am Inhalt ändern. Im Buchtext habe ich ab und wann solche Ersetzungen aufgenommen.

 

Das Wurzel-Chakra

Im Hinduismus und verwandten Religionen sind Vorstellungen entwickelt, die neben dem physischen Körper "immaterielle" Körper postulieren. Damit im Zusammenhang stehen Gedanken zu Energiezentren und Bahnen, die im Menschen angelegt sind. Hauptenergiezentren sind die sieben Chakren. Ihnen sind Eigenschaften und Aufgaben zugeordnet.

Das erste Chakra, auch Muladhara-Chakra oder Wurzel-Chakra genannt, hat Charakteristika, die Ergebnissen der Mammutbaumprüfung entsprechen. Sequoiadendron giganteum findet einen Ausdruck im Muladhara-Chakra. Ich ordne den Baum diesem Zentrum zu.

Der Name bedeutet "Basis". Es ist zwischen Anus und Genitalien an der Basis der Wirbelsäule lokalisiert. Sein Symbol ist der vierblättrige Lotus in einem Kreis. Die Blätter sind scharlachrot mit einer Spur karminrot. Das Quadrat repräsentiert die Erde. Die Vier ermöglicht Vollendung, und die Erde beinhaltet alle Elemente und Voraussetzungen für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und seine Vollendung auf allen Ebenen. Die zugeordnete Ebene ist die physische Ebene. Die menschlichen Grundbedürfnisse zum Leben und Überleben gehören zum Einflussbereich des ersten Chakra. Das bedeutet den Aufbau einer Existenz, Schutz und Obdach, Gründung einer Familie. Es ist die Grundlage der weiteren Chakras. Hier startet der Energiekreislauf.

Der Elefant Airavata, auf dem der Himmelsgott Indra reitet, ist da Trägertier des Chakras. Unser deutscher Name "Mammutbaum" scheint hier anzuklingen. Der Elefant repräsentiert die Eigenschaft der lebenslangen Suche nach Nahrung für Körper, Geist und Herz.. Jemand, der das erste Chakra aktiviert hat, schreitet mit dem festen und sicheren Schritt eines Elefanten durchs Leben.

Der Herrscher des Chakras ist der elefantenköpfige Gott Ganesha, der Gott aller Anfänge. Er ist der Beseitiger von Hindernissen. Damit zügelt man den rationalen, nämlich analytischen und kritischen Verstand, und befreit die rechte Hirnhälfte, die emotional ist und für alle spirituellen Unternehmungen benötigt wird (siehe dazu das Kapitel "Ein Kopf aus Glas"). Ganesha hilft, die Vereinigung von Liebe und Weisheit, Shakti und Shiva, zu erreichen. Ganesha trägt ein Beil, das auch Menschen von der falschen Identifikation ihres Selbst mit dem physischen Körper trennt.

Die vorherrschende Sinneswahrnehmung ist der Geruch. Das zugeordnete Sinnesorgan ist die Nase (vgl. das Kapitel über das Riechen). Das Arbeitsorgan ist der Anus. Die Luftart ist Apanu-Vayu, die Luft, die u. a. den Samen aus dem männlichen Geschlechtsorgan ausstößt, Urin beider Geschlechter aus der Blase befördert und das Kind bei der Geburt aus dem Mutterleib schiebt. (vgl. das Kapitel "Ein weißes Linnen ohne Flecken".)

Die Aktivierung dieses Chakras fördert den Sinn für innere Reinheit, für Nada, die innere Melodie; die Stimme wird weich und freundlich. Das Basis-Chakra ist die Wurzel für jegliches Wachstum und des Bewusstseins des Göttlichen im Menschen.

 

Sheldrakes morphische Felder

Viele Leser akzeptieren die aufgezeigten Phänomene eher in Begriffen einer wissenschaftlichen oder fast wissenschaftlichen Sprache. Mit dem Namen des englischen Biologen Rupert Sheldrake sind "morphische Felder" verbunden. Diese seien physikalisch noch nicht näher bekannt. Aber solche Strukturen enthielten ein artspezifisches kollektives Gedächtnis der Natur, auf das wir unbewusst mit unseren mentalen morphischen Feldern zugreifen könnten. Das würde Erscheinungen wie den "Zeitgeist", "Psi-Phänomene" wie Telepathie und Hellsehen, Trauminhalte, erklären. Pflanzen könnten auf dem Weg der "morphischen Resonanz" miteinander kommunizieren und auf früheres Erfahrungswissen zugreifen wie auf einen Datenspeicher.

In einem Interview mit dem Wissenschaftler, das Kerner und Kerner in "Der Ruf der Rose" wiedergeben, äußert er nahezu homöopathische Vorstellungen. "Es wird noch sehr lange dauern, bis wir in der Lage sind, die Kommunikation der Pflanzen zu dekodieren. Es bedürfte eines ziemlichen Aufwands, um zu verstehen, wie es so ist, ein Tannenbaum zu sein. Wenn wir die Gedanken, die Psyche einer Pflanze, ihr seelisches Innenleben kennen lernen wollen, erhalten wir wahrscheinlich die besten Hinweise durch die psychedelischen Effekte, die manche Pflanzen auslösen, wenn sie Menschen einnehmen."

"Die Folgen sind unglaubliche, für Nichteingeweihte verwirrende Visionen. Was aber sind nun diese Visionen? Sind sie bloß ver-rückte Gedankengänge im menschlichen Gehirn, verursacht durch chemische Substanzen? Das wäre die Standardtheorie, die Chemietheorie. Oder findet dort dadurch, dass von der Pflanze hergestellte chemische Stoffe Pforten der Wahrnehmung öffnen, eine Art Kommunikation zwischen einem menschlichen Wesen und dem Reich der Pflanzen statt?"

"Ich nehme die zeremonielle Verwendung von diesen pflanzlichen Rauschmitteln bei den Schamanen ernst, und ich kenne ernstzunehmende Leute, die damit arbeiten und durchaus bestätigen, dass mit Hilfe dieser speziellen Pflanzen der Mensch in der Lage ist, einen Einblick in das Seelenleben der Pflanzen und die Kommunikation mit ihnen zu erhalten."

 

Jede Epoche hat ihre Erkenntnisse

Dr. Alfred Fankhauser (1990), Schweizer Schriftsteller, Astrologe und Psychologe, schrieb in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts: "Man vermutet, dass Wissen verloren gehen kann, altes, großes Wissen um Dinge, die man nicht versteht; man begreift, wieso solches Wissen untergehen muss; man kann nachweisen, dass Generationen einen völligen Blickwechsel vollziehen, sich mit all ihren führenden Köpfen auf neue Aufgaben stürzen, alte vergessen, alte Künste verlernen. Nicht nur die Rechenformeln der Pyramidenbauer entschwanden dem Wissenswillen nachfolgender Zeitalter; es können unausdenkbare Dinge sein, die man nicht mehr wissen wollte. Und man überlegt, dass diese Blickrichtungen ungezählte Male wechselten, dass Dinge mehrmals gewusst und wieder vergessen wurden.

Aber jede Epoche ist der anderen gleich in ihren Grundgesetzen. Sie lebt und will leben und diesem Leben Gestalt geben gemäß ihrer besonderen Blickrichtung. Und sie bemüht sich, Dinge zu können, Wissen zu erobern, die Welt zu meistern, Kräfte zu besitzen, die ihr besonders wichtig scheinen, die ihr begehrenswerter vorkommen als andere. Sie verwirft Wissen, verdammt Können, bezweifelt Einsichten, die ihr nicht entsprechen; sie missdeutet, formt um, verwertet eigengesetzlich, was sie nicht ganz aus dem eigenen Blickfeld verdrängen kann....

Wir erleben in unseren Tagen einen ganz ahnungslosen Hochmut dilettierender "Mystiker" einer wissenschaftlichen und technischen Hochleistung gegenüber, der seinesgleichen sucht. Dieser Hochmut ist begründet in der Tatsache, dass die Technik ihre eigenen Meister schlägt: In Wirtschaftskrisen, in furchtbaren Materialkriegen."

 

 

16. Ich nehme die Botschaft des Baumes auf

Kurz nach Beendigung der Prüfung ließ eine Freundin ihre einfühlsamen Gedanken frei in die Feder fließen.

"Als ich in X wohnte, bin ich oft durch den Wald gelaufen. Dort gibt es auch zwei oder drei Mammutbäume. Wenn ich imposante Bäume sehe, umarme ich diese oft spontan und genieße es, dabei die Rinde zu befühlen. Manche sind ganz rau, andere fein und glatt wie Seide oder aber grob und mit tiefen Furchen. Diese Mammutbäume gefielen mir besonders. Gestern Nacht kam mir der Gedanke: Wenn Dein Prüfmittel auf Menschen Wirkung hat, ohne dass es eingenommen wird, sondern nur die Formel empfangen wird, könnte das doch auch wirken, wenn ich mich nur an einen Mammutbaum anlehne und alles auf mich wirken lasse. Denn bei Deinem Prüfmittel wusste ich ja auch nicht, was die Flasche beinhaltet. Als Unwissende weiß ich auch nichts von diesem Baum, könnte jedoch als Empfänger die Botschaft aufnehmen. Sollten in meinem Körper zu diesem Zeitpunkt ein Energiestrom unterbrochen oder sonstige Fehlleistungen vorhanden sein, würde mir die Botschaft was nützen. Oder gehe ich zu dem Baum hin, weil ich durch die Botschaft mich dazu hingezogen fühle, oder weil mein Körper instinktiv weiß, dass er diese Botschaft braucht?"

 

 

17. Symptomverzeichnis

Die Beobachtungen und Mitteilungen aller Teilnehmer sind unter Schlagworten aufgelistet. Das führt dazu, dass ein Symptom mehrfach aufgeführt sein kann unter verschiedenen Oberbegriffen. Natürlich könnten noch weitere Kategorien die Liste anschwellen lassen. Diese Art der Symptomwiedergabe ist feiner als die sonst übliche und bietet mehr Möglichkeiten. Zwangsläufig werden in jedem Schema Prüfermitteilungen amputiert. So wirken immer Filter, bewusst oder nicht. Grob habe ich mich am Kopf-Fuß-Schema orientiert und verwandte Themen nach Möglichkeit in der Nachbarschaft angesiedelt. In einem weiteren Kapitel sind dann Symptome und Themen zu finden, die entweder klinisch oder durch weitere Prüfungen untermauert wurden.(d)  zeigt an, dass es sich um ein Traumsymptom handelt. Ich habe mit voller Absicht diese Traumberichte den gewählten Begriffen zugewiesen und keine besondere "Traumrubrik" geschaffen. Zum Traumverständnis gehört der ganze Traum. Ab und wann habe ich größere Passagen in diese Sammlung aufgenommen. Im Buchtext ist mehr zu finden; zwei Träume haben jeweils ein ganzes Kapitel begründet. Das mag dafür entschädigen, dass die Träume nicht noch einmal gesondert in voller Länge abgedruckt sind.

 

Selbst, Ich

Gedanken darüber gemacht, ein Bild von sich selbst (und von anderen) zu haben.

Ich habe mehr Vertrauen zu mir und der Natur.

Es kostet viel Kraft, seine Gefühle zu verbergen.

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Vermehrt aufgefallen, im Umgang mit anderen, wenn ich etwas sage, rede, was gar nicht tief aus mir rauskommt, oberflächlich ist, ich mich anders gebe, verhalte, als wie es mir eigentlich gerade geht.

In der Brust so eine Beklemmung, etwas lastet auf mir.

Insgesamt Eindruck, die letzten Tage mir einiger verdrängter Gefühle bewusst zu werden, werden nach oben transportiert, kommen raus und ich denke darüber nach.

Verborgene Ängste, Aggressionen kommen hoch.

Ich brauchte 20 Minuten, um wieder klar denken zu können.

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt wie ein Zebrakreis. Will mich zurückziehen, die Schlange beachtet mich nicht. Vermeide es, auf eine kleinere Schlange zu treten, sie ist schwarz.

(d) Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie dass X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

(d) Die ganze Elektrik an der Anmeldung liegt offen, die ganze Wand enthält Schaltkreise. Das Abdeckbrett liegt auf dem Boden, stört die Mitarbeiter nicht, sie trampeln darüber, es liegt noch mehr auf dem Boden rum.

(d) Der Bildschirm meines Laptops ist gebrochen, hat aber die Gestalt eines Glaskopfes, den ich vor 2 Wochen gekauft habe. Ich sammle die Bruchstücke ein C.

(d) Diese Seite war aber ganz eindeutig nicht so sehr ICH wie die Gefühlsseite. Die Erklärseite hat versucht, die Gefühlsseite wegzuschieben.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am runden Esstisch (tatsächlich im Norden, "virtuell" im Westen). Sehe mich für einen Moment wie ein verschwommenes Bild, wie ein Photo einer sich bewegenden Person, die mit zu langer Belichtungszeit aufgenommen wurde.

Meine Konzentration war da - mein Geist konnte an einer Stelle ruhen, war ohne Eile - meine Gedanken lenkten mich weniger ab; ich konnte etwas klarer als sonst wahrnehmen, was an der jeweiligen Körperstelle gerade war.

Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen.

Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen.

Ich glaube, es ist nicht nur der schöne Tag, ich habe mehr Vertrauen zu mir und der Natur.

Ich habe das Gefühl, im Einklang mit der Natur zu sein.

Es passieren Dinge, die den Eindruck erwecken, da steuert mich was.

 

Gott

Die Begegnung hat mich irgendwie berührt. Er hat mich gefragt, ob ich an Gott glaube.

(d) Sie begann zu erzählen, dass der Mann, der ich war, der "Gott des Zorns" sei in irgendeiner Mythologie oder so: Dieser Gott sei sehr böse, teufelähnlich und schwul und mit einem anderen Gott zusammen, diese beiden würden zuviel Nikotin rauchen und chinesische Kinder verschleppen.

 

Regisseur, Moderator, steuern

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

(d) Wie ein Beobachter, Moderator, störe aber ihren Kreis nicht.

Denke dann, es müsse so sein, wie X früher als Kind war, bzw. sie kommt mir als Kind in Erinnerung. Selbstbewusst, dirigierend, einfach drauflosspielend.

Es passieren Dinge, die den Eindruck erwecken, da steuert mich was.

(d) Am Meer, wollte heim schwimmen (?), unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern, glitt dann in eine Menschengruppe (Urlauber) ab.

Bild kam hoch im Bett. Fahre mit dem Auto in eine Rechtskurve, bekam das Gefühl, jetzt passiert gleich was, ich fahre gegen etwas, kann nichts machen, keine Kontrolle über das Steuern.

Vieles scheint genau so und dahin zu laufen, wie ich es mir wünsche in letzter Zeit, ohne soviel zu tun, bzw. krampfhaftes Bemühen.

(d) Dann erscheint jemand, ich glaube, es ist eine Frau, auf der Treppe und bietet mir an, mich nach oben zu führen.

(d) Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?"

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören. Ich weiß, dass es freundlich war bis lieb und mich meinte. Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag, sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie das X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

 

Herausforderung annehmen, Aufgabe meistern

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch. Ich bin kurz vor dem Ziel oben, als sie plötzlich rückwärts zu laufen anfängt. Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen. Mir gelingt es, sicher abzuspringen. Ich fürchte um die verbliebenen Leute, weil die Treppe an Geschwindigkeit zulegt. Anstatt Terrors auf ihren Gesichtern ist eine konzentrierte Anspannung, als sie sich auf das Abspringen vorbereiten. Sie überleben alle dank ihrer akrobatischen Sprünge. Der Aufseher sagt, alles sei möglich, wenn man rechtzeitig die richtigen Schritte mache. (Zu diesem Traum merkte die Prüferin an: Ich scheue mich gerade vor einer Präsentation in Y, die ich demnächst geben muss. Ich befürchte, es gibt ein Desaster und ich mache einen Narren aus mir. Ich nehme es auch dem Verleger (der im Traum der Rolltreppenaufpasser ist) übel, dass er mich dazu überredet hat. Hätte ich gewusst, dass es so ein riesiges Ereignis würde, hätte ich dem Auftrag wahrscheinlich nicht zugestimmt. Für mich lautet die Traumbotschaft, dass ich bei sorgfältiger Vorbereitung die Situation meistern werde.)

(d) Ich bin mit einer Lehrerin, Frau X, und einigen ihrer Schüler unterwegs. Ein paar Erwachsene, die ich wohl kenne, sind mit dabei. Sie schlägt vor, ein paar Gebäckstücke zu kaufen. Keiner reagiert. Ich fühle mich angesprochen, die Erwachsenen können mir das Geld zurückgeben, den Kindern schenke ich das Gebäck. Wir stehen auf der Plattform eines Turmgebäudes mit offenen Wänden. Ich habe meinen schwarzen Geldbeutel aufgemacht. Er ist übervoll mit Münzen. Im Scheinfach ist ein Bündel 20-Dollarscheine, einmal gefaltet, es beult den Beutel sehr aus. Die Geldbörse fällt mir vom Turm runter. Ich sage zu Frau X, sie solle von oben aufpassen. Ich will schnellstens nach unten, nehme nicht die Treppe, springe zum nächsten Stockwerk runter, muss auch auf die andere Seite springen über eine Art Betonschacht oder wie Schwimmbeckenwände (kein Wasser drin). Ich springe und fühle echt körperlich im Sprung, dass es mir um 1 m nicht reicht, ich gebe mir einen Rucker und lande auf der anderen Seite.

(d) Ich kam zu spät zum Chor. Das Konzert hatte schon angefangen. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe. Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?". Ich hätte alleine singen sollen. Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

 

Verstehen, mitteilen, wissen

Das Riechen am Mittel wird nicht als Einnahme verstanden, obwohl eine Wirkung da ist.

Die Tage nach der Einnahme waren auch davon geprägt, dass viele Bilder hochkamen.

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

In Gedanken über die Prüfung spürst du etwas.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Mir kommen heute weitere deutliche Einsichten, viele Dinge, die ich schnell auf herumliegenden Blättern notiere, um sie nicht zu vergessen.

Insgesamt Eindruck, die letzten Tage mir einiger verdrängter Gefühle bewusst zu werden, werden nach oben transportiert, kommen raus und ich denke darüber nach.

In der Brust so eine Beklemmung, etwas lastet auf mir.

Gegen 4 Uhr bin ich plötzlich hellwach und weiß, dass ich nicht mit X nach Y fahre, wie er das gedacht hatte.

Ich finde keinen Zugang zu meinem Mann.

Abends mit Freunden im Park gesessen, ähnliches warmes Gefühl in der Herzgegend für X, der dabei war, empfunden, danach war da eine Art Verbindung zwischen uns.

Im Telefongespräch mit meiner Oma ist mir aufgefallen, dass, wenn manchmal eine komische Gesprächspause ist und ich dann nur um des Überwindens willen irgend etwas rede, sie komisch reagiert oder so aufgeregt wird, also eigentlich gemerkt hat, dass ich das dann in solchen Momenten nicht richtig echt meine; dass ich das ändern will.

Vermehrt aufgefallen, im Umgang mit anderen, wenn ich etwas sage, rede, was gar nicht tief aus mir rauskommt, oberflächlich ist, ich mich anders gebe, verhalte, als wie es mir eigentlich gerade geht.

Abends im Park durch das dortige Zusammensein und Gespräch mit X. gemerkt, dass ich manchmal so viele Erwartungen an X. habe und dass X. das wohl abschreckt und manchmal nervt; dass Erwartungen allgemein eher oft das Gegenteil bewirken, als das, was man ja eigentlich will, dass sie eine Art Druck auf andere darstellen.

(d) Ich war stets ein Beobachter, wie nicht sichtbar für die anderen, aber doch da.

Ich brauchte 20 Minuten, um wieder klar denken zu können.

Gehe in Gedanken am Briefkasten vorbei mit Briefen in der Hand.

(d) Ich gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt wie ein Zebrakreis. Will mich zurückziehen, die Schlange beachtet mich nicht. Ich vermeide es, auf eine kleinere Schlange zu treten, sie ist schwarz. Sage zu meinem Sohn, sei vorsichtig, wenn du in dieser Gegend wanderst. (War es in Australien?)

(d) "Da wollte ich schon immer mal mit dir sprechen" - Filmende.

Der junge Mann sah mich da sitzen, wir kamen ins Gespräch.

(d) Wir waren ärgerlich auf sie, weil sie unsere Sachen beschädigt hatte, aber wir sagten ihr das nicht.

Ich schrieb einen dreiseitigen Brief an meinen Mann, was mich entlastete. Den Brief habe ich dann doch nicht abgeschickt.

Bemerke etwas später, als mir das vorher schon teilweise vorbeschriebene Blatt mit der Notiz über die Wahrnehmungsverzerrung wieder in die Hand kommt, dass ich diese Notiz neben das Wort "Verstehen" geschrieben habe.

(d) Kopiere immer wieder in Abständen die gleiche Seite - kann alles genau lesen -überlege, ob ich es aufschreiben soll - aber es ist ja alles so klar. Am Morgen kann ich mich an den Inhalt nicht erinnern.

(d) Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

Bei meiner Aufzeichnung werde ich dauernd gestört. X kommt immer wieder wegen irgendwelcher Unwichtigkeiten ins Büro.

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören. Ich weiß, dass es freundlich war bis lieb und mich meinte. Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag, sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie das X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

Kurz vor 6 Uhr werde ich durch ein Martinshorn geweckt. Ich lausche – nichts,

(d) da fällt mir mein Traum ein, der dann damit endet: Wir brechen auf - ich höre das Martinshorn.

(d) Mein Sohn stand vor meiner Bürotuer, die aus Glas ist.

(d) Er klopft laut und anhaltend rhythmisch an die Toilettentür.

(d) Leute kommen näher, scheinen in das Haus zu gehören.

Mein Blick fällt auf die (digitale) Computeruhr (als was außergewöhnliches passiert), die Uhrzeit bekommt plötzlich eine Bedeutung als Kalenderdatum.

(d) Wir wundern uns, dass eine falsche Fernbedienung funktioniert. Sie wird verkehrt gehalten, beim Drücken der Taste wird es statt lauter

leiser und umgekehrt.

Jetzt weiß ich, wie sich ein Schizophrener fühlt, wenn er die Trugwahrnehmung für echt hält.

Außerdem erinnert mich die schreckliche Szene an den Film "Das Schweigen der Lämmer", wo es darauf ankommt (wenn ich mich erinnere), dass eine junge FBI Beamtin schließlich dieses Monstrum hinter Schloss und Riegel brachte – sie nahm also den Kampf auf und schwieg nicht länger – wie ein Lamm. Bringe das in Zusammenhang mit Aggressivität, die ihre Berechtigung hat und nicht unterdrückt werden darf und dass es – manchmal – doch sinnvoll ist, den Kampf anzunehmen....Was für einen Kampf?

 

Hellsehen, Telepathie, Intuition

Ich wusste schon, was auf dem Zettel stand.

Draußen hörte ich ein Auto, ich wusste genau, es ist mein Sohn.

(d) Sohn teilt mir mit, dass er auszieht.

Frotzele mit Sohn und behaupte, ich hätte ihn im Fahrschulauto gesehen, was nicht stimmt. Er glaubt es nicht und stellt mich auf die Probe. Ich beantworte ohne Nachzudenken, ohne es auch vorher gewusst zu haben, seine Fragen nach der Farbe des Autos und der Schriftfarbe des Namenszuges richtig.

Wir sitzen an einem Parktisch und ich packe meine Brote aus, betrachte sie und denke: "na, mal sehen, was Muttern wohl eingepackt hat". Im gleichen Moment sagt P. dasselbe mit den gleichen Worten.

Beim Anblick des Vaters gedacht, der lebt nicht mehr lange. Er sieht aus wie seine Mutter kurz vor ihrem Tod.

Kommunizieren mit Pflanzen und Tieren.

Meine Pflanzen spüren, was ich mit ihnen vorhabe. Ich habe das Gefühl, als ob man das nicht in Worten, in einer Sprache sagen muss. Das muss eine Ebene sein, die spüren das, die können Gedanken lesen.

Ich kann richtig die natürliche Schönheit, Eigenheit, Kraft dieser Pflanze spüren, ein anderes Wesen- die Atmosphäre in einen Zauber gehüllt.

(d) Dachte in einem Traum, es wäre ein deja-vu- Traum, war davon überzeugt. Aber ich kann mich in Wirklichkeit nicht daran erinnern.

An den zur Einnahme vorgesehen Wochentagen produziert Prüferin wiederholt die selben Blasensymptome, obwohl sie das Mittel nicht nahm. Ebenso an einem Tag, als sie bewusst daran roch.

(d) Der Hund zwickt mich in die rechte Gesäßbacke, ich verstehe, was er will.

Der Tod meines Vaters erschien mir wie eine Gewissheit.

Es war wie eine Vision.

(d) Ohne miteinander zu reden oder irgendwelche Zeichen geben zu müssen, fangen wir ein sexuelles Spielen an.

(d) Wir denken (sprechen es nicht aus), das ist unverschämt, so zu klopfen.

Ich merke deutlicher, dass ich andere als Katalysator für eigene Erkenntnisse brauche, aber auch einer für sie bin. Mit manchen Patienten konnte ich (schon früher) sofort in Kontakt kommen und hatte das "Thema" schon in den Einleitungsworten, Beispielen drin, was ich aber erst hinterher erkannte.

(d) Der Fahrer habe einen Migräneanfall, ich weiß, der ist simuliert.

Will verreisen und mich telefonisch von meiner Tochter verabschieden. Sage zu meiner Frau, bei dem schönen Wetter ist sie vermutlich nicht zu Hause, ich würde später anrufen. Kurz darauf ruft mich meine Tochter an.

Wir sitzen am Tisch und sprechen zwei Sätze über unseren Sohn. Er dreht gerade den Schlüssel in der Wohnungstür.

Habe das Gefühl, meine Sitznachbarin lässt wieder was fallen, passierte

auch gleich.

Auf dem Rückweg daran gedacht, die Schuhe von der Reparatur abzuholen, aber die Leute wollten anrufen, wenn sie fertig sind. Daheim auf

dem Anrufbeantworter Nachricht, dass die Schuhe abholbereit sind.

Zwei Prüfer nehmen teil an einem 'Wünschelrutenschnupperkurs' und erleben die Wirkung, Wasser aufzuspüren und die Tiefe anzugeben.

 

Gedankenlosigkeit

Will die Telefonliste holen, um X anzurufen, öffne die Kachelofentuer statt die des Schränkchens. Bemerke meinen Irrtum. Beim Anruf habe ich mich verwählt.

Habe Drang zur Toilette, gehe in die Küche und drücke mir eine neue Tasse Kaffee aus der Maschine. Just in dem Moment bemerke ich, dass ich den Kaffee gar nicht wollte.

Gehe in Gedanken am Briefkasten vorbei mit Briefen in der Hand.

 

Gedankendrängen

Mich bestürmen viele Gedankenketten, Assoziationen, Einsichten, es jagt mich, ich möchte mir das alles merken, um es aufschreiben zu können. Dazwischen flüchtige Bilder. Vieles ist auch schon vergessen. Ich konnte es nicht ordnen, fühlte mich wie vor einem Berg mit viel unerledigter Arbeit, wie überfordert, wenn man nicht weiß, wo man zuerst anfangen soll. Ich war erschöpft. Zum Schluss fühlte ich eine müde Schwere in meinen Händen.

Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen.

An diesem Tag sehr viel unterwegs gewesen, müde, innerlich mit (zu) vielen Eindrücken "vollgestopft" gefühlt.

(d) Dann im Traum Musik angehört, die ich noch nicht kannte, hierbei im Traum gedacht, oh nein, nicht schon wieder neue Lieder. Habe mich nach alter, vertrauter Musik gesehnt. Keine neuen Eindrücke mehr!

 

Versprecher

Sagt und schreibt, "alle 2 Stunden war ich stinken", merkt beim Wort 'stinken', das er nur als 'stin' schreibt, seinen Fehler und korrigiert in 'pinkeln'.

Prüfer sagt, nur die Statistik, die ich selbst bescheiße, kann ich glauben, schreibt aber, die Statistik, die ich selbst erstellte. Bestreitet dies trotz Zeugen.

Am Morgen, für mindestens 20 Minuten, geht mir dauernd das englische Wort "indemnify = Straflosigkeit zusichern, (aus Parlament) entlassen, entschädigen, schadlos halten, sicherstellen, sichern" im Kopf herum.

 

Gefühl, Emotion

Abends mit Freunden im Park gesessen, ähnliches warmes Gefühl in der Herzgegend für X, der dabei war, empfunden, danach war da eine Art Verbindung zwischen uns.

Es kostet viel Kraft, seine Gefühle zu verbergen.

(d) Der Gefühlsausbruch ist mir auch recht unangenehm, fühle mich kritisch beobachtet, denke, die Freunde im Publikum sind bestimmt entsetzt, so kennen die mich ja gar nicht.

Insgesamt Eindruck, die letzten Tage mir einiger verdrängter Gefühle bewusst zu werden, werden nach oben transportiert, kommen raus und ich denke darüber nach.

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich mich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen.

(d) Einmal hatte ich einen Traum, in dem sehr viele Kröten, farbige, vorkamen - ich kann fühlen, wie sie sich anfühlen.

(d) Wütend auf X., mit der es die letzten Tage sehr schwierig war, verärgert über ihre Launenhaftigkeit und blöde Stimmung, fühle mich nicht mehr wohl daheim. Im Traum hatte ich dieses Gefühl und war mir unsicher, ob ich ihr das genauso zeigen kann, ausleben kann, ob ich "ein Recht" auf dieses Gefühl habe, ob es sozusagen berechtigt ist oder nicht. Dann war da noch eine andere Seite von mir, die versuchte, dieses Gefühl zu erklären, X. und ihre Situation zu verstehen und dadurch Konflikte zu vermeiden. Diese Seite war aber ganz eindeutig nicht so sehr Ich wie die Gefühlsseite. Die Erklärseite hat versucht, die Gefühlsseite wegzuschieben.

 

Wahrheit, Lüge

(d) Der Gefühlsausbruch ist mir auch recht unangenehm, fühle mich kritisch beobachtet, denke, die Freunde im Publikum sind bestimmt entsetzt, so kennen die mich ja gar nicht.

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Nach Wahrheit und Wahrhaftigsein gesehnt, Wunsch, danach zu streben.

Im Telefongespräch mit meiner Oma ist mir aufgefallen, dass, wenn manchmal eine komische Gesprächspause ist und ich dann nur um des Überwindens willen irgendetwas rede, sie komisch reagiert oder so aufgeregt wird, also eigentlich gemerkt hat, dass ich das dann in solchen Momenten nicht richtig echt meine; dass ich das ändern will.

Vermehrt aufgefallen, im Umgang mit anderen, wenn ich etwas sage, rede, was gar nicht tief aus mir rauskommt, oberflächlich ist, ich mich anders gebe, verhalte, als wie es mir eigentlich gerade geh.

Mir kommen heute weitere deutliche Einsichten, viele Dinge, die ich schnell auf herumliegenden Blättern notiere, um sie nicht zu vergessen.

Insgesamt Eindruck, die letzten Tage mir einiger verdrängter Gefühle bewusst zu werden, werden nach oben transportiert, kommen raus und ich denke darüber nach.

(d) "Da wollte ich schon immer mal mit Dir sprechen" - Filmende.

(d) Wir waren ärgerlich auf sie, weil sie unsere Sachen beschädigt hatte, aber wir sagten ihr das nicht.

(d) Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag, sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie das X alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

Jetzt weiß ich, wie sich ein Schizophrener fühlt, wenn er die Trugwahrnehmung für echt hält.

Prüfer sagt, nur die Statistik, die ich selbst bescheiße, kann ich glauben, schreibt aber, die Statistik, die ich selbst erstellte. Bestreitet dies trotz Zeugen.

(d) Ich habe von X und Y (ein befreundetes Ehepaar) geträumt, vermutlich auf das E Mail reagiert, was er mir geschickt hat. Der Traum war insofern kompensatorisch, als dass ich zu ihr (X) eine weit bessere Beziehung im Traum hatte als in der Wirklichkeit. Y sprang im Traum vor Freude in die Luft, weil er diese Bindung los war.

 

Beichten, bekennen, sich outen

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Es ist mir, als ob sich in mir etwas Bahn brechen will.

Ich merke, dass es mir etwas leichter fällt, etwas mehr über mich preiszugeben.

Ich schrieb einen dreiseitigen Brief an meinen Mann, was mich entlastete. Den Brief habe ich dann doch nicht abgeschickt.

Nach Abschluss der Prüfung erzählte später ein Teilnehmer, dass er sich während der Prüfungsphase gedrängt gefühlt habe, ein Familienmitglied zu befragen, das ein wesentliches Geheimnis preisgegeben hätte, von dem er lediglich eine dumpfe Ahnung gehabt hätte.

Kreuzschmerz rechts, als ich an das Symbol der Rose dachte, an "sub rosa", wie es an Beichtstühlen steht.

 

Gewissen, schlechtes

Morgens: Halsdrücken. Dachte an einen alten Herren, mit dem ich früher öfter Joggen war, habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet habe.

Ich wollte den Schneeball und die Rosen rauswerfen. Mich hatte es gestört, ich wollte was schöneres hintun. Ich habe aber immer ein schlechtes Gewissen bei so was.

(d) Ich hatte auch schon Eintrittskarten. Da merkte ich, mein Mann war nicht hinter mir. Ich bekam ein schlechtes Gewissen.

 

Schimpfen, ausfällig werden

Prüferin wird als Beifahrerin sehr ungeduldig, ungehalten über andere Autofahrer, die ihr zu langsam sind. Sie wird verbal ausfallend: "Arschloch; Penner". Ist sonst überhaupt nicht ihre Art.

 

Schlagen, Gewalt, Aggression

Verborgene Ängste, Aggressionen kommen hoch.

Heute fühlte ich mich ruhiger, ohne aggressiv zu sein.

(d) Einer hält mich von hinten fest und hindert mich am Spielen. Ich versuche, mich frei zu machen - es ist wie ein Tauziehen, vor und zurück. Ich sitze dabei nicht am Schlagzeug, sondern stehe im Raum neben den anderen Musikern. Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern. Ich werde wütend, mache mich los, greife einen an, dann den nächsten, obwohl sie alle "Schränke" sind und ich eigentlich keine Chance habe. Ich schlage zu, kann dem Gegenschlag ausweichen, spucke einem sogar ins Gesicht. Ich tue aber dann entschuldigend, so etwa "ja. lass doch mal. Ihr seht doch, ihr seid viel stärker" um Gegenkloppe zu vermeiden, also recht feiglingmäßig.

(d)  Ich bekam Angst und fing an, die Tür von innen festzuhalten. Als ich dann bemerkte, wie er die Tür gewaltsam öffnen wollte, fing ich an, panisch mit Fingern und Fingernägeln die Tür von innen zu halten. Dennoch schaffte er es, sie aufzubekommen. Er fing an, mich anzugreifen und zielte dabei immer auf mein Gesicht. Es entstand ein verzweifeltes Handgemenge. Und in meiner Not biss ich in seine Hände mit verzweifelter Kraft, immer wieder. Als ich wach wurde, war ich völlig durcheinander und mein Kiefer tat mir weh

Sie nahm also den Kampf auf und schwieg nicht länger – wie ein Lamm. Bringe das in Zusammenhang mit Aggressivität, die ihre Berechtigung hat und nicht unterdrückt werden darf und dass es – manchmal – doch sinnvoll ist, den Kampf anzunehmen.

Kommt mir paradox vor die Situation: Idylle eines Spazierweges am Waldrand mit wenigen Leuten, die gemächlich spazierend den Sonntag ausklingen lassen, und direkt daneben der nervenaufreibende Stress in nicht enden wollender Blechlawine. Auf der Gegenspur Unfall, Krankenwagen, Feuerwehr versperrt alle drei Spuren - ein Auto liegt seitlich schief auf der Böschung, das Dach ist aufgeschlitzt - der Verkehr staut sich ewig, bestimmt 15 km.

 

Herablassend behandeln

(d) Mein Mann lässt sein Auto in einem Bürogebäude reparieren. Ich möchte von ihm in den Arm genommen werden oder irgendein Zeichen seiner Liebe bekommen. Er weist mich ab und sagt mir, ich solle nach Hause gehen. Ich merke, dass ich den Haustürschlüssel nicht dabei habe. Er schmeißt seinen nach mir. Bestürzt fange ich an, durch das Labyrinth des Gebäudes zu rennen. Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich mich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen. Ich erwache voller Qual, heulend und atemlos.

 

Rücksichtslos

Wir denken, das ist unverschämt, so zu klopfen, da ist ja jemand drin.

 

Sich unsicher fühlen, verlegen sein

(d) Schließlich gelange ich in einen Raum, in dem seine Lehrer an einem langen Tisch sitzen. Ich möchte mich vorstellen, bin mir aber unsicher, ob ich ihnen nach deutscher Art die Hände schütteln, oder nur lächeln und "Hallo" sagen soll.

Sonst fühle ich mich meist unwohl und beobachtet und probiere nur sehr zaghaft aus.

(d) Obwohl ich dabei ein unangenehmes Gefühl hatte, versuchte ich, mit meinem Fahrrad einen kleinen Hang hinunter zu fahren.

 

Klar sehen

Ich sehe klar durch die Balkontür, als ob kein Glas dazwischen wäre.

Beim Blick aus dem Flugzeugfenster sieht alles überdeutlich klar und schön aus, gestochen scharf.

 

Wahrnehmungstäuschungen

Wenn ich von der Toilette ins Schlafzimmer ging, dachte ich, ich schwebe, laufe wie auf einer Wolke und steige höher.

Im Laufen ein leichtes, schwebendes Gefühl, deutlich spürbar

Habe das Gefühl im Zimmer, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen. Schaue tatsächlich nach, ob was Nasses auf der Haut ist. Ist nicht.

Als ich mich im Auto setzte, dachte ich, da ist was Nasses, ich fühlte einen nassen Streifen am Gesäß. Ich schaute nach, da war nichts nass. Später, bei den Gastgebern angekommen, war es wieder so, als ich mich auf den Stuhl setzte.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am runden Esstisch.

Urin roch entgegen der Erwartung nicht nach Spargel.

Kann den Spargelgeruch des Urins nicht wahrnehmen.

Eine früher geschriebene Bildschirmzeile erscheint etwas kleiner und breiter, was aber real nicht so ist. Zwei Tage später die gleiche Störung bei einem anderen Satz. Beide Sätze betrafen im Text nicht mich, sagen mir aber viel.

Eine ähnliche Wahrnehmungsverzerrung am Bildschirm hatte Prüfer X.

Ein Auftauchen des Vexierbildes junge Frau/alte Frau.

Lese Seuchenbaum statt Seuchenbann.

In der rechten Nase Gefühl, als ob Blut laufen würde, es läuft nichts.

Beim Betreten des Flugfeldes in X stinkt es nicht wie sonst nach Abgasen und Kerosin, ich rieche eine liebliche Seebrise, rein und klar wie am Meer.

Kurz ein Gefühl, wie wenn die Zunge rechts anschwillt, komisches Gefühl.

Kaffee schmeckte salzig.

Schokoladensauce vom Eis schmeckte nach Nuss.

Leichter Geschmack nach Essen hinten im Rachen, an Thailand erinnernd.

Die Thujapflanze übersehen, an ihr vorbeigelaufen.

Eigene Datei in der Ordnerübersicht übersehen.

 

Out of Body

(d) Sah mich schlafen von oben, als ich auf mich runter schaue.

(d) Ich stehe in diesem Moment der Beobachtung neben den Tieren. Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend (in 3 Nächten.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am runden Esstisch (Tatsächlich im Norden, "virtuell" im Westen. Sehe mich für einen Moment wie ein verschwommenes Bild, wie ein Photo einer sich bewegenden Person, die mit zu langer Belichtungszeit aufgenommen wurde.

(d) Sehe mich mit meinem weißen Kopf, bin nackt.

(d) Ich beobachte quasi gleichzeitig die Szene (mit mir.

Als wäre ich kurz in einer anderen Welt gewesen.

Dann aufgewacht - war komisches Gefühl, ein spürbares "Zurückfliegen" oder so ähnlich von dort (Traumebene?) in meinen schlafenden Körper.

 

Involution, Rückbildung, Zurückschlüpfen

Ich lag noch im Bett rum, döste, kein richtiger Schlaf, aber ich war auch etwas unruhig und unzufrieden. Ich versuchte, mich zu konzentrieren, es kamen Bilder. Eine Sequenz: Kleine Fische sprangen zurück in eine Röhre, sie tauchten in den Erdboden, nach unten. Blumen, andere Pflanzen, und anderes, was ich nicht mehr richtig weiß, schlüpften zurück, ein Deckel ging zu. Es war mir, wie wenn sich alles zurückzieht, also auch das, was schon draußen war.

 

Andere Welt

Als wäre ich kurz in einer anderen Welt gewesen.

Dann aufgewacht - war komisches Gefühl, ein spürbares "Zurückfliegen" oder so ähnlich von dort (Traumebene?) in meinen schlafenden Körper.

 

Trance

Versuch einer Eigentrance, klappt nicht richtig.

Verfalle immer wieder in tranceähnliche Zustände, geht ganz leicht, von allein ohne meine Absicht

Halbträume wie Trancen.

Seit das Mittel auftauchte, kam die Hypnose wieder ins Spiel. Ich hatte sie in der Vergangenheit quasi einschlafen lassen.

Während des Anfluges tritt eine Trancevision auf.

Halbschlaf, in dem ich meine Gedanken nicht steuern konnte.

Versuche eine Selbsttrance, gelingt nur schwer, will mich auf den Mammutbaum konzentrieren. Sehe rote Flammen, die etwa 30 cm hoch sind und nicht höher gehen.

 

Geist

Den nachfolgenden Traum eines Mannes erhielt ich nach Abschluss der "blinden" Prüfungsphase. Er enthält Themen, die in das bisher gewonnene Bild vom Mammutbaum passen. Vgl. Stichworte Gesicht, Leiche, Tod, zwei, Beobachter, Geschlechtswandel, Fenster, Toilette, Wasser, Kreis, Feuer, Holz.

(d) Ein einstöckiges Ferienhaus mit einem Teich nach einem Stückchen Wiese; rings herum Wald, aber nicht so direkt abgegrenzt wie bei einer Lichtung, das Areal ist recht groß. Gehört wohl X.’s Vater. (Wolf als Name in verschiedenen Zusammenhängen taucht an mehreren Stellen des Berichts auf.) Immer Morgen- oder Abenddämmerung bzw. nachts, die Sonne sieht man nie. Es ist eine schräge Atmosphäre, man ist total intensiv "da". Auch ich, irgendwie aber auch nicht bzw. in einem leicht beobachtenden Zustand. Es passieren unheimliche Dinge:

Am Morgen schwimmt eine Leiche mit dem Gesicht nach unten im Teich. Zwei heben das Gesicht an, es ist bekannt - unbekannt. Wir lassen die Leiche so liegen wegen Spuren (so lassen, bis die Polizei kommt) - wir sind schon an Leichen gewöhnt. Die Person hat sich auf zwei Arten nach "Ringen" mit sich selber umgebracht, mit einer Axt geköpft, wobei man das nicht sehen kann.

Am Abend wird eine junge Frau/teils ich anstelle der Frau, aufgeschreckt, verfolgt von jemand "Gesichtslosem", der sie mit der Axt erschlagen will. Flucht ins Haus, ich/sie hat eine Tür zur Ablenkung verschlossen, Flucht in ein anderes Zimmer oder Klo, wo sie dann durchs Fenster entkommen will. Der Verfolger würde auf jeden Fall die Tür mit der Axt einschlagen. Die Szene geht 2-3 mal durch meinen Kopf. Ich überlege, die Handlung zu verändern (beide Zimmer tauschen, da das Klofenster vielleicht zu klein ist, um schnell durchzuschlüpfen. Ich weiß nicht mehr, ob und wie der verfolgende Geist unschädlich gemacht wurde).

Ich komme zurück, treffe X., die aus dem Wald kommt. In der Küche liegen Hefte, Zettel, Broschüren rum (im Traum wusste ich noch den Inhalt bzw. die Titelseiten). Sie meint, sie wären von ihrem, ich meine, von meinem Vater, hat irgendwas mit Sequoia zu tun, bin deshalb sicher. Ich behalte sie, um nachzuprüfen, ob sie meinem Vater gehören. X. geht nach der Verabschiedung in ein anderes Haus.

Folgender Ablauf wiederholt sich in verschiedenen Formen: Der Geist taucht plötzlich auf, will mit der Axt jemanden töten; Jagd/Flucht, sehr dynamisch; irgendwie wird der Geist "angehalten" oder "K.O." gemacht und durch häufiges auf ihn Niederschlagen mit sehr großen Hämmern (groß wie Äxte) unschädlich gemacht. (Der Geist ist dann eine harte, feste Masse am Boden, wenn auf ihn eingeschlagen wird). Es ist anstrengend und ich wechsle mich mit Y. (ein Freund) ab. (Anmerkung: Vielleicht war das Hämmern aber auch nur das "K.O"-Schlagen und damit Geist/Gefahr noch nicht beseitigt? Eher Letzteres.)

Eine Szene ist mir noch ungefähr in Erinnerung: Der Geist verfolgt jemanden, fährt in einem Gefährt bzw. in einem Rollstuhl auf der "Außenbahn" des Geländes ums Haus rum, als ob im Kreis, unaufhaltsam. Als er auf die Strecke kommt, die an einem Gewässer (eher ein See) entlang führt, scheint die Möglichkeit gekommen, ihn zu stoppen. Ich (?) werfe eine Holzlatte vor das Gefährt, sodass es sich überschlagen müsste.

Auf dem Steinboden hinterm Haus hauen wir/ich mit großer Bestimmtheit und Anstrengung den Geist hart mit einem Hammer zu einer Platte, wie ein Schmied, Splitterteilchen verstreuen sich in der Umgebung. Möglichst schnell befördern wir die Platte ins Kaminfeuer im Haus, mit Kehrbesen und Schaufel bemühen wir uns, auch die letzten Teilchen vom Boden und der angrenzenden Wiese aufzuklauben und auch ins Feuer zu werfen. Die Platte, durch das Verbrennen ganz leicht, schwebt nach oben und wird fast durch den Kamin nach außen befördert, was wir unbedingt verhindern wollen, da der "böse Geist" total verbrennen muss, um nicht wieder ins Freie zu gelangen. Zum Glück bleibt die Platte teils an der Öffnung hängen. Mit einer langen "Kachelofenzange" tun wir die Platte wieder zurück ins Feuer.

Im Halbschlaf nach dem Aufwachen habe ich Gedanken wie z. B. ein Angstgefühl, allein durch einen dunklen Wald gehen zu müssen, wegen möglicher unheilvoll beseelter Orte.

 

Zufälle, Synchronizität, Koinzidenz

Ich sage, ich schieße (im übertragenen Sinn, bezogen auf Partnerin), da knallt ein Schuss in das Wort 'schieße' hinein, hörbar für alle auf der Strasse.

Mein Blick fällt auf die Computeruhr (als was außergewöhnliches passiert), die Uhrzeit bekommt plötzlich eine Bedeutung als Kalenderdatum.

Im Verlauf der Beschäftigung mit Sequoiadendron hatte ich wiederholt eine bewusste Wahrnehmung einer Uhrzeit, welche Zahlen für mich darüber hinaus eine Bedeutung hatten.

Bemerke etwas später, als mir das vorher schon z. T. beschriebene Blatt mit der Notiz über die Wahrnehmungsverzerrung wieder in die Hand kommt, dass ich diese Notiz neben das Wort "Verstehen" geschrieben habe.

Will verreisen und mich telefonisch von meiner Tochter verabschieden. Sage zu meiner Frau, bei dem schönen Wetter ist sie vermutlich nicht zu Hause, ich würde später anrufen. Kurz darauf ruft mich meine Tochter an.

Wir sitzen am Tisch und sprechen zwei Sätze über unseren Sohn. Er dreht gerade den Schlüssel in der Wohnungstuer.

Seit Wochen kein Kardamon (für Gewürzkaffee) im Haus, wollte schon länger welchen besorgen: fahre deswegen zum Inder, um welchen zu kaufen. Präsentiere ihn daheim X. Witzigerweise hat auch er dieselbe Idee gehabt und eine Packung besorgt.

Wollte X. anrufen, seit 6 Wochen nicht gesprochen, doch sie kommt mir zuvor und ruft mich an, womit ich gar nicht gerechnet hätte.

Ich las die Geschichte "Laries Frau", die in Tagebuchform geschrieben ist. Erster Eintrag: 22. Mai 1815. Heute ist der 22. Mai. Die Geschichte hat was mit Fühlen, Missdeuten, Denken in die falsche Richtung zu tun.

Vieles scheint genau so und dahin zu laufen, wie ich es mir wünsche in letzter Zeit, ohne soviel zu tun, bzw. krampfhaftes Bemühen. Frage mich schon, ob das etwas mit dem Mittel zu tun hat oder ob das eine Entwicklung ist, die gerade sowieso stattfindet.

2 Backgammonpartien gegen X. ähneln sich vom Aufbau so sehr, wie das sonst kaum der Fall ist; eine Situation ist genau gleich: ich habe ihn so gut wie "im Sack", denke gar nicht, dass noch irgendetwas schief gehen kann. Doch mit "6" und "4" überspringt er meine Mauer und schmeißt dann noch meinen einzigen umgedrehten Stein raus. Position, Spielstand und Wurf (6 + 4) waren genau gleich.

 

Konzentration

Meine Konzentration war da - mein Geist konnte an einer Stelle ruhen, war ohne Eile - meine Gedanken lenkten mich weniger ab; ich konnte etwas klarer als sonst wahrnehmen, was an der jeweiligen Körperstelle gerade war.

Insgesamt schöner Tag, wohl mit mir selber und ausgeglichen gefühlt, im Moment gefühlt.

Ich kann mich auf nichts konzentrieren, zu nichts aufraffen.

Nachmittags sehr unkonzentriert für "Business", andere Ideen fordern Zuwendung.

Habe keine Lust und Konzentration, mich um mein "Business" zu kümmern.

Bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen. Versuche mich auf üblicherweise täglich aufgerufenen Internetseiten zu konzentrieren. Kriege gar nicht richtig mit, was drauf steht, breche den Versuch ab. Kann mich aber gut auf ein anderes Interessengebiet konzentrieren

Die Probe, in Unterbesetzung, war sehr konzentriert.

 

Zerrissen

Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am Tisch.

 

Zwang

Am Morgen, für mindestens 20 Minuten, geht mir dauernd das englische Wort "indemnify" (= Straflosigkeit zusichern, [aus Parlament] entlassen, entschädigen, schadlos halten, Schadenersatz leisten, sicherstellen, sichern) im Kopf herum.

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

(d) Aus irgendeinem Grund trage ich eine Plastikfolie mit eingeschlossenen Luftblasen, wie sie zum Verpacken von zerbrechlichen Gütern dient. Im Korridor auf dem Weg zum Sportstudio setze ich mich hin und beginne zwanghaft die Blasen zu zerknallen. Zuerst ist es leicht, dann wird es immer härter. Meine Hände schmerzen von der Anstrengung.

 

Zahlen

Mein Blick fällt auf die Computeruhr (als was außergewöhnliches passiert), die Uhrzeit bekommt plötzlich eine Bedeutung als Kalenderdatum.

Im Verlauf der Beschäftigung mit Sequoiadendron hatte ich wiederholt eine bewusste Wahrnehmung einer Uhrzeit, welche Zahlen für mich darüber hinaus eine Bedeutung hatten.

Beim Anruf habe ich mich verwählt, Fehler der vorletzten Zahl, statt einer 6 eine 5, die Telefon-Nr. enthält vorangehend 3 Fünfen mit immer einer anderen Zahl dazwischen.

Versuche auf den letzten Drücker noch Lotto zu spielen. Schaffe es in den Laden um 15.59 Uhr, die Angestellte will meinen Schein registrieren, aber das System verweigert es, da um 16.00 Uhr bereits Annahmeschluss ist. Ich ärgere mich sehr darüber.

 

Zwei, doppelt

(d) Habe einen Mercedes Leihwagen draußen geparkt. jemand sagt mir, draußen versucht ein Laster zu parken, ich solle mal nachsehen. Ich gehe raus und entdecke Dellen und Kratzer am Mercedes. Mein Auto ist in zwei Teile auseinandergebrochen. Im Kofferraum sind zwei Leichen, zuerst dachte ich zwei, aber eine bewegte sich, war also keine Leiche. Angst gekriegt. Dachte, der LKW-Fahrer hätte sie im Auto versteckt.

Ich habe zweimal Flugtickets bestellt und sie doppelt.

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

Doppelsinn, doppelte Wortbedeutung, Zweideutigkeit.

Lustenau (Grenzort und Hinweis auf aktuelle Problematik) - Bregenz (Ortsname und Ort von Seebühnenfestspielen, nicht weit von Lustenau.)

Führe zwei Symptomaufzeichnungen.

Spielt eine Stelle aus einer CD vor, die eindeutig zweideutig ist.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am Tisch.

Ich fühle mich körperlich dreckig und muss lachen, als mir die doppelte Bedeutung auffällt.

2 Backgammonpartien gegen X. ähneln sich vom Aufbau so sehr, wie das sonst kaum der Fall ist; eine Situation ist genau gleich: ich hab ihn so gut wie "im Sack", denke gar nicht, dass noch irgendetwas schief gehen kann. Doch mit "6" und "4" überspringt er meine Mauer und schmeißt dann noch meinen einzigen umgedrehten Stein raus. Position, Spielstand und Wurf (6 + 4) war genau gleich.

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Junge wird zu Mädchen, dann wieder älterer Junge.

Vexierbild junge Frau/alte Frau.

(d) Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis.

(d) Diese Seite war aber ganz eindeutig nicht so sehr Ich wie die Gefühlsseite. Die Erklärseite hat versucht, die Gefühlsseite wegzuschieben.

(Während eines Fluges) später im Halbschlaf höre ich zwar die Leute um mich herum reden, achte nicht darauf und nehme nichts auf. Plötzlich hebt sich ein Satz heraus. Der Vordermann sagt (er wollte vermutlich das Einreiseformular ausfüllen): "Jetzt muss ich mir einen Kuli suchen". (Doppelsinn Kuli: Kugelschreiber und Arbeitsknecht.)

(d) In einer Trancevision erkannte ich noch 2 leicht gelblich gefärbte Porzellankloschüsseln ohne Deckel oder Anschlüsse.

Wir waren einmal zum Essen in Y und X wurde in der Toilette eingeschlossen. Dann habe ich vor ein paar Wochen eine andere Freundin nach Y mitgenommen, sie wurde ebenfalls in der Toilette eingeschlossen.

 

Fünf

Ich sah so viele schwangere Frauen den ganzen Tag über an verschiedenen Orten - bestimmt fünf!

Beim Anruf habe ich mich verwählt, Fehler der vorletzten Zahl, statt einer 6 eine 5, die Telefon-Nr. enthält vorangehend 3 Fünfen mit immer einer anderen Zahl dazwischen.

Schaffe es in den Laden um 15.59 Uhr.

(d) Himba-Krals sind große, kreisrunde, ca. 50 m im Durchmesser, mit senkrechten Pfählen eingefriedete Bereiche mit Hütten.

(d) Das 5-Markstück ist aus leichtem, billigen Material.

 

Zeit

Endlichkeit des Lebens.

Thema des Todes.

Begrenzt ist die Zeit, in der ich die Eltern noch besuchen kann.

Es wird bald was sein, was Vergangenheit ist. Es fängt ein neuer Abschnitt an.

Ich mache mir keine Gedanken über die Zeit, Pünktlichkeit oder darüber, rechtzeitig zu einer Verabredung zu kommen. Ich habe es nicht eilig.

(d) Die Zeit drängte.

(d) Ich kam zu spät zum Chorkonzert.

Nie zuvor fühlte ich in dieser Klarheit die begrenzte Zeit, die mir bleibt. Ich muss mich zwingen, diese Gedanken als Ideen innerhalb einer Prüfung zu werten und sie nicht als gegeben hinzunehmen. Kann ich das? Wieder ist ein Schrei da nach den wirklich wichtigen Dingen. Doch, was sind sie? Ist das die Lektion, die ich lernen muss?.

Ich hatte das Gefühl, mir blieb nur wenig Zeit.

(d) Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?"

Zumindest in den letzten Tagen ist mein Zeitgefühl anders. Wie wenn alles viel länger zurückläge. Was vor ein oder zwei Tagen war, kommt mir vor, wie wenn es vor paar Wochen gewesen wäre. Habe auch schon paar mal meine Frau zur Datierung von Ereignissen gefragt, musste auch den Kalender und meine Aufzeichnungsdaten zur Hilfe nehmen, um die Chronologie richtig zu ordnen.

Immer montags musste ich nachts öfter raus auf die Toilette.

In drei Nächten nacheinander ähnlicher Trauminhalt.

Mein Blick fällt auf die Computeruhr (als was außergewöhnliches passiert), die Uhrzeit bekommt plötzlich eine Bedeutung.

Früh um 4.00 Uhr muss ich aufstehen und auf die Toilette gehen (sonst nie).

Gegen 4 Uhr bin ich plötzlich hellwach und weiß, dass ich nicht mit X. nach Y fahre, wie er das gedacht hatte.

Kurz vor 6 Uhr werde ich durch Martinshorn geweckt. Ich lausche - nichts.

Da fällt mir mein Traum ein.

 

Rhythmus, Periodizität

(d) Rhythmisches Klopfen an die Toilettentür.

Der Schmerz kam in Wellen, im Sekundenrhythmus.

Es wird bald was sein, was Vergangenheit ist. Es fängt ein neuer Abschnitt an.

Es geht was zu Ende, was neues beginnt.

Immer montags musste ich nachts öfters raus.

Ich musste exakt alle 2 Stunden nachts raus auf die Toilette.

Schlagzeug spielen, trommeln.

(d) Ich kopiere immer wieder in Abständen die gleiche Seite - kann alles genau lesen -überlege, ob ich aufschreiben soll - aber es ist ja alles so klar. Am Morgen kann ich mich an den Inhalt nicht erinnern.

 

Eile, Ungeduld

(d) Immer in Eile. Irgendetwas trieb uns ständig an.

(d) Wusste nicht, was ich zuerst machen sollte.

(d) Die Zeit drängte. Auf den abfahrenden Zug gesprungen. Musste dringend auf die Toilette.

(d) Ich kam zu spät zum Chorkonzert.

 

(d)  Ich fühle mich in Eile, mache dies und das. X sagt mir, ich solle mich setzen und entspannen, was ich dann schließlich mache.

Ungeduldig während der Autofahrt, als Regen aufkam und sie dachte, Regen zu Hause bedrohe die aufgehängte Wäsche.

Versuche, auf den letzten Drücker noch Lotto zu spielen. Schaffe es in den Laden um 15.59 Uhr, die Angestellte will meinen Schein registrieren, aber das System verweigert es, da um 16.00 Uhr bereits Annahmeschluss ist. Ich ärgere mich sehr darüber.

Ich blätterte im Stehen in der Zeitung, wie in großer Eile.

Meine Konzentration war da - mein Geist konnte an einer Stelle ruhen, war ohne Eile.

Ich habe es nicht eilig.

 

Falscher Platz

Nach konzentrierter Arbeit und schon Müdigkeit habe ich das hartnäckige Gefühl, ich sitze nicht an meinem Platz, sondern rechts davon (an einem runden Tisch, um 90 Grad gedreht) mit entsprechender (falscher) Orientierung im Raum. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

(d) Ich bin in einem Bus gefahren. Der Busfahrer saß verkehrt herum, er sah auf die Fahrgäste.

 

Reise, Fliegen

Ich bin aufgewacht, als wäre ich von einer langen, mich tief innen berührt habenden Reise zurückgekehrt. Viele Zweifel, Gedanken, die gestern noch stark waren, sind wie weggeblasen.

Dann aufgewacht - war komisches Gefühl, ein spürbares "Zurückfliegen" oder so ähnlich von dort (Traumebene?) in meinen schlafenden Körper.

(d) Wollte mit der Klasse wegfliegen, habe noch meine Sachen zusammengesucht. Die anderen warteten im Schuppen, in dem auch das Flugzeug war. Ich war zu spät. Das Dach ging auf, das Flugzeug stieg auf. Ich war dann auf einem kleinen Flugzeug, saß oben drauf, überflog die Flugzeugwerft, flog über die großen Flugzeuge, die auf dem Boden standen.

(d) Am Meer, wollte heim schwimmen (?),unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern, glitt dann in eine Menschengruppe (Urlauber) ab.

 

Abschied nehmen, verlassen

Es war mir wie ein Abschied nehmen.

(d) Sohn teilt mir mit, dass er auszieht.

(d) Die Gastgeberin will Selbstmord begehen und feiert ein Abschiedsfest. Alle verabschieden sich von ihr.

Ich will verreisen und mich telefonisch von meiner Tochter verabschieden.

 

Flucht

(d) Irgend etwas trieb uns ständig an. Waren wir auf der Flucht?.

 

Territorium

Kann den Spargelgeruch des Urins nicht wahrnehmen.

(d) Lege eine Jacke über zwei Sitze.

(d) Der Gartentisch versperrte den Durchgang zur Wohnung.

(d) Wohnung; Ferienwohnung; Toilette; Badezimmer.

(d) Rückzug.

(d) Dass mein Zimmer sehr unordentlich war und ich mich darin nicht wohlfühlte, was wohl bedeutete, dass es in mir selbst so aussieht.

 

Tradition

(d) Ein Haus wie ein Zelthaus voller Antiquitäten.

Wenn ich nicht weiß, wo ich herkomme, kann ich nicht wissen, wo ich hin will.

 

Kulturelle Identität

(d) Schließlich gelange ich in einen Raum, in dem seine Lehrer an einem langen Tisch sitzen. Ich möchte mich vorstellen, bin mir aber unsicher, ob ich ihnen nach deutscher Art die Hände schütteln, oder nur lächeln und "Hallo" sagen soll. Die Prüferin kommentierte ihren Traum: Meine Panik, ob ich ihre Hände schütteln sollte oder nicht, spiegelt meine Verwirrung über meine kulturelle Identität – deutsch oder englisch - wider.

 

Gemeinschaft

(d) Wir hatten ein starkes Gemeinschaftsgefühl und sind uns sehr vertraut.

Zur Zeit fehlt mir das Vertrauen zu anderen Menschen.

Über die Menschen, die mir nahe stehen, nachgedacht, was ich für wen empfinde, schönes Gefühl.

(d) Geträumt, dass meine Familie mich in X besuchen wollte oder wir uns dort treffen wollten irgendwo (Eltern und Bruder); sie waren dann schon zu dritt zum Essen gegangen, ohne mir etwas zu sagen, woraufhin ich traurig und beleidigt war, mir ausgeschlossen vorkam.

(d) Mit Bruder und Eltern in einem Hochhaus (also doch Besuch in X) am Tisch zu gemeinsamen Abendessen gesessen. Mein Bruder und ich haben den Pop-Folk-Song "Dirty Old Town" gesungen. Ich habe den anderen erklärt, dass ich dieses Lied auf X beziehe und damit ausgedrückt, dass X zwar eine alte "Drecksstadt" ist, ich sie aber auch ganz gerne mag und mich, im Vergleich zu den ersten 2 Jahren hier, auch ganz wohl fühle.

Ich habe das Gefühl, besonders interessiert an meinen Mitmenschen zu sein.

Viele Gedanken gemacht letzte Tage über Beziehungen, die ich zu anderen Menschen habe - Freunde, Bekannte, Schulkameraden, Familie.

(d) Es stehen mehrere Betten im Zimmer.

(d) Wir schauten, dass wir irgendwo unterkommen, in Sicherheit müssen. Es war ein angenehmes Gefühl dabei (bezogen auf Zusammensein mit Partner).

(d) Festlichkeit irgendwo in einem Gewölbe, viele Leute (nicht zu erkennen), gedämpftes Licht, Gemurmel.

(d) Wir besuchen eine große Veranstaltung, Massenveranstaltung - einzelne Abteilungen immer mit hohen Zäunen abgeteilt.

Alle waren wir sehr fasziniert von der Probe, für mich war es fast die beste bisher.

(d) Teilnahme an einem Chorkonzert. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe.

(d) Auftritt einer Band vor Publikum.

(d) Afrikanischer Stamm der Himbas im Kreis.

(d) Die Flugpassagiere im Kreis.

 

Familie

Kinder, Kindheit, Geschwister.

Eltern, Schwiegereltern.

Partner, Ehepartner.

(d) Ich träume, dass ich eine Schwester habe.

Über die Menschen, die mir nahe stehen, nachgedacht, was ich für wen empfinde, schönes Gefühl.

 

Kindheit, Jugend, junge Leute

(d) Jugendliche Orchestermusiker.

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Wir haben Kinder von 8-9 Jahren.

(d) Mädchen mit roten Haaren.

(d) Wir sind Jugendliche.

(d) Kleinkind, das gerade laufen lernt.

(d) Mein Sohn stand vor meiner Bürotuer, die aus Glas ist.

Ich habe verstärkt Erinnerungen an meine Kindheit.

(d) Dann gehe ich mit jemandem Jüngerem ins Hotel zum Essen - es ist alles reserviert: blaues Zwiebelmustergeschirr.

Eine Art "Vision" vor dem Schlafen gehen. Ein Junge, etwa 9 Jahre alt, steht vor einem Kornfeld und schaut mich an. Er hat helles, lockiges Haar und trägt knielange kurze Hosen und ein weißes Hemd. Seine Kleidung und Frisur sind etwas altmodisch, vielleicht aus den 1940gern. Er streckt mir die Hand entgegen. Ich denke, sie hält ein Stück Papier, oder er zeigt nur auf mich. Später kommt mir der Gedanke, der Junge könnte mein Vater als Kind gewesen sein.

Szenen, die in Kindheit und Jugend spielen.

Insgesamt habe ich immer noch den Eindruck, dass ich verstärkt an meine Vergangenheit denke, v. a. Gefühlzustände und das "Michwahrnehmen" von früher wieder da sind.

Denke dann, es müsse so sein, wie X früher als Kind war, bzw. sie kommt mir als Kind in Erinnerung. Selbstbewusst, dirigierend, einfach drauflosspielend.

(d) Ich gehe mit jemandem zu einem Sektempfang - Einweihung oder Jubiläum Kindergarten.

(d) Ich war im Haus meiner Eltern und sollte die Zimmer für Kurgäste herrichten. Als ich in das Zimmer kam, was früher mein Kinderzimmer war, wurde ich sehr müde.

(d) Ein winziges Baby, wohl meines, wo ich aufpassen muss, dass ich es nicht der heißen Sonne aussetze... ich trage es wie eine Indianerin im Wickeltuch vor mir – vor der Brust, damit es wohl immer bei mir ist..

 

Einsam

Fühle mich einsam, allein gelassen, von Angehörigen und Freunden verlassen.

Kompletter Stimmungswechsel, habe keine Lust auf Leute, auch nicht auf die Freunde. Ich gehe etwas abseits, um den Sternenhimmel zu betrachten, vielleicht zur Ablenkung oder Trostsuche.

Die Traurigkeit rührt wohl daher, dass mir mein "Alleinsein" wieder deutlicher wurde.

Mir meines Alleinseins bewusst geworden, nach Nähe, Verliebtsein gesehnt, nach der friedlichen und liebevollen Atmosphäre eines Klosters gesehnt, in dem ich letzten Sommer 2 Wochen Urlaub gemacht habe.

Habe keine Lust auf Leute und auf Reden. Nach dem Frühstück gehe ich allein auf eine sehr schöne, hochgewachsene Wiese etwas abseits am Hang, um möglichst ungestört und ungesehen zu sein, mit der Absicht, zu lesen oder Briefe zu schreiben.

 

Öffentlichkeit

(d) Großer Saal, viele Leute. Ich weiß nicht, mit wem ich dort bin. Plötzlich, weit hinten, steht jemand auf und verlässt hastig den Saal. Ich erkenne Frau X in einem Leopardenoutfit.

(d) Ich bin in einer Fußgängerzone. Es ist dämmrig, eher so ein herbstlich-trübes Wetter, neblig, so zum Abend hin. Nicht viel Betrieb. Ich erkenne keine Gesichter, nur weiße Flecken, fast wie eine Maske, oben gerade, unten oval (habe ich mir aufgemalt).

(d) In einem Garten mit vielen Leuten, Unterhaltungen. Ich kann niemanden erkennen. Eine Frau geht vorbei. Sie sieht südländisch aus, schlank, kindlich. Sie ist barfuss. Sie hat ein sehr kleines Kind an der Hand mit einer Pamperswindel. Im Garten steht ein großes Haus. Sie gehen rein.

(d) Festlichkeit irgendwo in einem Gewölbe, viele Leute (nicht zu erkennen), gedämpftes Licht, Gemurmel.

(d) Wir besuchen eine große Veranstaltung, Massenveranstaltung - einzelne Abteilungen immer mit hohen Zäunen abgeteilt.

(d) Teilnahme an einem Chorkonzert.

(d) Auftritt einer Band vor Publikum.

(d) Dann gehe ich mit jemandem Jüngerem ins Hotel zum Essen - es ist alles reserviert: blaues Zwiebelmustergeschirr.

(d) Ich gehe mit jemandem zu einem Sektempfang - Einweihung oder Jubiläum Kindergarten.

(d) Ich treffe eine Kollegin bei einem Berufstreffen oder Kongress, es sind viele Leute in dem großen Raum.

(d) Irgendwie bin ich draußen oder die Wohnung ist total einsichtig. Leute kommen näher, ich denke zuerst, die können mich nicht erkennen, kommen näher, scheinen in das Haus zu gehören. Mir wird es peinlich, ich will mich zurückziehen. Irgendwie geht es nicht ins Badezimmer oder es ist völlig einsichtig.

(d) Ich bin vor einem Hotel, dort ist eine große Matratze, auf der viele Platz haben, weiß bezogen. Es ist draußen, kein Zimmer. Ohne miteinander zu reden oder irgendwelche Zeichen geben zu müssen, fangen wir ein sexuelles Spielen an. Ich bemerke, wie uns Kinder aus der Nachbarschaft sehen und auch die Mitschüler, die durch ein längliches, eher niedriges Fenster raussehen können.

(d) Ich will duschen, gehe in den öffentlichen Duschraum.

 

Beruf

Nachmittags sehr unkonzentriert für das "Business", andere Ideen fordern Zuwendung.

Habe keine Lust und Konzentration, mich um mein Business" zu kümmern.

Bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen. Versuche mich auf üblicherweise täglich aufgerufenen Internetseiten zu konzentrieren. Kriege gar nicht richtig mit, was drauf steht, breche den Versuch ab. Kann mich aber gut auf ein anderes Interessengebiet konzentrieren.

Ich interessiere mich nicht für die relevanten Informationen und Nachrichten. Ich zwinge mich, wenigstens das Notwendigste anzusehen. Ist mir ziemlich egal, was da abläuft.

Fühlte mich geehrt, da ich sozusagen für einen Berufsmusiker gehalten wurde.

Gemerkt, dass mir das Musikmachen und irgendwann demnächst mal etwas aufnehmen, wichtig ist.

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis, Seminarteilnehmer (aus der Firma).

(d)  Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen.

 

Lebenslicht

(d) Ich sehe eine große Kerze, ein stabiles Lebenslicht - was zwar durch ein Erdbeben erschüttert wird - aber nicht umfällt...

 

Licht

(d) Festlichkeit irgendwo in einem Gewölbe, viele Leute (nicht zu erkennen), gedämpftes Licht, Gemurmel.

(d) Plötzlich blendet mich ein starkes Licht, das durch das Fenster kommt, ich kann ihre Gesichter nicht mehr erkennen. Dann verschwindet das Licht und ich kann sie wieder sehen.

(d) Eine Wand ist aus Glas, sie gibt den Blick frei auf einen Hof mit Bäumen und lässt Licht in den Raum.

 

Tod, Leiche

Leiche im Keller.

Beim Anblick des Vaters gedacht, der lebt nicht mehr lange. Er sieht aus wie seine Mutter kurz vor ihrem Tod.

(d) Habe einen Mercedes Leihwagen draußen geparkt. Jemand sagt mir, draußen versucht ein Laster zu parken, ich solle mal nachsehen. Ich gehe raus und entdecke Dellen und Kratzer am Mercedes. Mein Auto ist in zwei Teile auseinandergebrochen. Im Kofferraum sind 2 Leichen, zuerst dachte ich zwei, aber eine bewegte sich, war also keine Leiche. Angst gekriegt. Dachte, der LKW-Fahrer hätte sie im Auto versteckt.

(d) Ich habe eine Leiche in meinem Schrank.....gewöhnlich schließe ich die Augen bei solchen hässlichen Bildern (auch im TV), weil C.G. Jung sagt, diese Bilder beflecken... Drolligerweise hörte ich Teile der CD von X., wo es ebenfalls heißt, TV hinterlässt Flecken...

(d) Mit mehreren Menschen auf alten Kino-Klappstühlen in Kneipe gesessen. In der Mitte war ein Tisch, worauf jemand lag, dem es sehr schlecht ging, im Sterben lag. Im Traum gedacht: Mensch, was soll das, ihr erlebt das jetzt echt und gemeinsam, dann sei doch einfach traurig, wenn Du's halt nun mal bist.

Der Tod meines Vaters erschien mir wie eine Gewissheit. Es war mir wie ein Abschiednehmen.

(d) Er wird plötzlich älter.

(d) Mein Vater mit meinen Kindern. Mein Vater ist (real) schon viele Jahre tot.

In einer E-Mail fällt mir das Wort "Killerbiene" auf.

(d) Die Gastgeberin will Selbstmord begehen und feiert ein Abschiedsfest. Alle verabschieden sich von ihr. Sie will vermutlich auf einem (Segel?)Boot sterben. Die bedrückende Stimmung angesichts ihres geplanten Selbstmordes ist nicht mehr spürbar. Sie hat sich zum Leben entschlossen, wirkt gelöster.

 

Alterswandel

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Junge wird zu Mädchen, dann wieder älterer Junge.

Vision: Vexierbild junge Frau/alte Frau.

 

Geschlechtswandel

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Junge wird zu Mädchen, dann wieder älterer Junge.

(d) Dicker Mann mit T-Shirt, wie so ein Bauarbeiter, die Brust war dick; lauter gelbe Flecken, leuchtend, waren an Bauch und Brust zu sehen. War, als ob es Milchflecken sind, als ob die Milch aus der Brust gekommen wäre.

Gemerkt, dass ich oft meine Gefühle, Verhaltensweisen unbewusst in männliche oder weibliche einteile und mich dann manchmal unwohl, unsicher fühle, schäme, zu "weiblich", zu "männlich" zu sein. Zu Australienreise-Zeiten habe ich mich davon freier gefühlt - so auch an diesem Tag. Das Gefühl geht einer ‚männlich’- oder ‚weiblich’-Kategorisierung voraus und dann ist es einfach Ich, die das fühlt. Dann auch egal, ob nun "objektiv" gesehen, weiblich gekleidet bin oder nicht.

(d) Ich bin im Traum aus meinem Bett aufgestanden und vor den Spiegel getreten. Und als ich dort hineinsehe, war ich ein Mann, dunkelhäutig, wenig und kriegerhaft bekleidet, etwas untersetzt und am ganzen Körper mit ornamentähnlichen eingebrannten Musterlinien bedeckt. Ganz deutliches Gefühl, wie es wohl ist, eine glatte Männerbrust zu haben.

(d) Während ich dort stand, merkte ich plötzlich, wie sich mein Körper veränderte, ich sah an mir hinunter und sah meine Brust wachsen und dann stand ich da in meinem eigenen Körper und Schlaf-T-Shirt.

(d) Ein Mädchen bleibt noch da. Im Vorbeigehen erkenne ich im Schritt einen Penis an ihr. Sie ist total ein Mädchen, trägt ein Kleid. Ich weiß, dass hinter dem Penis die normale Weiblichkeit da ist, sehe es aber nicht. Der männliche Teil an ihr ist nicht mehr zu erkennen.

 

Wehmut, Trauer

Vormittags heitere Gelassenheit, nachmittags leichte Melancholie, Traurigkeit, besonders nach dem Besuch meiner Eltern.

Empfinde kurz Wehmut und Trauer, weiß nicht, warum.

Die Trauer kam wieder hoch.

Morgens schlechter Stimmung, deprimiert. Ich frage mich, was suche ich hier überhaupt.

Nie zuvor fühlte ich in dieser Klarheit die begrenzte Zeit, die mir bleibt. Ich muss mich zwingen, diese Gedanken als Ideen innerhalb einer Prüfung zu werten und sie nicht als gegeben hinzunehmen. Kann ich das? Wieder ist ein Schrei da nach den wirklich wichtigen Dingen. Doch, was sind sie? Ist das die Lektion, die lernen muss?

Kompletter Stimmungswechsel, habe keine Lust auf Leute, auch nicht auf die Freunde. Ich gehe etwas abseits, um den Sternenhimmel zu betrachten, vielleicht zur Ablenkung oder Trostsuche.

Erinnere keine Träume, nur daran, dass ich zwischendurch einmal mit Tränen aufgewacht bin.

 

Gehobene Stimmung, Gelassenheit

Meine Stimmung steigt, ich fühle mich wohl, hier zu sein.

Am folgenden Tag (nach Mitteleinnahme) und auch noch die folgende Zeit hatte ich eine sehr positive Grundstimmung, habe mich irgendwie befreit gefühlt, nicht so extrem, dass ich ständig gelacht oder Luftsprünge gemacht hätte, aber es war ein relativ deutlicher Kontrast zu der Zeit davor zu spüren, in der eher eine "downe" Stimmung da war, Gefühl, ständig einen Kloß im Hals zu haben, sich nicht richtig freuen, lächeln können, eine Art permanente Traurigkeit.

Es kamen viele Bilder hoch, die diesmal nicht traurig oder so gemacht haben, sondern Lächeln hervorrufen.

Insgesamt schöner Tag, wohl mit mir selber und ausgeglichen gefühlt, im Moment gefühlt.

Fühle mich gut, ruhig, trotz der vielen Arbeit. Das Wetter ist so herrlich und es ist so schön hier. Spüre Lebensfreude und Dankbarkeit.

Spät abends noch lange klassische Gitarre geübt, danach sehr klar gefühlt.

(Nach Mühen) angekommen, stand dann am Schaufenster: ‚Laden zu vermieten’. Doch ich habe mich kein bisschen aufgeregt, vielleicht innerlich oder äußerlich "Scheiße" zu sagen oder ähnliches, sondern nur darüber lächeln können.

Die letzten vier Tage hatte ich eine leichtere, unbekümmertere Grundstimmung, trotz vieler Verpflichtungen, Arbeit - mit mir und der Welt zufrieden.

Die dunklen Gedanken sind weg. Ich will leben und sehen, wie sich alles entwickelt. Kein Druck mehr, ein Testament zu formulieren.

Viele Zweifel, Gedanken, die gestern noch stark waren, sind wie weggeblasen.

Gedanke, dass seit Mitteleinnahme mehr komische Zufälle passieren und ich Dinge teilweise spontaner angehe und einfach anpacke.

Abends Gefühl, noch sehr viel Energie zu haben, trotz langen Tags, wenig Schlaf.

Ich fühle mich recht ruhig und gestärkt.

 

Unruhe

Bin spät nachts noch auf und motorisch unruhig, laufe dauernd hin und her.

Die Unruhe ist weg, als ich beschließe, gleich ein Vollbad zu nehmen.

Ich war sehr unruhig, lief hin und her, goss mir einen Tee ein, blieb am Frühstückstisch stehen, trank ihn stehend, blätterte im Stehen in der Zeitung, wie in großer Eile. Ich hatte das Gefühl, mir blieb nur wenig Zeit. Fühle mich schon seit zwei Tagen angetrieben, alles aufzuschreiben.

Unruhiger Schlaf.

(d) Waren wir auf der Flucht, hatten wir Stress? Wir waren immer in Eile.

Ich bin schlecht eingeschlafen, war aufgewühlt, habe keine Ruhe gefunden. Dachte, was kommt jetzt auf mich zu mit dem Riechen. Da kamen so viele Sachen,

ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen. War die ganze Nacht so. Ich kann es nicht richtig beschreiben.

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis.

(d) Beide sind wir voll angespannt, ich laufe hin und her wie ein Tiger im Käfig.

 

Ruhe

Fühle mich gut, ruhig, gelassen.

Meine Konzentration war da - mein Geist konnte an einer Stelle ruhen, war ohne Eile - meine Gedanken lenkten mich weniger ab; ich konnte etwas klarer als sonst wahrnehmen, was an der jeweiligen Körperstelle gerade war.

 

Schlaf

Unruhiger Schlaf.

Schlecht geschlafen, war unruhig. Ich habe immer bloß gedacht, dass muss ich gleich aufschreiben. Schwache Geister bringst du nicht zum Schlafen.

Ich habe nicht besonders gut geschlafen, immer wieder überlegt, ob ich was geträumt habe.

In der Nacht sehr schlecht geschlafen, leichter Schlaf.

Ich bin schlecht eingeschlafen, war aufgewühlt, habe keine Ruhe gefunden. Dachte, was kommt jetzt auf mich zu mit dem Riechen. Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen. War die ganze Nacht so. Ich kann es nicht richtig beschreiben.

Ziemlich aufgewühlt nach Traum, schlecht weiter geschlafen.

Ich bin 3 Nächte lang jeweils unter dem Zwang, ja den Traum zu notieren, nach dem Traum aufgewacht, habe ihn notiert (Stichworte) und bin dann wieder eingeschlafen (traumlos). Verwunderlich war, dass die Träume auch in der dritten Nacht in ihrer Art anhielten.

Abends beim Einschlafen, so auch am Vortag, tief, meditativ in mich hineingefallen, schönes Gefühl.

Abends vor dem Einschlafen Waldbild und -atmosphäre in mir drin und vor Augen gehabt, wie von diesem Bild erfüllt, in diese grüne Waldgefühlsweite gebettet eingeschlafen.

(d) Im Traum habe ich mich von oben im Bett liegen sehen, mein Freund lag neben mir.

 

Angst

(d) Vor der Schwiegermutter. In der Höhe. Vor Enttäuschung. Vor fremdem Eindringling.

(d) Angst, Kleinkind könnte fallen und sich am Kopf verletzen.

(d) Keine Situation machte Angst, ich war stets ein Beobachter, wie nicht sichtbar für die anderen, aber doch da.

 

Kopf

Ungefähr 2 Minuten lang in Wellen ein klopfender Kopfschmerz am rechten Hinterkopfhöcker.

Spannungskopfschmerzen.

(d) Angst vor Kopfverletzung.

(d) Kopfhaar eingeseift, weiß.

(d) Kopf waschen.

(d) Der Bildschirm meines Laptops ist gebrochen, hat aber die Gestalt eines Glaskopfes, den ich vor 2 Wochen gekauft habe. Ich sammle die Bruchstücke ein.

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören. Ich weiß, dass es freundlich war bis lieb und mich meinte. Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten.

Oder wenn ich beim Schlafen den Kopf auf den Arm gelegt habe, habe ich das intensiver gespürt.

(d) Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis.

(d) Ich rufe "Vorsicht", da paar Kinder rumstehen, eines davon versucht neben dem hochziehenden Liftsessel hochzuklettern, er beugt seinen Kopf, sonst hätte ihn der Sessel getroffen.

Am Morgen, für mindestens 20 Minuten, geht mir dauernd das englische Wort "indemnify" im Kopf herum.

(d) Es ist plötzlich ein ganz kleiner Kopf an einem langen Hals oder Stil.

 

Gesicht

(d) Der eine Mann hat im Gesicht braune Flecken.

(d) Ich habe einen großen schwarzen Krebsknoten links im Gesicht. Ich in auf dem Weg zum Hautarzt, damit er sich das ansieht.

Gesichtsschwellung.

(d) Plötzlich blendet mich ein starkes Licht, das durch das Fenster kommt, ich kann ihre Gesichter nicht mehr erkennen. Dann verschwindet das Licht und ich kann sie wieder sehen.

(d) Viele Menschen ohne Gesicht.

(d) Es ist X., aber sein Gesicht sehe ich nicht.

(d) Ich erkenne keine Gesichter, nur weiße Flecken, fast wie eine Maske, oben gerade, unten oval (habe ich mir aufgemalt).

Angst vor allergischer Gesichtsschwellung.

(d) Schaut in mein Gesicht.

(d) Zielt auf mein Gesicht.

(d) Gesichtsausschnitt (erblicken kann).

(d) Ich sehe einzelne Himbakrieger, mit dem Gesicht mir zugewandt, sich palavernd langsam seitwärts im Kreise drehend.

(d) Sie hat ein rundes, volles Gesicht.

 

Auge

Leichter komischer Druck unterhalb des rechten Auges neben der Nase, nur nachmittags, dann wieder weg.

 

Sehen:

Wahrnehmungsverzerrung, Trugwahrnehmung

Eine früher geschriebene Bildschirmzeile erscheint etwas kleiner und breiter, was aber real nicht so ist. Zwei Tage später die gleiche Störung bei einem anderen Satz. Beide Sätze betrafen im Text nicht mich, haben aber eine Bedeutung für mich.

Eine ähnliche Wahrnehmungsverzerrung am Bildschirm hatte Prüfer X.

Ein Auftauchen des Vexierbildes junge Frau/alte Frau.

Es blitzt das Gesicht eines Grundstücksmaklers auf, gleichzeitig nenne ich ihn Warren Buffet (ein Geldanlagegenie).

Lese Seuchenbaum statt Seuchenbann.

Kurze Vision, sehe Flugpassagiere auf einer Wiese hocken in einem Kreismuster, sehe es von oben.

Nach einem Nickerchen oder einer Spontantrance fühlte ich mich viel zu groß in meinem Sessel und meiner Umgebung, die sich auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm zu befinden schien, kompakt gepresst.

 

Klar

Sehe klar durch die Balkontuer, als ob kein Glas dazwischen wäre.

Beim Blick aus dem Flugzeugfenster sieht alles überdeutlich klar und schön aus, gestochen scharf.

Ich brauchte 20 Minuten, um wieder klar denken zu können.

(d) Ich überlege, ob ich es aufschreiben soll - aber es ist ja alles so klar.

Beim Betreten des Flugfeldes in X stinkt es nicht wie sonst nach Abgasen und Kerosin, ich rieche eine liebliche Seebrise, rein und klar wie am Meer.

Spät abends noch lange klassische Gitarre geübt, danach sehr klar gefühlt.

Die Busse fahren im regelmäßigem Turnus, wie Linienbusse, wird mir klar, oder er sagte das.

 

Übersehen, Ausblenden

Übersehe immer wieder mal was. Konnte wiederholt meine eigene Datei in der Ordnerübersicht nicht finden.

Übersehe eine Anrede in einer E-Mail, die ich spöttisch finde.

Die Thujapflanze übersehen, an ihr vorbeigelaufen.

 

Nicht erkennen

(d) Ich gehe mit jemandem, den ich gut kenne, aber nicht erkenne, zu einem Sektempfang.

(d) Er winkt mir zu, ich kann ihn aber nicht erkennen.

(d) Festlichkeit irgendwo in einem Gewölbe, viele Leute (nicht zu erkennen), gedämpftes Licht, Gemurmel.

 

(d) Es ist X., aber sein Gesicht sehe ich nicht.

 

Bildfolge, rotierend

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis.

(d) Schwindel machende Bilder.

 

Schwarz-weiß

Schwarz-weißes Vexierbild

(d) Sehe alles in schwarz-weiß.

(d) Eine Gruppe Zebras steht da, friedlich grasend (im Kreis).

(d) Sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, wie ein Zebrakreis.

 

Beobachter

(d) Ich beobachte die Szene etwas aus einer Distanz.

(d) Beobachte aus einer Höhe, wie die Flugpassagiere auf einer Wiese hocken, verteilt in einem Kreismuster.

(d) Ich sah mich von oben schlafen, wie von der Zimmerdecke.

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

(d) Wie ein Beobachter, nicht ihren Kreis störend.

Am Abend und am nächsten Tag macht es mir Spaß, fremde Leute zu beobachten, ohne dass sie sich beobachtet fühlen, und bekannte Gesichter und Typen vom letzten Jahr wieder zu erkennen/zu suchen.

 

Beobachtet werden

(d) Plötzlich schaute der ebenfalls aufgesprungene Mann durch die Scheibe, direkt in mein Gesicht.

(d) Leute kommen näher, ich denke zuerst, die können mich nicht erkennen, kommen näher, scheinen in das Haus zu gehören. Mir wird es peinlich, will mich zurückziehen.

Im Musikladen Perkussionsinstrumente sehr lange ausprobiert, ohne Skrupel rumgeschnüffelt und getrommelt. Sonst fühle ich mich meist unwohl und beobachtet und probiere nur sehr zaghaft aus. Ich war ganz locker.

(d) Der Gefühlsausbruch ist mir auch recht unangenehm, fühle mich kritisch beobachtet, denke, die Freunde im Publikum sind bestimmt entsetzt, so kennen die mich ja gar nicht.

Am Abend und am nächsten Tag macht es mir Spaß, fremde Leute zu beobachten, ohne dass sie sich beobachtet fühlen, und bekannte Gesichter und Typen vom letzten Jahr wieder zu erkennen/zu suchen.

(d) Ich bin vor einem Hotel, dort ist eine große Matratze, auf der viele Platz haben, weiß bezogen. Es ist draußen, kein Zimmer. Ohne miteinander zu reden oder irgendwelche Zeichen geben zu müssen, fangen wir ein sexuelles Spielen an. Ich bemerke, wie uns Kinder aus der Nachbarschaft sehen und auch die Mitschüler, die durch ein längliches, eher niedriges Fenster raussehen können.

(d) Ein Mädchen dreht sich mir zu. Ich kenne sie. Es ist X. Sie sieht aus wie in der Schulzeit. Ich begrüße sie herzlich auf französische Art mit einer Umarmung und einem Wangenkuss. Das beobachtet Y, die in der Nähe ist. Aber ich grüße sie nicht oder lasse mir anmerken, dass ich sie erkannt hätte.

 

Ohren

Spontan tritt Blut aus dem rechten Ohr, wiederholt an einem Tag.

Schmerz im rechten Ohr über der oberen Gehörgangswand, wenn ich mit dem Finger ins Ohr komme und ihn dagegen drücke.

(d) Ein Chirurg hat vor und hinter meinem Ohr geschnitten und das Ohr abgetrennt. Ich habe förmlich die Manipulation gespürt.

 

Nase

In der rechten Nase Gefühl, als ob Blut laufen würde, es läuft nichts.

Nach dem Einatmen (Riechen an dem Mittel), ein Kribbeln in der Nase, wie wenn es besser durchblutet wäre, wie wenn die Nase frei wird, so vorne, nicht so oben.

 

Riechen, Geruch, Duft, Parfüm

Sofortiges, spontanes Riechen am Mittelfläschchen.

Als ich das Prüfmittel erhielt, schraubte ich das Röhrchen auf, schaute

hinein und roch daran, obwohl ich schlecht riechen kann und sonst bestimmt nicht an Arznei oder Tabletten rieche.

Habe mal so reingeguckt, auch mal dran gerochen.

Zuerst habe ich mal an der Probe gerochen, dann vergessen, paar Tage später wieder.

Gedanke, dass seit der Mitteleinnahme (bin überzeugt, es genommen zu haben, obwohl nur daran gerochen) mehr komische Zufälle passieren und ich Dinge teilweise spontaner angehe und einfach anpacke.

(d) Geruch im Traum (nach Schweiß; Eiter; Flatus; Urin; Genitalgeruch; Körpergeruch).

(d) Riechen im Traum (Rasen duftet wie frisch gemäht. Alles duftet. Tiere, Himbas [ afrikanischer Stamm] riechen).

Urin riecht nicht nach Spargel (nach dem Essen von Spargel).

Urin roch komisch, nicht wie sonst, leicht nach Spargel

Verlangen nach Tangerine-Parfüm stärker als Vernunft wegen Allergiebefürchtung und Gesichtsschwellung. Habe das Parfum trotzdem benutzt.

Früher abgelehntes Parfüm wird gerne benutzt.

(d) Ekel durch widerwärtigen Geruch.

Die Unruhe ist weg, als ich beschließe, gleich ein Vollbad zu nehmen

Beim Betreten des Flugfeldes in X, stinkt es nicht wie sonst nach Abgasen und Kerosin, ich rieche eine liebliche Seebrise, rein und klar wie am Meer.

Wie jedes Jahr im Frühling habe ich das Gefühl, diesen förmlich zu riechen.

(d) Ich konnte die Tiere förmlich riechen.

(d) Obwohl mir die Himbas nie als "riechend" erschienen, dieses Mal in meinem Traum rochen die Himbas.

(d) Hat alles mit Duft zu tun.

(Seit Jahren wiederkehrender Traum mit besonderem Geruch, der mit der eigenen Geburt assoziiert wird. Prüferin konnte in früherem Träumen Erotik riechen.)

(d) Als sie ganz nah bei mir ist, rieche ich ihren Schweiß und einen Genitalgeruch, beides ist unangenehm und ekelt mich an, so wende ich mich ab.

 

Mund

Mundwinkelrhagade rechts

Morgens im Bett fauler Geschmack im Mund, wie von verfaulten Kartoffeln.

Unangenehmer Geschmack im Mund, putze nochmals die Zähne.

 

Zunge

Kurz ein Gefühl, wie wenn die Zunge rechts anschwillt, komisches Gefühl.

 

Geschmack

Unangenehmer Geschmack im Mund, putze nochmals die Zähne.

Morgens im Bett fauler Geschmack im Mund, wie von verfaulten Kartoffeln.

Leichter Geschmack nach Essen hinten im Rachen, an Thailand erinnernd.

Kräuter und Pflanzen für die Küche besorgt.

Kaffee schmeckte salzig.

Schokoladensauce vom Eis schmeckte nach Nuss.

 

Zähne, Kiefer

Die Kiefer taten mir (nach Beißen im Traum) weh.

Beim Reinigen der Zahnzwischenräume kommt ungewöhnlich viel helles Blut.

 

Fühlen

Ich konnte etwas klarer als sonst wahrnehmen, was an der jeweiligen Körperstelle gerade war (Wärme, Kälte,...).

(d) Einmal hatte ich einen Traum, in dem sehr viele Kröten, farbige, vorkamen - ich kann fühlen, wie sie sich anfühlen.

Wenn mich andere Leute berührt haben, habe ich das intensiver gespürt, Oder meinen Freund, wenn er den Arm um mich gelegt hat. Oder wenn ich beim Schlafen den Kopf auf den Arm gelegt habe, habe ich das intensiver gespürt.

 

Haare

(d) Haupthaar; kurze Haare; geschnittene Haare. Glatze. Irokesenlocke. Körperhaar, spiralig gekräuselt, wie ein junger Farn. Rotes Haar. Weiß, Schaum im Haar. Kopf waschen.

Ich erinnere mich, dass er mir oder ich ihm im Schulbus ein Büschel Haare ausgerissen habe/hat.

In der Nacht selbst Haare etwas kürzer geschnitten.

Sagt zu mir: "Ach, schneid' dir doch mal Deine Haare ab, würde mich echt interessieren, wie du dann aussehen würdest."

(d) Sehe dann den Gastwirt mit gerade frisch geschnittenem Haar, das grau ist, an uns stolz vorbeigehen, er grüßt uns nicht.

 

Fell, Körperhaare

(d) Der Rasen war dicht wie ein Fell.

(d) Er ist nackt mit starker Körperbehaarung, die wie ein junger Farn gekräuselt ist.

 

Haut

Nachmittags entdecke ich beim Rasenmähen einen Pickel auf meinem Rücken (hatte ich noch nie).

Ein Pickel am Kinn.

(d) Unangenehmer Schweißgeruch.

 

Jucken

Es juckt mich überall, aber nicht an den Beinen. Ich muss mich kratzen, bis es brennt.

Ich habe mich öfter mal gekratzt, am Kopf, in den Haaren, an den Armen, es juckte was.

 

Reinigen

(d) Beim Teigrühren ging bei mir eine eitrige Wunde auf.

(d) Eiter wird im Backofen steril.

(d) Erbrechen.

(d) Haare waschen.

Vormittags beim Haare waschen fällt mir mein Traum ein.

 

(d) Dringend auf die Toilette.

Stuhlgang.

Spargelgeruch im Urin, es stank nicht.

 

(d) Aufräumen.

(d) Küche saubermachen.

 

(d) Duschen.

Wieder Gewohnheit angefangen, mich nach Duschen morgens noch mal kalt abzuduschen, schon lange nicht mehr getan.

Die Unruhe ist weg, als ich beschließe, gleich ein Vollbad zu nehmen.

(d) Wasserpfütze unter dem Waschbecken.

(d) Blütenweißes (ein richtig strahlend-sauberes Weiß) Handtuch.

Ungeduldig während der Autofahrt, als Regen aufkam und sie dachte, Regen zu Hause bedroht die aufgehängte Wäsche.

(d) Weiße Bettwäsche.

(d) Schmuddeliger Duschraum.

(d) Verschmierte Glasscheibe.

Neuer Schlafanzug, der alte ist in der Wäsche.

Angst vor allergische Schwellung.

Es ist mir, als ob sich in mir etwas Bahn brechen will.

Reinige meine Trommeln, stimme die Felle nach.

 

Schmutz

(d) Schmuddeliger Duschraum.

(d) Küche saubermachen

(d) Ungepflegte Erscheinung.

(d) Verschmierte Glasscheibe.

Ich fühle mich körperlich dreckig und muss lachen, als mir die doppelte Bedeutung bewusst wird.

Unangenehmer Geschmack im Mund, putze nochmals die Zähne.

(d) Unangenehmer Schweißgeruch.

(d) Ungepflegte Erscheinung.

(d) Dicker Mann mit T-Shirt, wie so ein Bauarbeiter, die Brust war dick; lauter gelbe Flecken, leuchtend, waren an Bauch und Brust zu sehen. War, als ob es Milchflecken sind, als ob die Milch aus der Brust gekommen wäre.

(d) Ich habe eine Leiche in meinem Schrank. Gewöhnlich schließe ich die Augen bei solchen hässlichen Bildern (auch im TV), weil C.G. Jung sagt, diese Bilder beflecken. Drolligerweise hörte ich Teile der CD von X., wo es ebenfalls heißt, TV hinterlässt Flecken.

 

Hals

Schluckbeschwerden, nicht stark schmerzhaft, nur stark spürbar.

Morgens: Halsdrücken.

 

Kehlkopf

Tonlos, stumm

(d) Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören.

(d) Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern.

Räuspern

Habe mich oft geräuspert, ohne dass es mir auffiel. Meine Frau fragte mich, ob ich gerade ein homöopathisches Mittel nehme, weil ich mich gestern so stark geräuspert hätte.

 

Wirbelsäule

Nach Verlassen der Toilette bekomme ich einen Kreuzschmerz rechts, wie eine Blockade, hielt ca. 10 Min. an.

Kreuzschmerz rechts, als ich an das Symbol der Rose dachte, an "sub rosa", wie es an Beichtstühlen steht.

Nackenschmerzen. Ich ignoriere sie und arbeite im Garten.

(d) Ich untersuche einen Patienten mit Nackenproblemen.

Ich habe im Zimmer das Gefühl, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen.

 

Arm, Hand, Finger

Arme und Hände fühlen sich schwer an

Dann habe ich die Trommel genommen und mit den anderen zwei noch mindestens eine Stunde mitgespielt, bis mir die Hände weh getan haben.

(d) Meine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an, sehe deutlich eine Holzrolle darauf liegen, so ein Stück abgesägten Stamm, wie man ihn als Feuerholz zusägt.

(d) Ich beginne zwanghaft die eingeschlossenen Luftblasen zu zerknallen. Zuerst ist es leicht, dann wird es immer härter. Meine Hände schmerzen von der Anstrengung.

Am Nachmittag ein stechender Schmerz innen am Kleinfingerballen, knapp neben dem Handgelenk, kam in Wellen, im Sekundenrhythmus, hörte nach einer Minute auf. Danach ein nicht so starker, kurzdauernder Schmerz in Wellen unter der rechten Kniescheibe, innenseitig.

Nach dem Spargel schälen fällt mir auf, dass meine rechte Zeigefingerkuppe taub ist - das ist mir noch nie passier.

Beim Auflesen von Ästen sticht mich ein Dorn in die rechte Mittelfingerkuppe.

 

Gesäß, Beine, Füße, Gang

Schmerzen in der linken Leiste, wie gezerrt, im Sitzen, kommt beim Hinsetzen, lässt nach ein paar Minuten nach. Kenne ich von früher von Sport.

Wenn ich von der Toilette ins Schlafzimmer ging, dachte ich, ich schwebe, laufe wie auf einer Wolke und steige höher.

(d) Möchte barfuss gehen.

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss.

(d) Eine Frau geht vorbei. Sie sieht südländisch aus, schlank, kindlich. Sie ist barfuss.

(d) Stehe mit den Füßen bis zum Knie im Wasser.

(d) Es stehen eine Menge Schuhe auf dem Fußboden, von Patienten und den Assistentinnen.

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

Shirt reicht bis zur Hüfte. Ich habe keine Hosen an.

(d) Hund beißt in die rechte Gesäßbacke.

(d) Ein Hund (Schäferhund) biss mich in die Ferse. (Achillesferse?)

Ich fühlte einen nassen Streifen am Gesäß. Ich schaute nach, da war nichts nass.

Es juckt mich überall, aber nicht an den Beinen.

Hole mir einen Sonnenbrand, aber nicht an den Beinen.

 

Knie

Sehe am Knie nach.

Danach ein nicht so starker, kurzdauernder Schmerz in Wellen unter der rechten Kniescheibe, innenseitig.

Schmerzen an der linken Knieaußenseite, nur beim Aufstehen aus dem Sitzen.

(d) Stehe im Wasser bis zum Knie.

(d) Ich stand auf dem Balkon mit zittrigen Knien und versuchte, vorsichtig zu laufen.

 

Barfuss

(d) Möchte barfuss gehen.

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange.

(d) Eine Frau geht vorbei. Sie sieht südländisch aus, schlank, kindlich. Sie ist barfuss.

 

Herz

Warm ums Herz.

Diese Begegnung/Gespräch hat mich sehr berührt, ich habe ein ganz warmes Gefühl in der Herzgegend bekommen.

Stecke das Mittel in die linke Hemdtasche (über dem Herzen).

Herzschmerzen, brutal, Ausstrahlung in den linken Arm, Folge von Partnerstreitigkeiten.

 

Blut

In der rechten Nase Gefühl, als ob Blut laufen würde, es läuft nichts.

Spontan tritt Blut aus dem rechten Ohr, wiederholt.

Beim Reinigen der Zahnzwischenräume kommt ungewöhnlich viel helles Blut.

Einmal ist er mir nachgerannt, verfolgend; ich stürzte und blutete an Stirn und den Händen.

Als jemand seinen Traum erzählte, in dem Bluten vorkam, sah ich richtig Blut fließen.

 

Brust, Lunge

Dabei kam in der Brust so eine Beklemmung auf, ich kriege keine Luft, oder etwas lastet auf mir.

(d) Dicker Mann mit T-Shirt, wie so ein Bauarbeiter, die Brust war dick; lauter gelbe Flecken, leuchtend, waren an Bauch und Brust zu sehen. War, als ob es Milchflecken sind, als ob die Milch aus der Brust gekommen wäre.

(d) Ganz deutliches Gefühl, wie es wohl ist, eine glatte Männerbrust zu haben.

(d) Während ich dort stand, merkte ich plötzlich, wie sich mein Körper veränderte, ich sah an mir hinunter und sah meine Brust wachsen und dann stand ich da in meinem eigenen Körper.

(d) Ein winziges Baby, wohl meines, wo ich aufpassen muss, dass ich es nicht der heißen Sonne aussetze...ich trage es wie eine Indianerin im Wickeltuch vor mir – vor der Brust, damit es wohl immer bei mir ist.

(d) Aus einem Traum über eine brustkrebskranke Frau. Wörtlich: (Nur) Gott kann diese Krankheit austrocknen. Krebs ist eine nasse Krankheit - eine der ungeweinten Tränen, der ungetrauerten Trauer...

Für eine Anatomie-Leistungskontrolle mehrere wichtige Organe und ihre Funktionen gelernt, Herz und Lunge haben mich am meisten interessiert.

Träume von einem Medikament, dass nicht nur ich sondern auch X. selbst nehmen müsste.

Es hat zu tun mit einer Art Ring, der um die Brust liegt und dass Atmen behindert. Diese Mittel hilft, besser zu atmen. Das interessante ist, dass man, um besser zu atmen, diesen Ring nicht sprengen muss, sondern nur ganz tief ausatmen muss (wie beim Yoga) – denn dann rutscht dieser Ring ganz ohne Anstrengung einfach runter.

 

Mammographie

(d) Röntgenbilder sind dabei von einer Mammographie, sehr länglich. Schaue auf das eine Bild, das ein regelmäßiges, weißes Muster zeigt, erinnert mich im Traum an Blätter einer Thuja. Das andere Bild ist nicht ganz so lang, hat unregelmäßige weiße Strukturen drauf, eigentlich nichts von einer Bruststruktur und –form.

 

Magen

(d) Magenschmerzen mit Ekel.

Hungerschmerz morgens, muss gleich was essen.

Hungerschmerz beim Stuhlgang.

 

 

Hunger, Essen

Habe am Vortage mehr gekocht. Es blieb nur für zwei was übrig, reichte nicht für drei.

Plötzliches Hungergefühl nachts beim Betreten der Wohnung.

Hungerschmerz beim Stuhlgang. Esse gleich anschließend ein paar Weintrauben.

Viel Hunger und Appetit am Abend.

Überstarkes Hungergefühl gegen Mittag, muss gleich was essen. Kenne es nicht so ausgeprägt.

Reinstopfen, als ob es bald nichts mehr gäbe.

(d) Mit Bruder und Eltern in einem Hochhaus am Tisch zu gemeinsamen Abendessen gesessen.

(d) Mensa, Kantine, Kneipe, Gasthaus, Restaurant, Essenseinladung privat.

(d) Dann gehe ich mit jemandem Jüngerem ins Hotel zum Essen - es ist alles reserviert: blaues Zwiebelmustergeschirr.

Verlangen nach pikantem Senf (Dijon-Senf).

(d) Während des Singens die ganze Zeit eine Rüge meiner Mutter erwartet ("beim Essen wird nicht gesungen"), die jedoch ausblieb. Das gemeinsame Essen verlief somit friedlich.

(d) Küche aufgeräumt.

(d) Konnte kaum etwas essen.

(d) Kuchenbacken. Probierte ein Stück Kuchen.

(d) Ich habe ihm was zu essen auf den Teller gelegt. Er sah so hungrig aus.

Trinke Fruchttee, plötzlich überkommt mich Verlangen nach Borschtsch (Rote Rüben-Suppe).

Ich denke vermehrt an Obst, v. a. Kirschbäume, und esse wieder ganz gerne Äpfel.

Mittags gekocht (mache ich sonst sehr selten) und zum ersten Mal Rhabarberkompott gemacht. Kräuter und Pflanzen für die Küche besorgt.

 

Ekel

Anhaltender Ekel (nach einem Traum).

(d) Kuchen schmeckte eigenartig, verursachte Ekel mit Magenschmerzen.

Morgens im Bett fauler Geschmack im Mund, wie von verfaulten Kartoffeln.

 

(d) Als sie ganz nah bei mir ist, rieche ich ihren Schweiß und einen Genitalgeruch, beides ist unangenehm und ekelt mich an, so wende ich mich ab.

 

Übelkeit

Abends immer etwas Übelkeit, nach dem Essen (über 14 Tage).

 

Erbrechen

(d) Erbrechen mit Ekel.

X. feiert in kleiner Runde Geburtstag. Wir sitzen in der Küche eng um den Tisch. Ich habe ein schlechtes Gefühl im Magen, stelle mir vor, gleich kotzen zu müssen, d. h. ich würde mich überstürzt zur Seite drehen, aufspringen und durch die Tür raus, ich "müsste" dabei aber mit dem Oberkörper gegen den Türrahmen rennen und den massiven Holzbalken dadurch zerbrechen. Ich spüre den "Drang", nur mit meinem Körper diesen Balken zu zerbrechen/einzurennen. Dieses Bild tauchte noch 2-3 mal auf die nächsten Tage.

 

Anus

Brennen beim Stuhlgang, wund, kleine Risse, Jucken.

 

Stuhlgang

Hungerschmerz während des Stuhlgangs.

Habe Drang zur Toilette, gehe in die Küche und drücke mir eine neue Tasse Kaffee aus der Maschine. Just in dem Moment bemerke ich, dass ich den Kaffee gar nicht wollte.

Ich hatte und habe vermehrt Bauchdrücken und verstärkt häufigen Stuhlgang (oft weich bis breiig), jeglicher Stress schlägt mir neuerdings sofort auf die Verdauung.

 

Blase

Musste mehrfach in der Nacht auf die Toilette, immer montags, als ich vorhatte, das Mittel zu nehmen.

Ich musste nachts exakt alle 2 Stunden auf die Toilette zum Wasserlassen.

Nach dem Urinieren Kreuzschmerz rechts.

Der Druck war weg.

 

(d) Ich musste ganz furchtbar dringend auf die Toilette.

 

(d) Ich setzte mich mit großer Erleichterung (auf die Toilette).

 

Urin

Nachts sehr viel Urin gelassen.

Urin roch entgegen der Erwartung nicht nach Spargel.

Urin roch nach Spargel, obwohl ich keinen gegessen hatte.

 

(d) Kleiner Sohn war schläfrig, sodass ich seine nach Urin riechende Hose nicht wechseln konnte. Geruchswahrnehmung deutlich und anhaltend.

 

Schwangerschaft

Ich sah so viele schwangere Frauen den ganzen Tag über an verschiedenen Orten - bestimmt fünf! Sie fielen mir einfach auf.

 

Sexuelles

Irgendwann an diesem Tag oder am Vortag komisches, aber angenehmes Gefühl im Unterleib (sexuell), als hätte sich etwas gelöst dort, wäre dort Platz geschaffen.

Morgens im Bett während des Koitus fauler Geschmack im Mund, wie von verfaulten Kartoffeln.

(d) Erotisches Spiel mit einer Frau auf einer großen weißen Matratze vor einem Hotel.

 

(d) Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen. Ich bin ganz nah dran, erkenne Details der Genitalregion, Brüste sind nicht üppig, zunächst durch die Arme verdeckt. Es ist keine erotische Atmosphäre.

 

Entblößen, aufdecken, verdecken, verbergen:

Nackt

(d) Bin nackt.

T-Shirt reicht bis zur Hüfte.

(d) Nackt mit starker Körperbehaarung.

(d) Legte mich nackt ins Bett.

Nach kurzer Zeit habe ich das Verlangen, alle Kleider auszuziehen, bzw. komme mir blöd vor, nur in kurzen Hosen dazuliegen - das Gras steht sowieso so hoch, dass keiner was sieht, und wäre mir auch egal gewesen, ist doch natürlicher so, denke ich.

 

(d) Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen. Ich bin ganz nah dran, erkenne Details der Genitalregion, Brüste sind nicht üppig, zunächst durch die Arme verdeckt. Es ist keine erotische Atmosphäre.

 

Einsehbar, einsichtig

(d) Bin draußen, nackt, oder die Wohnung ist total einsichtig.

(d) Fahren im Holzauto, offen.

(d) Öffentlicher Duschraum.

(d) Fahren in einem offenen Oldtimer.

(d) Die Toilettentür war durchsichtig.

(d) Man konnte nur den Gesichtsausschnitt durchschauen.

(d) Der Mann schaute durch die Scheibe.

(d) Die Balkonplattform war ohne Geländer.

 

Übersehen

Die Thujapflanze übersehen, an ihr vorbeigelaufen.

Eigene Datei in der Ordnerübersicht übersehen.

 

Überdecken

Du überdeckst mich.

(d) Nichtweiße Bettdecken.

 

Aufgedeckt

(d) Großes Ehebett mit aufgedeckter weißer Bettdecke.

Notiere den Namen auf dem Etikett.

Als ich daran denke, das Mittel ist so etwas wie eine Wahrheitsdroge, blitzt ein schwarz-weißes Vexierbild junge/alte Frau auf.

Es fällt mir leichter, etwas mehr über mich preiszugeben.

(d) Die ganze Elektrik an der Anmeldung liegt offen, die ganze Wand enthält Schaltkreise. Das Abdeckbrett liegt auf dem Boden, stört die Mitarbeiter nicht, sie trampeln darüber, es liegt noch mehr auf dem Boden rum.

(d) Sie will die obere hölzerne Abdeckung am Klavier entfernen. Ich rufe, sie wird brechen, was auch geschieht.

 

Rätselhaft

Ich komme mir vor wie ein bisschen auf der Lauer, rätselhaft.

 

Bekannt machen

Ich möchte die Wahrheit hinausschreien.

Ich spürte, jetzt kommt was raus, wird deutlicher.

Es ist mir, als ob sich etwas in mir Bahn brechen will.

 

Verbergen

Verborgene Ängste, Aggressionen kommen hoch.

Noch eine Leiche im Keller.

Da habe ich mich ganz durchlässig gefühlt, schwach und unsicher, aber auch, als bräuchte ich das gar nicht zu verstecken (vor ihm in dieser Situation).

Es kostet viel Kraft, seine Gefühle zu verbergen.

 

Glas, Glastür, Fenster, Spiegel

Sehe klar durch die Balkontür, als ob kein Glas dazwischen wäre

(d) Sitzt vor der Balkontür.

(d) Fremder Mann sieht durch Fenster in der Tür.

Gläserne Wohnungstür.

(d) Eine Wand ist aus Glas, sie gibt den Blick frei auf einen Hof mit Bäumen und lässt Licht in den Raum.

(d) Mein Sohn stand vor meiner Bürotür, die aus Glas ist.

Dann stand am Schaufenster: ‚Laden zu vermieten’.

Im Schaufenster einer Apotheke hatte ich einen Basketball gesehen.

(d) Der Bildschirm meines Laptops ist gebrochen, hat aber die Gestalt eines Glaskopfes, den ich vor 2 Wochen gekauft habe. Ich sammle die Bruchstücke ein.

(d) In eine Firma/Fabrik mit X gefahren. Er hat draußen gewartet. Ich musste ein spezielles Teil aus Plastik besorgen. Es sah durchsichtig aus wie eine abgerissene Mülltüte. In der Firma stand Geschirr und anderes zum Verkauf rum. Bin dort rumgelaufen. Erinnere mich, dass ‚Plastik’ wichtig war.

(d) Am Ende mündet der Gang in eine große Glasflügeltür.

(d) Die Mitschüler können durch ein längliches, eher niedriges Fenster raussehen.

(d) Plötzlich blendet mich ein starkes Licht, das durch das Fenster kommt, ich kann ihre Gesichter nicht mehr erkennen. Dann verschwindet das Licht und ich kann sie wieder sehen.

(d) Ich bin im Traum aus meinem Bett aufgestanden und vor den Spiegel getreten.

 

Plastik

(d) In eine Firma/Fabrik mit X gefahren. Er hat draußen gewartet. Ich musste ein spezielles Teil aus Plastik besorgen. Es sah durchsichtig aus wie eine abgerissene Mülltüte. In der Firma stand Geschirr und anderes zum Verkauf rum. Bin dort rumgelaufen. Erinnere mich, dass ‚Plastik’ wichtig war.

(d) Aus irgendeinem Grund trage ich eine Plastikfolie mit eingeschlossenen Luftblasen, wie sie zum Verpacken von zerbrechlichen Gütern dient. Im Korridor auf dem Weg zum Sportstudio setze ich mich hin und beginne zwanghaft die Blasen zu zerknallen. Zuerst ist es leicht, dann wird es immer härter.

 

Röntgenbild

(d) Röntgenbilder von einer Mammographie sind dabei.

 

Privatsphäre, Intimität

Toilette, Dusche, Badezimmer, öffentlicher Duschraum. Schlafzimmer. Ferienwohnung, Wohnung. (partiell (d) )

(d) Ich fühle mich unwohl, gehe schon raus, wir sind drin, ohne jemanden um Erlaubnis gefragt zu haben, haben uns sozusagen in die Privatsphäre geschlichen.

 

Bedrohung der Privatsphäre

(d) Leute kommen näher, ist mir peinlich.

(d) Klopfen an der Toilettentür.

(d) Fremder Mann sieht durch das Glas der Toilettentür.

(d) Fremder Mann bedrängt mich.

(d) Kurgäste kamen ins Zimmer und sahen mich nackt im Bett liegen, sie äugten mich an, es war mir peinlich.

 

Scham, peinlich

(d) Leute kommen näher, ist mir peinlich.

Der Traum war mir hinterher noch ziemlich peinlich.

(d) Kurgäste kamen ins Zimmer und sahen mich nackt im Bett liegen, sie äugten mich an, es war mir peinlich.

(d) Ich kam zu spät zum Chor. Das Konzert hatte schon angefangen. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe. Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?". Ich hätte alleine singen sollen. Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

(d) Sie bemerkt sofort meinen Irrtum und sagt was, rettet für mich die Situation.

 

Wächter

(d) Wir schwimmen im Meer und erreichen ein Gebäude an der Küste. Ein Wächter steht davor. Meine Freundin X sagt, sie wolle reingehen, weil sie auf die Toilette müsste. Der Wächter lässt uns rein.

 

Probieren, erkunden

Riechen gleich am Prüffläschchen.

(d) Probiert ein Stück Kuchen.

(d) Hund verschmäht das Sandwich.

Parfümprobe.

Prüfer (für eine Traumprüfung) öffnet das Probenfläschchen und schüttet die globuli auf die Hand, inspiziert sie.

 

Spielen

(d) Tennisbälle.

Während des Wochenendes Lust gehabt, mit X. wieder Basketball zu spielen.

Mühe auf sich genommen, um einen Basketball zu kaufen.

(d) Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern.

(d) Einer hält mich von hinten fest und hindert mich am Spielen. Ich versuche, mich frei zu machen - es ist wie ein Tauziehen, vor und zurück.

 

Kreis, Ring, Kugel, Ball

(d) Kugelförmige Sträucher.

(d) Kreisrunde Sägefläche.

(d) Passagiere hocken kreisförmig auf einer Wiese.

(d) Eine Gruppe Zebras steht da, friedlich grasend (komischerweise im Kreis)

(d) Löwengruppe im Kreis.

(d) Tiergruppen im Kreis.

 

(d) Es stehen paar Frauen im Kreis, die ähnlich angezogen sind mit langen Kleidern in einem terracotta-orange-Ton.

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis.

(d) Afrika, ein Kral der Himbas (Himba-Krals sind große, kreisrunde, ca. 50 m im Durchmesser, mit senkrechten Pfählen eingefriedete Bereiche mit Hütten). Ich sehe einzelne Himbakrieger, mit dem Gesicht mir zugewandt, sich palavernd langsam seitwärts im Kreise drehend.

(d) Wie ein Beobachter, ein Moderator, aber nicht ihren Kreis störend.

(d) Sah eine riesige Brücke in Form eines Kreises.

(d) Sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt wie ein Zebrakreis.

 

(d) Die Gruppe, vorwiegend sind es Frauen, ist schon an einem runden Bootssteg.

Wollte einen Basketball kaufen.

Sah einen Basketball im Schaufenster einer Apotheke.

(d) Ein Gummiring ist kaputt. Um die Stecken umzudrehen und die anderen intakten Enden zu benutzen, streife ich die anderen Ringe nacheinander ab, aber alle reißen, es sind einige mehr als drei, ein kleines Häufchen kaputter Ringe liegt vor mir. Ich muss also Klebeband suchen. Ich fiesel die Stöckchen wieder zusammen, will sie zusammenbinden, was aber sinnlos ist: nacheinander fallen die Stöckchen in Bruchstücken auseinander.

(d) Über der zweiten Eingangstür ist ein großes Wandloch, aber nicht durchgeschlagen. Die ganze Elektrik an der Anmeldung ist offen, die ganze Wand enthält Schaltkreise

 

(d) Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis.

 

Kreis, rotierend

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis.

(d) Afrika, ein Kral der Himbas (Himba-Krals sind große, kreisrunde, ca. 50 m im Durchmesser, mit senkrechten Pfählen eingefriedete Bereiche mit Hütten). Ich sehe einzelne Himbakrieger, mit dem Gesicht mir zugewandt, sich palavernd langsam seitwärts im Kreise drehend.

Nachts, als die meisten schon schlafen sind, habe ich zuerst einen totalen Bewegungsdrang - ein DJ hat noch Musik gemacht und ein zweiter auf dem Schlagzeug dazu getrommelt - ich bin allein rumgetanzt und habe mich am Holzbalken in der Mitte der Scheune festgehalten und im Kreis um ihn rumgeschwungen, immer mal wieder; dann die Trommel genommen und mit den anderen zwei noch mindestens eine Stunde mitgespielt, bis mir die Hände weh getan haben.

 

Spirale

(d) Sehe ihn nackt mit starker Körperbehaarung, lange, am Ende spiralig gekräuselte schwarze Haare überall, die aber nicht dicht stehen, mich an junge Farne erinnern.

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt in einem Kreis, wie ein Zebrakreis. Will mich zurückziehen, die Schlange beachtet mich nicht.

(d) Schnell rotierende Bildfolge im Kreis. Seminarteilnehmer (aus der Firma),

Afrikabilder, jeweils stehe ich leicht abgehoben und betrachte diese Schwindel

machenden Bilder.

 

(d) Ich folge X eine Wendeltreppe hinunter, wie sie in Kirch- oder Leuchttürmen anzutreffen ist.

 

Labyrinth

(d) Ich radle in das Haus und die Korridore rauf und runter auf der Suche nach ihm.

(d) Bestürzt renne ich durch das Labyrinth des Gebäudes.

 

Dreieck

(d) Ich habe Asylbewerber in ein Haus geführt, das sah aus wie ein Zelthaus, wie die Häuser in X, ein großes Mehrfamilienhaus in Dreiecksform, nach oben spitz.

(d) Bin auf einem Dachboden, zu dem eine kleine steile Treppe hochführt. Das Dach läuft spitz zu.

 

Höhe - hoch, hochsteigen, hoch hinaus, schweben, von oben, nach unten

(d) Habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein. Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird. Ein Mädchen mit kurz geschnittenen roten Haaren schaut zu mir rauf, wird immer kleiner.

Wieder diese plötzliche Eingebung, ich sehe von oben runter, an einem Baumstamm, der ein längeres Stück astlos ist, ich bin ziemlich oben im Geäst, es scheint ein Nadelbaum zu sein. Diese Vision hielt nur ganz kurz an, wie ein kurzer Bildeinwurf.

Mir kam wiederholt das Bild, hochzublicken, sah es genau perspektivisch, wie man von unten steil nach oben zu etwas Hohem blickt.

Am Morgen nach dem Erwachen war mir, wie wenn ich von oben tief nach unten blicken würde, sah wieder deutlich diese Perspektive. Ob´s von einem Baum oder einem Turm war, weiß ich nicht mehr.

(d) Schaute wie ein Beobachter aus erhöhter Position.

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch.

(d) Treppen hoch.

Hochschauen.

(d) Balkon, Perspektive von New York, über den Dächern.

(d) Ich sah mich von oben schlafen.

Ich dachte, ich laufe auf einer Wolke und steige höher.

Im Laufen, ein leichtes, schwebendes Gefühl, deutlich spürbar.

(d) Ich war am Meer und wollte heim schwimmen, unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite.

(d) Wir schwimmen im Meer und erreichen ein Gebäude an der Küste. Ein Wächter steht davor. Meine Freundin X sagt, sie wolle reingehen, weil sie auf die Toilette müsste. Der Wächter lässt uns rein. Ich folge X eine Wendeltreppe hinunter, wie sie in Kirch- oder Leuchttürmen anzutreffen ist. X verschwindet, aber ich steige weiter ab. Die Stufen werden steiler und scheinen in Einzelteile zu zerbröckeln. An einer Stelle wird es gefährlich. Ich halte mich an Wand und Decke, um einen Absturz zu vermeiden, und schreie um Hilfe. Ich kann weder vor- noch rückwärts gehen. Niemand kommt mir zu Hilfe, so nehme ich allen Mut zusammen, alleine runterzugehen. Mir ist übel. Schließlich komme ich am Boden an, es ist eine Art Verließ, und finde eine Senkgrube, die hochsprudelt. Eine Wand ist aus Glas, sie gibt den Blick frei auf einen Hof mit Bäumen und lässt Licht in den Raum. Einige Bücher und Akten, die ich in einer Tasche dabei hatte, fallen auf den Boden. Ich bücke mich, um sie aufzuheben. Dann erscheint jemand auf der Treppe, ich glaube, es ist eine Frau, und bietet mir an, mich nach oben zu führen.

 

Groß - klein

Nach einem Nickerchen oder einer Spontantrance fühlte ich mich viel zu groß in meinem Sessel und meiner Umgebung, die sich auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm zu befinden schien, kompakt gepresst.

(d) Kleiner Junge.

(d) Kleiner werden.

(d) Ein Mädchen mit kurz geschnittenen roten Haaren schaut zu mir rauf, wird immer kleiner.

(d) Kleiner Tisch.

(d) Zu kleine Toilette.

Er macht mich klein.

Kleiner Zettel, kleine Schrift.

Perspektive

 

Erhaben, abgehoben

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

 

Fahrstuhl. Lift, Rolltreppe

(d) Habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein.

(d) Wir gehen in ein Mietshaus, benutzen den Fahrstuhl, müssen den letzten Treppenabsatz aber laufen. Ich will runter, finde die Fahrstuhltür nicht, ich will die Treppe runter, lasse das aber, weil es zu lange dauern würde. Ich finde eine Fahrstuhltür, aber etwas davor ist lose, sieht nicht ganz sicher aus, wir nehmen den Fahrstuhl trotzdem.

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch.

(d) Ich will in mein Zimmer hoch. Nehme dazu einen Fahrstuhl, der aber wie ein offener Einmann-Sessellift aussieht und von der Eingangsdiele hochgeht. Ich bin gerade drin, da kommt X. und fragt, warum ich nicht auf sie gewartet hätte. Ich hätte sie nicht gesehen, sie sei im Badezimmer gewesen. Ich springe aus dem Lift raus, er geht in die Kurve und nach oben. Durch das Rausspringen fängt er an gefährlich zu schaukeln und zu schwingen. Ich rufe "Vorsicht", da paar Kinder rumstehen, eines davon versucht neben dem hochziehenden Sessel hochzuklettern, er beugt seinen Kopf, sonst hätte ihn der Sessel getroffen.

 

Treppe

(d) Ich folge X eine Wendeltreppe hinunter, wie sie in Kirch- oder Leuchttürmen anzutreffen ist.

(d) Dann erscheint jemand auf der Treppe, ich glaube, es ist eine Frau, und bietet mir an, mich nach oben zu führen.

(d) Bin auf einem Dachboden, zu dem eine kleine steile Treppe hochführt. Das Dach läuft spitz zu.

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch.

(d) Wir gehen in ein Mietshaus, benutzen den Fahrstuhl, müssen den letzten Treppenabsatz aber laufen.

(d) Ich will runter, finde die Fahrstuhltür nicht, ich will die Treppe runter.

(d) X. führt mich eine Treppe hoch in sein Zimmer.

(d) Irgendwie war da noch mehr, erinnere nur Treppenstufen aus grauem Stein.

 

Dachboden, Dachzimmer

(d) Bin auf einem Dachboden, zu dem eine kleine steile Treppe hochführt. Das Dach läuft spitz zu.

(d) Wir gehen in ein Mietshaus, benutzen den Fahrstuhl, müssen den letzten Treppenabsatz aber laufen. Zwei jüngere Mädchen kommen uns entgegen. Der Gang ist ganz dunkel. Wir kommen in ein Zimmer, ein Dachzimmer, der Dachgiebel läuft quer. Es ist hell, sage ich zu X. Ich weiß, das Zimmer gehört einem Mädchen, aber ich kenne sie nicht. Ich entdecke ein drittes Fenster, das an den Rändern mit weißen Tüchern verdeckt ist, schiebe diese zur Seite und sehe, dass das Fenster oben eine Rundung hat, die dahinter ein weißgestrichenes Gewölbe aufweist, das in einen Baumstamm geschnitten ist. Ich kann noch Teile des Baumes ausmachen, da die weiße Farbe nicht überall deckt. Ich fühle mich unwohl, gehe schon raus, wir sind drin, ohne jemanden um Erlaubnis gefragt zu haben, wir haben uns sozusagen in die Privatsphäre geschlichen. Rufe meine Frau, sie soll auch kommen. Im Flur bindet sie sich noch (oder ich) die Wanderschuhe zu, die Bändel schleifen auf dem Boden. Da ist noch ein Mann, scheint der Hausmeister zu sein, er scheint mich zu kennen. Er sagt, wir sollten die Bewohnerin fragen, dann könne er uns das Zimmer zeigen. Ich will runter, finde die Fahrstuhltür nicht, ich will die Treppe runter, lasse das aber, weil es zu lange dauern würde. Ich finde eine Fahrstuhltür, aber etwas davor ist lose, sieht nicht ganz sicher aus, wir nehmen den Fahrstuhl trotzdem.

 

Gewölbe, Verließ

(d) Festlichkeit irgendwo in einem Gewölbe.

(d) Ich sehe, dass das Fenster oben eine Rundung hat, die dahinter ein weißgestrichenes Gewölbe aufweist, das in einen Baumstamm geschnitten ist. Ich kann noch Teile des Baumes ausmachen, da die weiße Farbe nicht überall deckt.

(d) Schließlich komme ich am Boden an, es ist eine Art Verließ, und finde eine Senkgrube, die hoch prudelt.

 

Gang, Flur, Korridor, Tunnel, Röhre

(d) In einem Garten mit vielen Leuten, Unterhaltungen. Ich kann niemanden erkennen. Eine Frau geht vorbei. Sie sieht südländisch aus, schlank, kindlich. Sie ist barfuss. Sie hat ein sehr kleines Kind an der Hand mit einer Pamperswindel. Im Garten steht ein großes Haus. Sie gehen rein, einen langen, weißen Gang entlang, ohne Fenster oder Türen. Es sind kahle Wände. Am Ende mündet der Gang in eine große Glasflügeltür, die in ein Zimmer führt. Dort ist gedämpfte festliche Beleuchtung. Die Einrichtung ist südländisch, italienisch/spanisch, dunkles Holz. Die Frau und das Kind betreten den Raum. Das Kind rennt hinein und im Raum herum.

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen.

(d) Der Gang ist ganz dunkel.

(d) Ich sehe meine Frau, die unseren weißen Balkontisch, der aber kleiner und niedriger wirkt, im Flur der Wohnung aufgestellt hat, aber an einer ungeschickten Stelle.

(d) Der Weg geht in einen dunklen Tunnel, ist menschenleer.

(d) Im Korridor auf dem Weg zum Sportstudio setze ich mich hin und beginne zwanghaft die Blasen zu zerknallen.

Vision: Kleine Fische sprangen zurück in eine Röhre, sie tauchten in den Erdboden, nach unten.

 

Fallen, stürzen

Habe das Gefühl, meine Sitznachbarin lässt wieder was fallen, passierte

auch gleich.

(d) Geldbörse fällt mir von einem Turm herunter, Münzen fallen heraus, die Kinder einsammeln.

(d) Angst, Kleinkind könnte fallen und sich am Kopf verletzen.

(d) Ich fürchtete, abzugleiten.

(d) Obwohl ich dabei ein unangenehmes Gefühl hatte, versuchte ich, mit meinem Fahrrad einen kleinen Hang hinunter zu fahren. Während ich auf dem Rad saß, bemerkte ich die Feuchtigkeit des Rasens und spürte, dass ich trotz geschickten Lenkens einem Sturz nicht ausweichen konnte. Ich glitt mit dem Rad seitwärts ab und fiel in den weichen, duftenden Rasen.

(d) Ich bin abgerutscht und stand mit den Füssen im Wasser, bis zum Knie.

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch. Ich bin kurz vor dem Ziel oben, als sie plötzlich rückwärts zu laufen anfängt. Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen. Mir gelingt es, sicher abzuspringen. Ich fürchte um die verbliebenen Leute, weil die Treppe an Geschwindigkeit zulegt. Anstatt Terrors auf ihren Gesichtern ist eine konzentrierte Anspannung, als sie sich auf das Abspringen vorbereiten. Sie überleben alle dank ihrer akrobatischen Sprünge. Der Aufseher sagt, alles sei möglich, wenn man rechtzeitig die richtigen Schritte macht.

(d) Ich halte mich an Wand und Decke, um einen Absturz zu vermeiden, und schreie um Hilfe.

 

Springen

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch. Ich bin kurz vor dem Ziel oben, als sie plötzlich rückwärts zu laufen anfängt. Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen. Mir gelingt es, sicher abzuspringen. Ich fürchte um die verbliebenen Leute, weil die Treppe an Geschwindigkeit zulegt. Anstatt Terrors auf ihren Gesichtern ist eine konzentrierte Anspannung, als sie sich auf das Abspringen vorbereiten. Sie überleben alle dank ihrer akrobatischen Sprünge. Der Aufseher sagt, alles sei möglich, wenn man rechtzeitig die richtigen Schritte macht.

(d) Im Garten war ein kleiner Bach oder Teich, ich wollte darüber springen. Ich bin abgerutscht und stand mit den Füssen im Wasser, bis zum Knie.

(d) Ich springe aus dem Lift raus, er geht in die Kurve und nach oben. Durch das Rausspringen fängt er an gefährlich zu schaukeln und zu schwingen.

(d) Ich bin mit einer Lehrerin, Frau X, und einigen ihrer Schüler unterwegs. Wir stehen auf der Plattform eines Turmgebäudes mit offenen Wänden. Ich habe meinen schwarzen Geldbeutel aufgemacht. Er ist übervoll mit Münzen. Im Scheinfach ist ein Bündel 20-Dollarscheine, einmal gefaltet, es beult den Beutel sehr aus. Die Geldbörse fällt mir vom Turm runter. Ich sage zu Frau X, sie solle von oben aufpassen. Ich will schnellstens nach unten, nehme nicht die Treppe, springe zum nächsten Stockwerk runter, muss auch auf die andere Seite springen über eine Art Betonschacht oder wie Schwimmbeckenwände (kein Wasser drin). Ich springe und fühle echt körperlich im Sprung, dass es mir um 1 m nicht reicht, ich gebe mir einen Rucker und lande auf der anderen Seite.

 

Toilette

(d) Er klopft laut und anhaltend rhythmisch an die Toilettentür.

(d) Wir realisieren nicht, dass wir doch eine eigene Toilette in der Wohnung haben.

Habe Drang zur Toilette, gehe in die Küche und drücke mir eine neue Tasse Kaffee aus der Maschine. Just in dem Moment bemerke ich, dass ich den Kaffee gar nicht wollte.

Morgens auf der Toilette überkommt mich ein Hungerschmerz.

Musste mehrfach in der Nacht auf die Toilette, immer montags, als ich vorhatte, das Mittel zu nehmen.

Früh um 4.00 Uhr musste ich aufstehen und auf die Toilette gehen (sonst nie).

Ich musste exakt alle 2 Stunden nachts raus auf die Toilette zum Wasserlassen.

Nach Verlassen der Toilette bekomme ich einen Kreuzschmerz rechts, wie eine Blockade, hielt ca. 10 Min. an.

Wenn ich von der Toilette ins Schlafzimmer ging, dachte ich, ich schwebe, laufe wie auf einer Wolke und steige höher.

(d) Meine Freundin X sagt, sie wolle reingehen, weil sie auf die Toilette müsste.

(d) Ich musste ganz furchtbar dringend auf die Toilette.

(d) Ich setzte mich mit großer Erleichterung (auf die Toilette).

(d) Die Toilettentür war durchsichtig.

(d) Fremder Mann sieht durch das Glas der Toilettentür.

 

[d]In einer Trancevision erkannte ich noch 2 leicht gelblich gefärbte Porzellankloschüsseln ohne Deckel oder Anschlüsse. Sie standen am rechten oberen Rand, ich sah sie auch näher.

Das Erscheinen von X im Traum hat wohl damit etwas zu tun, dass sie mich nächsten Monat besuchen kommt. Wir waren einmal zum Essen in Y und sie wurde in der Toilette eingeschlossen. Dann habe ich vor ein paar Wochen eine andere Freundin nach Y mitgenommen, sie wurde ebenfalls in der Toilette eingeschlossen.

 

Groß - klein

Nach einem Nickerchen oder einer Spontantrance fühlte ich mich viel zu groß in meinem Sessel und meiner Umgebung, die sich auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm zu befinden schien, kompakt gepresst.

(d) Kleiner Junge.

(d) Kleiner werden.

(d) Kleiner Tisch.

(d) Zu kleine Toilette.

Er macht mich klein.

Kleiner Zettel, kleine Schrift.

Perspektive

 

Frische Luft, offen

(d) Muss an die frische Luft.

(d) Offener Oldtimer.

(d) Offenes Auto. Balkon.

(d) Offener Aufzug. Baumkrone.

Später saß ich auf der Bank am Haus.

(d) Wasche die Haare draußen.

(d) Wir stehen auf der Plattform eines Turmgebäudes mit offenen Wänden.

 

Feuchtigkeit, Wasser

(d) Es hatte geregnet. Der Balkon war nass.

(d) Feuchtigkeit des Rasens.

(d) Stand im Wasser bis zum Knie.

(d) Wasserpfütze unterm Waschbecken.

(d) Aus einem Traum über eine brustkrebskranke Frau. Wörtlich: (Nur) Gott kann diese Krankheit austrocknen. Krebs ist eine nasse Krankheit - eine der ungeweinten Tränen, der ungetrauerten Trauer.

Habe das Gefühl im Zimmer, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen. Schaue tatsächlich nach, ob was Nasses auf der Haut ist. Ist nicht.

(d) Fahre von einem Hotel mit Bus mit einem Freund/Bekannten an

einen anderen Ort am See oder Meer. Er kommt dann etwas später mit einem Segelboot und sagt, er hätte hierher wegen zu flachen Wassers nicht segeln können, hätte den nächsten Bus nehmen müssen.

Als ich mich im Auto setzte, dachte ich, da ist was Nasses, ich fühlte einen nassen Streifen am Gesäß. Ich schaute nach, da war nichts nass. Später, bei den Gastgebern angekommen, war es wieder so, als ich mich auf den Stuhl setzte.

(d) Mir wird ein halbvolles Glas Sekt angeboten, ich lasse mit Wasser und Orangensaft auffüllen (habe ich noch nie gemacht).

 

Meer

(d) Wir schwimmen im Meer und erreichen ein Gebäude an der Küste.

(d) Fahre von einem Hotel mit Bus mit einem Freund/Bekannten an

einen anderen Ort am See oder Meer.

Ich rieche eine liebliche Seebrise, rein und klar wie am Meer.

(d) Ich war am Meer und wollte heim schwimmen, unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite.

 

Segelboot

(d) Etwas mit einem kleinen Segelboot, was ich mit dem Auto mit anderen holen sollte. Sieht ähnlich wie unser Surfbrett aus. Es sollte zur Reparatur, um dann evtl. verkauft zu werden.

(d) Fahre von einem Hotel mit dem Bus mit einem Freund oder Bekannten an

einen anderen Ort am See oder Meer. Er kommt dann etwas später mit einem Segelboot und sagt, er hätte hierher wegen zu flachen Wassers nicht segeln können, hätte den nächsten Bus nehmen müssen. Die Busse fahren im regelmäßigem Turnus, wie Linienbusse, wird mir klar, oder er sagte das. "Man" wolle ihm dann für die Rückreise Ketten geben, um das Segelboot besser transportieren zu können. Fasse das so auf, dass das Boot auf Ketten liegend gezogen würde. Das Boot muss wohl irgendwie mit dem Bus mit gekommen sein.

 

Regen

(d) Es hatte geregnet.

Habe das Gefühl im Zimmer, dass mir ein paar Regentropfen auf den Arm und in den Nacken fallen. Schaue tatsächlich nach, ob was Nasses auf der Haut ist. Ist nicht.

Ungeduldig während der Autofahrt, als Regen aufkam und sie dachte, Regen zu Hause bedroht die aufgehängte Wäsche.

 

Feuer

(d) Backofen.

Wie ein Feuerholz.

(d) Sehe rote Flammen, die etwa 30 cm hoch sind und nicht höher gehen.

 

Hitze

(d) Im Backofen. Macht Eiter steril.

Mir war in der Nacht heiß, richtige Hitze, als ob ich Fieber hätte, ich habe aber nicht geschwitzt, eher eine trockene Hitze, oder wie in Spanien.

 

Reif

(d) Noch nicht reif dafür. Kuchen wird im Backofen fertig.

 

Steril

(d) Eiter wird im Backofen steril.

 

Aufräumen, wegräumen

Mittel und Prüfungsinformation weggelegt.

Osterzeug wegräumen.

(d) Eiter floss raus.

(d) Eiter wird im Backofen steril.

(d) Erbrechen.

(d) Küche aufgeräumt.

(d) Wasserpfütze aufwischen.

(d) Wir räumen auf einem Dachboden auf.

Habe mein Set so radikal wie noch nie umgebaut, und eigentlich bin ich auch sehr empfindlich gegen jede Veränderung, was die Aufstellung meines Schlagzeugs betrifft.

 

Ausbrechen

(d) Ich sah einen ausbrechenden Vulkan, Lavaströme gingen richtig raus.

Ich sehe das Ausbrechen als die wichtigste Information. Es ist etwas ausgebrochen.

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Es ist mir, als ob sich in mir etwas Bahn brechen will.

(d) Beim Teigrühren ging bei mir eine eitrige Wunde auf.

 

Vulkan

(d) Ich sah einen ausbrechenden Vulkan, Lavaströme gingen richtig raus.

 

Stabilität, Ungeschicklichkeit

Stelle Rasierer wacklig in den Schrank, merke erst am nächsten Tag, als ich ihn erneut reinstelle, dass er auf dem T stehend Stabilität bekommt.

Kann Weingläser nicht richtig in die Spülmaschine einräumen, mache es verkehrt, merke erst beim dritten Versuch am nächsten Tag, wie es richtig geht, damit sie stabil stehen.

 

Absicherung

(d) Balkon ohne Geländer.

(d) Offener Oldtimer.

(d) Autoladefläche ohne Geländer, Fahrerhaus offen.

 

Abschüssig

(d) Balkonplattform.

(d) Gelände im Park.

 

Natur/Garten/Pflanzen/Tiere

Nachmittags betrachte ich meine Balkonpflanzen und bin ihnen richtig dankbar, dass sie ohne viel Zutun gedeihen.

Ich beschäftige mich im Garten und fühle mich sehr wohl dabei.

Die restliche Woche verlief ruhig und die Freude an meinem Garten ließ mich friedlich sein.

Ich wollte den Schneeball und die Rosen rauswerfen. Mich hatte es gestört, ich wollte was schöneres hintun. Ich habe aber immer ein schlechtes Gewissen bei so was. Ich bin keine, die Pflanzen einfach auf den Kompost schmeißt. In Gedanken habe ich zur Pflanze gesagt, entwickle dich, sonst fliegst du raus. Als ob die das gespürt haben, der Schneeball und die Rose entwickeln sich prächtig.

Ich kann richtig die natürliche Schönheit, Eigenheit, Kraft dieser Pflanze spüren, ein anderes Wesen- die Atmosphäre in einen Zauber gehüllt.

Ich fühle mich sicher, ohne irgendwelche ängstliche Gedanken an wilde Tiere.

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt in einem Kreis, wie ein Zebrakreis. Will mich zurückziehen, die Schlange beachtet mich nicht. Vermeide es, auf eine kleinere Schlange zu treten, sie ist schwarz. Sage zu meinem Sohn, sei vorsichtig, wenn du in dieser Gegend wanderst. (War es in Australien?).

(d) Einmal hatte ich einen Traum, in dem sehr viele Kröten, farbige, vorkamen - ich kann fühlen, wie sie sich anfühlen.

(d) Ein Schaf folgt mir dicht, ich traue mich nicht, dicht vor ihm was aufzuheben und haue ihm mit einem kurzen Regenschirm (Knirps) auf die Schnauze. Es ist plötzlich ein ganz kleiner Kopf an einem langen Hals oder Stil. Das Schaf wird kurz ohnmächtig.

Nach dem Frühstück gehe ich allein auf eine sehr schöne, hochgewachsene Wiese etwas abseits am Hang, um möglichst ungestört und ungesehen zu sein, mit der Absicht, zu lesen oder Briefe zu schreiben.

Kommt mir paradox vor die Situation: Idylle eines Spazierweges am Waldrand mit wenigen Leuten, die gemächlich spazierend den Sonntag ausklingen lassen, und direkt daneben der nervenaufreibende Stress in nicht enden wollender Blechlawine. Auf der Gegenspur Unfall, Krankenwagen, Feuerwehr versperrt alle drei Spuren - ein Auto liegt seitlich schief auf der Böschung, das Dach ist aufgeschlitzt.

Ich war im Wald gewesen, es war es sehr schön. Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen.

Gefühl, im Einklang mit der Natur zu sein, Zufriedenheit ohne Überheblichkeit.

Ich glaube, es ist nicht nur der schöne Tag, ich habe mehr Vertrauen zu mir und der Natur. Möchte am liebsten eine kleine Redcedar (Thuja plicata) ausgraben und mit nach Deutschland für unseren Garten mitnehmen (Gärtnern ist sonst nicht meine Art.

 

Baum

Wieder diese plötzliche Eingebung, ich sehe von oben runter, an einem Baumstamm, der ein längeres Stück astlos ist, ich bin ziemlich oben im Geäst, es scheint ein Nadelbaum zu sein. Diese Vision hielt nur ganz kurz an, wie ein kurzer Bildeinwurf.

Möchte am liebsten eine kleine Redcedar (Thuja plicata) ausgraben und mit nach Deutschland für unseren Garten mitnehmen (Gärtnern ist sonst nicht meine Art).

(d) Röntgenbilder sind dabei von einer Mammographie, sehr länglich. Schaue auf das eine, das ein regelmäßiges, weiße Muster aufweist, das erinnert mich im Traum an Blätter einer Thuja.

Im Unterricht Aufgabe - freie Bewegungsimprovisation zu Musik - vorgestellt, ein Baum zu sein, der mit den Füssen fest im Boden verwurzelt ist, nur der Stamm (Körper) schwankt leicht hin und her und die Arme sind Äste, Finger = Zweige. Schönes Gefühl.

Schaue durch unsere Balkontür und sehe besonders eine Kiefer an.

(d) Mit früheren Freunden im Wald, dort haben wir einen Förster getroffen, komischer Typ; wir haben zusammen rumgewitzelt und meinten zu ihm, er solle doch aus Scherz sagen, er sei von der Bergwacht (?). Dann saß ich im Auto hinten drin und wir (?) sind in diesem Wald, der ziemlich bräunlich-kahl-gelb war, eine Böschung runtergefahren.

Ich war im Wald gewesen, es war es sehr schön. Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen. Abends vor dem Einschlafen waren das Waldbild und -atmosphäre in mir drin und vor Augen, wie von diesem Bild erfüllt, in diese grüne Gefühlsweite gebettet, bin ich eingeschlafen.

(d) Generelle Waldträume. Es tauchen mehrere kleine Bären auf, einer davon puschelig-weiß, ganz süß.

(d) Entdecke ein drittes Fenster, das an den Rändern mit weißen Tüchern verdeckt ist, schiebe diese zur Seite und sehe, dass das Fenster oben eine Rundung hat, die dahinter ein weißgestrichenes Gewölbe aufweist, das in einen Baumstamm geschnitten ist. Kann noch Teile des Baumes ausmachen, da die weiße Farbe nicht überall deckt.

 

Holz

(d) Wie ein Holzauto, ein Kinderspielzeug.

(d) Meine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an, sehe deutlich eine Holzrolle darauf liegen, so ein Stück abgesägten Stamm, wie man ihn als Feuerholz zusägt, ca. 25 cm stark, ca. 35 cm hoch, die Baumrinde ist dran, die kreisrunden Sägeflächen sind noch ganz frisch.

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

(d) Sie will die obere hölzerne Abdeckung am Klavier entfernen. Ich rufe, ‚sie wird brechen’, was auch geschieht.

(d) Ich fiesel die Stöckchen (Trommelschlegel) wieder zusammen, will sie zusammenbinden, was aber sinnlos ist: nacheinander fallen die Stöckchen in Bruchstücken auseinander.

(d) Die ganze Elektrik an der Anmeldung liegt offen, die ganze Wand enthält Schaltkreise. Das Abdeckbrett liegt auf dem Boden, stört die Mitarbeiter nicht, sie trampeln darüber, es liegt noch mehr auf dem Boden rum.

X. feiert in kleiner Runde Geburtstag. Wir sitzen in der Küche eng um den Tisch. Ich habe ein schlechtes Gefühl im Magen, stelle mir vor, gleich kotzen zu müssen, d. h. ich würde mich überstürzt zur Seite drehen, aufspringen und durch die Tür raus, ich "müsste" dabei aber mit dem Oberkörper gegen den Türrahmen rennen und den massiven Holzbalken dadurch zerbrechen. Ich spüre den "Drang", nur mit meinem Körper diesen Balken zu zerbrechen/einzurennen. Dieses Bild tauchte noch 2-3 mal auf die nächsten Tage.

 

Bruchstücke

(d) Nacheinander fallen die Stöckchen (Trommelschlegel) in Bruchstücken auseinander.

(d) Der Bildschirm meines Laptops ist gebrochen, hat aber die Gestalt eines Glaskopfes, den ich vor 2 Wochen gekauft habe. Ich sammle die Bruchstücke ein.

(d) Die Stufen werden steiler und scheinen in Einzelteile zu zerbröckeln.

(d) Ich rufe, ‚sie wird brechen’, was auch geschieht.

 

Rose

Ich wollte den Schneeball und die Rosen rauswerfen. Mich hatte es gestört, ich wollte was schöneres hintun. Ich habe aber immer ein schlechtes Gewissen bei so was. Ich bin keine, die Pflanzen einfach auf den Kompost schmeißt. In Gedanken habe ich zur Pflanze gesagt, entwickle dich, sonst fliegst du raus. Als ob die das gespürt haben, der Schneeball und die Rose entwickeln sich prächtig.

Kreuzschmerz rechts, als ich an das Symbol der Rose dachte, an "sub rosa", wie es an Beichtstühlen steht.

Als wir uns über Kanada unterhielten, erinnerte ich mich an eine Rosa aus meiner Lehrlingszeit, die mal eine Kanadareise unternommen hatte. Dann kam mir, dass ich sie in der Nacht zuvor im Traum gesehen hatte. Ich fuhr Auto, sie stand am Straßenrand.

 

Kirsche

Noch mal das Mittel genommen, weil Prüfer denkt, es passe jetzt. Tags darauf 3 "Kirschsachen": Bekommt von Freundin Kirschlabello angeboten, von anderem 2 Kirschbonbons und auf dem Heimweg bietet ihr ein Mann an der Straßenecke eine Kiste Kirschen an, habe soviel davon.

Ich denke vermehrt an Obst, vor allem Kirschbäume.

 

Paprika

(d) Ich hocke dann an einem niedrigen Tisch mit anderen, die ich nicht kenne. Die Bedienung ist eine junge Frau, sehr sympathisch. Sie reicht was rum, lächelt mich an und fordert mich auf, was aus dem Korb zu nehmen. Ich habe keinen Hunger, nehme dann eine pralle grüne Paprikaschote. Vom Nachbarn greife ich das Messer, er ist einverstanden, und öffne sie am Stilboden.

(d) Rote Paprikascheiben.

 

Schlange

(d) Gehe über eine Wiese, barfuss, sehe eine riesige Schlange, schwarz-weiß gefärbt, zusammengerollt wie ein Zebrakreis. Will mich zurückziehen, die Schlange beachtet mich nicht. Vermeide es, auf eine kleinere Schlange zu treten, sie ist schwarz.

(d) Eine junge, nackte Frau führt einen Tanz auf, es ist mehr ein ritueller Tanz, wie ein Schlangentanz. Sie bewegt sich nur am Boden, steht zu keiner Zeit.

 

Rot

(d) Kurzgeschnittenes rotes Haar. Rote Paprikascheiben.

Rote Haut auf der Brust, Sonnenbrand.

(d) Sehe rote Flammen, die etwa 30 cm hoch sind und nicht höher gehen.

(d) Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen.

 

Weiß

(d) Weißer Haarschaum, weißer Kopf. Weißes Bett. Blütenweißes Frotteehandtuch. Weißes Papiertuch. Weißer Balkontisch.

(d) Weiße Bettwäsche. Frueher mochte ich keine, kaufte mir kürzlich welche, obwohl ich keine Bettwäsche brauche.

Es tauchen mehrere kleine Bären auf, einer davon puschelig-weiß, ganz süss.

(d) Röntgenbilder sind dabei von einer Mammographie, sehr länglich. Schaue auf das eine, regelmäßige, weiße Muster, erinnert mich im Traum an Blätter einer Thuja. Das andere Bild ist nicht ganz so lang, hat unregelmäßige weiße Strukturen drauf, eigentlich nichts von einer Brust.

(d) Ich entdecke ein drittes Fenster, das an den Rändern mit weißen Tüchern verdeckt ist, schiebe diese zur Seite und sehe, dass das Fenster oben eine Rundung hat, die dahinter ein weißgestrichenes Gewölbe aufweist, das in einen Baumstamm geschnitten ist. Kann noch Teile des Baumes ausmachen, da die weiße Farbe nicht überall deckt.

(d) Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen.

 

Braun

Der eine Mann hat im Gesicht braune Flecken.

 

Silberling, Münzen, Silber

(d) Die Verkäuferin sagt, ich solle dem Hund einen Silberling zuwerfen. Die Münze zerfällt in ein Zehnpfennig-Stück und mehrere kupferne Einpfennig-Münzen.

(d) Geldbörse fällt mir von einem Turm herunter, Münzen fallen heraus, die Kinder einsammeln. Das 5-Markstück ist aus leichtem, billigen Material.

(d) Draußen liegen silbrige Stöcke rum, im Traum wusste ich, was es war, jetzt nicht mehr. Sie liegen am Straßenrand, ich fange an, sie einzusammeln, um sie wegzuräumen, es sind aber immer mehr. Denke, dass sollen doch andere tun.

 

Kleider, Kleidung

Stark an Australienreise vor 4 Jahren erinnert gefühlt, stellvertretend dafür Kleider angezogen, die dort zu bestimmter Zeit oft getragen, gewisse innere Freiheit empfunden. Reisegefühl-Stellvertreter-Kleider nämlich eher "weiblich", "feminin". Das jedoch an diesem Tag selbst gar nicht so gesehen, sondern einfach wohl darin gefühlt.

(d) Es stehen paar Frauen im Kreis, die ähnlich angezogen sind mit langen Kleidern in einem terracotta-orange-Ton.

(d) Ebenfalls ein langes Kleid, aber in einem aubergine-violett, fast schwarz.

 

(d) Ich war wenig und kriegerhaft bekleidet.

 

(d) Sie ist total ein Mädchen, trägt ein Kleid.

Nach kurzer Zeit habe ich das Verlangen, alle Kleider auszuziehen, bzw. komme mir blöd vor, nur in kurzen Hosen dazuliegen.

(d) Seine Kleidung und Frisur sind etwas altmodisch, vielleicht aus den 1940gern.

 

Theater, Bühne, Kino, Konzert

(d) Das Wartezimmer sieht eher wie ein Kino oder Theater aus mit der dort üblichen Bestuhlung.

(d) Mein Mann und ich waren in einem Vortrag, jemand von unseren Freunde war dabei. Wir saßen noch zusammen. Es hieß, es gäbe ein Konzert im Nebensaal. Ich bin dann mit anderen Vortragsbesuchern in diesen Saal. Dort war alles gestuhlt. Ich belegte zwei Sitze mit meiner Jacke. Ich hatte auch schon Eintrittskarten. Da merkte ich, mein Mann war nicht hinter mir. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. Ich suchte ihn, ging gegen den Publikumsstrom nach draußen, war auf dem Vorplatz des Theaters.

(d) Eine Theater oder Künstlertruppe ist zum ersten Festival unserer Stadt gekommen.

(d) In der Nacht nach einem Konzertbesuch habe ich von X geträumt. Ich habe ihm etwas zu Essen bereitet (in einem Lokal, das neben dem Konzerthaus steht).

(d) Das Konzert hatte schon angefangen. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe. Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?". Ich hätte alleine singen sollen. Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

Lustenau (Grenzort und Hinweis auf aktuelle Problematik) - Bregenz (Ortsname und Ort von Seebühnenfestspielen, nicht weit von Lustenau.)

 

Musik

(d) Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen, die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

(d) Dann im Traum Musik angehört, die ich noch nicht kannte, hierbei im Traum gedacht, oh nein, nicht schon wieder neue Lieder. Habe mich nach alter, vertrauter Musik gesehnt. Keine neuen Eindrücke mehr!

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

(d) Mein Bruder und ich haben den Pop-Folk-Song "Dirty Old Town" gesungen.

(d) Teilnahme an einem Chorkonzert. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe.

(d) Auftritt einer Band vor Publikum.

Gemerkt, dass mir das Musikmachen und irgendwann demnächst mal etwas aufnehmen, wichtig ist.

Spät abends noch lange klassische Gitarre geübt, danach sehr klar gefühlt.

(d) Im Traum gedacht: Mensch, was soll das, ihr erlebt das jetzt echt und gemeinsam, dann sei doch einfach traurig, wenn Du's halt nun mal bist. Dann wieder den "Dirty Old Town"-Song gesungen. Morgens ist mir dazu ein schon älterer, eigener Liedertext wieder in den Sinn gekommen – "that the woman on the stage is your shell and the spectator in the row is the rock of your soul."

(d) Während des Singens die ganze Zeit eine Rüge meiner Mutter erwartet ("beim Essen wird nicht gesungen"), die jedoch ausblieb. Das gemeinsame Essen verlief somit friedlich.

 

Trommel, Schlagzeug

Im Musikladen Perkussionsinstrumente sehr lange ausprobiert, ohne Skrupel rumgeschnüffelt und getrommelt. Sonst fühle ich mich meist unwohl und beobachtet und probiere nur sehr zaghaft aus. Ich war ganz locker.

Hab meine Trommeln (Toms) abgenommen, Felle abgeschraubt, gesäubert und gestimmt. Wieder aufgebaut, Percussionszeugs ausgepackt und ein Ding anmontiert (macht brrrrrr)-eine Kuhglocke, die schon ewig unbenutzt im Raum lag, da die Halterung nicht ans Schlagzeug passt, habe ich an einem Metallstab festgemacht, der aus dem Gewühl neben dem Schlagzeug herausragte - perfekt erreichbar, wieso ich da nicht früher drauf gekommen bin?

Habe mein Schlagzeug-Set so radikal wie noch nie umgebaut, und eigentlich bin ich auch sehr empfindlich gegen jede Veränderung, was die Aufstellung meines Schlagzeugs betrifft.

Prüferin will unbedingt mehr Djembe (afrikanische Trommel) spielen, lernt sie gerade und macht ihr viel Spaß.

Nachts, als die meisten schon schlafen sind, hat ein DJ hat noch Musik gemacht und ein zweiter auf dem Schlagzeug dazu getrommelt. Dann habe ich die Trommel genommen und mit den anderen zwei noch mindestens eine Stunde mitgespielt, bis mir die Hände weh getan haben.

(d) Rhythmisches Klopfen an die Toilettentür.

 

Kuhglocke

Eine Kuhglocke, die schon ewig unbenutzt im Raum lag, da die Halterung nicht ans Schlagzeug passt, habe ich an einem Metallstab festgemacht, der aus dem Gewühl neben dem Schlagzeug herausragte - perfekt erreichbar.

Tanz

(d) Eine Theater- oder Künstlertruppe ist zum ersten Festival der Stadt gekommen. Ich weiß, sie bleiben ein paar Tage und schlafen in Zelten. Ich sitze auf dem Boden eines gepflasterten Platzes. Eine junge, nackte Frau führt einen Tanz auf, es ist mehr ein ritueller Tanz, wie ein Schlangentanz. Sie bewegt sich nur am Boden, steht zu keiner Zeit. Die Frau ist eine echte Rothaarige mit weißlich-blasser Haut und Sommersprossen.

(d) Wir tanzen Kopf an Kopf in einem kleinen Kreis.

Nachts, als die meisten schon schlafen sind, habe ich zuerst einen totalen Bewegungsdrang. Ich bin allein rumgetanzt und habe mich am Holzbalken in der Mitte der Scheune festgehalten und im Kreis um ihn rumgeschwungen, immer mal wieder.

 

Roboter, Statue

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich mich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen.

 

Gutachter

(d) Alle Etagen waren voller alter Sachen, Antiquitäten. Gutachter liefen überall herum.

 

Schamanen

Die Krankenhausszene im Traum erinnert mich an Russland (und später nach Erwachen am Tage) an einen als eigenes Erlebnis dargestellten Roman über Schamanen aus dem Altaigebirge, das mir X. zum Lesen gab. Es beschreibt u. a. eine russische Psychiatrie.

 

Rauchen

(d) Dann sitze ich mit anderen, ich rauche auch, denke, dass ich das sonst nicht tue und fühle etwas ein schlechtes Gewissen.

(d) Dieser Gott sei sehr böse, teufelähnlich und schwul und mit einem anderen Gott zusammen, diese beiden würden zuviel Nikotin rauchen und chinesische Kinder verschleppen.

 

Psychose, Schizophrenie, Manie, verrückt

(d) Ein Mann spricht mich an, ein früherer Patient, daneben sind einige ehemalige Patienten von mir, Männer und Frauen. Sie haben sich zu Paaren gefunden. Ich sage: "Früher waren die Paare vertauscht." Der eine hat im Gesicht braune Flecken. Für mich ist klar, das kommt von der Sonne. Ich sage zu ihm: "Sie haben Sonnenbrand". Er verneint. Es sind alles Patienten, von denen mich ein Teil verlassen hatte, die meisten sind Psychotiker, der mit den Flecken hat eine erbliche Muskelkrankheit (Curschmann-Steinert), seine Mutter Epilepsie und hysterisches Verhalten. Er ist der Freund einer Manikerin.

Jetzt weiß ich, wie sich ein Schizophrener fühlt, wenn er die Trugwahrnehmung für echt hält.

(d) Der Weg geht in einen dunklen Tunnel, ist menschenleer. Ein Jogger kommt von hinten gerannt. Ich versuche, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich weiß, dass er etwas verrückt und unberechenbar ist.

 

Hund

Viele Traumbilder, einzelne Sequenzen, die mit Hunden und Tieren allgemein zu tun haben.

Ein Hund (Schäferhund) biss mich in die Ferse. (Achillesferse?) Laut Jung verkörpern Hunde manchmal Triebe oder Instinkte Wenn ich darüber nachdenke, merke ich, dass ich Schäferhunde nicht mag, assoziiere ich mit Nazi und Stiefeln und herrschenden Mächten. Träume aber auch gleichzeitig von mir sehr lieben Nachbarschaftshunden, die mich ganz lieb und mit großen Augen angucken.

(d) Ein größerer Hund, grau-weiß, gehört zum Laden. Er zwickt mich mit seinen Zähnen in die rechte Gesäßbacke, nicht sehr stark.

 

Beißen

(d) Hund zwickt mich, beißt mich in die rechte Gesäßbacke.

(d) Ich beiße den Mann in die Hand.

Die Kiefer taten mir (nach Beißen im Traum) weh.

(d)  Ein Hund (Schäferhund) biss mich in die Ferse. (Achillesferse?)

 

Weich

(d) Rasen fühlt sich samtig-weich an. Weicher Rasen. Fell.

(d) Weiches Frotteehandtuch.

 

Versperren

(d) Durchgang zur Wohnung ist versperrt durch einen Tisch.

(d) Tür ist nicht versperrt.

 

Enge

(d) Ich sehe meine Frau, die unseren weißen Balkontisch, der aber kleiner und niedriger wirkt, im Flur der Wohnung aufgestellt hat, aber an einer ungeschickten Stelle, nämlich quer am Ende vor der Balkontür und der Wohnungstür. Sie hat sich an die balkonseitige Stirnseite hingequetscht, ich an die andere, gegenüberliegende. Da kann keiner mehr durchgehen. Ich spüre Ärger, mir passt das nicht.

(d) Viel zu kleine Toilette.

Wir sitzen in der Küche eng um den Tisch.

 

18. Die dänische Arzeimittelprüfung von Sequoiadendron giganteum

Im Internet hat Joakim Larsen aus Kopenhagen eine AMP von Sequoiadendron giganteum unter http://www.sitecenter.dk/onepeople veröffentlicht. Er hatte ein Jahr vor mir eine Prüfung mit Sequoiadendron C200 von Helios, die aus der gleichen Ursubstanz wie das von mir verwendete Mittel stammt, durchgeführt. Ich war elektrisiert und begierig darauf, Parallelen zu suchen. Joakim hat seine Resultate in Englisch und in Form von Repertoriumsrubriken präsentiert, was den unmittelbaren Vergleich erschwert. Ich habe seine Einteilung (hier im Kursivdruck) übernommen und meine Ergebnisse, nicht kursiv, darunter gestellt. Es sind nachfolgend nur die übereinstimmenden Einträge erwähnt. Wir haben beide noch etliche Stichworte aufgeführt, die nur in einer Prüfung vorkommen.

 

MIND

Absent minded

Ich kann mich auf nichts konzentrieren, zu nichts aufraffen.

Bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen. Versuche mich auf üblicherweise täglich aufgerufenen Internetseiten zu konzentrieren. Kriege gar nicht richtig mit, was drauf steht, breche den Versuch ab. Kann mich aber gut auf ein anderes Interessengebiet konzentrieren

Ich brauchte 20 Minuten, um wieder klar denken zu können.

Gehe in Gedanken am Briefkasten vorbei mit Briefen in der Hand.

Will die Telefonliste holen, um X anzurufen, öffne die Kachelofentuer statt die des Schränkchens. Bemerke meinen Irrtum. Beim Anruf habe ich mich verwählt.

Habe Drang zur Toilette, gehe in die Küche und drücke mir eine neue Tasse Kaffee aus der Maschine. Just in dem Moment bemerke ich, dass ich den Kaffee gar nicht wollte.

 

Abusive language

Prüferin wird als Beifahrerin sehr ungeduldig, ungehalten über andere Autofahrer, die ihr zu langsam sind. Sie wird verbal ausfallend: "Arschloch; Penner". Ist sonst überhaupt nicht ihre Art.

 

A sensation of isolation

Fühle mich einsam, allein gelassen, von Angehörigen und Freunden verlassen.

Die Traurigkeit rührt wohl daher, dass mir mein "Alleinsein" wieder deutlicher wurde.

 

Awkward, fumbling and making mistakes

Stelle Rasierer wacklig in den Schrank, merke erst am nächsten Tag, als ich ihn erneut reinstelle, dass er auf dem T stehend Stabilität bekommt.

Kann Weingläser nicht richtig in die Spülmaschine einräumen, mache es verkehrt, merke erst beim dritten Versuch am nächsten Tag, wie es richtig geht, damit sie stabil stehen

 

Clarity of mind, a calmness, sensation of being in balance

Spät abends noch lange klassische Gitarre geübt, danach sehr klar gefühlt.

Ich war im Wald gewesen, es war es sehr schön. Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen.

Gefühl, im Einklang mit der Natur zu sein, Zufriedenheit ohne Überheblichkeit.

Ich glaube, es ist nicht nur der schöne Tag, ich habe mehr Vertrauen zu mir und der Natur.

Insgesamt schöner Tag, wohl mit mir selber und ausgeglichen gefühlt, im Moment gefühlt.

 

Aversion to company, desires solitude

Kompletter Stimmungswechsel, habe keine Lust auf Leute, auch nicht auf die Freunde. Ich gehe etwas abseits, um den Sternenhimmel zu betrachten, vielleicht zur Ablenkung oder Trostsuche.

Mir meines Alleinseins bewusst geworden, nach Nähe, Verliebtsein gesehnt, nach der friedlichen und liebevollen Atmosphäre eines Klosters gesehnt, in dem ich letzten Sommer 2 Wochen Urlaub gemacht habe.

Habe keine Lust auf Leute und auf Reden. Nach dem Frühstück gehe ich allein auf eine sehr schöne, hochgewachsene Wiese etwas abseits am Hang, um möglichst ungestört und ungesehen zu sein, mit der Absicht, zu lesen oder Briefe zu schreiben.

 

Concentration is difficult, thoughts disappear

Ich kann mich auf nichts konzentrieren, zu nichts aufraffen.

Nachmittags sehr unkonzentriert für "Business", andere Ideen fordern Zuwendung.

Habe keine Lust und Konzentration, mich um mein "Business" zu kümmern.

Bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen. Versuche mich auf üblicherweise täglich aufgerufenen Internetseiten zu konzentrieren. Kriege gar nicht richtig mit, was drauf steht, breche den Versuch ab. Kann mich aber gut auf ein anderes Interessengebiet konzentrieren

 

Confusion of mind

Ich brauchte 20 Minuten, um wieder klar denken zu können.

Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen.

 

Delusion seeing an x-ray picture of hands and feet specially the bones where it hurts

(d) Röntgenbilder sind dabei von einer Mammographie, sehr länglich. Schaue auf das eine, das ein regelmäßiges, weiße Muster aufweist, das erinnert mich im Traum an Blätter einer Thuja.

 

Delusion with visions, a wild film in my head, changing fast

Mich bestürmen viele Gedankenketten, Assoziationen, Einsichten, es jagt mich, ich möchte mir das alles merken, um es aufschreiben zu können. Dazwischen flüchtige Bilder. Vieles ist auch schon vergessen. Ich konnte es nicht ordnen, fühlte mich wie vor einem Berg mit viel unerledigter Arbeit, wie überfordert, wenn man nicht weiß, wo man zuerst anfangen soll. Ich war erschöpft. Zum Schluss fühlte ich eine müde Schwere in meinen Händen.

Da kamen so viele Sachen, ich konnte nichts ordnen. Ich fühlte mich so zerrissen.

 

Detached, sensation of observing through a window, as if separated from the world, as if standing outside

(d) Erst als ich saß, sah ich mit Unbehagen, dass die Tür verglast war (durchsichtig). Zum Glück war sie so verschmiert, dass man nur den Gesichtsausschnitt durchschauen konnte. Plötzlich schaute der ebenfalls (auf den Zug) aufgesprungene Mann durch die Scheibe, direkt in mein Gesicht.

(d) Ich beobachte die Szene etwas aus einer Distanz.

Vision: Beobachte aus einer Höhe, wie die Flugpassagiere auf einer Wiese hocken, verteilt in einem Kreismuster.

(d) Ich sah mich von oben schlafen, wie von der Zimmerdecke.

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

(d) Wie ein Beobachter, nicht ihren Kreis störend.

 

Elated, the feeling of being

Meine Stimmung steigt, ich fühle mich wohl, hier zu sein.

Am folgenden Tag (nach Mitteleinnahme) und auch noch die folgende Zeit hatte ich eine sehr positive Grundstimmung, habe mich irgendwie befreit gefühlt, nicht so extrem, dass ich ständig gelacht oder Luftsprünge gemacht hätte, aber es war ein relativ deutlicher Kontrast zu der Zeit davor zu spüren, in der eher eine "downe" Stimmung da war, Gefühl, ständig einen Kloß im Hals zu haben, sich nicht richtig freuen, lächeln können, eine Art permanente Traurigkeit.

Es kamen viele Bilder hoch, die diesmal nicht traurig oder so gemacht haben, sondern Lächeln hervorrufen.

Insgesamt schöner Tag, wohl mit mir selber und ausgeglichen gefühlt, im Moment gefühlt.

Spät abends noch lange klassische Gitarre geübt, danach sehr klar gefühlt.

(Nach Mühen) angekommen, stand dann am Schaufenster: ‚Laden zu vermieten’. Doch ich habe mich kein bisschen aufgeregt, vielleicht innerlich oder äußerlich "Scheiße" zu sagen oder ähnliches, sondern nur darüber lächeln können.

Die letzten vier Tage hatte ich eine leichtere, unbekümmertere Grundstimmung, trotz vieler Verpflichtungen, Arbeit - mit mir und der Welt zufrieden.

Abends Gefühl, noch sehr viel Energie zu haben, trotz langen Tags, wenig Schlaf.

 

Fear of cancer

(d) Ich habe einen großen schwarzen Krebsknoten links im Gesicht. Ich in auf dem Weg zum Hautarzt, damit er sich das ansieht.

(d) Aus einem Traum über eine brustkrebskranke Frau. Wörtlich: (Nur) Gott kann diese Krankheit austrocknen. Krebs ist eine nasse Krankheit - eine der ungeweinten Tränen, der ungetrauerten Trauer...

 

‚On top of it all’. ‘I am the manager’

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

(d) Wie ein Beobachter, Moderator, störe aber ihren Kreis nicht.

Denke dann, es müsse so sein, wie X früher als Kind war, bzw. sie kommt mir als Kind in Erinnerung. Selbstbewusst, dirigierend, einfach drauflosspielend.

Es passieren Dinge, die den Eindruck erwecken, da steuert mich was.

(d)  Am Meer, wollte heim schwimmen (?), unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern, glitt dann in eine Menschengruppe (Urlauber) ab.

Bild kam hoch im Bett. Fahre mit dem Auto in eine Rechtskurve, bekam das Gefühl, jetzt passiert gleich was, ich fahre gegen etwas, kann nichts machen, keine Kontrolle über das Steuern.

Vieles scheint genau so und dahin zu laufen, wie ich es mir wünsche in letzter Zeit, ohne soviel zu tun, bzw. krampfhaftes Bemühen.

(d) Dann erscheint jemand, ich glaube, es ist eine Frau, auf der Treppe und bietet mir an, mich nach oben zu führen.

 

Patronizing others

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen.

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören. Ich weiß, dass es freundlich war bis lieb und mich meinte. Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag, sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie das X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

 

Concerned about money matters

A desire to be rich

Es blitzt das Gesicht eines Grundstücksmaklers auf, gleichzeitig nenne ich ihn Warren Buffet (ein Geldanlagegenie).

Nachmittags sehr unkonzentriert für "Business", andere Ideen fordern Zuwendung.

Habe keine Lust und Konzentration, mich um mein "Business" zu kümmern.

Bin nicht in der Lage, meinem sonstigen Geschäft nachzugehen. Versuche mich auf üblicherweise täglich aufgerufenen Internetseiten zu konzentrieren.

(d) Die Verkäuferin sagt, ich solle dem Hund einen Silberling zuwerfen. Münze zerfällt in ein Zehnpfennig-Stück und mehrere kupferne Einpfennig-Münzen.

(d) Geldbörse fällt mir von einem Turm herunter, Münzen fallen heraus, die Kinder einsammeln. Das 5-Markstück ist aus leichtem, billigen Material.

 

Mistakes in speaking, using wrong words.

Sagt und schreibt, "alle 2 Stunden war ich stinken", merkt beim Wort 'stinken', das er nur als 'stin' schreibt, seinen Fehler und korrigiert in 'pinkeln'.

Prüfer sagt, nur die Statistik, die ich selbst bescheiße, kann ich glauben, schreibt aber, die Statistik, die ich selbst erstellte. Bestreitet dies trotz Zeugen.

Lese Seuchenbaum statt Seuchenbann.

Beim Anruf habe ich mich verwählt, Fehler der vorletzten Zahl, statt einer 6 eine 5, die Telefon-Nr. enthält vorangehend 3 Fünfen mit immer einer anderen Zahl dazwischen.

 

Alternating mood

Kompletter Stimmungswechsel.

Am folgenden Tag (nach Mitteleinnahme) und auch noch die folgende Zeit hatte ich eine sehr positive Grundstimmung, habe mich irgendwie befreit gefühlt, nicht so extrem, dass ich ständig gelacht oder Luftsprünge gemacht hätte, aber es war ein relativ deutlicher Kontrast zu der Zeit davor zu spüren, in der eher eine "downe" Stimmung da war, Gefühl, ständig einen Kloß im Hals zu haben, sich nicht richtig freuen, lächeln können, eine Art permanente Traurigkeit.

Die dunklen Gedanken sind weg. Ich will leben und sehen, wie sich alles entwickelt.

Viele Zweifel, Gedanken, die gestern noch stark waren, sind wie weggeblasen.

 

Desire to observe things from a distance

(d) Ich beobachte die Szene etwas aus einer Distanz.

(d) Beobachte aus einer Höhe, wie die Flugpassagiere auf einer Wiese hocken, verteilt in einem Kreismuster.

(d) Wie ein Beobachter, nicht ihren Kreis störend.

 

Sensitive to odours

Verlangen nach Tangerine-Parfüm stärker als Vernunft wegen Allergiebefürchtung und Gesichtsschwellung. Habe das Parfum trotzdem benutzt.

Früher abgelehntes Parfüm wird gerne benutzt.

(d) Ekel durch widerwärtigen Geruch.

 

Sensation of time passing too quickly alternating with passing too slowly

Zumindest in den letzten Tagen ist mein Zeitgefühl anders. Wie wenn alles viel länger zurückläge. Was vor ein oder zwei Tagen war, kommt mir vor, wie wenn es vor paar Wochen gewesen wäre. Habe auch schon paar mal meine Frau zur Datierung von Ereignissen gefragt, musste auch den Kalender und meine Aufzeichnungsdaten zur Hilfe nehmen, um die Chronologie richtig zu ordnen.

 

VERTIGO

Fear of falling

(d) Angst, Kleinkind könnte fallen und sich am Kopf verletzen.

(d) Ich fürchtete, mit dem Fahrrad abzugleiten.

(d) Obwohl ich dabei ein unangenehmes Gefühl hatte, versuchte ich, mit meinem Fahrrad einen kleinen Hang hinunter zu fahren. Während ich auf dem Rad saß, bemerkte ich die Feuchtigkeit des Rasens und spürte, dass ich trotz geschickten Lenkens einem Sturz nicht ausweichen konnte. Ich glitt mit dem Rad seitwärts ab und fiel in den weichen, duftenden Rasen.

(d) Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen.

 

Sensation of turning in a circle with vertex in centre and legs up

(d)  Ich hatte das Gefühl, ich drehte mich um meine eigene Achse. Dann kam mir das Bild von einem Fuchs, der versucht, sich in den Schwanz zu beißen. Der sauste immer rundum, er drehte sich ganz wild. Es war ein Kreis, ein Kreisbild, Drehung. (M)

Schnell rotierende Bildfolge im Kreis. Seminarteilnehmer (aus der Firma), Afrikabilder, jeweils stehe ich leicht abgehoben und betrachte diese Schwindel machenden Bilder.

 

HEAD

As if the head is twisted

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

 

VISION

Objects seem to approach and then to recede

Eine früher geschriebene Bildschirmzeile erscheint etwas kleiner und breiter, was aber real nicht so ist. Zwei Tage später die gleiche Störung bei einem anderen Satz. Beide Sätze betrafen im Text nicht mich, sagen mir aber viel.

Eine ähnliche Wahrnehmungsverzerrung am Bildschirm hatte Prüfer X.

(d)  Habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein. Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird.

MOUTH

Senselessness of tongue. Speech difficult due to stiffness of lips and tongue.

Kurz ein Gefühl, wie wenn die Zunge rechts anschwillt, komisches Gefühl.

 

Bleeding of gums

Beim Reinigen der Zahnzwischenräume kommt ungewöhnlich viel helles Blut.

 

THROAT

Mucous secretion on vocal cord

Habe mich oft geräuspert, ohne dass es mir auffiel. Meine Frau fragte mich, ob ich gerade ein homöopathisches Mittel nehme, weil ich mich gestern so stark geräuspert hätte.

 

STOMACH

Gnawing appetite with burning sensation. Appetite and wanting returns quickly after big meals

Reinstopfen, als ob es bald nichts mehr gäbe.

Hungerschmerz morgens, muss gleich was essen.

Plötzliches Hungergefühl nachts beim Betreten der Wohnung

Viel Hunger und Appetit am Abend.

Überstarkes Hungergefühl gegen Mittag, muss gleich was essen. Kenne es nicht so ausgeprägt.

 

Nausea

Abends immer etwas Übelkeit, nach dem Essen (über 14 Tage).

 

BLADDER

Frequent urging. Frequent urging at night

Musste mehrfach in der Nacht auf die Toilette, immer montags, als ich vorhatte, das Mittel zu nehmen.

Ich musste nachts exakt alle 2 Stunden auf die Toilette zum Wasserlassen.

(d) Ich musste ganz furchtbar dringend auf die Toilette.

(d) Ich setzte mich mit großer Erleichterung (auf die Toilette).

 

SLEEP

Bad and restless sleep, waking frequent

Unruhiger Schlaf.

Schlecht geschlafen, war unruhig.

Ich habe nicht besonders gut geschlafen, immer wieder überlegt, ob ich was geträumt habe.

In der Nacht sehr schlecht geschlafen, leichter Schlaf.

Ich bin schlecht eingeschlafen, war aufgewühlt, habe keine Ruhe gefunden.

Ziemlich aufgewühlt nach Traum, schlecht weiter geschlafen.

 

DREAMS

High places

(d) Habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, könnte auch ein Baum sein. Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird.

(d) Schaute wie ein Beobachter aus erhöhter Position.

 

Money matters

(d) Geldbörse fällt mir von einem Turm herunter, Münzen fallen heraus, die Kinder einsammeln.

(d) Die Verkäuferin sagt, ich solle dem Hund einen Silberling zuwerfen. Münze zerfällt in ein Zehnpfennig-Stück und mehrere kupferne Einpfennig-Münzen.

 

Time has passed quickly and she has suddenly become old

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Junge wird zu Mädchen, dann wieder älterer Junge.

Vexierbild junge Frau/alte Frau.

 

Relatives

(d) Kinder, Kindheit, Geschwister.

Eltern, Schwiegereltern.

Partner, Ehepartner.

(d) Ich träume, dass ich eine Schwester habe.

Über die Menschen, die mir nahe stehen, nachgedacht, was ich für wen empfinde, schönes Gefühl.

(d) Wir haben Kinder von 8-9 Jahren.

(d) Kleinkind, das gerade laufen lernt.

(d) Mein Sohn stand vor meiner Bürotuer, die aus Glas ist.

(d) Dann gehe ich mit jemandem Jüngerem ins Hotel zum Essen - es ist alles reserviert: blaues Zwiebelmustergeschirr.

Eine Art "Vision" vor dem Schlafen gehen. Ein Junge, etwa 9 Jahre alt, steht vor einem Kornfeld und schaut mich an. Er hat helles, lockiges Haar und trägt knielange kurze Hosen und ein weißes Hemd. Seine Kleidung und Frisur sind etwas altmodisch, vielleicht aus den 1940gern. Er streckt mir die Hand entgegen. Ich denke, sie hält ein Stück Papier, oder er zeigt nur auf mich. Später kommt mir der Gedanke, der Junge könnte mein Vater als Kind gewesen sein.

Szenen, die in Kindheit und Jugend spielen.

Insgesamt habe ich immer noch den Eindruck, dass ich verstärkt an meine Vergangenheit denke, v. a. Gefühlzustände und das "Michwahrnehmen" von früher wieder da sind.

 

Snow

(Müller: (d) Ich fuhr mit dem Auto durch Schnee)

 

SKIN

Itching after bathing and in bethe evening, amelioratd in ed by scratching

Es juckt mich überall, aber nicht an den Beinen. Ich muss mich kratzen, bis es brennt.

Ich habe mich öfter mal gekratzt, am Kopf, in den Haaren, an den Armen, es juckte was.

 

GENERALS

Desire to walk in the forest

Ich war im Wald gewesen, es war es sehr schön. Ich habe mich mit der Natur voll verbunden gefühlt, das Bedürfnis gehabt, einen Baum zu umarmen.

Es folgt noch eine kleine Liste ungewöhnlicher Symptome aus Joakims AMP.

 

Delusion sees insects, in the food, must check food before eating, turns into white maggots.

 

Detached, sensation of observing through a window, as if separated from the world, as if standing outside, surrounded by a membrane, as if separated from my emotions.

Desire to be taller, to feel longer

The feeling of a veil in front of the brain.

Sensation of walls moving like cloth.

Stitching pain in the heart when laughing.

 

 

19. Die amerikanische Prüfung von Sequoia sempervirens

Botanik von Sequoia sempervirens

sempervirens ist lateinisch und heißt immergrün.

Weitere Namen sind coast redwood, redwood, California redwood, coastal sequoia, palo colorado, Rotholz, Küstenmammutbaum, Taxodium sempervirens. Auch noch California cedar, corla, giant-of-the-forest, Humboldt redwood, ledwood.

Ort: Die Bäume wachsen an der Pazifischen Küste der USA (Oregon, Kalifornien) bis 60 km landeinwärts. Sie folgen dem Nebel, im Winter fällt viel Regen, aber die Temperaturen sind übers Jahr moderat. Meistens sind sie unterhalb 300 m, aber bis zu 1000 m ü. d. M. anzutreffen. Sie stehen alleine oder zusammen mit Pseudotsuga menziesii (Douglas fir) und anderen Koniferen. Auf der Insel Mainau im Bodensee gibt es den eingeführten Baum auch zu sehen.

Größe: 60 - 110 m hoch, Durchmesser 3- 4,60 bis zu 9 m. Rekordbaum ist der Del Norte Titan in einem kalifornischen Park, geschätztes Stammvolumen von 1045 cbm, 94 m Höhe, Durchmesser 7,22 m. Der Mendocino Baum erreicht 112 m. Der Redwood gilt als der Welt größtes Lebewesen.

Alter: Eine Baumringzählung ergab bei einem Exemplar 2200 Jahre.

Überleben und Besonderheiten: Redwood ist eine der wenigen Koniferen, die sich aus Stumpfaussprossungen nach einem großen Feuer regenerieren können. So kommt es zur Ausbildung von ‚white redwoods’, das sind Bäume, die als Aussprossungen entstehen und vollkommen nichtphotosynthetisch sind, dabei erhalten sie ihre Kohlenhydrate aus den Wurzeln ihrer photosynthetisch aktiven Mitbäume, die nicht immer Redwoods sein müssen (root grafting). Diese "Weißlinge" werden im Schnitt 3 m hoch. Sequoia hat keine einzelne Pfahlwurzel, sondern bildet ein flaches Netzwerk von relativ kleinen Wurzeln, die sich radiär ausbreiten, bis zu 35 m entfernt vom Zentrum. Die Wurzelenden nehmen durch ihre faserige große Oberfläche ein Maximum an Flüssigkeit und Nährstoffen auf. Zusätzlich zu Wurzelaussprossungen vermehrt sich Redwood aus Samen. Blütezeit ist Dezember und Januar, die Zapfen reifen im Frühjahr und Sommer. Im Herbst öffnen sich die Zapfen am Baum und lassen winzige Samen, 50 bis 100, frei.

Feuer kann Bäume auch aushöhlen. Die ersten Siedler nutzten diese "goosepens" als eine Art Pferch für Hühner, Gänse und andere Hoftiere. Das engl. Wort ‚pen’ hat verschiedene Bedeutungen, u. a. ‚Feder, Schreibfeder, zusammenpferchen, einsperren, niederschreiben’.

Holz: Das Splintholz ist weiß, Rinde und Kernholz sind dunkel rot-braun.

 

Prüfung von Kate Birch und Jennifer Rockwell 1994, 3. Auflage 1997

6 von 8 Prüfern nahmen die 30. Potenz, die anderen beiden eine 200. Potenz, weitere 3 Prüfer (ohne Einnahme des Mittels) waren als Holzschnitzer lange Zeit den Einwirkungen des Baumes ausgesetzt, deren Symptome figurieren unter "Vergiftungssymptome".

Ich hatte Kate Birch eine E-Mail geschickt und sie um ergänzende Angaben zu den Resultaten gebeten. Sie mailte mir kooperativ und freundlich zurück:

"I am sorry it has taken me so long to respond to you.  I could, if you like, send you the original documents from the proving.  Shortly after the proving was compiled my computer and all the disks were stolen.  So now I only have the original notes.  Upon looking at the notes some are written in such light pencil that they would not be able to copy.  However  I took the time to read through the proving once again and compare it to the prepared booklet I compiled.  Even though it appears as if it is just lists of symptoms I think you will find that the original notes do not hold more content.  I tried to keep the important phrases intact and I have to say of all the provers, only 2 of them were really followed well. The other supervisor was not as thourough as she could have been.  Needless to say, I feel that the finished copy does convey some meaning and concurrence of themes: old /young, clear/ foggy, longing for love/closed heart in love / lack of emotion.  Its good for those deep winter coughs that never seem to go away in damp regions where the expectoration is thick and yellow, heavy and difficult to expectorate. sallow complexion and old feeling.

I hope I have helped. thanx, Kate Birch"

Ich will mich hier nur auf einige Vergleichssymptome zur Sequoiadendron-Prüfung beschränken, mehr ist in Kate`s Originalbericht nachlesbar, der auch etwas über die Gefühle der Menschen schreibt, die sie in Sequoiawäldern überkommen.

Kate Birch nannte mir als Themen "alt/jung", klar/neblig", "Sehnsucht nach Liebe/sich sperren gegen Liebe/Mangel an Emotion".

Die Aussagen aus der kalifornischen Prüfung sind kursiv gesetzt.

 

"Alt/jung": Ein "Gefühl, sehr alt zu sein", wurde in der deutschen Prüfung nicht berichtet. "Alter und Kindheit" sind im Buch beschrieben.

 

"Klar/neblig": Klarheit im Sehen und im Denken findet sich in einigen Aussagen.

 

"Sehnsucht nach Liebe/Mangel an Emotion": Das ist eigentlich ein zentrales Thema, sich zum wahren Gefühl zu bekennen, sich nichts vorzumachen, ehrlich und gerade zu sein.

Einige weitere Symptome sind zum Vergleich herausgegriffen:

 

Entspannt und voller Energie ist eher allgemein und bei vielen Mitteln anzutreffen, so auch bei den untersuchten Sequoien.

 

Wünscht sich, allein zu sein findet sich bei beiden Mitteln. Möchte dort hin gehen, wo es niemanden stört, hat auch eine Entsprechung in der Riesenmammutbaumprüfung.

 

Möchte etwas hinausschreien, das aber unterdrückt wird. Ähnlich ist Wut, die hochkommt, die viele Jahre unterdrückt wurde. Das entspricht den Aussagen, etwas in einem drängt hinaus, wie z. B. "da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien."

 

Als ob sie emotional auseinanderfallen würde. Es gibt die Prüfermitteilung, sich zerrissen zu fühlen.

 

Gefühl, als ob seine langjährige Frau ihn nie liebt, ist ohne Kenntnis weiterer Daten nicht einfach zu interpretieren. Aber eine analoge Aussage ist in einem Traum einer Prüferin zu finden. "Ich möchte von meinem Mann in den Arm genommen werden oder irgendein Zeichen seiner Liebe bekommen. Er weist mich ab und sagt mir, ich solle nach Hause gehen. Ich merke, dass ich den Haustürschlüssel nicht dabei habe. Er schmeißt seinen nach mir."

 

Durcheinander bei einfachen Aufgaben korrespondiert mit einer Mitteilung bei der Bewältigung von Banalitäten: "Ich kann Weingläser nicht richtig in die Spülmaschine einräumen, mache es verkehrt, merke erst beim dritten Versuch am nächsten Tag, wie es richtig geht, damit sie stabil stehen."

 

Im Kopf laufen dauernd die Gedanken könnte man fast mit der deutschen Prüferangabe gleichsetzen "mich bestürmen viele Gedankenketten, Assoziationen, Einsichten, es jagt mich."

 

Wie unter Einfluss einer halluzinatorischen Droge wird nicht näher ausgeführt. Es meint wohl das Auftreten von Wahrnehmungen, die nicht in das übliche Schema passen. Einer unserer Prüfer schrieb: "Als ich daran denke, das Mittel ist so etwas wie eine Wahrheitsdroge, blitzt ein schwarz-weißes Vexierbild ‚junge/alte Frau’ auf." Auch das folgende Erleben innerhalb der Mammutbaumerprobung nennt ein Prüfer zwar anders, es kommt aber einer Drogenwirkung gleich: "Jetzt weiß ich, wie sich ein Schizophrener fühlt, wenn er die Trugwahrnehmung für echt hält."

 

Dauerndes Räuspern ohne Material, so etwas vermutete die Frau eines Prüfers, als sie wegen häufigen Räusperns ihren Mann fragte, ob er gerade ein homöopathisches Mittel nehme.

 

Starkes Verlangen nach Essen scheint für Bäume typisch zu sein. Beide Sequoien kennen dieses Symptom. Stellvertretend sei das in der Riesenmammutbaumprüfung berichtete: "Reinstopfen, als ob es bald nichts mehr gäbe."

 

Bedürfnis zu urinieren, fast direkt nach einer Entleerung hat eine Entsprechung in den neuen Mitteilungen, wenn auch nicht wörtlich: "Ich musste nachts exakt alle 2 Stunden auf die Toilette zum Wasserlassen" oder "ich musste mehrfach in der Nacht auf die Toilette."

 

Viel Urin (Polyurie) ging auch bei einem Prüfer ab. "Nachts sehr viel Urin gelassen."

Es folgt noch eine kleine Liste ungewöhnlicher Symptome.

 

Gefühl, dass er die Lebensfeuer hat ausgehen lassen.

Fühlt sich nur gut, wenn sie gerade jemanden rettet.

Sehen: Gegenstände sind von einem Nebel umgeben. Die Ränder scheinen zu verschwimmen.

Dinge sehen surreal aus.

Alles ist klar abgegrenzt, hat mehr Tiefe, wie eine zweite Sehebene.

Es ist schwer, Worte zu artikulieren, die mehr Bewegung des Kiefers erfordern.

Gefühl, als ob eine Mauer aus Ziegeln und Steinen vom Herz abfällt und ein gelbes und weißes Licht das Herz umgeben.

Gefühl, als ob ich nicht genug Luft in die Lungen kriegen könnte, ich atme immer tiefer und will immer noch mehr.

Fazit

Für die Formulierung eines größeren Themas reichen mir die verkürzten, repertoriumsartigen Angaben nicht aus. Trotzdem lassen sich Tendenzen markieren, die eine Ähnlichkeit der beiden Baummittel nahe legen:

Es besteht das Bedürfnis nach Klarheit, was auch Eindeutigkeit meint. Unterdrücktes drängt nach oben. Das ist verständlich, wenn man den Mammutbaum als Förderer des Selbst sieht. Das "Drogengefühl" meint ja, fremdbestimmt zu sein. Sequoia dirigiert und ruft Wahrnehmungen hervor, die zu weiteren Ichaktionen anregen. Insofern sind Übereinstimmungen gegeben.

Es besteht die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach emotioneller Zuwendung. Die Gefühle kommen auf den Prüfstand. Es regen sich diesbezügliche Zweifel. Etwas lange angestautes bricht aus. Die Klarheit der Wahrnehmung zeigt sich beim Sehen. Es werden die darunter liegenden Dinge zusätzlich registriert.

Es bleibt spannend, über Anwendungen beider Mittel etwas zu erfahren. Unterschiede sind zu erwarten, die aber wahrscheinlich eher peripher sind.

 

 

20. Julia Butterfly bleibt oben – eine nichthomöopathische Prüfung

Die Verwandtschaft der beiden kalifornischen Mammutbäume legt die Vermutung nahe, dass sie weitere ähnliche Ideen teilen, die in einer homöopathische Prüfung zu fassen sind.

Da ergänzende veröffentlichte Prüfungen fehlen, möge ein Buch von Julia Butterfly Hill, die von 1997 bis 1999 mehr als zwei Jahre trotz stärkster Anfeindungen in der Krone eines Redwood (sequoia sempervirens) in einem kalifornischen Abholzungsgebiet lebte und mit Hilfe idealistischer Helfer überlebte, als annähernd brauchbare Quelle für diesen kleinen Vergleich dienen, der verständlicher wird, wenn die vorangehenden Kapitel der Prüfung noch in Erinnerung sind. Der Bericht dieser mutigen jungen Frau ist zwar ohne Bezug zu einer homöopathischen Prüfung, aber aufgrund des intensiven, über zweijährigen Kontakts zum "Geist" des Küstenmammutbaumes, scheint es mir legitim zu sein, ihn hier mit anzuführen.

Ich kannte das Buch nicht, als ich die Prüfung begann. Im Rahmen meiner Internetrecherche stieß ich zwar auf Julias Namen und die Umstände, die aber auf den von mir entdeckten Seiten wohl nicht immer sehr wahrheitsgetreu wiedergegeben wurden. An Weihnachten des Prüfungsjahrs schenkten mir meine Kinder die deutsche Ausgabe von Julias Buch. Zuerst dachte ich, es ist wieder so eines der Bücher, die auf der Öko- und Esoterik-Welle schwimmen. So ließ ich es zuerst liegen und las es später.

Julias echte Beziehung zu dem von ihr verteidigten Baum ist an vielen Stellen im Buch nachlesbar. So schildert sie beispielsweise in einer lebensbedrohlichen Situation den Dialog mit dem Baum.

Das Buch schickt verschiedene Botschaften. Ich greife im Zusammenhang mit meiner Mammutbaumprüfung nur weniges heraus. Erst die ganze Lektüre des Buches lässt seine Vielfalt und weitreichende Bedeutung erkennen. Buchzitate aus der deutschen Ausgabe sind kursiv gesetzt.

 

Individuation

Streckenweise liest sich das Buch wie die Wiedergabe eines Individuationsprozesses mit Elementen, die auch in der Sequoiadendron-Prüfung anklingen, aber sich ebenfalls in der Niederschrift der schamanistischen Transformation von Noga Naxon finden.

 

Wahrheit

Es geht Julia um die Wahrheit, wie sie auch unsere Prüfer empfanden. "Zum ersten Mal spürte ich wirklich, was es heißt, lebendig zu sein, sich mit allem Leben und der ihm innewohnenden Wahrheit verbunden zu fühlen – nicht der Wahrheit, die uns von sogenannten Wissenschaftlern, Politikern oder anderen Menschen vermittelt wird, sondern der Wahrheit, die im Innersten der Schöpfung existiert."

Der Ort als Kraftquell

Sowohl der Mammutbaum im homöopathischen Experiment als auch der ausgewählte Ort bestimmen das Geschehen. Noga Naxon hat das ebenfalls erfahren. Die Beschreibung heiliger Orte in der Geschichte der Menschheit meint dasselbe, es wirkt eine geheimnisvolle Kraft an solchen Orten. "Als ich den Wald verließ, war ich nicht mehr dieselbe Frau. Ich spürte plötzlich einen Ruf, aber ich wusste nicht genau, ob er echt war.... Ich begab mich an einen Ort, den ich bei meinem vorherigen Besuch entdeckt und an dem ich ein direktes Gefühl magischer Kraft empfunden hatte."

Synchronizität

Der Zufall wurde von manchen Prüfern als Hinweis und Fügung gedeutet. Julia denkt ähnlich. "Nach einiger Zeit empfand ich vollständigen Frieden.... Ich stand auf und wollte gehen. In diesem Moment fand ich einen Kristall – einen Amethyst.

Der Amethyst ist mein Geburtsstein. Die Synchronizität war zu erstaunlich, um als Zufall gelten zu können."

Als ich mich der Mammutbaum "anflog" und ich mit der Sequoiadendron-Prüfung begann, wusste ich noch nicht, was da auf mich zukam. So konnte ich gut nachempfinden, was Julia meinte: "Obwohl mir überhaupt nicht klar war, dass ich gerade begann, mich auf einen zwei Jahre währenden Kampf einzulassen, sagte mir ein tiefes und zwingendes Gefühl, dass ich den Weg gehen musste, den ich gewählt hatte – oder besser den Weg, der offensichtlich mich gewählt hatte."

Wandlung

Ein Prüfer erfuhr eine Wandlung, die ihm bis dahin unvorstellbar war. Er konnte seinem Gelderwerb, dem "Business" mit Aktien und Spekulationen, nicht mehr nachgehen. Ihm war es unmöglich, diese bis dahin für ihn wichtigen Geschäfte zu verfolgen. Julias Sicht der Dinge sagt indirekt, warum es dem Prüfer so ergehen konnte. "... Aber dann tauchte Charles Hurwitz auf, ein Texaner, der... immer wieder Firmen aufkauft, deren Aktien unterbewertet sind, um anschließend deren Aktiva zu liquidieren... gab er hochverzinste Junkbonds aus... Er erhöhte drastisch die Zahl der Rodungsaktionen. Dadurch zerstörte er die Wälder, schädigte die Umwelt und wurde zur Bedrohung für viele Arten – einschließlich der Menschen -, die dort leben.... Doch für Hurwitz und die Leute, die seine windigen Schuldverschreibungen gekauft haben, sind die Bäume und das Land nur potenzielle Dollars, und alles, was die Dollars bedroht, wie etwa Gesetze oder Umweltaktivisten, wird von ihnen einfach als Hindernis betrachtet."

Brust

Die Arbeit, auch das Geschäft, ernähren die Familie, so wie die Brust der Mutter den Säugling am Leben hält. Der weibliche Brust kommt in der Mammutbaumprüfung Bedeutung zu. Der ausharrenden Baumbesetzerin fielen die Formen von Aststümpfen auf, die "ihre" Luna, so nannte sie den Baum, aufwies. "Die Äste am unteren Teil von Luna sind alle abgebrochen. Ihre knorrigen Stümpfe erinnern an allerlei Tiere: Einer sieht wie ein Nilpferd aus, ein anderer wie ein Affe, und viele erinnern an weibliche Brüste. Die Rinde ist weich und zottig mit erstaunlichen wirbelartigen Mustern, die sich ständig verändern."

Baumhöhle

Julia wohnt oben im Baum, in einer durch einen Blitzeinschlag vorgeformten Aushöhlung. "Kurz unterhalb der Baumspitze hat der Blitz eine Höhle ausgebrannt, und aus dem dünnen Rest des Stammes, der die Höhle umgibt, wachsen eine Menge neuer Äste und Zweige. Zwischen ihnen wurde etwa 60 Meter über dem Boden die Plattform angelegt."

Einem Träumer aus der Prüfung war eine ähnliche Behausung begegnet: "Ich entdecke ein drittes Fenster, das an den Rändern mit weißen Tüchern verdeckt ist, ich schiebe diese zur Seite und sehe, dass das Fenster oben eine Rundung hat, die dahinter ein weißgestrichenes Gewölbe aufweist, das in einen Baumstamm geschnitten ist. Ich kann noch Teile des Baumes ausmachen, da die weiße Farbe nicht überall deckt."

Reinigung und Scham

In den Prüfungsberichten kamen Themen vor, die mit Reinigung, Ausscheidung und Scham zu tun hatten. Julia war mit diesen Problemen ebenfalls konfrontiert, besonders zu den Zeiten, als Mitkämpfer oder Besucher auf der Plattform waren, oder sie unter dauernder Beleuchtung und Beobachtung durch Arbeiter der Holzfirma stand. Das "Gläserne" oder "Einsichtige", sich "beobachtet" zu fühlen sind Inhalte der Sequoiadendronprüfung und von Julias Erfahrungen. "Für mich als Frau gab es ein paar zusätzliche Probleme, beispielsweise die Toilette zu benutzen, wenn zwei Männer direkt daneben stehen." Man muss sich vorstellen, was es heißt, auf einer Plattform zu leben.

Vertrauen

"Von dem Moment an, wo ich in Arkansas alles verkauft hatte, um mich auf den Weg zu den Redwoods zu machen, hatte sich jeder meiner Schritte auf Vertrauen gegründet." Es ist, als ob der Ruf des Baumgeistes gleichzeitig eine Zuversicht mit sich bringt, die rational nicht erklärbar ist. Das entspricht dem Empfinden einiger Prüfer, die das Wirken eines "Steuermannes" oder "Moderators" erlebten, und dem anderer, die unter dem Einfluss des Baumes den harmonischen Einklang mit und in der Natur notierten.

 

Selbst und Initiation

Das Selbst als die Essenz des Menschen muss von verfälschenden Schalen und Vorstellungen befreit werden. Der Weg dahin ist beschwerlich. Initiationserlebnisse und Riten der Naturvölker gleichen inhaltlich dem, was auch Julia durchmacht, bis zur Erkenntnis, erst zerstückelt werden zu müssen, um dann, neu zusammengesetzt, die höhere Ebene betreten zu können.

 

"Der Sturm heulte.... Jedenfalls hörte ich in diesem Moment Lunas Stimme zu mir sprechen. ‚Julia, denk dran, wie sich die Bäume im Sturm verhalten.’ Und während ich begann, mir die Bäume im Sturm vorzustellen, dämmerte mir allmählich die Antwort.

‚Bäume bleiben im Sturm nicht aufrecht stehen. Sie beugen sich dem Wind. Sie kennen die Kraft, die im Nachgeben liegt.’, sprach die Stimme weiter. ‚Die Bäume und Äste, die versuchen, stark und starr zu bleiben, sind diejenigen, die brechen. Jetzt ist nicht die richtige Zeit, um stark zu sein, Julia, oder auch du wirst brechen. Lerne von den Bäumen. Lass einfach los. Nur so kannst du diesen Sturm überleben. Und so wirst Du auch die anderen Stürme des Lebens überstehen.’ Plötzlich verstand ich. Und während mich der Sturm schüttelte und hin und her schleuderte, ließ ich ganz einfach los.... Ich ließ den Wind heulen und ließ meiner Verrücktheit ihren Lauf.... Als der Sturm vorüber war, begriff ich, dass durch meinen Verzicht auf alle Bindungen einschließlich der Bindung an mein Selbst andere Leute keine Macht mehr über mich hatten. Sie konnten mir das Leben nehmen, wenn sie Lust dazu hatten, aber ich würde mein Leben nicht mehr von der Angst bestimmen, wie es so viele Menschen tun, die sich als Opfer unserer mitleidlosen Gesellschaft fühlen. Ich würde mich im Leben von einer höheren Kraft leiten lassen, der Quelle der Schöpfung.

Das alles hätte mir nicht klar werden können, wenn ich nicht emotional und spirituell, geistig und körperlich, zerbrochen wäre. Die gesamte Menschheit und Mutter Natur hatten auf mich einschlagen müssen. Ich musste zerbrechen, bis ich nicht die geringste Hoffnung mehr sah, bis ich verrückt wurde, um endlich loslassen zu können. Erst danach konnte ich wieder neu zusammengesetzt werden, konnte zu dem Menschen werden, der ich sein sollte. Erst danach konnte ich mein höheres Selbst werden.... Ich hatte Dunkelheit und Stürme überstanden und war verwandelt worden. Ich war der lebende Beweis für die Kraft der Metamorphose."

Interessant ist ihr Erlebnis des Ver-rücktseins, bevor sie die nächste Initiationsstufe erklimmen kann. Das erinnert an die Beschreibung der hellsichtigen Phänomene, wenn Dr. Elisabeth Laborde den "Verrückten" eine besondere telepathische Befähigung attestiert, oder Thomas von Aquin erwähnt, Gott sei den Träumern und Narren am nächsten.

 

Führung

Beim Studium der Prüfungsergebnisse kristallisiert sich die Fähigkeit des Mammutbaums, auf wesentliche Probleme und Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, auch falsche oder unzureichende Lösungen anzuprangern, Wiederholungen, die nicht weiterbringen, aufzuzeigen, immer wieder, bis sie kapiert werden. Es bedarf einer offenen Aufnahmebereitschaft. Julia erlebt es ähnlich: "... Aber nun lernte ich aus Schwierigkeiten, mich wie auf den Sprossen einer Leiter Schritt für Schritt vorwärts und aufwärts zu bewegen. Irgendwie schien sich alles genau zur rechten Zeit und auf die rechte Weise zu ereignen, so dass ich daraus lernen konnte, das, was danach kommen würde, zu bewältigen oder zu ändern. Das Universum schickt uns vielleicht nicht immer das, was wir wollen, aber es schickt uns auf jeden Fall das, was wir brauchen, und manchmal noch ein bisschen mehr, damit wir daran wachsen können.... Das war ein Teil der Lektion, die ich von Luna gelernt hatte: still zu sein und zuzuhören, auch und gerade dann, wenn in meinem Leben Chaos herrschte.... Eine Erfahrung, die ich immer wieder mache, ist die, dass sich die Dinge trotz aller Pläne und Strategien nicht so entwickeln, wie sie sollen.... Luna hat mich verändert. Durch das Leben in diesem Baum habe ich wieder gelernt zuzuhören, wenn die Welt und die Schöpfung zu mir sprechen. Ich weiß jetzt wieder, wie sich die Verbindung und das bewusste Einssein anfühlen, die tief in jedem von uns verborgen sind."

Zeit

Die Zeit wird relativ, wenn man die wichtigen und wesentlichen Dinge im Leben erkennt und annimmt. "Hier sitze ich nun seit über einem Jahr, und die Zeit hat für meinen sich entfaltenden Geist jede Bedeutung verloren.... Mir Zeit lassen und auf meinen Atem zu achten.... Aber ich wusste, solange ich in meinem Inneren keine Klarheit spürte, musste ich mir Zeit lassen, damit die richtigen Dinge geschehen konnten."

 

 

21. J. Michels Berliner Erfahrungen mit der Verreibung von Sequoiadendron giganteum

1999 hat Johannes Michels in Berlin seine persönlichen Erfahrungen mit einer Verreibung des Riesenmammutbaumes bis zur C 5 vorgetragen. Der Vortrag ist als MC erhältlich. Ich gebe redigierte und zusammenfassende Auszüge aus dieser Audiokassette wieder, da ich leider weder schriftliche Unterlagen noch weitere Daten erhalten konnte. Geplant sei eine Veröffentlichung der Resultate mit Einschluss körperlicher Symptome der anderen Prüfer.

 

(0.) Die Bäume gehören zu den Riesen dieser Erde. Sie sind Antennen der Erde, die zum Himmel verbinden, höhere geistige Kräfte in die Erde ableiten.

 

(1.) Ein wichtiges Thema sei das Anliegen des Mammutbaumes, höhere Mächte und höhere Kräfte durch sich sprechen lassen Es gehe um Menschen, die mit höheren Mächten zu tun haben, von fremden Kräften besessen sind. Anders ausgedrückt, der Mammutbaum vergebe die Aufgabe an den Prüfer, zum Sprachrohr zu werden für höhere Mächte, als Prophet zu fungieren.

Als klinisches Schlagwort könne man sich merken, es sind Menschen, die mit höheren Kräften und Mächten zu tun haben, von fremden Kräften besessen sind. Besessenheit tauche auf.

Differentialdiagnostisch seien am nächsten Lycopodium und Thuja. Wenn eine tiefe Dimension mitschwinge, sei an den Mammutbaum zu denken. Lycopodium, Bärlapp, war mal Baumriese, hätte zuerst eine Funktion wie der Mammutbaum gehabt, nämlich die Verbindung zum Himmel herzustellen, sich aber daraus zurückgezogen. Eine Verwandtschaft gäbe es zu den Zedern, die gehen mehr in die Breite gingen.

 

(2.) Seine eigene Erfahrung sei weg vom Lycopodischen zum Mammutbaumhaften. "Bei mir hat sich sehr viel Grundsätzliches verändert in der Prüfung, ... ein Schritt, der geht von sich selber und seinen eigenen Fähigkeiten, die man zwar kennt und in Frage stellt, anzweifelt, zu einem selbstverständlich sich den Herausforderungen des Lebens stellen und überhaupt nicht daran an seinen eigenen Fähigkeiten zweifeln." Auch der Mammutbaum(patient) fühle sich in der Krankheit der Forderung nicht gewachsen, überfordert, da er sich die Ziele zu hoch gesteckt habe, dass er scheitern müsse. Oder aber über sich selbst hinauswachsen –das sei ein starkes Thema- , Entscheidungen treffen zu müssen. Er könne zu dieser Anforderung sagen nur kann: "Führe meine Hände, lass mich es richtig machen." In diesem großen Thema stehe der Mammutbaummensch.

 

(3.) Der Baum rage schon nach 30 Jahren über alle anderen Bäume hinaus. Hierzu biete sich die Analogie zum erfolgreichen Menschen. Der Mensch müsse seine Motivation überprüfen, damit er die Macht nicht missbrauche.

 

(4.)In der Verreibung tauchte eine heilige, ehrfürchtige Stimmung auf. Von 12 Teilnehmern hätten 4 abgebrochen, eine Frau fühlte sich überfordert, zwei nannten Gewissensgründe, "wenn wir hier noch einen Schritt weiter gehen, entweihen wir ein Geheimnis, begehen einen Frevel, das können wir nicht verantworten." Der Vortragende fragte sich, was könne er verantworten, wenn er dieser Kraft das Geheimnis entreiße. Er: könne die Verantwortung übernehmen, ohne einen Fluch zu provozieren.

 

(5.) Es sei das Thema der Besessenheit, unter einem Fluch zu stehen, unter einem Bann zu sein. In der Mythologie gäbe es das sprechende Holz, wenn wir es ergreifen, dann ergreift es uns, wir kämen davon nicht mehr los. Er führt als Beispiel die Geschichte vom Geisterschiff an, in der der Mann am Steuer solange ausharren müsste, bis jemand käme und das Ruder übernehme. Sein Gefühl in der Prüfung war: "Ich stehe in einer Funktion, einer Pflicht, die ist sehr groß, ich muss hier stehen, ich habe Fähigkeiten, es übersteigt meine Aufgabe. Aber ich werde meine Grenze sprengen, zugleich ist es eine unglaubliche Last. Wann kommt endlich jemand und nimmt sie wieder von mir, zugleich aber war das Empfinden da, von dieser Funktion und Aufgabe besetzt und besessen zu sein.

"Nach C4 Verreibung haben wir abgebrochen, jetzt reicht’s, machen Pause, machen eine Prüfung mit der C4. Vielleicht verreiben wir die C5 noch."

Er hatte das Gefühl, er bliebe allen zurück, zweifelte, ob der Mammutbaum eine gute Wahl war.

 

(6.) Er hatte ein Bild in der Verreibung. Er stünde vor einem Fluss, er habe eine Aufgabe bekommen: "Spring über den Fluss. (der Film " Matrix" hätte Ähnlichkeiten mit seinem Erleben). Ich weiß, ich kann es nicht schaffen, dann sagt eine Stimme in mir, vielleicht kannst Du es doch schaffen. Ich bin gesprungen, mitten in den Fluss gefallen, der Fluss strudelt über mir zusammen. Ich dachte, ich komme nicht mehr raus, dabei hatte ich das Gefühl, so soll es sein. Wir müssen lernen, über uns selbst hinauszuwachsen, sozusagen hineinspringen und uns nicht durch geläufige Argumente abhalten lassen. Der Mammutbaum geht über die Grenzen, baut keine Brücke."

 

(7.) Er hatte den Gedanken, wenn die Prüfgruppe weiter ginge, entweihe sie was, begehe einen Frevel, übertrete einer Grenze. Das Mittel prüfe sie, ob sie das könnten, dürften und die Konsequenzen tragen könnten.

Dazu erzählt er seinen Traum (verkürzte Wiedergabe): "Ein fremdes Schloss, man jagt uns, ich verbarrikadiere die Tür, um Angreifer abzuhalten Eine riesige Gestalt taucht auf. (Er kommt auf den Gilgamesch-Epos zu sprechen, über den Fluch des Baumes). Die Gestalt fordert mich auf, ‚kämpfe mit mir.’ Ich weiß, das ist eigentlich für mich nicht zu schaffen. Der Riese kämpft mit mir, wie durch ein Wunder kann ich ihm standhalten, ich drohe, ihn zu besiegen. Er löst sich auf und lächelt. Ich weiß, es war ein Spiel, es ging nur darum, überhaupt in diesen Kampf einzutreten, die Grenzen zu vergessen und einfach nur zu kämpfen. Das war die Prüfung des Baumes."

Er hatte das Gefühl, er sei wie gestorben, er sehe auf Leben zurück, das sei wie der kurze Moment in dem Fluss im vorigen Bild gewesen. "Ich habe gestrampelt und gekämpft, ich weiß nicht, worum. Es war gut so. Wir stecken alle in einer tiefen Illusion darüber, worum es (im Leben) eigentlich geht, wir folgen Idealen, die wir nicht genau kennen, in denen wir drinstecken. Der Mammutbaum hilft uns, uns diese bewusst zu machen. Sequoiadendron sei ein Mittel für Fanatiker. Fanatismus heiße, einer Idee zu folgen, aber blind zu sein für das, was sie wirklich ist. Das kann Religiosität sein. ... Der Christ, der auf Kreuzzüge gehe, folge einer Idee, ohne sie zu überblicken. Das seien mammutbaumkranke Menschen. Der Mammutbau helfe uns, unsere eigene innere Motivation und das, was in der Idee drin liege, bewusst werden zu lassen.

 

(8.) Das Grundgefühl sei für ihn immer gewesen, er sei so groß, stark und mächtig, wie er es sich mir immer erträumt und ersehnt hätte, aber so hätte er sich eigentlich seltenst gefühlt. Und es sei plötzlich eine völlige Selbstverständlichkeit geworden, so zu sein.

 

(9.) Ein zentraler Traum: "Ich bekomme einen Auftrag von einem König, ich weiß, es ist mein Lebensauftrag, und ich kann jetzt ja sagen, dieser Lebensauftrag ist unwiderruflich, oder ich kann nein sagen, das geht eigentlich nicht, dann bin ich sowieso schon von vorneherein gescheitert. Und wenn ich ja sage, ist die Gefahr, dass ich daran scheitere, auch sehr groß. Ich trete diesen Auftrag an. In einem Raum sind sehr viele Farben, ich weiß, ich muss mich in meinem Leben mit Farben beschäftigen. Ich wollte früher immer Maler werden. Also das Mittel hat schon ganz tiefe Dimensionen in mir angesprochen. Und dann wartet nicht nur Arbeit auf mich, ich finde dort plötzlich Edelsteine wie ein Geschenk. Es ist für mich wie ein Versprechen. Wenn wir dem Ruf folgen, werden wir nicht nur Arbeit bekommen, sondern auch Geschenke finden, die wir nie erwartet hätten und an denen wir auf jeden Fall vorbeigegangen wären."

Danach hätte er genug Kraft und Mut, die C5 zu verreiben. Er hätte das Gefühl gehabt, er verreib die jetzt und dann gäbe es kein zurück mehr. Es sei wie den Auftrag annehmen. Bei Lycopodium wäre es so, dass einer im Schatten eines Wissenden was mache, beim Mammutbaum stehe er alleine und packe die Aufgabe an.

 

(10.) Der nachfolgende Traum sei für ihn persönlich das Heilungsergebnis. Er habe zwei Wochen geprüft und sei auf dem Zahnfleisch gekrochen und habe gedacht, er gebe auf. Er habe dann die C 5 verrieben. Es sei ein sehr intensiver Traum. "Die ... starke Erfahrung, die meine Seele in diesem Traum macht, verfolgt mich, hält mich und verwandelt mich mehr als tausend Erfahrungen, die ich in der Welt mache. Es geht um das Mysterium des Lebens".

"Eine Gruppe von Menschen ist auf der Suche nach dem Allerheiligsten, sie sind dem Geheimnis des Lebens auf der Spur. Sie sind voller Ehrfurcht, es war genau die Atmosphäre unserer Verreibung. Ich bin eine Art Expeditionsleiter. Wir positionieren uns im Raum, jeder nimmt seinen Platz ein, es ist wie eine Art Prüfung. Wir versuchen eine Art Code zu stellen. Und wenn jeder an seinem Platz ist, so wie er ist, richtig, dann öffnet sich sozusagen der Sesam und das Geheimnis des Lebens wird sich entpuppen. Wir glauben, dass in dieser Prüfung unsere Motivation und Bereitschaft, unser Würdigsein dem Geheimnis des Lebens gegenüber, geprüft wird. Dann passiert folgendes: Es werden immer wieder einige von uns eliminiert, die verschwinden einfach.. So wie es bei der Verreibung ja auch gewesen ist. Es geben immer wieder welche auf. Wir denken, die waren nicht bereit, soweit vorzudringen und die ganze Sache zu tragen. Und ich als Leiter dieser Expedition denke mir, aber das kann doch nicht alles sein. Ich will hinter dieses Geheimnis, wieso die alle verschwinden müssen. Ich will dahinter schauen, ich gebe mich nicht zufrieden mit unserem allgemeinen Glauben, was wir davon denken."

"Das ist für mich der entscheidende Moment im Mammutbaum, sich nicht mit den Grenzen, die wir vorfinden, den Grenzen unserer Welt, dessen, wie man so denkt, wie man zu reden hat, abfinden, sondern diese in Frage zu stellen und weiter zu fragen. ... Lycopodium steckt in der Tradition drin, Mammutbaum wirft sie eher über den Haufen."

Der Traum geht weiter: "Ich will es also wissen. Da tauchen Regenwaldindianer auf. (Wirft ein: Regenwald noch intakter Wald. Da lebt eine Frau -er meint Julia Butterfly- seit über einem Jahr auf einem Baum. Das sind Taten von Menschen, die über sich selbst hinauswachsen.) ... Die Indianer schützen das Geheimnis, das Geheimnis ist im Wald verborgen. Sie schützen den Baum des Lebens. Sie entfernen prinzipiell alle Leute, die sich diesem Geheimnis nähern. Das mit der Prüfung, das war zwar unser Film, aber da ist eigentlich nicht viel dran. Aber die Wächter stehen auf verlorenem Posten, der Baum und das Geheimnis des Lebens sind viel zu schwach. Genauso sind die Wächter viel zu schwach, um sich zu schützen. Wenn wir wirklich hinter dieses Geheimnis kommen wollen und dafür unsere Vorstellungen, wie etwas zu sein hätte, irgendwelche Mythen, die wir glauben wollen, aufgeben, dann offenbart sich uns das Geheimnis von ganz allein. Dies sagen mir diese Indianer."

"Dann passiert etwas, was mich sehr ergriffen hat. So ist es auch in dem Gilgamesch-Epos. Gilgamesch und Enkidu, die dringen in diesen Wald ein und der Wächter des Waldes lässt sich von ihnen erschlagen, einfach weil sie sagen, wir wollen die Zeder fällen. Dort ist es ein Fluch gewesen, vielleicht wird es für uns etwas anderes. Ich trete also in dieses Geheimnis ein. Es ist für meine Seele wie das Hineintreten in einen Raum, in dem ein Wort, ein Mantra existiert. Das Mantra ist das Schöpfungswort, und alles, was existiert, existiert aus diesem Wort heraus, ist der Ursprung des Lebens und der Welt."

"Es ist sehr erschreckend und ernüchternd für mich zu sehen, dass dieses Schöpfungswort im All verhallt. Die Schöpfung liegt völlig im Sterben. Sie existiert aus diesem Wort. Je weiter sie sich ausdehnt, desto schwächer wird es. Es ist für mich erschütternd zu sehen, wie schwach das ist. Das ist eine Mammutbaumerlösung. ... Es ist erschütternd zu sehen, wie die Welt wirklich ist. Es ist erschütternd, (11.) der Wahrheit wirklich ins Auge zu sehen. Das hatten wir auch bei der Verreibung. Es ist erschreckend ernüchternd."

"In dem Film ‚Matrix’, in dem sich herausstellt, die Menschen leben in einer Scheinwelt, die sie nur durch ihre Sicht der Dinge aufbauen, in dem dann diese Hauptperson herausgerät. Er muss erst mal stundenlang kotzen, weil es so erschütternd ist. Wir hatten auch das Symptom (12.) ‚Erbrechen’ und ‚Übelkeit’."

 

(13.) Die Aufgabe, die er durch das Hören des Wortes im Traum kriege, sei,: "dadurch, dass ich es nun kenne, bin ich verpflichtet, dieses Wort ständig in meinem Geiste zu wiederholen und mich daran zu beteiligen, dass die Schöpfung immer wieder zu neuem Leben erweckt wird. Und die Menschen, die soweit vordringen, oder die Menschen insgesamt haben die Aufgabe, dieses Wort, diese Schöpfung immer in Gang zu halten."

 

(14.) Diese Baumschützer spürten genau dasselbe. Sie spürten, sie müssen die Bäume am Leben erhalten und retten, damit das Leben auf der Erde weitergehen könne.

Und dann merke er, dieser ganze Mythos, dieser ganze Schutz vor diesem Baum, diene eigentlich zu seinem (des Träumers) Schutz, weil, indem die Gruppe in diesen Raum trete, da gäbe es dann kein Zurück mehr, sie seien plötzlich völlig verantwortlich für alles, was sie täten. Sie könnten nicht mehr sagen, sie hätten von nichts gewusst. Es sei sozusagen die Auflösung des Fanatismus, der sie schütze, indem sie Dinge täten, die sie sonst gar nicht einschätzten, für die sie dann letztendlich auch nicht die Verantwortung übernähmen.

 

Johannes Michels beschreibt das Arzneimittelbild

Themenschwerpunkte seien

Prüfung

Versuchung

Grenzübertretung

Menschen, die in diesen Lebenssituationen und mit diesen Themen zu tun haben, die sind mammutbaumverdächtig.

Wir werden vom Leben geprüft, was ist unsere eigentliche innere Motivation, das zu tun, was wir tun. Wir werden vom Leben auch versucht, über unsere Grenze hinauszugehen. In gewissen Bereichen, da, wo wir die Scheinwelt demaskieren, ist es sinnvoll, die Grenze zu übertreten.

Es ist für Menschen, entweder, die hoch hinaus wollen, vergleiche Lycopodium, oder die über sich selbst hinauswachsen in ihren Funktionen. Und für Menschen, die sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen fühlen. Für Menschen, die in einer Funktion oder einem Dienst stehen, Sprachrohr sind, wo sie selber sich zurücknehmen und für etwas Höheres stehen. Wahrscheinlich hohe Funktions- und Würdenträger.

Besessenheit und Fanatismus

Anders als bei Thuja, nicht Besessenheit von niederen Kräften, die so einem klammheimlich die Oberschenkel hoch kriechen, sondern es ist Besessenheit von höheren Ideen, von großen Idealen, von Weltsichten,, so wie es eine Religion ist oder wie es vielleicht eine Naturwissenschaft ist, besessen von der Idee, die Materie ist alles. Wir sind alle von dieser Idee besessen, wir leben darin und merken es nicht und einige begehen schlimme Fehler darin.

Für Menschen, die große Kraft, Macht und Fähigkeiten haben und viel Verantwortung tragen.

Es ist ein Mittel für Scheinheiligkeit, für verdeckte Motive, die einem selbst nicht bewusst sind, sozusagen Thuja hoch zwei. Es bringt Wahrhaftigkeit, erstmals für sich selbst.

Wir hatten immer wieder das Symptom "Verlangen, aufrecht zu sein", die Menschen wollten am liebsten stehen bei der Verreibung, das krumme Sitzen war unerträglich.

 

Anmerkung zum Gilgamesch-Epos

Die nachfolgenden Passagen mögen dazu beitragen, die Assoziationen, die im vorangehenden Text auftauchen, zu verstehen.

Als älteste Hochkultur der Menschheit gilt jene, die die Sumerer um etwa 3000 v. Chr. im Süden des Zweistromlandes, im heutigen Irak, begründeten. Sie bauten eine staatliche Verwaltungsorganisation auf sie erfanden die Schrift und brachten eine vielfältige und umfangreiche Literatur hervor. Das Gilgamesch-Epos ist nach allgemeiner Auffassung das erste große Werk der Weltliteratur. Das Epos erzählt die Geschichte von Gilgamesch, eines sumerischen Königs der 1. Dynastie von Uruk (dem biblischen Erech). Er gehört zu den großen Gründungsheroen der Zivilisation, soll er doch diese südbabylonische Stadt mit einem mehr als neun Kilometer langen Mauerring umgeben haben. Dazu legte Gilgamesch seinem Volk brutale Frondienste auf, was die Götter erzürnte. Also hetzten sie den Wildmenschen Enkidu auf Gilgamesch.

Inzwischen ist Enkidu zum Menschen geworden: er lernt bei Hirten essen und trinken wie ein Mensch, er kleidet sich, wäscht und salbt sich. Mit dem Tempelmädchen kommt er in die Stadt Uruk und trifft dort auf Gilgamesch. Enkidu verstellt Gilgamesch den Weg, worauf die beiden einen Zweikampf beginnen. Der Kampf bleibt unentschieden und beide schließen Freundschaft. Später erläutert Gilgamesch dem neuen Freund sein Vorhaben, den riesenhaften und bösartigen Wächter der heiligen Zeder zu töten. Dieser Wächter mit dem Namen Chumbaba, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, lebt in einem Wald und bewacht diesen Baum im Auftrag des Gottes Enlil. Die Ältesten von Uruk warnen noch vor diesem Abenteuer, selbst Enkidu versucht seinen Freund davon abzubringen und auch die Opferschau scheint ungünstig. Doch Gilgamesch glaubt an seinen Erfolg und schließlich eilen sie zu den Waffenschmieden, um sich mit Beilen und Schwertern für die gefährliche Unternehmung ausrüsten zu lassen.

Gilgamesch und Enkidu stehen am Rande des Zedernwaldes und staunen über die Größe der Bäume. Der Wald ist von einem Graben umgeben und als erstes Anzeichen der Anwesenheit des Wächters sehen sie dessen Fußspur. Die beiden bringen ihre Waffen in Ordnung und dringen in den Wald ein. Kurz darauf treffen sie auf den Riesen. Dieser beginnt die beiden zu verhöhnen. Die fürchterliche Gestalt Chumbabas erschreckt Gilgamesch, so dass es diesmal Enkidu ist, der seinem Freund Mut macht. Daraufhin beginnt ein dramatischer Kampf, bei dem sogar der Sonnengott Schamasch eingreift und heftige Sturmwinde gegen Chumbaba schickt. Als der Riese seine Lage als aussichtslos sieht, verlegt er sich auf Versprechungen und Bitten. Doch Gilgamesch und Enkidu bringen ihr Werk zu Ende und erschlagen Chumbaba, der zuvor die beiden noch verflucht. Danach fällen sie die heilige Zeder, zimmern aus deren Holz eine gewaltige Türe für die Stadt und fahren auf einem Floß den Euphrat abwärts zurück nach Uruk.

In einem anderen Abenteuer suchen Gilgamesch und Enkidu das Geheimnis des ewigen Lebens. Doch nachdem Gilgamesch es auf dem Meeresgrund gefunden hatte, stahl eine Schlange ihm das Leben spendende Gewächs. Dem Menschen, so die Botschaft des Epos, ist auf ewig der Tod bestimmt. Ihm bleibt nur der Stolz auf seine Leistung.

 

Kommentar

Johannes Michels Erfahrungen mit dem Mammutbaum sind für mich wertvoll. Vielleicht war es gut so, dass ich erst am Ende meiner Arbeit davon erfuhr. Beim Studium der anderen Prüfungen, der beiden Fallgeschichten, aber auch der Erlebnisberichte von Julia Hill und Noga Naxon werden sogleich Parallelen erkennbar.

Auch ich stand eine zeitlang im "Banne des Mammutbaumes". Die Sequoia gab Julia Butterfly zwei Jahre Energie auf der Baumplattform. Die Berliner Gruppe erfuhr die Kraft des Baumes und seine Macht, auf Menschen einzuwirken.

Ähnlich ergeht es Schamanen, wenn sie den Ruf spüren, dem sie sich nicht entziehen können. Und wenn sie es versuchen, folgen schwere Erkrankungen, Unfälle oder sogar der Tod. Schamanen sind auch wie Besessene, durch die eine andere Macht spricht. Johannes erwähnt Propheten, die nichts anderes als ein Sprachrohr sind. Er weiß um den "Ruf", wenn er sagt: "Wenn wir dem Ruf folgen, werden wir nicht nur Arbeit bekommen, sondern auch Geschenke finden, die wir nie erwartet hätten und an denen wir auf jeden Fall vorbeigegangen wären."

Die Vision vom Sprung über den Fluss hat eine Entsprechung in einem Traum eines Prüfers meiner Sequoiadendron-AMP: "Ich will schnellstens nach unten, nehme nicht die Treppe, springe zum nächsten Stockwerk runter, muss auch auf die andere Seite springen über eine Art Betonschacht oder wie Schwimmbeckenwände (kein Wasser drin). Ich springe und fühle echt körperlich im Sprung, dass es mir um einen Meter nicht reicht, ich gebe mir einen Rucker und lande auf der anderen Seite."

Dieses Thema der Überwindung der eigenen Grenzen spiegelt auch ein anderer Traum wider: "Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch. Ich bin kurz vor dem Ziel oben, als sie plötzlich rückwärts zu laufen anfängt. Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen. Mir gelingt es, sicher abzuspringen. Ich fürchte um die verbliebenen Leute, weil die Treppe an Geschwindigkeit zulegt. Anstatt Terrors auf ihren Gesichtern ist eine konzentrierte Anspannung, als sie sich auf das Abspringen vorbereiten. Sie überleben alle dank ihrer akrobatischen Sprünge. Der Aufseher sagt, alles sei möglich, wenn man rechtzeitig die richtigen Schritte mache. (Zu diesem Traum merkte die Prüferin an: Ich scheue mich gerade vor einer Präsentation in Y, die ich demnächst geben muss. Ich befürchte, es gibt ein Desaster und ich mache einen Narren aus mir. Ich nehme es auch dem Verleger (der im Traum der Rolltreppenaufpasser ist) übel, dass er mich dazu überredet hat. Hätte ich gewusst, dass es so ein riesiges Ereignis würde, hätte ich dem Auftrag wahrscheinlich nicht zugestimmt. Für mich lautet die Traumbotschaft, dass ich bei sorgfältiger Vorbereitung die Situation meistern werde.)"

Das Wort Mammut, giant sequoia, Riesenmammutbaum implizieren bereits den Riesen. Riesen sind in vielen Mythologien anzutreffen. Es sind chthonische Wesen. Die Götter alleine konnten sie nicht besiegen, sie brauchten menschliche Hilfe. So musste Herakles mit Pfeil und Bogen dem Göttervater Zeus helfen, den Riesen Porphyrion zu töten. Im Kampf gegen der Erde entsprungene tierische Instinkte braucht das Göttliche genau soviel Beistand vom Menschen wie dieser vom Göttlichen. Der Mythos der Riesen steht schließlich für all das, was das Individuum leisten muss, um volle Freiheit und eine gelungene Persönlichkeitsentwicklung zu erlangen.

Johannes kämpft im Traum mit einem Riesen, der M. Riefers Patient kämpft mit einem Gnom (man beachte die Pole der gleichen Geraden). "Ich bin auf der Flucht mit einem neugeborenen Kind. Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen. Dann sind wir auf einem Schiff und ich sitze vorne. Dann kommt der Gnom und es kommt zu einem Kampf. Er ist magisch stark und sehr alt. Aber eigentlich bin ich überlegen." Beiden Träumen gemeinsam ist das Gefühl, der Überlegenere zu sein.

Das Thema der Verfolgung und des Kampfes mit einer "übernatürlichen" Macht greift ein Traum auf, den mir ein Prüfer nach Abschluss der blinden Prüfungsphase nachreichte. "Ein einstöckiges Ferienhaus mit einem Teich nach einem Stückchen Wiese; rings herum Wald, aber nicht so direkt abgegrenzt wie bei einer Lichtung, das Areal ist recht groß. Gehört wohl X.s Vater. (Wolf als Name in verschiedenen Zusammenhängen taucht an mehreren Stellen des Berichts auf.) Immer Morgen- oder Abenddämmerung bzw. nachts, die Sonne sieht man nie. Es ist eine schräge Atmosphäre, man ist total intensiv "da". Auch ich, irgendwie aber auch nicht bzw. in einem leicht beobachtenden Zustand. Es passieren unheimliche Dinge:

Am Morgen schwimmt eine Leiche mit dem Gesicht nach unten im Teich. Zwei heben das Gesicht an, es ist bekannt - unbekannt. Wir lassen die Leiche so liegen wegen Spuren (so lassen, bis die Polizei kommt) - wir sind schon an Leichen gewöhnt. Die Person hat sich auf zwei Arten nach "Ringen" mit sich selber umgebracht, mit einer Axt geköpft, wobei man das nicht sehen kann.

Am Abend wird eine junge Frau/teils ich anstelle der Frau, aufgeschreckt, verfolgt von jemand "Gesichtslosem", der sie mit der Axt erschlagen will. Flucht ins Haus, ich/sie hat eine Tür zur Ablenkung verschlossen, Flucht in ein anderes Zimmer oder Klo, wo sie dann durchs Fenster entkommen will. Der Verfolger würde auf jeden Fall die Tür mit der Axt einschlagen. Die Szene geht 2-3 mal durch meinen Kopf. Ich überlege, die Handlung zu verändern (beide Zimmer tauschen, da das Klofenster vielleicht zu klein ist, um schnell durchzuschlüpfen. Ich weiß nicht mehr, ob und wie der verfolgende Geist unschädlich gemacht wurde).

Ich komme zurück, treffe X., die aus dem Wald kommt. In der Küche liegen Hefte, Zettel, Broschüren rum (im Traum wusste ich noch den Inhalt bzw. die Titelseiten). Sie meint, sie wären von ihrem, ich meine, von meinem Vater, hat irgendwas mit Sequoia zu tun, bin deshalb sicher. Ich behalte sie, um nachzuprüfen, ob sie meinem Vater gehören. X. geht nach der Verabschiedung in ein anderes Haus.

Folgender Ablauf wiederholt sich in verschiedenen Formen: Der Geist taucht plötzlich auf, will mit der Axt jemanden töten; Jagd/Flucht, sehr dynamisch; irgendwie wird der Geist "angehalten" oder "K.O." gemacht und durch häufiges auf ihn Niederschlagen mit sehr großen Hämmern (groß wie Äxte) unschädlich gemacht. (Der Geist ist dann eine harte, feste Masse am Boden, wenn auf ihn eingeschlagen wird). Es ist anstrengend und ich wechsle mich mit Y. (ein Freund) ab. (Anmerkung: Vielleicht war das Hämmern aber auch nur das "K.O"-Schlagen und damit Geist/Gefahr noch nicht beseitigt? Eher Letzteres.)

Eine Szene ist mir noch ungefähr in Erinnerung: Der Geist verfolgt jemanden, fährt in einem Gefährt bzw. in einem Rollstuhl auf der "Außenbahn" des Geländes ums Haus rum, als ob im Kreis, unaufhaltsam. Als er auf die Strecke kommt, die an einem Gewässer (eher ein See) entlang führt, scheint die Möglichkeit gekommen, ihn zu stoppen. Ich (?) werfe eine Holzlatte vor das Gefährt, sodass es sich überschlagen müsste.

Auf dem Steinboden hinterm Haus hauen wir/ich mit großer Bestimmtheit und Anstrengung den Geist hart mit einem Hammer zu einer Platte, wie ein Schmied, Splitterteilchen verstreuen sich in der Umgebung. Möglichst schnell befördern wir die Platte ins Kaminfeuer im Haus, mit Kehrbesen und Schaufel bemühen wir uns, auch die letzten Teilchen vom Boden und der angrenzenden Wiese aufzuklauben und auch ins Feuer zu werfen. Die Platte, durch das Verbrennen ganz leicht, schwebt nach oben und wird fast durch den Kamin nach außen befördert, was wir unbedingt verhindern wollen, da der "böse Geist" total verbrennen muss, um nicht wieder ins Freie zu gelangen. Zum Glück bleibt die Platte teils an der Öffnung hängen. Mit einer langen "Kachelofenzange" tun wir die Platte wieder zurück ins Feuer.

Im Halbschlaf nach dem Aufwachen habe ich Gedanken wie z. B. ein Angstgefühl, allein durch einen dunklen Wald gehen zu müssen, wegen möglicher unheilvoll beseelter Orte."

Der Traum enthält mehr, was sich ebenfalls mit anderen Themen und Johannes Traum in Verbindung bringen lässt (vgl. Stichworte in der Symptomsammlung wie Gesicht, Leiche, Tod, zwei, Beobachter, Geschlechtswandel, Fenster, Toilette, Wasser, Kreis, Feuer, Holz; "Wolf" erwähnt M. Riefer in seiner Falldarstellung –"Sie müssen sich die Kraft des Wolfes bewusst machen und sie dann allmählich kommen lassen.")

Der Mammutbaum hat eine "ganz tiefe Dimension in mir" angesprochen, sagt Johannes weiter, er hat aber auch grundlegende Fragen aufgeworfen. "Eine Gruppe von Menschen ist auf der Suche nach dem Allerheiligsten, sie sind dem Geheimnis des Lebens auf der Spur." Einige Aspekte des "Lebensgeheimnisses" behandelt auch das Kapitel 8 dieses Buches, "Die geheime Kraft des Mammutbaumes", im Bild der Schlange und des Kundalini.

Seine eigentlichen Beweggründe zu erkennen ("Wir werden vom Leben geprüft, was ist unsere eigentliche innere Motivation, das zu tun, was wir tun."), der Wahrheit ins Gesicht zu sehen ("Es ist erschütternd, der Wahrheit wirklich ins Auge zu sehen.") sind zentrale Elemente im Mammutbaum und jeder echten Persönlichkeitsentwicklung, wie es sowohl die AMP, die Fallaufnahme und die Erlebnisse von Julia Butterfly Hill und Noga Naxon belegen. Die Berliner Teilnehmer "hatten immer wieder das Symptom ‚Verlangen, aufrecht zu sein’, die Menschen wollten am liebsten stehen bei der Verreibung, das krumme Sitzen war unerträglich."

Wächter bewachen heilige und besondere Orte, um ungeeignete Besucher fernzuhalten oder willkommene einzulassen. Einen Abstieg an einen geschützten Ort beschrieb eine Träumerin "Wir schwimmen im Meer und erreichen ein Gebäude an der Küste. Ein Wächter steht davor. Meine Freundin X sagt, sie wolle reingehen...Der Wächter lässt uns rein. Ich folge X eine Wendeltreppe hinunter." Der Schamane ist Wächter des Stammeskalenders und der Mythen.

 

"Wir hatten auch das Symptom Erbrechen’ und ‚Übelkeit’.", die auch die AMP anführt, dazu kommt noch übelkeitserregender Ekel.

Die Ähnlichkeit zu Lycopodium, die hier heraushoben ist, fand auch Marco Riefer in der Behandlung seines Patienten.

 

 

22. Metasequoia glyptostroboides – ein kurzer Kontakt

Die Trias der Sequoien ist homöopathisch unvollkommen. Ich fand bei meiner Web-Recherche weder einen Artikel noch die homöopathische Substanz. Also machte ich mich an die Arbeit. Doch dazu später. Zuerst ein paar Informationen über diesen bemerkenswerten Baum.

 

Name, Botanik und Entdeckungsgeschichte von Metasequoia glyptostroboides

Die botanischen Angaben stammen weitgehend von A. Jagel, Bochum.

Name

Andere Namen sind Chinesisches Rotholz, Chinesischer Rotholzbaum, Urweltmammutbaum, Dawn Redwood, shui-hsa ("Wasserlärche"), Watercypres.

Der vom Erstbeschreiber Miki gewählte Zusatz "meta" vor die bereits bekannte Gattung Sequoia wird als "verändert", "verwandt" oder "ähnlich" verstanden. Der Zusatz "glyptostroboides" heißt "ähnlich Glyptostrobus", der zweiten Laub abwerfenden Konifere Chinas, mit der der Urwelt-Mammutbaum zunächst verwechselt worden war. Die deutsche Bezeichnung als Urwelt-Mammutbaum ist unglücklich, da der Baum mit einer Höhe von 35-50 m und 2 m Stammdurchmesser nicht annähernd den Werten nahe kommt, die eng verwandten Mammutbäume Kaliforniens erreichen. Daher gab es Bestrebungen, den Namen "Chinesisches Rotholz" zu etablieren, in Anlehnung an das den Mammutbäumen ähnlich gefärbte Holz. Die gegenständige Stellung der Zweige, Blätter und Zapfenschuppen unterscheidet den Urwelt-Mammutbaum nicht nur von den unzweifelhaft nahe verwandten Gattungen Sequoia und Sequoiadendron, sondern auch von allen anderen Arten der Familie der Taxodiaceae. Gleichzeitig gilt die Blattstellung als Hauptmerkmal zur Trennung der Taxodiaceae von den Cupressaceae. Dieser Umstand bewegten Hu & Cheng bei der Beschreibung der Art dazu, sie in eine eigene Familie, Metasequoiaceae, zu stellen, die "man auch als Vorfahren der Cupressaceae betrachten solle". Von anderen wird Metasequoia als eine weitere Stütze für die Argumentation betrachtet, die Taxodiaceae und Cupressaceae zu einer Familie zu vereinigen.

Botanik

Es ist ein Laub abwerfender, sehr wuchskräftiger Baum, der 35 m erreicht, in der Heimat bis 50 m. In der Jugend hat er Pyramidenform, später weist er eine unregelmäßige, offene Krone auf. Dieser Gestaltwechsel ist auch z. B. bei Taxodium oder Ginkgo zu beobachten. Die Äste und Blätter sind zweireihig, gegenständig (im Unterschied zu Taxodium und als einziger Fall innerhalb der Taxodiaceae). Einhäusig. Weibliche Zapfen stehen endständig an Kurztrieben (häufig als "langgestielt" beschrieben), bei der Reife sind sie fast kugelig, abwärts geneigt, nach Entleerung der Zapfen samt dem Kurztrieb abfallend. Samen meist zu 5 bis 6 pro Schuppe, abgeflacht, ringsum geflügelt. Seine Heimat ist China, im Grenzgebiet zwischen Ost Setchuan und West-Hupeh, in einer Höhe von 700 bis 1300 m. Die Bäume standen bis zu ihrer "Wiederentdeckung" als treue Wächter unerkannt bei den alten Tempeln und wurden von der einheimischen Bevölkerung als heilige Bäume verehrt.

Obwohl reichliche Niederschläge das Wachstum fördern, kann Metasequoia glyptostroboides auch bei geringen Jahresniederschlagsmengen (550 bis 600 mm) existieren. Während der Trockenzeit ist dann aber künstliche Bewässerung erforderlich.

Voraussetzung für das Überleben des Baumes war der konsequente Schutz vor Ost- und Nordwinden. Metasequoia glyptostroboides ist eine schnellwachsende Holzart die keinerlei Lichtkonkurrenz toleriert. In geschlossenen Beständen setzt das Ausscheiden unterdrückter Individuen sehr rasch ein. Beschattung führt zu stark reduziertem Wachstum, zur Verkleinerung der Blattorgane und schließlich zum Absterben.

Entdeckung

Der Urwelt-Mammutbaum ist gleich dem Ginkgo ein "lebendes Fossil" — aber in einem noch ganz anderen Sinne. Während dieser offenbar seit langem seinen festen Platz im Leben der Chinesen und Japaner hatte, gab keine schriftliche Überlieferung Kunde von der Metasequoia — bis zum Jahre 1941. In diesem Jahr stieß ein Wissenschaftler aus Nanking in Zentralchina auf einen ihm unbekannten Baum mit sommergrünen Nadeln. Bei der Untersuchung der Zapfen stellte sich sehr rasch heraus, dass der Neufund anders als vermutet mit der in China wachsenden Wasserkiefer Glyptostrobus nicht so sehr nah verwandt, vielmehr einer eigenen Gattung zuzurechnen war. In Wissenschaftskreisen erinnerte man sich an die Publikation des japanischen Botanikers und Paläobotanikers Miki, der kurz zuvor — zufällig auch wieder 1941 — aus dem Pliozän fossile Reste einer Metasequoia beschrieben hatte, wie er seinen Fund wegen gewisser Ähnlichkeit mit der Sequoia nannte. Diesem Tertiärfossil glich der als neu erkannte Baum aus China in allen wesentlichen Merkmalen. Daher war für letzteren schnell eine wissenschaftliche Bezeichnung gefunden: Metasequoia glyptostroboides. Der Urwelt-Mammutbaum war ausweislich vieler Fossilfunde während der Oberkreide und des Alt-Tertiärs eine weitverbreitete Konifere. Er muss damals in den Mischwäldern des nördlichen Amerika, Grönlands, des nördlichsten Europa — er fehlte weiter südlich —, in Sibirien und Ostasien ein dominanter Bestandteil gewesen sein. So hat es also etwas für sich, wenn amerikanische Autoren im Falle der Metasequoia nicht von einem "living fossil" sprechen, sondern von einem "fossil that came to life".

Im Jahr 1947 gelangte erstmals Samen des Metasequoia glyptostroboides in die USA zu Prof. Merrill, dem Direktor des Arnold-Arboretums in Massachusetts. Von dort wurden sie in alle Welt verschickt und gelangten noch im gleichen Jahr auch nach Deutschland.

 

Herkunft des Prüfmittels

Die Grundsubstanz des Prüfmittels kommt von der Insel Mainau im Bodensee. Der dortige erste Baum stammt vom Kew-Garden in England und wurde 1952 als 30 cm hohes Pflänzchen an einem Ehrenplatz im Ufergarten gepflanzt. Der Baum wuchs 100 cm pro Jahr und ist über 20 m hoch, geht mittlerweile mehr in die Breite. 51 Stecklinge begründeten die einzigartige Metasequoia-Allee auf der Insel.

Von diesem Mutterbaum habe ich am 30. April 2002 Ast- und Rindenteile sowie Keimspitzen gepflückt und sofort in Alkohol gelegt. Vom 10. bis 13. Mai habe ich den Sud bis zur C90 dynamisiert, zuerst im Mehrglasverfahren, dann in der Einglasmethode. Ein Prüfer hat in Limoges/Frankreich Zweige, Rinde und Zapfen des Baumes zerkleinert und geduldig in Wasser verrührt bis zur D3.

 

Eine kurze Kontaktprüfung von Metasequoia

6 Prüfer machten mit, zwei lieferten keine Resultate ab. Minimalbedingung war die Mitteilung von Träumen.

 

Prüfer A, D3

Träume: Es ging um eine Reise mit dem Schiff nach Asien.

Ebenfalls Reise nach Asien. Meine Schwester sollte reisen oder reiste. Ich sollte oder wollte sie begleiten.

 

Prüfer B, C60

Traum: Ich war auf einem Schiff in Thailand. Ein Frosch war auf meinem Liegestuhl, er hüpfte auf mir. Es war gegen Abend, Sonnenuntergang. Es war eine schöne Landschaft zu sehen. In einem kleinen Raum, einer Kajüte, waren viele Leute in einer Badewanne. An der Tür hing ein schwarzes Plakat mit Werbung für "Luky Strike". Um in den Raum zu gelangen, musste man durch Wasser durchgehen. Vor dem Raum führte ein Asiate Kung-Fu vor.

 

Prüfer C, C4, C30, C60

C4, Riechen an: Empfinden wie etwas Luftnot, Gefühl, es drückt auf der Brust, muss tiefer durchatmen.

C30: Träume. 1. Ich bin mit jemandem an einer Art Hafenanlage, aber es sieht dann wieder aus wie ein Bahnsteig mit einer Wasserrinne zwischen uns und dem Bahnsteig, der konkav gewölbt und schmal ist. Eine Frau, die mit mir kam, will zu einer Person auf diesen gewölbten Steig, schafft es aber nicht mit einem großen Schritt, springt deshalb rüber und fällt platt auf den Bauch. Im nächsten Bild hängt sie kopfüber über dem Rand und droht, ins Wasser zu stürzen. Ich will helfen, weiß aber nicht, wie ich rüber kommen soll. Zum Glück hat die andere Person die Frau bereits wieder zurückgezogen. In dieser Phase erscheint mir alles wie auf See oder auf einem Schiff. Weiteres weiß ich nicht mehr.

2. Ich bin als Student oder frischer Assistent in einer medizinischen Uniklinik einem älteren Assistenten zugeordnet. Ich habe weder mein Stethoskop noch den Reflexhammer dabei, vergessen. Auch weiß ich vieles nicht mehr vom Fach, obwohl mein neurologisches Wissen erwartet wird. Einen Patienten habe ich auch untersucht, war was mit einem Hautproblem. Ich bin aber dann für paar Tage weg auf Ferien mit meiner Mutter (?). Dann bin ich wieder im Krankenhaus. Der Assistent untersucht einen Patienten, später ist noch eine Ärztin dabei, sie nehmen eine Lumbalpunktion [Entnahme von Rückenmarkswasser] vor, die ich eigentlich gut können müsste, es sind aber schon so viele Jahre seit meiner letzten Punktion vergangen, ich fühle mich sehr unsicher und bin froh, dass ich nur rumstehe. Die beiden erwähnen, ich hätte mich paar Tage nicht blicken lassen. Man habe schon darüber gesprochen. Mir fällt auch ein, dass ich den Untersuchungsbericht nicht fertiggestellt hatte. Ich sage, ich sei wegen des Feiertags weg gewesen, aber es waren wohl doch mehrere Tage. Zuerst will ich lügen und eine Grippe vorschieben, aber mein sonnengebräuntes Gesicht passt nicht dazu. Ich denke, ich war ja auch nicht zum Dienst eingeteilt.

Ich merke in einer weiteren Szene., dass ich mein kariertes, kurzärmeliges Hemd nicht mehr anhabe und suche es. Ich stehe nur in der Unterhose da. Ich kann mich auch nicht erinnern, es ausgezogen zu haben. Der Assistent sagt mir, wo es im Zimmer liegt. Mir ist das unangenehm. Ein anderer Patient ist da, ein großer Mann in einem Krankenhaushemd, das völlig verschmutz ist, voller Flecken, einige sind gelb. Ich ekle mich zuerst, merke dann, dass es die Folgen einer Behandlung mit Fango-Schlamm sind. Er kehrt mir den Rücken zu und ich kann die linke Schulterregion mit Schlamm eingerieben sehen. Der Assistent sagt, er wisse die Diagnose nicht.

In einer anderen Szene komme ich nur mit Hemd und Unterhose bekleidet in die Klinik, merke es erst auf Station, will zurückrennen, um mir eine Hose anzuziehen. Ein anderes Mal laufe ich in Pantoffeln in der Stadt. Als ich es bemerke, ist es mir ebenfalls peinlich und ich will zurück

Auch fühle ich mich konfus, vergesslich, unkonzentriert und unsicher in den verschiedenen Traumsequenzen. Mir sind die Missgeschicke peinlich und unangenehm. Im mir zugeteilten Arztzimmer liegen noch zwei Patienten in den Betten. Auch ist das Zimmer voll mit Sachen von mir, die man mir reingestellt hat. Ich kann mich im Traum nicht erinnern, diese mitgebracht zu haben. So stehen Skier rum, Schuhe, auch irgendwelche Bündel. Es sieht chaotisch aus. Ich habe etwas Panik und will Ordnung schaffen.

C60: Ich bin mit Leuten zusammen, die ich kenne. Dabei ist auch ein älterer Mann, der volle Pflege braucht, auch gewindelt werden muss. Ich soll das dann übernehmen. Aber er scheint auch Ski zu fahren. Ich schließe mich dann anderen jungen Leuten an, die in Österreich, dort scheint sich alles abzuspielen, zum Quartier/Hotel zurück mit Ski fahren, wir lassen uns dabei von einem Jungen auf einem Kleinmotorrad ziehen. Bevor wir auf Stein- und Felsbrocken an einem aufsteigenden Hügel aufprallen können, springe ich ab. Meine Erinnerung an den Traum ist schlecht. Da war noch ein anderer Traum, mir fällt dazu überhaupt nichts mehr ein.

 

Prüferin D, C90, mehrfach

Träume: 1. In der Nacht nach der Mitteleinnahme träumte ich, nachdem wir von einer Einladung, auf der wir mit X. zusammen waren, zurück waren Es gab an diesem Abend eine heftige Diskussion über den amerikanischen Präsidenten, bei der Frau X. mit Nachdruck zu ihrem Mann hielt.

Ich träumte von der heftigen Diskussion. Sie löste bei mir panische Angst aus, weil mal das Gesicht von X., mal das seiner Frau, mir bedrohlich nah kamen, mal brüllten sie mich lauthals an. Das Ganze drohte zu eskalieren, als ich mich nach einem Fluchtweg umsah. Ich rannte zum Fenster und öffnete es. Ich sah, wie ein Heißluftballon auf mich zuschwebte und fuchtelte voller Angst mit meinen Armen. Die Insassen wurden auf mich aufmerksam und waren bereit, mir zu helfen. Sehr langsam schwebte der Ballon in meine Richtung, derweil ich vorsichtig auf das Fensterbrett kletterte und im Hintergrund das bedrohliche Gekeife hörte. In der Nähe stand ein Baum und der Ballonfahrer versuchte langsam und sehr vorsichtig mit seinem Korb an das Fenster zu gelangen. Ich hielt mich am Fensterkreuz und hatte mein Bein zum Sprung bereit erhoben, obwohl es unter mir sehr tief war. Ich konnte den Korb fast greifen, als der Ballon mir wieder entschwebte. Der Fahrer musste wieder steigen, um nicht im Baum hängen zu bleiben. Langsam entschwebte der Ballon und die Leute darin zuckten bedauernd mit den Schultern.

2. Wirklichkeit: Schon vor einem halben Jahr hatte ich einer befreundeten Gruppe von Frauen mitgeteilt, dass Y.(schwer asthmakrank und schwer gehbehindert) höchstens noch ein halbes Jahr lebt. Ich hatte den Tod in ihren Augen gesehen. Die anderen waren entsetzt und meinten, ich solle nicht so schwarz sehen.. Bei unseren nächsten Treffen konnte ich immer wieder den Tod in ihren Augen sehen und fühlte mich traurig und sehr betroffen. Vor vier Wochen kam Y. ins Krankenhaus mit einer Wundrose am Bein. Ich wusste nun, dass Y. nicht mehr lange lebt.

Im Traum sah ich Y. und war erstaunt. Sie hatte den Oberkörper frei und ihre großen nackten Brüste hingen schwer an ihrem Körper. Ich musste sie immer wieder ansehen. Ich weiß den Übergang nicht mehr. Ich flüchtete und fühlte mich verfolgt. Ich kam an einen unterirdischen Gang und rannte die Stufen hinunter. Aber auch in diesem Gang fühlte ich mich nicht sicher, hastete in Windeseile und war sehr erschöpft. Ich weiß nicht mehr, wie der Traum endete.

Y. ist vor einer halben Woche gestorben. Nach diesem Traum hatte ich das große Bedürfnis, sie noch einmal zu sehen. Als ich vor dem Sarg stand, hatte ich keine Angst mehr und fühlte eine tiefe Zuneigung und Verbundenheit zu Y. Sie sah sehr erlöst aus.

3. Ich lag im Garten auf einer Liege, mit Blick auf das Nachbargrundstück. Das Grundstück von Herrn Z. wirkt wie ein großer Park mit riesigen alten Baumbeständen. In meiner Nähe stand ein geschnitzter Stuhl, auf dem ein Geistlicher saß, der auf den Eingangsbereich von Zs Haus schaute. Auf einmal öffnete sich die Tür und prozessionsartig schritten viele Geistliche in langen Gewändern mit roten Überkleidern sehr feierlich aus dem Haus. Es waren Kleider wie im Mittelalter. Dieser Prozession hatten sich Z. und seine Familie und fremde Menschen angeschlossen. Bemerkenswert war ein kleiner Junge, der flink in einem dunklen Büßerhemd kreuz und quer durch die Reihen lief. Sie kamen an den besetzten Stuhl in meiner Nähe. Alle blieben stehen und Herr Z. sprach zu dem sitzenden Mann. Ich konnte nur vernehmen, dass es nun genug sei und der Junge genug gebüßt hätte. Aber der sitzende Geistliche wirkte sehr streng und hob die Strafe nicht auf. Die Prozession geriet wieder in Bewegung und verschwand. Der sitzende Geistliche blieb sitzen und begann mich zu beobachten. Ich bekam ein klammes Gefühl, als er plötzlich auf mich zusprang. Ich versuchte, mich mit den Decken zu schützen und schrie. Zum Glück sahen einige Männer, was passierte, und eilten zur Hilfe. Als wenn sie ihn nun ebenfalls bei einer Sünde ertappt hatten, führten sie ihn laut lamentierend davon.

 

Erste Themen

 

 

23. Papageno singt sich an die Spitze

Der Fall eines über mehrere Jahre nachbeobachteten Patienten von Marco Riefer

Mit freundlicher Genehmigung aus seinem Artikel "Aude sapere" aus "Homöopathische Zeitschrift" II/2000 des Homöopathieforums München

 

Allergische Rhinitis, chronisch-rezidivierende Laryngitis, Lampenfieber

m., geb. 1963, ohne feste Beziehung.

(wirkt locker, selbstbewusst, willensstark, energisch, selbstüberzeugt, aufrechte Haltung, beredt)

Erstanamnese: 1990

"Ich komme wegen meinem schlimmen Heuschnupfen. Der Heuschnupfen hat schon im Kindergarten begonnen, so ungefähr mit 5 Jahren. Das war schon damals sehr schlimm.

Es brennt in den Augen, ich muss sehr stark niesen – das klingt manchmal wie Husten – und macht einen Schmerz im Kehlkopf zum Weinen. Die Nase läuft sehr stark, aber morgens ist sie zu. Ich bin dann völlig lahmgelegt, kann nichts mehr machen. Tage- bis wochenlang.

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Leichtes Nasenbluten kommt noch dazu.

Von Mai bis Juli ist es am schlimmsten.

Ich habe einen Allergietest gemacht und es wurde festgestellt, dass ich auf Gräser, Roggen, Birken besonders allergisch bin. Zwei Jahre habe ich schon Kortison genommen, weil es nicht auszuhalten war.

Ich bin Sänger (Bariton). Wenn ich Heuschnupfen habe, kann ich praktisch nicht singen und falle für geplante Konzerte immer wieder aus. Das ist ein großes Problem. Auf Dauer kann ich mir das nicht leisten.

Ich bin zudem relativ infektanfällig. Letztes Jahr z. B., als alles vorbei war, kam dann die totale Bronchitis und ich konnte wieder nicht singen.

?

Was gibt es noch? Ich habe mir beim Fußballspielen zweimal das Nasenbein gebrochen.

Sport mache ich immer mit Energie und vollem Einsatz. Ich habe im Verein gespielt, in der Bayernliga und auch eine Weile über eine Profikarriere nachgedacht. Fußball hat mir sehr viel Selbstbestätigung gegeben. Ich wollte immer der beste sein und möchte mir auch immer beweisen, dass ich sehr gut bin. Vielleicht war ich es auch.

?

Stürmer, Drahtzieher, Tore machen.

?

Ich möchte sehr gerne im Mittelpunkt stehen und der Gesang erlaubt mir das eigentlich auch. Früher war das auch schon so. Ich war Schulsprecher, aufmüpfig und frech.

Ich hatte auch mal die Idee, Sozialpädagoge zu werden, habe mich dann aber dagegen entschieden, weil ich da kein wirklich eigenes Ziel gehabt, sondern mich über Vaterbilder definiert hätte. Außerdem wird da zuviel gesagt, der Erfolg ist aber beschränkt. Ich glaube, dafür hätte ich keine Geduld.

Mein Vater ist Diakon und leitet ein Behindertendorf. Wir hatten zu Hause zwei Pflegekinder. Mein Bruder studiert übrigens auch Musik.

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Das Gesangstudium war schon das Richtige für mich. Es war die richtige Wahl. Da konnte ich mich auch mit mir selbst beschäftigen.

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Ich hatte keinen merklichen Stimmbruch, dafür aber immer wieder Ärger mit dem Kehlkopf, Entzündungen, Heiserkeit, so dass ich oft auch deswegen nicht singen konnte.

Wenn ich krank bin, fühle ich mich katastrophal schlecht. Ich habe dann nämlich Angst um die Stimme. Dann bin ich sehr reizbar.

Ein Arzt sagte einmal zu mir: "Stimme entspricht der Stimmung." Damit hat er wohl recht.

Ein Musikprofessor sagte zu mir: "Sie müssen sich die Kraft des Wolfes bewusst machen und sie dann allmählich kommen lassen."

?

Wie schon gesagt, mag ich gerne im Mittelpunkt stehen, auf der Bühne singen. Ich mag die Spannung zwischen mir und dem Publikum.

Ich konnte die Leute schon immer begeistern. Auf der Bühne im Theater fühle ich mich rundherum wohl.

Eine Initialzündung dafür war die Zauberflöte. Die Rolle des Papageno, als ich den zum ersten Mal gesungen habe. Scheinwerfer, Singen, Leute, toll,.... Spannung erzeugen.

Ich spüre sofort, was los ist im Publikum, ich meine die Atmosphäre.

?

Ich brauche häufig Tapetenwechsel. Ich muss immer wieder mal was Neues sehen. Seit ich 16 war, bin ich viel gereist, meistens getrampt, einfach weg und möglichst lange unterwegs.

Eine feste Ehegemeinschaft kann ich mir nicht vorstellen. Auch zu meiner jetzigen Freundin brauche ich eigentlich größeren Abstand.

Ich bin schnell verliebt, mache aber auch ebenso schnell einen Rückzieher, wenn die Frauen dann alles andere aufgeben wollen. Nur einmal ist es richtig ernst gewesen. Da war ich hell entflammt. Mit der Frau war ich dann ziemlich lange zusammen.

Trotzdem bin ich gern in Gesellschaft.

?

Ja, Verantwortung kann ich gut übernehmen. Ich hole zum Beispiel Kinder von Freunden ab, oder koche gerne für Freunde.

In der Hochschule kann ich mich ziemlich aufregen, wenn die Leute kein politisches Engagement zeigen.

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Ich interessiere mich noch für Literatur und Malerei.

Verlangen: Eiscreme. Ich esse manchmal gierig und verschlinge das Essen. Da kommt es dann nicht so sehr auf Feinheiten an.

Abneigungen: Keine besonderen..

 

Durstig.

Warm.

Sexualität ist überdurchschnittlich stark. Neigung zu Ejaculatio praecox.

?

Ich möchte mit dem Gefühl leben, an einem Nachmittag völlig umziehen zu können.

?

Am liebsten bin ich draußen. Mein Bedürfnis nach frischer Luft ist sehr groß. Ich habe die Fenster immer sperrangelweit offen.

?

Ich gehe sehr gerne in die Berge."

Innerhalb von 2 Jahren verschwindet der Heuschnupfen größtenteils, die Infektanfälligkeit wird besser, eine gewisse Unsicherheit im Kehlkopfbereich bleibt aber bestehen. Insgesamt geht es im nicht schlecht. Das Studium ist jetzt abgeschlossen. Es geht um professionelle Profilierung.

Die helfenden Mittel waren anfänglich Phosphor C30, C200, später Tuberkulinum C30-C1000, schließlich Lycopodium C30-C1000 als bestes der drei Mittel.

Nach 3 Jahren meldet er sich wieder, anlässlich einer akuten Pharyngitis.

(Zusammenfassung mehrerer, aufeinanderfolgender Sitzungen)

"Ich bin immer wieder heiser, vor allem, wenn ich zuviel gesungen habe. Manchmal ist es aber auch eine Erkältung. Ich probiere die Stimme und sie geht nicht richtig, als hätte ich Knötchen auf den Stimmbändern. Die Stimme bricht immer wieder weg. Der Rachen ist rot, kann auch mal dunkelrot sein. Oft brennende Schmerzen dabei, im Rachen und im Kehlkopf.

Ich kann es im Konzert meist überspielen, wenn die Stimme so wegbricht, aber es kostet viel Anstrengung und es ist ein beschissenes Gefühl. Es macht mich sehr wütend, wenn es wieder mal nicht geklappt hat.

Ich möchte ja eine Führerfigur sein und im 1. Glied stehen.

Irgendwie stehe ich beim Singen nicht zur Männlichkeit.

?

Ich müsste mich mehr vor meiner Mutter schützen. Ich bin wütend, ich könnte alles kurz und klein schlagen. Ich fühle mich dann innerlich zerrissen.

?

Die hatte kein Gefühl dafür, wie es mir ging, und trampelte immer ganz schön auf meinen Gefühlen rum.

Mein Heuschnupfen ist wieder zurückgekehrt, nicht so schlimm wie früher, aber immerhin...Nasenbluten habe ich dabei ein bisschen.

Ich bin nicht sicher, ob ich bei der richtigen Gesangslehrerin bin. Ich strenge mich beim Singen zu sehr an und das ist nicht gut für die Stimme. Vielleicht will meine Lehrerin zuviel. (Später nach zwei Wechseln der Lehrer, ist er sich ziemlich sicher, dass die ersten beiden wichtigsten Lehrer seiner Stimme sehr geschadet haben.)

Ich habe großen Ehrgeiz und will viel erreichen. Ich bin eigentlich auch überzeugt von mir und meiner Willenskraft. Manchmal bin ich souverän und es geht mühelos und manchmal wird es aber ziemlich verbissen und verkrampft. In meinem Fach gibt es sehr viel Konkurrenz und man muss gut sein.

(Eine Patientin, die mit ihm im Wartezimmer saß, berichtete, dass sie es in seiner Gegenwart kaum ausgehalten habe. "Dieser Mensch nimmt ja soviel Raum ein. Da hat ja nichts anderes mehr Platz.")

Wenn ich unter Spannung bin, muss ich Rad fahren, da kann ich einiges abtreten.

Ich habe immer noch großen sportlichen Ehrgeiz und neige zur Überanstrengung. Ich habe ein unheimliches Bewegungsbedürfnis und Kraftpotential. Ich bin sehr aktiv und nehme mir sehr viel vor. Ich kann schlecht entspannen.

Leider kann ich mit Schwächen nicht gut umgehen.

In Beziehungen bin ich leicht entflammt, aber auch ohne Rücksichten. Leidende Frauen pflastern meinen Weg.

Meine Sexualität ist sehr stark. In der Pubertät war das eher umgekehrt; ich meine nicht, dass sie da schwach gewesen wäre, aber ich war da sehr verklemmt und habe mich nicht getraut, auf Frauen zuzugehen.

Bis 17 habe ich mich ziemlich hässlich gefunden. Dann kam die Wende. Ab da habe ich viel geflirtet und auch mit vielen Frauen geschlafen. Das war eine gewisse Gier.

Ich habe aber manchmal das Problem, dass ich zu früh zum Orgasmus komme, weil die Spannung irgendwie zu groß ist.

Was ich gar nicht vertragen kann, ist, wenn ich so geklammert werde oder wenn ich unter Druck gesetzt werde.

?

Also wenn ich so und so sein soll oder wenn bestimmte Erwartungen in mich gesetzt werden.

?

Das kommt wohl von meiner Mutter, die so dicht auf mir drauf war...

EINENGUNGEN kann ich überhaupt nicht vertragen. Es ist ein Gefühl wie von einem Korsett.

Mit der Gesangslehrerin mache ich auch irgendwie ein doppeltes Spiel. Gegen sie habe ich eine ähnliche Abwehr entwickelt wie gegen meine Mutter. Ich gehe meinem Weg ohne Rücksicht. Am besten: schnell lernen, schnell umsetzen. Präsent sein. Gewinnen.

?

Ich kenne aber auch sehr gut ein Gefühl von Minderwertigkeit, dass ich mich so richtig kleingemacht fühle. Das macht mich sehr wütend. Da habe ich überhaupt keine Lust mehr drauf. Ich glaube, in der Pubertät habe ich das mit Angeberei überspielt, da war ich Schulsprecher...

Jetzt ist das nicht mehr so leicht. Ich habe Angst vor Ablehnung.

Mein Leitmotiv ist: berühmt werden, groß rauskommen.

Irgendwie komme ich mit dem Singen nicht weiter. Die Tiefe geht weg. Das letzte Konzert war eine Katastrophe. Ich hatte Heulkrämpfe davor.

Ich habe einen neuen Gesangslehrer. Es geht jetzt weniger um Kontrolle der Stimme, selbst bestimmen, wo es langgeht, sondern um geschehen lassen, die Stimme laufen lassen. Das ist die richtige Richtung, aber es bringt noch mehr Unsicherheit mit sich...

Traum: Ich bin auf der Flucht mit einem neugeborenen Kind. Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen. Dann sind wir auf einem Schiff und ich sitze vorne. Dann kommt der Gnom und es kommt zu einem Kampf. Er ist magisch stark und sehr alt. Aber eigentlich bin ich überlegen.

Wenn ich zu Hause singe, geht es sehr gut, aber Konzerte und Vorsingen wird immer stressiger. Wenn Zweifel und Ärger aufkommen, ist das wie eine Lähmung. Man muss eben von seiner Leistung überzeugt sein. Ich will es unbedingt durchstehen und mich bewähren, gegen Zweifel und Ängste. Aber bei Opern habe ich einen ziemlichen Minderwertigkeitskomplex.

Ich bin am tiefsten Punkt und könnte im Boden versinken."

Lycopodium C200 hilft etwas weiter, mäßigt die Ängste und die körperlichen Anfälligkeiten, bringt aber keinen entscheidenden Erfolg.

Ein halbes Jahr später:

"Ich habe das Fach gewechselt und auf Tenor umgestellt. Wahrscheinlich ist das eine viel bessere Stimmlage für mich. Es geht schon ganz gut. Angst vor dem Vorsingen habe ich allerdings immer noch. Es ist ja eine Neugeburt und ich habe noch wackelige Beine.

Ich bin dennoch immer wieder heiser und habe brennende Schmerzen im Kehlkopf oder im Hals.

Thema ist immer noch das Versagen. Neulich hatte ich eine Plattenaufnahme und das ging total schief. Da bin ich total abgestürzt, aber auf die Füße gefallen. Ich kann schon extremes Lampenfieber haben.

Es stellt sich auch dann immer wieder eine Kehlkopfentzündung ein. Schleimbildung und so weiter...

Ich bin überlastet. Familie, Unterricht und Singen, das ist irgendwie zuviel.

Es droht etwas und ich muss total aufpassen. Ich will es am besten machen, aber habe gerade vielleicht deswegen Angst zu versagen. Da droht die Peinlichkeit. Ich muss noch sehr kontrollieren. Ich bin dann sehr angespannt, sehr verkrampft.

Als Heldentenor fühle ich mich zu schwach.

?

Ich spüre meine Angst deutlicher als früher. Ich fühle mich wie ein Junge, der am liebsten heulen würde, wie mit 13, als ich in Mathe völlig blockiert war und von dem Lehrer geschlagen wurde. Diesen Lehrer habe ich gehasst. Da hatte ich Mordgelüste. Ich hatte extreme Angst vor Schulaufgaben und Klassenarbeiten. Da konnte ich schlecht einschlafen.

Das schlimmste war das Gefühl von bloß gestellt sein oder lächerlich gemacht zu werden. Ich war sehr verletzt und fühlte mich als Versager.

?

Ich wurde von der Mutter dominiert. Ich denke, sie hat von mir erwartet, dass ich was besonderes werde. Eigentlich hat sie mich auch nur vorgeführt. Ich sollte mehr bringen als mein Vater.

Irgendwie hatte ich ein ständiges Schuldgefühl. Sie machte mir viele Vorwürfe wegen schlechter Leistungen, aber ich konnte ihr nicht ausweichen.

Meine Mutter war wohl eher die Starke, mein Vater ist etwas kleinlaut.

?

Schon in der Tischordnung war das so. Wie hatten einen rechteckigen Tisch. Meine Mutter und ich sind uns gegenüber gesessen.

?

In letzter Zeit beginnt mein Heuschnupfen wieder, der wird mir sicher die ganze Saison versauen.

Verschreibung: Sequoiadendron giganteum in C200 (Riesenmammutbaum).

 

1. FU 6 Wochen später

(Ganz begeistert)

"Das war ein Treffer. Kaum zu glauben, schon kurze Zeit später konnte ich spüren, wie mein Selbstvertrauen wuchs. 2-3 Knoten sind da geplatzt. Gerade beim Singen und Üben. Ich bin aus der negativen Spirale raus. Seit 2-3 Wochen habe ich es kapiert.

Ich habe den Mut, mich zu outen, ich meine, die Probleme öffentlich zu zeigen, sie zu offenbaren.

Ich habe gemerkt, dass ich mit viel zu viel Kraft und Druck singe.

Traum: von Mord und Totschlag.

Traum: Ich hatte jemanden umgebracht und heimlich verscharrt.

Traum: Ich soll einen Mord aufdecken.

?

In der Beziehung geht es aber nicht so gut. Ich muss aufpassen, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Wenn sie so ausflippt, darauf habe ich keine Lust mehr. Ich kann mich auch trennen. Das ist mir in der letzten Zeit klar geworden. Stark genug dazu fühle ich mich.

Aber mir geht es nicht schlecht damit, ich fühle mich besser als früher.

?

Der Heuschnupfen ist bisher sehr mild verlaufen. Viel weniger Jucken und Niesen als erwartet.

?

Mit Erkältungen und Heiserkeit usw. hatte ich keine Probleme."

Kein Verschreibung.

 

2. FU 3 Monate später (Anruf)

"Mein Speicher ist leer. Es ist wieder eine Erkältung im Anmarsch. Was können wir tun?"

Verschreibung: Das gleiche Mittel in C200.

 

3. FU 5 Monate später

"Meine Stimme läuft so gut wie noch nie. Ich spüre starkes Selbstvertrauen. Ich gehe ohne Lampenfieber in die Auftritte. Ich habe wirklich gute Erfolge.

Ich bin sicher, dass meine Stimme hält."

Dieser Status bleibt auch die folgenden Jahre erhalten. Zwei leichtere Einbrüche in dieser Zeit sprechen unmittelbar auf Seq-g. C1000 an. Es gab keine allergischen Symptome und keine Laryngitis mehr! Keine anderen Erkrankungen.

Es entwickelte sich eine sehr erfolgreiche berufliche Laufbahn. Er lebt zudem seit Jahren in einer stabilen und glücklichen familiären Situation. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Beobachtungszeit seit Seq-g. 4 Jahre.

Die überaus tiefe und nachhaltige Mittelwirkung im gesamten Leben des Patienten spricht dafür, dass Sequoiadendron in diesem Fall das Simillimum war.

 

 

 

24. Analyse der Fallgeschichte

(d)  = Traum. (M) = K.-J. Müllers AMP von 1996. Englische Symptome = Dänische AMP von J. Larsen aus 2000.

 

Führer, Manager, Macher, steuern

Ich möchte ja eine Führerfigur sein und im 1. Glied stehen.

Ich bin eigentlich auch überzeugt von mir und meiner Willenskraft. Manchmal bin ich souverän.

Stürmer, Drahtzieher, Tore machen.

Selbst bestimmen, wo es langgeht.

Ich möchte sehr gerne im Mittelpunkt stehen.

Ich war Schulsprecher, aufmüpfig und frech.

(d) Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur.

Sie kommt mir als Kind in Erinnerung. Selbstbewusst, dirigierend, einfach drauflosspielend.

(d) Daraufhin konnte ich durch den Bildschirm von oben in seinen Kopf gucken. Dort waren Baupläne drin, die einen Fehler enthielten – wobei der Fehler nicht im Plan lag, sondern in einer "selbst-herrlichen" Ausführung, in dem Sinne, wie das X. alle Baupläne ganz alleine für sich entscheidet, ohne Beteiligung anderer.

(d) Dann erscheint jemand, ich glaube, es ist eine Frau, auf der Treppe und bietet mir an, mich nach oben zu führen.

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen.

 

(d) Ich befand mich irgendwie darüber. Ich beobachtete das aus vielleicht 10 Metern Höhe. Ich war am Ende ganz oben in der Halle, so 30 Mete hoch. (M)

Haughtiness, arrogance, ‘on top of it all’, ‘I am the manager’.

Patronizing others.

Willenskraft, Ziele erreichen, Aufgabe meistern

Ich habe großen Ehrgeiz und will viel erreichen. Ich bin eigentlich auch überzeugt von mir und meiner Willenskraft. Manchmal bin ich souverän und es geht mühelos und manchmal wird es aber ziemlich verbissen und verkrampft. In meinem Fach gibt es sehr viel Konkurrenz und man muss gut sein.

Zu diesem Traum von der Rolltreppe merkte die Prüferin an: Ich scheue mich gerade vor einer Präsentation in Y, die ich demnächst geben muss. Ich befürchte, es gibt ein Desaster und ich mache einen Narren aus mir. Ich nehme es auch dem Verleger (der im Traum der Rolltreppenaufpasser ist) übel, dass er mich dazu überredet hat. Hätte ich gewusst, dass es so ein riesiges Ereignis würde, hätte ich dem Auftrag wahrscheinlich nicht zugestimmt. Für mich lautet die Traumbotschaft, dass ich bei sorgfältiger Vorbereitung die Situation meistern werde.

(d) Ich springe und fühle echt körperlich im Sprung, dass es mir um 1 m nicht reicht, ich gebe mir einen Rucker und lande auf der anderen Seite.

 

Männlichkeit, Stärke - Schwäche, groß - klein

Irgendwie stehe ich beim Singen nicht zur Männlichkeit.

(d) Er ist magisch stark und sehr alt. Aber eigentlich bin ich überlegen.

Meine Mutter war wohl eher die Starke, mein Vater ist etwas kleinlaut.

Stark genug dazu fühle ich mich.

Ich spüre starkes Selbstvertrauen.

Gewinnen.

Groß rauskommen.

(d)  Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen.

Leider kann ich mit Schwächen nicht gut umgehen.

Er wirkt locker, selbstbewusst, willensstark, energisch, selbstüberzeugt, aufrechte Haltung, beredt.

"Dieser Mensch nimmt ja soviel Raum ein. Da hat ja nichts anderes mehr Platz."

Meine Sexualität ist sehr stark.

Ich muss sehr stark niesen.

Die Nase läuft sehr stark.

Ich meine nicht, dass sie (die Sexualität) da schwach gewesen wäre.

Als Heldentenor fühle ich mich zu schwach.

Aber bei Opern habe ich einen ziemlichen Minderwertigkeitskomplex.

Ich kenne aber auch sehr gut ein Gefühl von Minderwertigkeit, dass ich mich so richtig kleingemacht fühle.

Ich bin am tiefsten Punkt und könnte im Boden versinken.

Ich war sehr verletzt und fühlte mich als Versager.

Neulich hatte ich eine Plattenaufnahme und das ging total schief. Da bin ich total abgestürzt, aber auf die Füße gefallen.

Ich hatte Heulkrämpfe davor.

Macht einen Schmerz im Kehlkopf zum Weinen.

Ich fühle mich wie ein Junge, der am liebsten heulen würde.

Ich wurde von der Mutter dominiert.

Einengungen kann ich überhaupt nicht vertragen. Es ist ein Gefühl wie von einem Korsett.

Gemerkt, dass ich oft meine Gefühle, Verhaltensweisen unbewusst in männliche oder weibliche einteile und mich dann manchmal unwohl, unsicher fühle, schäme, zu "weiblich", zu "männlich" zu sein.

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

(d) Junge wird zu Mädchen, dann wieder älterer Junge.

(d) Der männliche Teil an ihr ist nicht mehr zu erkennen.

Nach einem Nickerchen oder einer Spontantrance fühlte ich mich viel zu groß in meinem Sessel und meiner Umgebung, die sich auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm zu befinden schien, kompakt gepresst.

Er macht mich klein.

Schwache Geister bringst du nicht zum Schlafen.

Da habe ich mich ganz durchlässig gefühlt, schwach und unsicher, aber auch, als bräuchte ich das gar nicht zu verstecken (vor ihm in dieser Situation).

Ich halte mich an Wand und Decke, um einen Absturz zu vermeiden, und schreie um Hilfe. Ich kann weder vor- noch rückwärts gehen. Niemand kommt mir zu Hilfe, so nehme ich allen Mut zusammen, alleine runterzugehen. Mir ist übel. Schließlich komme ich am Boden an, es ist eine Art Verließ, und finde eine Senkgrube, die hochsprudelt.

(d) Ein anderer Mann lief neben ihr her und machte sie verbal an. Er hatte auch eine Frau dabei und wollte seine Macht beweisen. (M)

(d) Ich wurde sehr wütend, weil er seine Frau gequält und meine angemacht hatte, aber ich griff nicht ein, ich schaute nur zu. (M)

(d) Sitze wie hingequetscht. Kann keiner mehr durchgehen.

 

(d) Es war eine weiße Jeans, die war mir viel zu groß, die war zu lang und auch zu weit. (M)

Desire to be taller, to feel longer, stretching.

Increased self-confidence, capable feeling.

Contemptuous of other people.

 

Mittelpunkt

Wie schon gesagt, mag ich gerne im Mittelpunkt stehen, auf der Bühne singen.

(d)  Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe.

 

Konkurrenz, Wettbewerb

In meinem Fach gibt es sehr viel Konkurrenz und man muss gut sein.

(d) Eine Theater- oder Künstlertruppe ist zum ersten Festival unserer Stadt gekommen.

(d) Auftritt einer Band vor Publikum.

(Botanik: Die Bäume sind vital und konkurrenzfähig.)

 

Kontrolle

Es geht jetzt weniger um Kontrolle der Stimme, selbst bestimmen, wo es lang geht, sondern um geschehen lassen.

Ich muss noch sehr kontrollieren.

Keine Kontrolle über das Steuern.

Es passieren Dinge, die den Eindruck erwecken, da steuert mich was.

(d) Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern.

No worry, although I have no control.

 

Wut, Gewalt, Aggression

Ich bin wütend, ich könnte alles kurz und klein schlagen.

Das macht mich sehr wütend.

Aggressionen kommen hoch.

Ich spüre den "Drang", nur mit meinem Körper diesen Balken zu zerbrechen/einzurennen.

(d) Er hatte klobige Absätze an seinen Schuhen. Er steckte seinen Schuh in ihren Mund und drückte mit Gewalt den Absatz hinein. Es war brutal, sie schaute mit großen Augen zu. Ich wurde sehr wütend, weil er seine Frau gequält und meine angemacht hatte, aber ich griff nicht ein, ich schaute nur zu. (M)

(d) Als ich dann bemerkte, wie er die Tür gewaltsam öffnen wollte, fing ich an, panisch mit Fingern und Fingernägeln die Tür von innen zu halten. Dennoch schaffte er es, sie aufzubekommen. Er fing an, mich anzugreifen und zielte dabei immer auf mein Gesicht.

(d) Einer hält mich von hinten fest und hindert mich am Spielen. Ich versuche, mich frei zu machen - es ist wie ein Tauziehen, vor und zurück. Ich sitze dabei nicht am Schlagzeug, sondern stehe im Raum neben den anderen Musikern. Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern. Ich werde wütend, mache mich los, greife einen an, dann den nächsten, obwohl sie alle "Schränke" sind und ich eigentlich keine Chance habe. Ich schlage zu, kann dem Gegenschlag ausweichen, spucke einem sogar ins Gesicht. Ich tue aber dann entschuldigend, so etwa "ja. lass doch mal. Ihr seht doch, ihr seid viel stärker" um Gegenkloppe zu vermeiden, also recht feiglingmäßig.

Sie nahm also den Kampf auf und schwieg nicht länger – wie ein Lamm. Bringe das in Zusammenhang mit Aggressivität, die ihre Berechtigung hat und nicht unterdrückt werden darf und dass es – manchmal – doch sinnvoll ist, den Kampf anzunehmen.

Cannot tolerate criticism, with impuls to smash things or kick people.

Rage.

Anger, with impulse to smash things.

 

Rücksichtslos

Ich gehe meinem Weg ohne Rücksicht.

Leider kann ich mit Schwächen nicht gut umgehen.

(d)  Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen.

"Dieser Mensch nimmt ja soviel Raum ein. Da hat ja nichts anderes mehr Platz."

In Beziehungen bin ich leicht entflammt, aber auch ohne Rücksichten. Leidende Frauen pflastern meinen Weg.

Eigentlich hat meine Mutter mich auch nur vorgeführt.

(d) Er hatte klobige Absätze an seinen Schuhen. Er steckte seinen Schuh in ihren Mund und drückte mit Gewalt den Absatz hinein. Es war brutal, sie schaute mit großen Augen zu. (M)

Sie haben einfach ignoriert, dass ich da war. (M)

(d) Mein Mann lässt sein Auto in einem Bürogebäude reparieren. Ich möchte von ihm in den Arm genommen werden oder irgendein Zeichen seiner Liebe bekommen. Er weist mich ab und sagt mir, ich solle nach Hause gehen. Ich merke, dass ich den Haustürschlüssel nicht dabei habe. Er schmeißt seinen nach mir. Bestürzt fange ich an, durch das Labyrinth des Gebäudes zu rennen. Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich mich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen. Ich erwache voller Qual, heulend und atemlos.

Patronizing others.

 

Mord, Leiche

(d) Von Mord und Totschlag.

(d) Ich hatte jemanden umgebracht und heimlich verscharrt.

(d) Ich soll einen Mord aufdecken.

Da hatte ich Mordgelüste.

(d) Killing a friend.

(d) Im Kofferraum sind 2 Leichen, zuerst dachte ich zwei, aber eine bewegte sich, war also keine Leiche.

(d) Leiche im Keller.

(d) Ich habe eine Leiche in meinem Schrank.

In einer E-Mail fällt mir das Wort "Killerbiene" auf.

 

Krampf

Ich bin dann sehr angespannt, sehr verkrampft.

Manchmal wird es aber ziemlich verbissen und verkrampft.

Ich strenge mich beim Singen zu sehr an und das ist nicht gut für die Stimme.

Aber ich war da sehr verklemmt.

Ich kann schlecht entspannen.

Vieles scheint genau so und dahin zu laufen, wie ich es mir wünsche in letzter Zeit, ohne soviel zu tun, bzw. krampfhaftes Bemühen.

(d) Ich habe krampfhaft versucht, mich zu entspannen. Das gelang mir aber nicht. (M)

(d) Er kam mir so richtig angespannt, ja verkrampft vor, nicht nur körperlich, sondern auch innerlich. (M)

 

Zerrissen

Ich fühle mich dann innerlich zerrissen.

Meine Mutter hatte kein Gefühl dafür, wie es mir ging, und trampelte immer ganz schön auf meinen Gefühlen rum.

Ich fühlte mich so zerrissen.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am Tisch.

As if separated from my emotions.

 

Doppelt, zwei

Mit der Gesangslehrerin mache ich auch irgendwie ein doppeltes Spiel.

Zwei Jahre habe ich schon Kortison genommen.

Innerhalb von zwei Jahren verschwindet der Heuschnupfen größtenteils.

Ich habe mir beim Fußballspielen zweimal das Nasenbein gebrochen.

Später nach zwei Wechseln der Lehrer, ist er sich ziemlich sicher, dass die ersten beiden wichtigsten Lehrer seiner Stimme sehr geschadet haben.

Zwei leichtere Einbrüche in dieser Zeit sprechen unmittelbar auf Seq-g.

(d) Mein Auto ist in zwei Teile auseinandergebrochen. Im Kofferraum sind zwei Leichen, zuerst dachte ich zwei, aber eine bewegte sich, war also keine Leiche.

Ich habe zweimal Flugtickets bestellt und sie doppelt.

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

Doppelsinn, doppelte Wortbedeutung, Zweideutigkeit.

Spielt eine Stelle aus einer CD vor, die eindeutig zweideutig ist.

Ich fühle mich körperlich dreckig und muss lachen, als mir die doppelte Bedeutung auffällt.

(d) Der Chef der Bäckerei sagte zu mir, ich hätte die Marmorplatte der Theke kaputt gemacht. Und zwar sei sie gerissen. Ich schaue mir den Riss an und sage:" Das ist nicht gerissen, das ist durchgeschnitten." Wahrscheinlich hat ein Angestellter, der Brot durchgeschnitten, dabei die Marmorplatte mit durchgeschnitten. (M)

 

Gesang, Singen

Irgendwie komme ich mit dem Singen nicht weiter.

Angst vor dem Vorsingen habe ich allerdings immer noch.

Ich bin überlastet. Familie, Unterricht und Singen, das ist irgendwie zuviel.

Ich bin Sänger (Bariton).

Ich habe das Fach gewechselt und auf Tenor umgestellt.

Wenn ich Heuschnupfen habe, kann ich praktisch nicht singen.

Ich konnte wieder nicht singen.

Dafür aber immer wieder Ärger mit dem Kehlkopf, Entzündungen, Heiserkeit, so dass ich oft auch deswegen nicht singen konnte.

Die Rolle des Papageno, als ich den zum ersten Mal gesungen habe. Scheinwerfer, Singen, Leute, toll,

Irgendwie stehe ich beim Singen nicht zur Männlichkeit.

Ich strenge mich beim Singen zu sehr an.

Wenn ich zu Hause singe, geht es sehr gut, aber Konzerte und Vorsingen wird immer stressiger.

Ich habe gemerkt, dass ich mit viel zu viel Kraft und Druck singe.

(d) Während des Singens die ganze Zeit eine Rüge meiner Mutter erwartet.

(d)  ‚Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?’. Ich hätte alleine singen sollen.

(d) Hierbei im Traum gedacht, oh nein, nicht schon wieder neue Lieder.

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

Dann wieder den "Dirty Old Town"-Song gesungen. Morgens ist mir dazu ein schon älterer, eigener Liedertext wieder in den Sinn gekommen – "that the woman on the stage is your shell and the spectator in the row is the rock of your soul."

(d) Mein Bruder und ich haben den Pop-Folk-Song "Dirty Old Town" gesungen.

(d) Ich habe den anderen erklärt, dass ich dieses Lied auf X beziehe.

 

Konzert, Theater, Bühne

Aber Konzerte und Vorsingen wird immer stressiger.

Falle für geplante Konzerte immer wieder aus.

Ich kann es im Konzert meist überspielen.

Das letzte Konzert war eine Katastrophe.

Auf der Bühne im Theater fühle ich mich rundherum wohl.

Auf der Bühne singen.

Morgens ist mir dazu ein schon älterer, eigener Liedertext wieder in den Sinn gekommen – "that the woman on the stage is your shell and the spectator in the row is the rock of your soul."

(d) Das Wartezimmer sieht eher wie ein Kino oder Theater aus mit der dort üblichen Bestuhlung.

(d) Es hieß, es gäbe ein Konzert im Nebensaal. Ich bin dann mit anderen Vortragsbesuchern in diesen Saal.

(d) Ich suchte ihn, ging gegen den Publikumsstrom nach draußen, war auf dem Vorplatz des Theaters.

(d) Eine Theater oder Künstlertruppe ist zum ersten Festival unserer Stadt gekommen.

(d) In der Nacht nach einem Konzertbesuch habe ich von X geträumt.

(d) Ich kam zu spät zum Chorkonzert.

(d) Das Konzert hatte schon angefangen.

Lustenau (Grenzort und Hinweis auf aktuelle Problematik) - Bregenz (Ortsname und Ort von Seebühnenfestspielen, nicht weit von Lustenau.)

(d) Ein riesiges Theater, wo die Sitzreihen rund angeordnet sind, eine Arena, wie ein Amphitheater. (M)

 

Stimme, Ton

Ich hatte keinen merklichen Stimmbruch.

Ich probiere die Stimme und sie geht nicht richtig, als hätte ich Knötchen auf den Stimmbändern. Die Stimme bricht immer wieder weg.

Ich kann es im Konzert meist überspielen, wenn die Stimme so wegbricht.

Das ist nicht gut für die Stimme.

Dass die ersten beiden wichtigsten Lehrer seiner Stimme sehr geschadet haben.

Es geht jetzt weniger um Kontrolle der Stimme, selbst bestimmen, wo es langgeht, sondern um geschehen lassen, die Stimme laufen lassen.

Meine Stimme läuft so gut wie noch nie.

Ich bin sicher, dass meine Stimme hält.

(d) Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

(d) Ich hatte eine "Television" von X. Er tauchte auf einem Bildschirm auf und bewegte die Lippen lautlos, er sagte was, aber ich konnte es nicht hören.

(d) Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern.

 

Kehlkopf, heiser, Schleim, räuspern

Macht einen Schmerz im Kehlkopf zum Weinen.

Immer wieder Ärger mit dem Kehlkopf, Entzündungen, Heiserkeit.

Eine gewisse Unsicherheit im Kehlkopfbereich.

Brennende Schmerzen dabei, im Rachen und im Kehlkopf.

Ich bin dennoch immer wieder heiser und habe brennende Schmerzen im Kehlkopf oder im Hals.

Ich bin immer wieder heiser.

Es stellt sich auch dann immer wieder eine Kehlkopfentzündung ein. Schleimbildung und so weiter.

Mit Erkältungen und Heiserkeit usw. hatte ich keine Probleme.

Habe mich oft geräuspert, ohne dass es mir auffiel.

Burning pain in larynx.

Tickling in larynx with cough.

Mucous secretion on vocal cord.

 

Intuition, Ahnung, nonverbale Kommunikation

Ich spüre sofort, was los ist im Publikum, ich meine die Atmosphäre.

Ich denke, sie hat von mir erwartet, dass ich was besonderes werde.

"Dieser Mensch nimmt ja soviel Raum ein. Da hat ja nichts anderes mehr Platz."

Es droht etwas und ich muss total aufpassen.

Ich wusste schon, was auf dem Zettel stand.

Draußen hörte ich ein Auto, ich wusste genau, es ist mein Sohn.

Meine Pflanzen spüren, was ich mit ihnen vorhabe. Ich habe das Gefühl, als ob man das nicht in Worten, in einer Sprache sagen muss. Das muss eine Ebene sein, die spüren das, die können Gedanken lesen.

Ich kann richtig die natürliche Schönheit, Eigenheit, Kraft dieser Pflanze spüren, ein anderes Wesen- die Atmosphäre in einen Zauber gehüllt.

Mit manchen Patienten konnte ich (schon früher) sofort in Kontakt kommen und hatte das "Thema" schon in den Einleitungsworten, Beispielen drin, was ich aber erst hinterher erkannte.

(d) Er hat ausgestrahlt, er wäre "auf der Suche". (M)

 

Peinlich, bloß gestellt, nackt

Da droht die Peinlichkeit.

Das schlimmste war das Gefühl von bloß gestellt sein oder lächerlich gemacht zu werden.

(d) Leute kommen näher, ist mir peinlich.

Der Traum war mir hinterher noch ziemlich peinlich.

(d) Kurgäste kamen ins Zimmer und sahen mich nackt im Bett liegen, sie äugten mich an, es war mir peinlich.

(d) Ich kam zu spät zum Chor. Das Konzert hatte schon angefangen. Meine Mitsängerinnen haben mich in die Mitte reingelassen, auf den Platz, wo ich immer stehe. Der Dirigent sagte: "Ihr Part ist schon vorbei. Möchten Sie`s trotzdem singen?". Ich hätte alleine singen sollen. Das Notenblatt war schwarz, die Schrift war schwarz. Ich konnte nichts lesen. Die Melodie war mir entfallen. Ich habe keinen Ton rausgebracht.

(d) Bin nackt.

(d) Legte mich nackt ins Bett.

(d) Beim Umkleiden war mir das ganz unangenehm. (M)

(d) Gleichzeitig sah ich, dass es nur eine Glastür gab, und dass Leute draußen vorbeigingen und mich sehen konnten. Das machte mir dann zusätzlich Hemmungen. (M)

 

Verbergen, verheimlichen - sich outen, bekennen

(d) Ich hatte jemanden umgebracht und heimlich verscharrt.

Ich kann es im Konzert meist überspielen.

Ich glaube, in der Pubertät habe ich das mit Angeberei überspielt, da war ich Schulsprecher.

Mit der Gesangslehrerin mache ich auch irgendwie ein doppeltes Spiel.

Ich habe den Mut, mich zu outen, ich meine, die Probleme öffentlich zu zeigen, sie zu offenbaren.

(d)  Ich soll einen Mord aufdecken.

Da habe ich mich ganz durchlässig gefühlt, schwach und unsicher, aber auch, als bräuchte ich das gar nicht zu verstecken (vor ihm in dieser Situation).

Es kostet viel Kraft, seine Gefühle zu verbergen.

Es hat damit was zu tun, dass ich spürte, jetzt kommt etwas raus, wird deutlicher, was ich mir selbst nicht eingestehen wollte.

Da ist was Tiefsitzendes, fühle es förmlich körperlich, möchte die Wahrheit hinausschreien.

Es ist mir, als ob sich in mir etwas Bahn brechen will.

Es fällt mir leichter, etwas mehr über mich preiszugeben.

(d) Die ganze Elektrik an der Anmeldung liegt offen, die ganze Wand enthält Schaltkreise. Das Abdeckbrett liegt auf dem Boden, stört die Mitarbeiter nicht, sie trampeln darüber, es liegt noch mehr auf dem Boden rum.

Ich schrieb einen dreiseitigen Brief an meinen Mann, was mich entlastete. Den Brief habe ich dann doch nicht abgeschickt.

Nach Abschluss der Prüfung erzählte später ein Teilnehmer, dass er sich während der Prüfungsphase gedrängt gefühlt habe, ein Familienmitglied zu befragen, das ein wesentliches Geheimnis preisgegeben hätte, von dem er lediglich eine dumpfe Ahnung gehabt hätte.

Ich musste die Hose runterlassen und habe noch zu meiner Kollegin gesagt: "Mann, das ist ja wirklich eine blöde Stelle, du musst dem da den nackten Hintern hinstrecken!" (M)

 

Nasenbluten

Leichtes Nasenbluten kommt noch dazu.

In der rechten Nase ein Gefühl, als ob Blut laufen würde, es läuft nichts.

Nach dem Einatmen (Riechen an dem Mittel), ein Kribbeln in der Nase, wie wenn es besser durchblutet wäre, wie wenn die Nase frei wird, so vorne, nicht so oben.

 

Essen, Hunger

Ich esse manchmal gierig und verschlinge das Essen.

Reinstopfen, als ob es bald nichts mehr gäbe.

 

Ravenous hunger.

Luft, frische

Mein Bedürfnis nach frischer Luft ist sehr groß. Ich habe die Fenster immer sperrangelweit offen.

(d) Muss an die frische Luft.

(d) Offener Aufzug. Baumkrone.

(d) Wasche die Haare draußen.

air, -fresh, - amel.

 

Neugeboren

(d) Ich bin auf der Flucht mit einem neugeborenen Kind.

Es ist ja eine Neugeburt und ich habe noch wackelige Beine.

(d) Ein winziges Baby, wohl meines, wo ich aufpassen muss, dass ich es nicht der heißen Sonne aussetze.

(d) Ein Kleinkind, das gerade laufen kann, noch unsicher ist, es schwankt auch ziemlich.

 

Feuer

In Beziehungen bin ich leicht entflammt.

Da war ich hell entflammt.

Vision: Sehe rote Flammen, die etwa 30 cm hoch sind und nicht höher gehen.

Möglichst schnell befördern wir die Platte ins Kaminfeuer im Haus, mit Kehrbesen und Schaufel bemühen wir uns, auch die letzten Teilchen vom Boden und der angrenzenden Wiese aufzuklauben und auch ins Feuer zu werfen.

Öffne die Kachelofentuer statt die des Schränkchens.

(Botanik: Mammutbäume brauchen die Waldfeuer, die stark genug sein müssen, um den Wald aufzuräumen und zu reinigen, die Kronen zu lichten und damit Raum für das weitere Wachstum zu schaffen. Sie warten auf ein starkes Feuer oder den Langhornkäfer, um sich zum Öffnen und Samenausstoß stimulieren zu lassen.)

Heat in chin, burning sensation.

 

Baumstamm

(d)  Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen.

(d) Kräne manövrieren mit Holzblöcken. Es sind Baumstämme. (M)

Wieder diese plötzliche Eingebung, ich sehe von oben runter, an einem Baumstamm, der ein längeres Stück astlos ist.

(d) Weißgestrichenes Gewölbe, das in einen Baumstamm geschnitten ist.

Vision: Meine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an, sehe deutlich eine Holzrolle darauf liegen, so ein Stück abgesägten Stamm, wie man ihn als Feuerholz zusägt, ca. 25 cm stark, ca. 35 cm hoch, die Baumrinde ist dran, die kreisrunden Sägeflächen sind noch ganz frisch.

 

Bewegung - Lähmung

Ich habe immer noch großen sportlichen Ehrgeiz und neige zur Überanstrengung. Ich habe ein unheimliches Bewegungsbedürfnis und Kraftpotential. Ich bin sehr aktiv und nehme mir sehr viel vor.

Sport mache ich immer mit Energie und vollem Einsatz.

Das ist wie eine Lähmung.

Ich bin dann völlig lahmgelegt, kann nichts mehr machen. Tage- bis wochenlang.

Suffocative sensation in evening and night.

Im Korridor auf dem Weg zum Sportstudio setze ich mich hin und beginne zwanghaft die Blasen zu zerknallen. Zuerst ist es leicht, dann wird es immer härter. Meine Hände schmerzen von der Anstrengung.

Nachts, als die meisten schon schlafen sind, habe ich zuerst einen totalen Bewegungsdrang, ich bin allein rumgetanzt und habe mich am Holzbalken in der Mitte der Scheune festgehalten und im Kreis um ihn rumgeschwungen, immer mal wieder.

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen.

 

 

25. Des Feuerwehrmanns Füße wandern unterm Tisch

Prüfungsängste

Eine interessante Fall- und Behandlungsgeschichte von Karl-Josef Müller, mit freundlicher Genehmigung des Autors.

 

Ein 36-jähriger Patient.

Ich habe nervliche Probleme. Meine Prüfungsangst ist schrecklich groß. Ich habe innere Unruhe. Ich kann mir nur schlecht Sachen merken.

Es ist zum Beispiel besonders schlimm, wenn ich vor Gericht Zeuge bin. Da werde ich zittrig und nervös.

Wieso vor Gericht Zeuge? Einmal vor 13 Jahren hat mich einer auf der Autobahn gegen die Leitplanken geschleudert. Einmal vor sechs Jahren musste ich an einer Ampel bremsen, der Hintermann stieg aus, kam nach vorne und prügelte mich durch die Scheibe. Es war gar nicht schwierig vor Gericht - er hatte das schon mal gemacht... wenn der Richter fragt... er stellt eine Frage nach der anderen... das ist grausam. Man könnte ja was Falsches sagen.

Prüfungsangst mit 36 Jahren? Ich möchte den Führerschein Klasse 2 machen. Da bin ich total durchgerasselt. Beim ersten Mal war ich sicher, es zu packen. Beim zweiten Mal hatte ich wieder eine Frage zu viel falsch angekreuzt. Vielleicht habe ich einen geistigen Webfehler - beim dritten Mal war es wieder eine Frage zu viel. Es ist eine innere Unruhe. Ich kann sogar beim Mittagessen nicht ruhig sitzen. Ich laufe hin und her. Ich hatte die Prüfungsängste schon immer. In der Schule vor jeder Arbeit - nach der Arbeit war ich dann niedergeschlagen. Es ist, als würde jemand in den Magen reinhauen.

Sonstige Ängste? Sonst keine. Ich war beim Bund beim Fallschirmspringen. Das wollte ich schon immer machen. Toll, der freie Fall. Ich fliege gern mit dem Flugzeug... das Herunterschweben... wenn man sich so richtig schön frei fühlt. Ich hatte beim Bund 40 Sprünge, vier im freien Fall. Ich habe nur Angst, durch die Prüfung zu fallen.

Mehr zum Thema Fallen? Ich träume öfters, ich sitze auf einer Burg auf einer Kuppe... ich klettere hoch... ich bin auf der Kuppe... ich rutsche aus... ich falle runter... ich werde wach beim Fallen und habe ein Kitzeln im Magen.

Ich habe Angst vorm Ersaufen, obwohl ich Wassersportler bin. Ertrinken, das ist der schlimmste Tod, nicht mehr atmen zu können. Eventuell habe ich Platzangst, mich in Röhren nicht richtig bewegen zu können. Ich würde mich nicht in eine mit Wasser gefüllte Röhre zwängen. Vor Tieren habe ich gar keine Angst, eventuell vor Spinnen?

Verhältnis zu Tieren? Ich mag besonders Vögel und Hunde. Ein Beo ist sehr sprachbegabt.

Verhältnis zu Pflanzen? Gut. Sehr gut. Bäume pflanzen. Ich liebe Bäume, ich züchte sie, ich habe ein kleines Waldgrundstück. Ich mag Buchen: schöne Bäume mit schöner glatter Rinde. Ich habe einen Wohnzimmerschrank aus Erle. Ich mag Akazien. Ich mag Eichen. Im Garten meines Vaters stand ein Ahorn, die Blätter sehen schön aus. Ich habe versucht, nordamerikanische Mammutbäume zu züchten. Zwei haben gekeimt, einen Keimling hat die Amsel gefressen, über einen hat die Katze gemacht. Die sind recht schwer zu züchten.

Haben die Flugsamen? Ja, die Ränder der Samen werden als Flügel benutzt.

Sonstige Erkrankungen? Das schlimmste war ein Ischiasanfall heftigster Art, sechs Wochen lang. Mir war alles egal. Wenn mir jemand gesagt hätte, ich spritze dir Benzin, wäre das auch ok gewesen.

Ich habe häufig Durchfall, besonders nach Limo oder Sauerkraut.

Normaler Appetit. Ich mag Mehlspeisen: Nudeln; Fleisch, Rouladen mit Rotkraut. Ich mag keine Innereien, Herz, Nieren, Leber. Ich habe nachts viel Durst und trinke Mineralwasser. Ich mag eher ein bitteres Bier, ich habe da ein Bio-Pils. Spirituosen mag ich nicht.

Ich habe manchmal einen Druck auf den Augen. Dann sehe ich ganz komisch: die Dinge sind nah und irgendwie trotzdem weit weg.

Ich habe auch etwas Seltsames mit den Füßen: ich sitze fest, aber ich habe das Gefühl, dass meine Füße rumwandern.

Ich bin geräuschempfindlich. Deshalb mag ich 6-zylindrige Autos. Ich mag keine Motorräder mit zwei Zylindern oder schreiende Leute.

Ich mag keinen Geruch von Leber oder von Spirituosen. Bei der Bundeswehr habe ich einmal Williams Christbirne getrunken - danach war mir furchtbar schlecht.

Ich hatte im Kreuz etwas wie einen Hexenschuss. Als würde jemand mit einer Nadel reinstechen. Nach ein paar Stunden Schmerzen habe ich mich gefühlt wie ein alter Mann. Ich konnte mich kaum bewegen. Ab und zu habe ich es zwischen den Schulterblättern.

Ich habe nachts heiße Füße, meistens habe ich einen Fuß draußen. Ich habe nachts das Fenster offen, ich brauche frische kühle Luft, sonst kann ich nicht schlafen.

Ich arbeite bei den Amerikanern seit 10 Jahren als Feuerwehrmann und im Rettungsdienst. Schon von Kind auf wollte ich zur deutschen Berufsfeuerwehr, aber ohne Beziehungen kommt man da nicht rein. Bei der Feuerwehr kann man anderen helfen. Ich kampiere gerne mit Lagerfeuer z.B. in meinem Waldstück. Ich mag den Film "Die Feuerspringer von Montana". Die springen da mit Fallschirmen in Waldbrandgebiete.

Träume? Als Kind habe ich geträumt, ich komme in einen dunkeln Raum. Plötzlich kommt jemand und fängt an, mich zu kitzeln. Ich bekam Angst. Ich bin unheimlich kitzelig, wahnsinnig kitzelig, besonders in der Leistengegend.

Mehr Träume? Ich renne, mache Waldlauf, komme nicht von der Stelle.

Manchmal zucke ich nachts zusammen.

Schlechte Zeiten? In der Volksschule. Ich hatte unheimlich schlechte Schulkameraden. Die drangsalierten mich. Sie versteckten Dinge, verdroschen Mitschüler. Deswegen möchte ich mit denen nichts mehr zu tun haben.

Mein Vater war selbständig und kam immer erst spät abends heim, ich hatte zu ihm keinen guten Kontakt. Mit meiner Mutter habe ich ein gutes Verhältnis.

Selbstbeschreibung? Ich helfe gern. Ich werde leicht sauer. Es gibt wenige Leute, mit denen ich über alles reden kann. Ich dränge mich nicht in den Vordergrund. Ich muss nicht die erste Geige spielen. Ich bin lieber Beobachter. Ich mag nicht Leute, die sich vordrängen und alles besser wissen. Ich war bei den Ruhigen in der Klasse. Ich arbeite gerne mit Holz - aber nur für mich selbst; ich würde die Sachen nie zum Verkauf anbieten.

Schuldgefühle? Ja, zum Beispiel wenn man als Kind in die Hosen gemacht hat.

Ich habe zwei ältere Brüder. Es hieß früher immer, der älteste sei halt größer. Aber ich habe gesagt: Irgendwann werde ich größer! Heute ist er der Größte mit 1,93 m.

Ein großer Wunsch? Ich möchte Gleitschirm fliegen: die können lange in der Luft bleiben. Man kann alles aus der Vogelperspektive betrachten - das ist noch schöner als Fallschirmspringen. Beim Fallschirmspringen geht es bloß runter.

Ein Lieblingsbuch: Jules Verne: Reise zum Mittelpunkt der Erde.

Lieblingsfarbe? Rot, die Farbe des Feuers.

 

Auswertung:

Der Schilderungen des Patientin ließen schon nach kurzer Zeit Gelsemium als sicheres Mittel erscheinen: Zittrigkeit, Prüfungsangst, Angst durchzufallen, Durchfallneigung, Fallträume, aber Fallschirmspringen als Hobby (siehe Gelsemium - The Heroic Coward von Derek Briggs in Homoeopathic Links 1/94). Madaus: Die Frucht von Gelsemium "zerfällt in zwei an der Spitze zweiklappige Teilfrüchte mit vielen geflügelten Samen" - dies ist für mich der Signaturbezug zwischen Gelsemium und dem "Fallschirmspringer"-Thema bei diesem Mittel.

Dies begründet auch meine Nachfrage, nachdem der Patient sich über seine vergeblichen Mammutbaum-Zuchtversuche ausgelassen hatte. Der Mammutbaum Sequoiadendron giganteum - ich kann es schon verraten - war sein Mittel!

Endgültig weg von Gelsemium entwickelte sich die Anamnese, als das sehr zentrale "Feuer"-Thema auftauchte: beim Ischiasanfall wäre es für den Patienten auch o.k. gewesen, wenn jemand gesagt hätte, ich spritze dir Benzin (und das bei jemand, der "Spirituosen" verabscheut)... seinen Jugendtraum als Feuerwehrmann hat er verwirklicht... er mag Lagerfeuer... ein Lieblingsfilm ist Die Feuerspringer von Montana". Die springen da mit Fallschirmen in Waldbrandgebiete... seine Lieblingsfarbe ist Rot, die Farbe des Feuers.

Wie ich bei meinen späteren Recherchen herausfand, ist der Mammutbaum der einzige Baum, der durch Abwesenheit von Feuer leidet (!): Eine Gefahr für die Riesenmammutbäume ist die Abwesenheit (!) periodischer Feuer, die Schädlinge und Konkurrenten vernichten und den Boden aufnahmefähig für die Samen machen. Feuer trocknet die Zapfen und bewirkt eine Ausstreuung der Samen. Ein Samen muss direkt auf eine mineralische Bodenschicht fallen, nicht auf die gewöhnlich vorhandene Laub- und Nadelschicht. Auch hier "reinigen" gelegentliche Feuer den Boden und verbrennen konkurrierende schattentolerante Arten. Daher ist Feuer für Sequoia-Bäume ein die Arterhaltung sicherndes Element (!) Seit 1971 werden daher bewusst kleine Brände in Sequoia-Beständen gelegt. Die erste authentische Erwähnung des Riesenmammutbaumes wurde 1839 in Pennsylvania veröffentlicht, leider brannte die Druckerei nieder, bevor die entsprechende Zeitung veröffentlicht war und man entdeckte den Artikel erst viele Jahre später.

Das Mittel - aus sieben Samen einer unweit lebenden Gruppe von Mammutbäumen potenziert - prüfte ich anschließend blind in einer homöopathischen "Kopfkissen"-Traumprüfung mit 11 Prüfern. Hier tauchte "Feuer" überraschenderweise nicht direkt auf. Es gab einen Traum von einem roten Fuchs mit großem Schwanz - Feuersymbol (wie auf den Waldbrand-Warnschildern in Südfrankreich)?

Weiter sehr auffällig bei dem Patienten: das Sehproblem die Dinge sind nah und irgendwie trotzdem weit weg. Dies passt zum Wunsch des Patienten, Gleitschirm zu fliegen, und alles aus der Vogelperspektive zu betrachten (auch das ist relativ selten: ein Mensch, der Vögel als erste Lieblingstiere nennt). "Fallschirmspringen" ist - klinisch beobachtet - Thema von Gelsemium, Tilia europaea und Sequoiadendron und sicher noch von einigen Bäumen mehr (Flugsamen?).

Das Thema der Vogelperspektive ist beim zweitgrößten Baum der Welt über direktes Ähnlichkeitsdenken nachvollziehbar. Es tauchte in der später erfolgten Arzneimittel-Traumprüfung deutlichst auf.

Der Patient wusste es schon immer in Bezug auf seine Brüder: Irgendwann werde ich größer. Heute ist er immerhin 1,93m. Auch das Thema der Größe erscheint in der AMP vielfach (bei acht von elf Prüfern)

Auffällig: das Gefühl von wandernden Füßen beim Sitzen.

Für die erste Weltausstellung 1851 in London wurden von einem Sequoiadendron in Nordamerika lediglich die unteren Meter der Rinde abgeschält, dann nach England transportiert und dort als Ausstellungsattraktion aufgebaut.

Das Thema der "Enge" tauchte in der AMP gehäuft auf; der Patient hat Platzangst, besonders bei der Vorstellung, sich durch eine Röhre unter Wasser zwängen zu müssen.

Den Traum, nicht von der Stelle zu kommen (beim Waldlauf!) habe ich mehrfach bei Baum-Mitteln beobachtet. Er ist allerdings häufig und passt je nach Konstellation natürlich auch zu anderen Mitteln.

Trivial "Baum"-typisch: die Beschäftigung mit Holz. Das Thema "Holz" tauchte in der AMP von Sequoiadendron giganteum bei vier von elf Prüfern auf.

Den Baum als eher stillen Beobachter kennen wir in der Natur und durch die homöopathischen Beschreibungen von Thuja occidentalis. Der Patient mag keine lauten Motorräder oder schreienden Leute. "Intimitätsverletzung durch viele Leute" war das vielleicht deutlichste Thema der AMP!

Beim Hexenschuss hat sich der Patient gefühlt wie ein alter Mann. Dieser - allerdings auch sonst nicht sehr seltene - Ausdruck ist für Ginkgo biloba bekannt und bewährt. Mammutbäume erreichen ein Alter von 3000-4000 Jahren.

 

Therapie: Sequoiadendron giganteum 30/60.

Verlauf (Anruf nach wenigen Tagen):

Er habe sich im letzten Jahr mit einem Ast die Netzhaut verletzt, ob er da weiter ab und zu seine Pan-Ophtalâ -Augentropfen nehmen könne (Wirkstoff: Dexpanthenol)? Ja, o.k.

 

Weiterer Verlauf (Praxissitzung nach sechs Wochen):

An Positivem habe ich gemerkt: das Mittel hat mich schon in den ersten Tagen beruhigt. Die innere Unruhe war weniger, ich fühlte mich lockerer. Die Gedanken schlugen nicht mehr auf den Magen wie früher. Es ging mir 14 Tage lang gut. Schon am ersten Tag nach der Einnahme war es positiver.

Der Augendruck? Das hatte ich schon länger nicht mehr. Das ist, als stünden die Augen 10 cm vorm Kopf. Ich sehe dann jemanden, als ob er zwei Meter vor mir sitze und gleichzeitig auch irgendwie, wie wenn er 20 Meter entfernt wäre.

Die wandernden Füße? Dass sie wandern, habe ich nicht mehr empfunden. Ich habe nur manchmal das Gefühl, ich stände auf meinem Platz, aber die Füße ständen ca. 20-30 cm seitlich.

Am Arbeitsplatz gibt es Probleme mit der Schichtplanung. Wir haben das immer selbst festgelegt. Jetzt wird bestimmt, wie wir in drei Schichten arbeiten. Das ist mir überhaupt nicht recht. Wenn das so anfängt, dann werden die immer weiter versuchen zu bohren. Man darf nicht so schnell nachgeben.

Thema Fliegen? Ich war vor zwei Jahren mit meiner Schwägerin nach Amerika geflogen.

Amerika? Die USA. Die Landschaften sind schön, Oklahoma, Texas, New Mexiko, Arziona, Kalifornien. Der Grand Canyon in Arizona gefiel mir besonders gut... weil ich auf Natur stehe... diese Weite... die Größe... die Tiefe.

Jetzt geht es dem Patienten wieder genauso schlecht (Nervenanspannung, Unruhe,...) wie vor dem Mittel.

 

Beurteilung:

Die Mittelwirkung ist sehr deutlich. Leider hat es nur kurz gewirkt, was auf eine schlechte Similequalität hinweisen kann. Oder die Potenz war zu niedrig oder hätte öfters wiederholt werden müssen.

Interessant ist der Bezug des Patienten zu den U.S.A. (Heimat?), dort beeindruckt ihn besonders der Grand Canyon mit seiner Weite... Größe... Tiefe.

Auf der Arbeit versuchen die Schichtplaner immer weiter... zu bohren.

 

Therapie:

Sequoiadendron C200 (Salvator) + eine Reservedosis, falls die Wirkung vorm nächsten Termin nachlässt.

 

Verlauf (Praxissitzung zwei Monate später):

Das mit den Prüfungsängsten ist besser geworden. Ich habe sogar freiwillig einen Lehrgang gemacht mit Abschlussprüfung - da hatte ich keinerlei Prüfungsängste. Kein Vergleich zu vergangenen Prüfungen! Meinen Führerschein nehme ich demnächst wieder in Angriff, eventuell Ende des Monats.

Meine innere Unruhe ist nicht mehr so stark.

Ich bin ausgeglichener, ich rege mich nicht mehr so auf über andere Leute... über Kollegen oder wenn ich zum Chef soll, da bin ich gelassener.

Die Durchfälle? Die sind in letzter Zeit weg.

Träume? Es war wie ein Sturm. Ich wollte über ein Gleis laufen.... aber ich kam nicht von der Stelle... vor lauter Luft durch den Sturm.

Meine Verfassung ist im Moment wirklich gut, ich bin zufrieden, bis auf meine Vergesslichkeit. Ich muss alles fünf Mal durchlesen.

Die Reservedosis hat er zwischenzeitlich eingenommen.

 

Beurteilung und weiteres Vorgehen:

Jetzt bleibt die wiederum deutliche und durchgreifende Wirkung von Sequoiadendron giganteum stabil. Der Patient besorgte sich ein Fläschchen Sequoiadendron giganteum C12 (Salvator) zum Riechen bei Bedarf beim Lernen.

 

Weiterer Verlauf (Telefonat drei Monate später):

Die Prüfungsangst ist wirklich ganz weg. Ich mache nächsten Monat Urlaub, danach werde ich mich fürs Theoretische anmelden. Ich bin sehr zuversichtlich.

Die Vergesslichkeit/Lernfähigkeit? Ich habe da das Gefühl, das Riechen bringt nichts. Mein Vater ist auch schon immer so vergesslich gewesen.

Ischiasbeschwerden? Keine. Dieses "Nah-Fern"-Augensymptom? Nichts. Das Gefühl, dass sich die Füße bewegen? Ja, das habe ich noch manchmal. Die Füße stehen unterm Tisch, dass weiß ich genau, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich sie vor und zurück bewegen. Eine komische Sache. Es ist seltener, aber manchmal noch da.

Träume? Nichts Erinnerliches. Nicht von der Stelle zu kommen oder zu Fallen? Schon lange nicht mehr.

Auf meiner Arbeit rege ich mich nicht mehr so stark auf... es macht mir nicht mehr so viel aus. Das hängt mir dem ersten Mittel zusammen, das ich von Ihnen gekriegt habe. Mir geht es eigentlich nervlich sehr gut. Wenn meine Konzentration noch gut wäre, wäre ich 100% zufrieden.

 

Überlegung und Therapie:

Es schien mir fraglich, ob sich angesichts der schon immer schlechten Merkfähigkeit bei dem Patienten (wie bei seinem Vater) in dieser Hinsicht noch etwas ändern würde. Da das "Fuß-Bewegen"-Symptom noch zeitweilig vorhanden war und in der Hoffnung, bei der Konzentrationsfähigkeit vielleicht doch noch etwas verbessern zu können, gab ich dem Patienten eine Dosis Sequoiadendron giganteum 1000 (Salvator). Einen Folgetermin ließen wir offen.

 

Weiterer Verlauf (Praxistermin fünf Monate später):

Ich bin der Meinung, dass es wieder schlechter wird mit den Nerven. Ich rege mich wieder leichter auf. Mittlerweile habe ich aber für meine Prüfung die Theorie in der Tasche.

Die Prüfung? Ich war vorher ruhig. Als ich in den Raum kam... die Gerüche... es roch wie früher die Schulsäle - sofort bekam ich Herzklopfen und laufend Schläge in den Magen. Ich habe aber bestanden... sogar mit Null Fehlern.

Nerven allgemein? Mir machen zu viele Sachen etwas aus. Zum Beispiel ärgere ich mich jeden Tag über meinen Arbeitgeber. Vorher, nach dem Mittel, war da eine Zeitlang eher der Götz von Berlichingen und es lief alles wie Wasser an mir runter.

Ich habe abgenommen, vielleicht wegen unregelmäßigem Essen, meine Frau war in Kur; ich war zu faul, etwas zu kochen.

Das Nah-/Fernsehen? Das taucht überhaupt nicht mehr auf.

Träume? Einmal... ich wache nachts auf und frage meine Frau was... "Hast du das gerade gesehen?"... oder ich höre was... lustig.. ich hab’s leider vergessen.

Oder ich träume etwas Lustiges, so dass ich nachts laut drauf loslache... meine Frau stößt mich dann an.

Allgemeinbefinden? Ganz zufrieden bis auf die Vergesslichkeit.

Ein Wunsch? Zwei Millionen... ich würde sie gut anlegen.

 

Therapie:

Angesichts des partiellen Rückfalls eine Doppeldosis Sequoiadendron giganteum C30/C200 (Salvator).

Weiterer Verlauf (Praxissitzung knapp drei Monate später):

Ich bin recht zuversichtlich. Im Moment bin ich noch ganz ruhig. Ende des Monats geht’s ins Praktische. Die Nerven sind wieder gut. Obwohl ich der Meinung bin, dass Sequoia nicht so richtig gut wirkt wie am Anfang.

Wieso? Die Gedankenlosigkeit... ich lese was... ein paar Minuten später habe ich es wieder vergessen. Es geht nicht so richtig rein. Mein Gedächtnis ist nicht besser. Einen von fünf Terminen vergesse ich. Ich war schon immer zerstreut. Seit der Militärzeit. Es gibt Zeiten, wo ich mit dem Gedächtnis recht gut bin, dann wieder Perioden, wo ich wieder alles vergesse und zerstreut bin. Ich lese gerade ein Buch: "Gutes Gedächtnis in 100 Tagen."

Ich verlege oft meine Schlüssel... ich habe ein unheimlich gutes Langzeitgedächtnis... aber mein Kurzzeitgedächtnis ist miserabel. Ich erinnere mich aber genau an Sachen, die vor 20, 25 Jahren passiert sind. Im Gespräch verliere ich den Faden... oder wenn ich etwas erklären soll.

Probleme außer dem Gedächtnis? Gar keine. Ich ärgere mich nicht mehr so schlimm über die Leute. Früher habe ich da eine Woche lang dran herumgeküppelt und -gedüppelt. Das Gedächtnis ist mein Hauptproblem. Wenn ich in Gesprächen bin, bleibe ich an einem Wort hängen, das mir dann absolut nicht einfällt.

Der Schlaf? Ich mag nicht in geschlossenen Räumen schlafen. Die Fenster mache ich auf. Ich brauche frische und kalte Luft.

Wärme nachts? Meine Füße hänge ich ab und zu raus: dann schlafe ich besser.

Träume? Häufig, jede Nacht. Mir fallen nur Fetzen ein... mal was von der praktischen Prüfung....

Nicht von der Stelle zu kommen und das tiefe Fallen: das träume ich schon lange nicht mehr. Nicht mehr, seit ich das erste Mal bei ihnen war.

Appetit? Gut. Ich bin auf den Chinesisch-Trip: ziemlich viel Reis, Chop-Suey. Alle Gemüse und Salate, scharf. Dill mag ich gerne am Salat.

Das seltsame Gefühl in den Füßen? Nicht mehr. Auch, jemanden, der nah ist, meileweit entfernt zu sehen, schon lange nicht mehr.

Ischias/Hexenschuss? Nichts mehr.

Zwischenmenschliche Probleme? Schreiende Leute kann ich nicht ab. Laute Menschen. Auch keine Lauten Motorräder.

Haustiere? Außer Staubmilben habe ich keine. Früher hatte ich viele Vögel. Eine Menge Zebrafinken... die vermehren sich wie Mäuse. Einen Beo... der konnte sprechen... er kriegte eine Krankheit... dann war er tot.

Pläne 1998? Erst Mal den 2er Führerschein fertig machen. Einen Nebenjob suchen.

Zusammenfassung? Sequoia hat für alles gut geholfen, außer fürs Gedächtnis. Ob das nicht ein anderes Mittel besser hilft?

 

Überlegung und Therapie:

Die letzte Frage des Patienten stellte ich mir auch, wollte es aber erst noch mit einer höheren Potenz versuchen, zumal mir die Problematik Langzeit-/Kurzzeitgedächtnis zum mehrere Tausend Jahre alt werdenden Mammutbaum gut zu passen schien.

Sequoiadendron giganteum 20M (Glückauf).

Weiterer Verlauf:

Zwei Monate später ließ der Patient mir durch seine Mutter viele Grüße ausrichten und freudig mitteilen, er habe endlich auch die praktische Prüfung bestanden.

Falls das ansonsten wunderbar wirkende Sequoia in Bezug auf das Gedächtnis nichts bringt, wird es sinnvoll sein, doch noch ein anders homöopathisches Mittel auszuprobieren.

 

 

26. Müllers Mammutbaumpatient - im Vergleich mit der AMP

Kursiv: Fall von K.-J. Müller, (M) AMP von K.-J. Müller, normal: AMP von B. Pawlita, englisch: AMP von J.Larsen. (d) =Traum

 

Bescheiden-Mittelpunkt, nachgeben, unterordnen

Ich dränge mich nicht in den Vordergrund. Ich muss nicht die erste Geige spielen.

Ich bin lieber Beobachter. Ich mag nicht Leute, die sich vordrängen und alles besser wissen. Ich war bei den Ruhigen in der Klasse.

Am Arbeitsplatz gibt es Probleme mit der Schichtplanung. Wir haben das immer selbst festgelegt. Jetzt wird bestimmt, wie wir in drei Schichten arbeiten. Das ist mir überhaupt nicht recht. Wenn das so anfängt, dann werden die immer weiter versuchen zu bohren. Man darf nicht so schnell nachgeben.

Ein Lieblingsbuch: Jules Verne: Reise zum Mittelpunkt der Erde.

(d) Ich gehe raus, weil es mir unpassend vorkommt, als ob ich stören würde.

Sonst fühle ich mich meist unwohl und beobachtet und probiere nur sehr zaghaft ein Musikinstrument im Laden aus.

 

Schlagen, Gewalt

Wieso vor Gericht Zeuge? Einmal vor 13 Jahren hat mich einer auf der Autobahn gegen die Leitplanken geschleudert. Einmal vor sechs Jahren musste ich an einer Ampel bremsen, der Hintermann stieg aus, kam nach vorne und prügelte mich durch die Scheibe. Es war gar nicht schwierig vor Gericht - er hatte das schon mal gemacht... wenn der Richter fragt... er stellt eine Frage nach der anderen... das ist grausam. Man könnte ja was Falsches sagen.

In der Schule vor jeder Arbeit - nach der Arbeit war ich dann niedergeschlagen. Es ist, als würde jemand in den Magen reinhauen.

Die drangsalierten mich. Sie versteckten Dinge, verdroschen Mitschüler.

(d) Er hatte klobige Absätze an seinen Schuhen. Er steckte seinen Schuh in ihren Mund und drückte mit Gewalt den Absatz hinein. Es war brutal, sie schaute mit großen Augen zu. (M)

(d) Als ich dann bemerkte, wie er die Tür gewaltsam öffnen wollte, fing ich an, panisch mit Fingern und Fingernägeln die Tür von innen zu halten. Dennoch schaffte er es, sie aufzubekommen. Er fing an, mich anzugreifen und zielte dabei immer auf mein Gesicht.

(d) Einer hält mich von hinten fest und hindert mich am Spielen. Ich versuche, mich frei zu machen - es ist wie ein Tauziehen, vor und zurück. Ich sitze dabei nicht am Schlagzeug, sondern stehe im Raum neben den anderen Musikern. Die Typen sagen nichts, stumm, sind ruhig, wollen uns aber am Spielen hindern. Ich werde wütend, mache mich los, greife einen an, dann den nächsten, obwohl sie alle "Schränke" sind und ich eigentlich keine Chance habe. Ich schlage zu, kann dem Gegenschlag ausweichen, spucke einem sogar ins Gesicht. Ich tue aber dann entschuldigend, so etwa "ja. lass doch mal. Ihr seht doch, ihr seid viel stärker" um Gegenkloppe zu vermeiden, also recht feiglingmäßig.

 

Feuer, Brennen

Ich mag keinen Geruch von Leber oder von Spirituosen. Bei der Bundeswehr habe ich einmal Williams Christ Birne getrunken - danach war mir furchtbar schlecht.

Spirituosen mag ich nicht.

Ich arbeite bei den Amerikanern seit 10 Jahren als Feuerwehrmann und im Rettungsdienst. Schon von Kind auf wollte ich zur deutschen Berufsfeuerwehr, aber ohne Beziehungen kommt man da nicht rein. Bei der Feuerwehr kann man anderen helfen.

Ich kampiere gerne mit Lagerfeuer z.B. in meinem Waldstück. Ich mag den Film "Die Feuerspringer von Montana". Die springen da mit Fallschirmen in Waldbrandgebiete.

Das schlimmste war ein Ischiasanfall heftigster Art, sechs Wochen lang. Mir war alles egal. Wenn mir jemand gesagt hätte, ich spritze dir Benzin, wäre das auch OK gewesen.

Lieblingsfarbe? Rot, die Farbe des Feuers.

Ich habe nachts heiße Füße, meistens habe ich einen Fuß draußen.

Sehe rote Flammen, die etwa 30 cm hoch sind und nicht höher gehen.

Möglichst schnell befördern wir die Platte ins Kaminfeuer im Haus, mit Kehrbesen und Schaufel bemühen wir uns, auch die letzten Teilchen vom Boden und der angrenzenden Wiese aufzuklauben und auch ins Feuer zu werfen.

Öffne die Kachelofentuer statt die des Schränkchens.

(Botanik: Mammutbäume brauchen die Waldfeuer, die stark genug sein müssen, um den Wald aufzuräumen und zu reinigen, die Kronen zu lichten und damit Raum für das weitere Wachstum zu schaffen. Sie warten auf ein starkes Feuer oder den Langhornkäfer, um sich zum Öffnen und Samenausstoß stimulieren zu lassen.)

Heat in chin, burning sensation.

 

Fliegen, schweben, fallen

Ich war beim Bund beim Fallschirmspringen. Das wollte ich schon immer machen. Toll, der freie Fall. Ich fliege gern mit dem Flugzeug... das Herunterschweben... wenn man sich so richtig schön frei fühlt. Ich hatte beim Bund 40 Sprünge, vier im freien Fall. Ich habe nur Angst, durch die Prüfung zu fallen.

Ich möchte Gleitschirm fliegen: die können lange in der Luft bleiben. Man kann alles aus der Vogelperspektive betrachten - das ist noch schöner als Fallschirmspringen. Beim Fallschirmspringen geht es bloß runter.

Ich träume öfters, ich sitze auf einer Burg auf einer Kuppe... ich klettere hoch... ich bin auf der Kuppe... ich rutsche aus... ich falle runter... ich werde wach beim Fallen und habe ein Kitzeln im Magen.

Dann aufgewacht - war komisches Gefühl, ein spürbares "Zurückfliegen" oder so ähnlich von dort (Traumebene?) in meinen schlafenden Körper.

(d)  Wollte mit der Klasse wegfliegen, habe noch meine Sachen zusammengesucht. Die anderen warteten im Schuppen, in dem auch das Flugzeug war. Ich war zu spät. Das Dach ging auf, das Flugzeug stieg auf. Ich war dann auf einem kleinen Flugzeug, saß oben drauf, überflog die Flugzeugwerft, flog über die großen Flugzeuge, die auf dem Boden standen.

(d)  Am Meer, wollte heim schwimmen (?), unter mir ging es tief runter. Ich hob aus dem Wasser ab, flog auf die andere Seite, konnte nicht runter, nicht steuern, glitt dann in eine Menschengruppe (Urlauber) ab.

Ich dachte, ich schwebe, laufe wie auf einer Wolke und steige höher.

Im Laufen ein leichtes, schwebendes Gefühl, deutlich spürbar.

(d) Geldbörse fällt mir von einem Turm herunter, Münzen fallen heraus, die Kinder einsammeln.

(d) Angst, Kleinkind könnte fallen und sich am Kopf verletzen.

(d) Ich fahre auf einer Rolltreppe hoch. Ich bin kurz vor dem Ziel oben, als sie plötzlich rückwärts zu laufen anfängt. Ich habe Angst vor dem Fall, wenn wir unten ankommen. Mir gelingt es, sicher abzuspringen.

(d) Sie überleben alle dank ihrer akrobatischen Sprünge.

 

Körper, außerhalb

Der Augendruck? Das hatte ich schon länger nicht mehr. Das ist, als stünden die Augen 10 cm vorm Kopf. Ich sehe dann jemanden, als ob er zwei Meter vor mir sitze und gleichzeitig auch irgendwie, wie wenn er 20 Meter entfernt wäre.

Ich habe nur manchmal das Gefühl, ich stände auf meinem Platz, aber die Füße ständen ca. 20-30 cm seitlich.

Das Gefühl, dass sich die Füße bewegen? Ja, das habe ich noch manchmal. Die Füße stehen unterm Tisch, dass weiß ich genau, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich sie vor und zurück bewegen. Eine komische Sache. Es ist seltener, aber manchmal noch da.

Habe kurz das Gefühl, ich sitze an beiden Plätzen am runden Esstisch.

Sehe mich für einen Moment wie ein verschwommenes Bild, wie ein Photo einer sich bewegenden Person, die mit zu langer Belichtungszeit aufgenommen wurde.

(Vision: Kleine Fische sprangen zurück in eine Röhre, sie tauchten in den Erdboden, nach unten. Blumen, andere Pflanzen, und anderes, was ich nicht mehr richtig weiß, schlüpften zurück, ein Deckel ging zu Es war mir, wie wenn sich alles zurückzieht, also auch das, was schon draußen war.)

 

Sehen, nah und fern

Dann sehe ich ganz komisch: die Dinge sind nah und irgendwie trotzdem weit weg.

Der Augendruck? Das hatte ich schon länger nicht mehr. Das ist, als stünden die Augen 10 cm vorm Kopf. Ich sehe dann jemanden, als ob er zwei Meter vor mir sitze und gleichzeitig auch irgendwie, wie wenn er 20 Meter entfernt wäre.

Objects seem to approach and then to recede.

(d) Sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird.

(d) Entfernte ich mich immer weiter in die Vogelsperspektive. (M)

 

Füße, Unruhe

Es ist eine innere Unruhe.

Ich kann sogar beim Mittagessen nicht ruhig sitzen. Ich laufe hin und her.

Ich habe auch etwas Seltsames mit den Füssen: ich sitze fest, aber ich habe das Gefühl, dass meine Füße rumwandern.

Das Gefühl, dass sich die Füße bewegen? Ja, das habe ich noch manchmal. Die Füße stehen unterm Tisch, dass weiß ich genau, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich sie vor und zurück bewege. Eine komische Sache. Es ist seltener, aber manchmal noch da.

Die wandernden Füße? Dass sie wandern habe ich nicht mehr empfunden. Ich habe nur manchmal das Gefühl, ich stände auf meinem Platz, aber die Füße ständen ca. 20-30 cm seitlich.

Ich habe nachts heiße Füße, meistens habe ich einen Fuß draußen.

Bin spät nachts noch auf und motorisch unruhig, laufe dauernd hin und her.

Ich war sehr unruhig, lief hin und her.

(d) Beide sind wir voll angespannt, ich laufe hin und her wie ein Tiger im Käfig.

 

Lähmung - Bewegung

Träume? Ich renne, mache Waldlauf, komme nicht von der Stelle.

Ich konnte mich kaum bewegen.

Das ist der schlimmste Tod, nicht mehr atmen zu können. Eventuell habe ich Platzangst, mich in Röhren nicht richtig bewegen zu können. Ich würde mich nicht in eine mit Wasser gefüllte Röhre zwängen.

Träume? Es war wie ein Sturm. Ich wollte über ein Gleis laufen.... aber ich kam nicht von der Stelle... vor lauter Luft durch den Sturm.

Suffocative sensation in evening and night.

Im Korridor auf dem Weg zum Sportstudio setze ich mich hin und beginne zwanghaft die Blasen zu zerknallen. Zuerst ist es leicht, dann wird es immer härter. Meine Hände schmerzen von der Anstrengung.

Nachts, als die meisten schon schlafen sind, habe ich zuerst einen totalen Bewegungsdrang, ich bin allein rumgetanzt und habe mich am Holzbalken in der Mitte der Scheune festgehalten und im Kreis um ihn rumgeschwungen, immer mal wieder.

(d) Die Gänge sind plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen.

 

Luft, frische

Ich habe nachts das Fenster offen, ich brauche frische kühle Luft, sonst kann ich nicht schlafen.

Der Schlaf? Ich mag nicht in geschlossenen Räumen schlafen. Die Fenster mache ich auf. Ich brauche frische und kalte Luft.

Träume? Es war wie ein Sturm. Ich wollte über ein Gleis laufen.... aber ich kam nicht von der Stelle... vor lauter Luft durch den Sturm.

(d) Muss an die frische Luft.

Head, pain, air, -fresh, - amel.

 

Holz

Ich arbeite gerne mit Holz - aber nur für mich selbst; ich würde die Sachen nie zum Verkauf anbieten.

Dies begründet auch meine Nachfrage, nachdem der Patient sich über seine vergeblichen Mammutbaum-Zuchtversuche ausgelassen hatte.

(d) Kräne manövrieren mit Holzblöcken. Es sind Baumstämme. (M)

Wieder diese plötzliche Eingebung, ich sehe von oben runter, an einem Baumstamm, der ein längeres Stück astlos ist.

(d) Wie ein Holzauto, ein Kinderspielzeug.

Meine Hände und Arme fühlen sich ganz schwer an, sehe deutlich eine Holzrolle darauf liegen, so ein Stück abgesägten Stamm, wie man ihn als Feuerholz zusägt, ca. 25 cm stark, ca. 35 cm hoch, die Baumrinde ist dran, die kreisrunden Sägeflächen sind noch ganz frisch.

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

 

Alt

Nach ein paar Stunden Schmerzen habe ich mich gefühlt wie ein alter Mann.

She has suddenly become old.

Vision: Vexierbild junge Frau/alte Frau.

(d) Junger Mann wird zur alten Frau.

 

Magen

Es ist, als würde jemand in den Magen reinhauen.

Ich werde wach beim Fallen und habe ein Kitzeln im Magen.

Sofort bekam ich Herzklopfen und laufend Schläge in den Magen.

Die Gedanken schlugen nicht mehr auf den Magen wie früher.

(d) Magenschmerzen mit Ekel.

 

Zwei

Ich sehe dann jemanden, als ob er zwei Meter vor mir sitze und gleichzeitig auch irgendwie, wie wenn er 20 Meter entfernt wäre.

Beim zweiten Mal hatte ich wieder eine Frage zu viel falsch angekreuzt.

Ein Wunsch? Zwei Millionen... ich würde sie gut anlegen.

Ich möchte den Führerschein Klasse 2 machen.

Ich war vor zwei Jahren mit meiner Schwägerin nach Amerika geflogen.

Zwei haben gekeimt.

Ich mag keine Motorräder mit zwei Zylindern.

Ich habe zwei ältere Brüder.

Ich erinnere mich aber genau an Sachen, die vor 20, 25 Jahren passiert sind.

Zwei Monate später ließ der Patient mir durch seine Mutter viele Grüße ausrichten

Angesichts des partiellen Rückfalls eine Doppeldosis Sequoiadendron giganteum C30/C200 (Salvator).

Das Thema der Vogelperspektive ist beim zweitgrößten Baum der Welt über direktes Ähnlichkeitsdenken nachvollziehbar.

(d) Der Chef der Bäckerei sagte zu mir, ich hätte die Marmorplatte der Theke kaputt gemacht. Und zwar sei sie gerissen. Ich schaue mir den Riss an und sage: "Das ist nicht gerissen, das ist durchgeschnitten." Wahrscheinlich hat ein Angestellter, der Brot durchgeschnitten, dabei die Marmorplatte mit durchgeschnitten. (M)

(d) Mein Auto ist in zwei Teile auseinandergebrochen. Im Kofferraum sind zwei Leichen, zuerst dachte ich zwei, aber eine bewegte sich, war also keine Leiche.

Ich habe zweimal Flugtickets bestellt und sie doppelt.

Zweimal diese Woche hatte ich längere Zeit das Lied "Don't think twice, it's allright" im Ohr.

Doppelsinn, doppelte Wortbedeutung, Zweideutigkeit.

 

Fünf

Ich muss alles fünf Mal durchlesen.

Einen von fünf Terminen vergesse ich.

Ich sah so viele schwangere Frauen den ganzen Tag über an verschiedenen Orten - bestimmt fünf!

Beim Anruf habe ich mich verwählt, Fehler der vorletzten Zahl, statt einer 6 eine 5, die Telefon-Nr. enthält vorangehend 3 Fünfen mit immer einer anderen Zahl dazwischen.

 

China

Appetit? Gut. Ich bin auf dem Chinesisch-Trip: ziemlich viel Reis, Chop-Suey.

(d) Diese beiden würden zuviel Nikotin rauchen und chinesische Kinder verschleppen.

(Botanik: Mammutbaum verwandt mit Chinesisches Rotholz (Metasequoia glyptostroboides.)

 

 

27. Auf einen Blick. Themen und Symptome aus der AMP und den Kasuistiken

An dieser Stelle sollten erwartungsgemäß Repertoriumsrubriken stehen. Ich habe einen anderen Weg gewählt. Repertoriumseinträge werden sicherlich noch erfolgen, wenn erfolgreiche Therapien die erhobenen Daten bestätigen.

Viele Symptome stammen aus Träumen (d) , die eine gute Informationsquelle sind. Anhand zweier Fallgeschichten findet diese Ansicht eine weitere Bestätigung.

Es werden zuerst die Themen und Symptome, die sich sowohl in der Arzneimittelprüfung (AMP) als auch in den Fallgeschichten finden, aufgeführt. Anschließend folgen solche, die ich als dem Mammutbaum zugehörig erachte, auch wenn sie noch nicht klinisch bestätigt sind. Meistens sind es Inhalte, die von mindestens zwei Prüfungen abgedeckt sind. Die Beispiele sind sorgfältig gewählt, aber mehr ist in den anderen Kapiteln zu finden.

 

1. Gemeinsames aus AMP und Kasuistik

Herausragen und Beherrschen

Ein wichtiger Themenstrang verbindet die Begriffe "Größe", "Dominieren", "Bestimmen" und "Steuern". Der Mammutbaum bestimmt die Richtung und den Platz. Die eine Fallgeschichte zeigte dies besonders deutlich. "Ich möchte ja eine Führerfigur sein und im ersten. Glied stehen". Ein Traumprüfer formulierte sein Erleben so: "Ich sehe mich leicht erhaben, abgehoben, von oben dieses Bild betrachtend, ich komme mir vor wie ein Moderator, wie ein Regisseur." "on top of it all", "ich möchte der Manager sein" führt Larsen an.

Doch diese Stärke kann auch der Kompensation dienen, um die geheimgehaltene Schwäche ja nicht preiszugeben.

Das im Mittelpunkt stehen formulierte ein Patient deutlich, die Prüfung zeigt es nicht so ausgeprägt.

Zum Themenkomplex gehört auch das Gefühl, von andere bevormundet zu werden oder selber der Bevormunder zu sein.

 

Ziele erreichen, Aufgabe meistern

Es erfordert Willenskraft und Glauben an seine Fähigkeiten, trotz starken Gegenwindes an Aufgaben heranzugehen und diese zu bewältigen. Der Sängerpatient formuliert es so: "Ich habe großen Ehrgeiz und will viel erreichen. Ich bin eigentlich auch überzeugt von mir und meiner Willenskraft." Eine Frau lernt aus ihrem Traum: "Für mich lautet die Traumbotschaft, dass ich bei sorgfältiger Vorbereitung die Situation meistern werde."

 

Groß und klein

Die beiden Pole der gleichen Dimension seien hier spezieller behandelt. Die beiden Patienten sehen sich in diesem Spannungsfeld. Prüferaussagen beschreiben weitere Aspekte. Larsens Prüfer wünschten größer zu sein oder sie fühlen sich länger. Ein deutscher Teilnehmer notiert, "ich fühlte mich viel zu groß in meinem Sessel und meiner Umgebung, die sich auf einem Blatt Papier oder einem Bildschirm zu befinden schien, kompakt gepresst."

 

Peinlichkeit, besonders in der Öffentlichkeit

Bereits in der ersten Kontaktprüfung von Müller war das ein herausragendes Traumthema, das in dieser AMP breit bestätigt wurde. Die Privatsphäre wird gestört durch Blicke oder Glas, Fenster, oder es ist ein Aufenthalt außerhalb des Hauses. Der Körper ist teilweise oder ganz entblößt. Es ist dem Träumer peinlich. Dies konnte als für den Mammutbaum typisch klinisch verifiziert werden. "Das schlimmste war das Gefühl von bloß gestellt sein oder lächerlich gemacht zu werden."

 

Beobachten oder beobachtet werden

Alle drei AMPs haben dies beschrieben. Jemanden aus der Distanz beobachten, von oben, abgehoben, ohne die Beobachtenden zu stören, durch ein Fenster. Ein Patient ist "lieber Beobachter".

 

Sich outen, die Wahrheit ans Licht kommen lassen

In der Prüfung finden sich dazu einige Aussagen wie beispielsweise diese: "Da ist was Tiefsitzendes, ich fühle es förmlich körperlich, ich möchte die Wahrheit hinausschreien." Auch die Aussage des Opernsängers nach der Mitteleinnahme bestätigt deren Wirkung: "Ich habe den Mut, mich zu outen, ich meine, die Probleme öffentlich zu zeigen, sie zu offenbaren."

 

Dualität, männlich-weiblich

Die Pole "männlich" und "weiblich" ziehen sich durch die Mittelprüfungen, wobei die Symptomausprägung es nahe legt, die Dualität weiter zu fassen, wie es z. B. Yin und Yang ausdrücken. "Gemerkt, dass ich oft meine Gefühle, Verhaltensweisen unbewusst in männliche oder weibliche einteile und mich dann manchmal unwohl, unsicher fühle, schäme, zu "weiblich", zu "männlich" zu sein." Diese Thematik läuft ebenfalls wie ein roter Faden durch die Fallgeschichten und ist meiner Ansicht nach ein wichtiges Kriterium für den Mammutbaum.

 

Zerrissen

Das Gefühl von Zerrissenheit formulieren eine Prüferin und ein Patient.

 

Identität und Authentizität

In der Prüfung fanden sich Aussagen, die auf das Problem der richtigen Mischung von männlichen und weiblichen Eigenschaften des Einzelnen hinwiesen, auf die Wahrheit und Echtheit in der familiären und Partnerbeziehung, in der Zugehörigkeit zu einer Kultur. Aber auch die persönliche Hierarchie der Werte kam auf den Prüfstand. Das Streben nach Identität und Authentizität, ein Fortschreiten auf dem Weg der Selbstfindung, wird durch den Mammutbaum gefordert und unterstützt. Das erklärt vielleicht die Stärke des Mittels, weil Ehrlichkeit und Wahrheit einfach sind und Energien vom Theater des Täuschens und Machtkampfs abziehen und für wichtigere Aufgaben freisetzen. So wird der Krampf überflüssig, wie es schon dem Sänger schwante: "Manchmal wird es aber ziemlich verbissen und verkrampft."

 

Intuition, Ahnung

So wie das Riechen eine unkomplizierte, ehrliche Sinneswahrnehmung darstellt, sind Ahnungen und Intuitionen oft zutreffender als gedrechselte Worte oder ein falscher Text. Riefers Patient kennt das: "Ich spüre sofort, was los ist im Publikum, ich meine die Atmosphäre." Stellvertretend für andere sei hier ein Beispiel aus Müllers Prüfung genannt: "Er hat ausgestrahlt, er wäre ‚auf der Suche’."

 

Gewalt und Aggression

Ein Traum beschreibt eine Gewaltaktion: "Er hatte klobige Absätze an seinen Schuhen. Er steckte seinen Schuh in ihren Mund und drückte mit Gewalt den Absatz hinein. Es war brutal, sie schaute mit großen Augen zu."

Sonst ist die Aggression eher beherrscht, aber bewusst. In einigen Aussagen ist es eine Aggression, die mit unterdrückten Gefühlen und verdrängten Tatsachen zu tun hat.

Kalte Rücksichtslosigkeit

"Ich gehe meinem Weg ohne Rücksicht" sagt ein Patient. Eine Frau erlebt im Traum eine Zurückweisung durch ihren Mann und dann sind "die Gänge plötzlich voller tadellos gekleideter Geschäftsleute, die alle regungslos wie Statuen oder Roboter dastehen. Sie bewegen sich nicht, um mich vorbeizulassen. So muss ich mich zwischen ihnen durchwinden. Sie scheinen mich auf eine etwas leidenschaftslose, ungerührte und herablassende Art anzusehen."

 

Riechen und Nase

Riechen in Träumen bis zum Ekel mit Brechreiz, auffälliges Fehlen von Geruchseindrücken, ein Verlangen nach Parfüm unterstrichen die Bedeutung dieses alten Sinnes. Nasenbluten bei Heuschnupfen, die Trugwahrnehmung, die Nase blute, waren weitere Nasenhinweise.

 

Kehlkopf

Der eine erfolgreich behandelte Patient ist ein Opernsänger, der vom Bariton zum Tenor wechselte. Sequoiadendron verursacht mehr Schleimbildung, beeinflusst die Stimme bis zur Tonlosigkeit.

 

Frische Luft

Ein Verlangen nach frischer Luft findet sich bei beiden Patienten und hat Entsprechungen in den Prüfungen.

 

Gieriges Essen

Ein Verschlingen oder Reinstopfen von Essen ohne baldiges Sättigungsgefühl scheint ein sicheres, wenngleich nicht spezifisches Symptom zu sein.

 

Magen

Als würde jemand in den Magen reinhauen oder Herzklopfen tritt mit Schlägen in den Magen auf. Magenschmerzen mit Ekel im Traum erwähnte eine Prüferin.

 

Wahrnehmungsstörungen

Trugwahrnehmungen, besonders der Augen, werden beschrieben. Ein Text, ein Gegenstand sehen verändert aus. Ein Prüfer sieht sich von einem zu einem anderen Platz bewegen. Ein Patient sieht die Dinge nah und doch fern, er hat das Empfinden, als stünden die Augen 10 cm vor dem Kopf. Oder dass sich seine Füße hin und her bewegen. Auch stünden sie neben ihm. Prüfer hatten das Gefühl von Nässe auf der Haut.

 

Alter und Jugend

Ein Patient fühlte sich durch die Schmerzen wie ein alter Mann. Der rasche Wandel von Jugend zu Alter im Traum, als kurze Vision fiel auf. Viele Träume, die in der Kindheit oder Jugend spielen.

 

Baumstamm und Holz

Die nativen Sequoien haben einen starken Stamm, der im unteren Abschnitt astlos ist. Holz und Baumstamm sind vom Patienten und Prüfern als Traumthemen oder Visionen notiert. Beispiele: "Ein Gnom zwingt mich, einen großen Baumstamm zu schleppen. Oder: Kräne manövrieren mit Holzblöcken. Es sind Baumstämme. Wieder diese plötzliche Eingebung, ich sehe von oben runter, an einem Baumstamm, der ein längeres Stück astlos ist."

 

Feuer, Brennen

Waldbrände sind für den Mammutbaum wichtig zur Fortpflanzung. In der Prüfung kam "Feuer" vor, aber nicht häufig. Die dänische AMP enthält viele "brennende" Empfindungen. Müllers Patient ist ein Feuerwehrmann, der keine Spirituosen mag. Er meinte: "Das schlimmste war ein Ischiasanfall heftigster Art, sechs Wochen lang. Mir war alles egal. Wenn mir jemand gesagt hätte, ich spritze dir Benzin, wäre das auch OK gewesen."

 

Fliegen, schweben, fallen

Fliegen im Traum ist nicht sehr ungewöhnlich. Eher schon das Gefühl im Wachzustand, hoch zu schweben. Ein Patient berichtete: "Ich war beim Bund beim Fallschirmspringen. Das wollte ich schon immer machen. Toll, der freie Fall. Ich fliege gern mit dem Flugzeug... das Herunterschweben... wenn man sich so richtig schön frei fühlt. Ich hatte beim Bund 40 Sprünge, vier im freien Fall. Ich habe nur Angst, durch die Prüfung zu fallen."

 

Bühne, Konzert, Gesang

In einer Kasuistik dreht stehen Bühne und Konzert im Mittelpunkt. In zwei AMPs tauchen diese Begriffe ebenfalls mehrfach auf.

 

2. Weiteres aus mindestens zwei AMPs

Neigung zu Trancen und Visionen

Trancen, Visionen und Träumen ist ein besonderer Bewusstseinszustand gemeinsam. Der Mammutbaum fördert solche fokussierten Bewusstseinslagen. Prüferaussagen: Ich verfalle immer wieder in tranceähnliche Zustände, geht ganz leicht, von allein ohne meine Absicht. Halbschlaf, in dem ich meine Gedanken nicht steuern konnte. Halbträume wie Trancen. Seit das Mittel auftauchte, kam die Hypnose wieder ins Spiel. Ich hatte sie in der Vergangenheit quasi einschlafen lassen.

 

Betrachtung von oben, Vogelperspektive

Einige Probanden erlebten in Träumen und Visionen, wie sie hochsteigen, sich vom Boden nach oben entfernen, Gegenstände nach oben steigen, sie von weit oben nach unten blicken. Teilweise konnten sie auch den Abstand zum Boden in Metern schätzen, so plastisch waren die Bilder. Eine Träumerin in Müllers AMP sah, dass "die Toilette nicht mehr auf dem Fußboden war, (...) sondern auf einem Grashügel war eine weiße Klobrille in den Boden eingelassen. (...) Die Toilette entfernte sich immer weiter nach oben." Eine Studentin dachte, "ich laufe auf einer Wolke und steige höher." Eine andere Aussage: (d) Ich habe das Gefühl wie in einem Fahrstuhl hoch zu fahren, es ist aber alles offen, es könnte auch ein Baum sein. Ich sehe perspektivisch von oben runter, wie der Abstand immer größer wird.

Zeitgefühl

Das Zeitempfinden ist verändert. Mal vergeht sie zu schnell, mal zu langsam. Oder es ist das Gefühl da, das Zeitgitter stimmt nicht mehr: Zumindest in den letzten Tagen ist mein Zeitgefühl anders. Wie wenn alles viel länger zurückläge. Was vor ein oder zwei Tagen war, kommt mir vor, wie wenn es vor paar Wochen gewesen wäre. Habe auch schon paar mal meine Frau zur Datierung von Ereignissen gefragt, musste auch den Kalender und meine Aufzeichnungsdaten zur Hilfe nehmen, um die Chronologie richtig zu ordnen.

 

Kreis und Spirale

Sie weisen symbolisch auf den Ichkern, das Selbst. Besonders auffällig waren Bilder von sich bewegenden Kreisen. Beispiele aus den drei Prüfungen: Schnell rotierende Bildfolge im Kreis. Seminarteilnehmer (aus der Firma), Afrikabilder, jeweils stehe ich leicht abgehoben und betrachte diese Schwindel machenden Bilder.

 

Das Empfinden, ich drehe mich im Kreis mit dem Scheitel im Zentrum und den Beinen nach oben. (Larsen)

(d) Ich hatte das Gefühl, ich drehte mich um meine eigene Achse. Dann kam mir das Bild von einem Fuchs, der versucht, sich in den Schwanz zu beißen. Der sauste immer rundum, er drehte sich ganz wild. Es war ein Kreis, ein Kreisbild, Drehung. (Müller)

 

Selbst

Aussagen zum Selbst, dem eigentlichen Persönlichkeitskern, stecken nicht immer wörtlich in Prüferangaben. Eine Frau formulierte es aber deutlich: (d) Ich konnte es nicht in Worte fassen. Ich war völlig ich selbst. Ich war total entspannt, geistig, körperlich, seelisch – in jeder Hinsicht. Das war auch das Gefühl, das ich nach dem Erwachen hatte. (Müller)

Gedanken darüber gemacht, ein Bild von sich selbst zu haben.

 

Toiletten, Bäder und Duschen

Es war einfach nicht zu übersehen, dass Toilettenschüsseln, WCs, Badezimmer, Duschen und Waschbecken sowie die entsprechenden Verrichtungen eine Rolle spielen.

 

Hotel, Gasthaus, Ferienwohnung, Freizeitanlage, "open air"

Viele Szenen trugen sich an solchen Orten zu.

 

Fenster, Glas, durchsichtig

Diese Begriffe haben was mit dem beobachtet werden zu tun, mit Peinlichkeit und Scham. Die besondere Erwähnung soll an die Häufigkeit der Prüfsymptome erinnern.

 

Ausfällig schimpfen

Larsen nennt "abusive language." Eine Frau wird als Beifahrerin sehr ungeduldig, ungehalten über andere Autofahrer, die ihr zu langsam sind. Sie wird verbal ausfallend. Das ist sonst überhaupt nicht ihre Art.

 

Tanz und Musik

"Mein Traum begann mit einem Gefühl ‚so beschwingt wie tanzend`."(M) Aus einem anderen Traum: Eine junge, nackte Frau führt einen Tanz auf, es ist mehr ein ritueller Tanz, wie ein Schlangentanz.

Musik war schon wichtig in einer Falldarstellung. In der AMP gab es das Thema in der Realität als auch in Träumen. Dann im Traum Musik angehört, die ich noch nicht kannte.

 

Schwarz-weiß

Träume nicht farbig, sondern in schwarz-weiß. Ein Traum von einer schwarz-weiß gestreiften Schlange.

 

Weiß

Auffällig waren weiße Kleidung und Bettwäsche, weiße Tücher, aber auch ein weißer Flur oder ein weißes Gewölbe, ein weißer Kopf. In einer Vision (dänische Prüfung) verwandeln sich Insekten in weiße Maden.

 

Röntgenbild

Zwei Mitteilungen dazu, die erste ist aus Larsens AMP. Trugwahrnehmung, Sehen eines Röntgenbildes von Händen und Fuß, speziell der Knochen dort, wo es weh tut.

(d) Röntgenbilder sind dabei von einer Mammographie, sehr länglich. Schaue auf das eine, das ein regelmäßiges, weiße Muster aufweist, das erinnert mich im Traum an Blätter einer Thuja.

 

Zwitter

Der Zwitter, Androgyn oder Hermaphrodit war ein Thema mit verschiedenen Facetten in 2 AMPs. Beindruckend ist der Traum einer Frau, die vor den Spiegel tritt und entdeckt, dass sie keine Brüste mehr hat und zu einem Mann geworden ist, dessen Aussehen sie an einen Maorikrieger erinnert. Eine andere Träumerin sieht einen jungen Mann, der sich zu einer älteren Frau verändert hat.

 

Reichtum, Geld

Wunsch, reich zu sein. (Larsen)

Es blitzt das Gesicht eines Grundstücksmaklers auf, gleichzeitig nenne ich ihn Warren Buffet (ein Geldanlagegenie).

Ich habe weder Lust noch Konzentration, mich um mein "Business" zu kümmern.

 

Münzen

Geldangelegenheiten sind in den drei Prüfungen thematisiert. Träumer erwähnen Münzen. Einen Silberling, der in Kupfermünzen zerfällt, ein 7-Pesetenstück, Münzen, die herausfallen.

 

Zunge

Empfindungslosigkeit der Zunge. Erschwertes Sprechen wegen Steifheit der Lippen und der Zunge. (Larsen)

Kurz ein Gefühl, wie wenn die Zunge rechts anschwillt, komisches Gefühl.

 

Zahnfleischbluten

Blutendes Zahnfleisch erwähnen zwei Prüfer aus verschiedenen AMPs.

 

Blase

Das Mittel regt den Harnfluss an und steigert die Miktionsfrequenz.

 

3. Eigentümliche Symptome, nur in einer AMP

Meine Pflanzen spüren, was ich mit ihnen vorhabe. Ich habe das Gefühl, als ob man das nicht in Worten, in einer Sprache sagen muss. Das muss eine Ebene sein, die spüren das, die können Gedanken lesen.

Ich kann richtig die natürliche Schönheit, Eigenheit, Kraft dieser Pflanze spüren, ein anderes Wesen- die Atmosphäre in einen Zauber gehüllt.

Trugwahrnehmung von Insekten im Essen, das er überprüfen muss, bevor er isst. Die Insekten verwandeln sich in weiße Maden.

Eindruck, als ob Mauern sich wie Stoff bewegen.

Empfinden, an zwei Plätzen gleichzeitig zu sitzen.

Jetzt weiß ich, wie sich ein Schizophrener fühlt, wenn er die Trugwahrnehmung für echt hält.

Ich sage, ich schieße (im übertragenen Sinn, bezogen auf Partnerin), da knallt ein Schuss in das Wort 'schieße' hinein, hörbar für alle auf der Strasse.

(d) Ich erkenne keine Gesichter, nur weiße Flecken, fast wie eine Maske, oben gerade, unten oval.

(d) Geruch im Traum (nach Schweiß; Eiter; Flatus; Urin; Genitalgeruch; Körpergeruch).

Spontan tritt Blut aus dem rechten Ohr, wiederholt an einem Tag.

(d) Haupthaar; kurze Haare; geschnittene Haare. Glatze. Irokesenlocke. Körperhaar, spiralig gekräuselt, wie ein junger Farn. Rotes Haar. Weißer Kopf.

Stechende Herzschmerzen beim Lachen.

Kreuzschmerz rechts, als ich an das Symbol der Rose dachte, an "sub rosa", wie es an Beichtstühlen steht.

Ich kreuze meine Beine sehr stark, wie unter Zwang, es ist ein Gefühl wie ein gedrechseltes, verdrehtes Stück Holz mit scharfen Kanten, es erinnert mich an Pinocchio.

An den zur Einnahme vorgesehen Wochentagen produziert Prüferin wiederholt die selben Blasensymptome, obwohl sie das Mittel nicht nahm. Ebenso an einem Tag, als sie bewusst daran roch.

Urin roch entgegen der Erwartung nicht nach Spargel.

Hungerschmerz während des Stuhlgangs.

 

 

Nachklang

Sequoiadendron hat mich gefunden und mich in neue Dimensionen geführt.

Als ich die erste bewusste Begegnung mit dem Baum hatte, hätte ich nie gedacht, dass ich mich ernsthaft mit solchen "Gespinsten" wie Schamanismus und übernatürlichen Kräften beschäftigen würde. Ich habe die akademische und naturwissenschaftliche Grenze überschritten und bin unverkrampft offener für die spirituellen Anteile des Arztberufes.

Am Ende meiner Beschäftigung mit dem alten Baumriesen stieß ich im Internet auf ein Buch von Jörg Wichmann mit dem Titel "Die andere Wirklichkeit der Homöopathie - Heilweise zwischen Alchimie, Schamanismus und Wissenschaft", das sich intensiv mit einer Thematik befasst, die ich eher als Nebenprodukt meiner AMP einstufe. Ich hatte mich manchmal als einen "Spinner im Kämmerlein" empfunden und fühle mich nun etwas bestätigt.

So kann ich Berichte über erfolgreiche spirituelle Behandlungen der Indianer und anderer Naturvölker als Produkte einer existierenden anderen Welt würdigen, ohne gleich Placebo oder Wunschdenken zu assoziieren. Ich wünsche dem Leser eine ähnliche bereichernde Erfahrung.

 

 

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