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Vitis vinifera

Arzneimittelprüfung Wein

Zwei homöopathische Arzneimittelstudien in einem Band

Weiß – Österreich – Folium vitis viniferae

Rot – Deutschland – Vitis vinifera cum fructibus

1998 - 2003

Peter König & Gerda Dauz, Eisenstadt - Wien

Jürgen Weiland, Bonn

 

flagged.jpg (749 Byte)   veröffentlicht in einem Band im Fagus Verlag auf deutsch, 136 S.,    Euro 16,00  im Dezember 2003
                                                                        ISBN  3-933760-03-8

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Zwei homöopathische Arzneimittelprüfungen der Weinpflanze bilden den Hauptinhalt dieses Buches – eine aus Österreich und eine aus dem Rheinland, beide nach allen Sorgfaltsregeln in der Tradition der großen homöopathischen Arzneimittelprüfungen.
Eine Einführung in die Biologie und die Geschichte der Weinpflanze, eine angemessene Repertorisierung sowie weiterführende Überlegungen zu den Erfahrungen mit diesem neuen Arzneimittel runden das Buch ab.
Wie viele andere homöopathische Arzneimittel, die zu den wichtigsten Drogen- und Genußmitteln der Menschheit gehören, verspricht auch Vitis vinifera einen bedeutenden Platz in unserer Materia medica einzunehmen
.


Inhaltsverzeichnis:

 

Einleitung

Die Pflanze Vitis vinifera [P.K.]

Der Wein in der Antike – Mythologie des Weines [J.W.]

 

Arzneimittelprüfung Vitis vinifera

Folium vitis vinifera – Weißwein aus dem Burgenland [P.K. & G.D.]

Prüfungsansatz & Rahmenbedingungen

Ausgewählte Vitis-Symptome unserer Prüfer (Kopf-Fuß-Schema)

 

Arzneimittelprüfung Vitis vinifera

Vitis vinifera cum fructibus – Rotwein aus dem Ahrtal [J.W.]

Prüfungsansatz & Rahmenbedingungen

Die Tagebücher (Kopf-Fuß-Schema)

 

Vitis-Nachträge ins Repertorium [P.K. & J.W.]

Vitis vinifera in der Praxis – eine Fallstudie der Rotweintraube [J.W.]

 

Ideen zu Vitis

Haltsuche, Gezähmtheit & Ausschweifung [P.K.]

Vitis – Alcoholus – Vinum, was weiß die Rebe vom Wein? [P.K.]

Tiere & Vitis [P.K.]

Vitis- Resonanz bei Bier- oder Weintrinkern [P.K.]

Wärme- Kälteregulation – schneeweiß & blutrot [J.W.]

Von Verletzungen, Unfällen & Bisswunden [J.W.]

Pilzbefall & Abort [P.K.]

Mögliche Arzneibeziehungen [P.K. & J.W.]

 

Literatur- und andere Vitis-Quellen


 

"An der Spitze aller Medikamente bin ich, Wein.

Dort wo es keinen Wein gibt, werden Arzneien nötig,

da sich allerlei Krankheiten einstellen."

 

Einleitung: Warum?

Den Wein homöopathisch zu prüfen und ihn somit zum spezifischen Heilmittel zu machen, war für uns aus mehreren Gründen Verpflichtung, aber auch Versuchung und Herausforderung. Vitis vinifera ist eine jener homöopathischen Arzneien, die bisher "klein" und mehr oder weniger ungenützt im Schatten weitaus größerer und bekannterer Mittel gestanden haben, aber – nicht zuletzt wegen seiner kulturgeschichtlichen Bedeutung als edler Begleiter der Menschheitsentwicklung und als Symbol des Friedens und des Wohlstands – "Großes" vermuten lassen. Außerdem ist die Weinrebe eine der führenden und landschaftsformenden Kulturpflanzen sowohl des Burgen- wie auch des Rheinlandes, - jener Lebensräume, in denen die beiden Vitis-Arzneimittelprüfungen ausgewertet und bearbeitet wurden.

Mit Ausnahme einer weiteren homöopathischen Arzneiprüfung jüngeren Datums sind uns bis heute (Jänner 2003) keine weiteren "Arzneiversuche" im Sinne Samuel Hahnemanns bekannt. Im Repertorium gab es zu Vitis bisher keine Rubriken, die sich auf Arzneiprüfungsergebnisse stützen.

Die Pflanze "Wein" und der Saft, der aus ihrer Frucht gepresst wird, besitzen – wie z. B. auch das Getreide - eine tiefe und innige Verbindung zum Menschen und seiner Kultur. Weingenuss war im alten Ägypten schon 5000 Jahre vor unserer Zeit gebräuchlich, und war dort den Gottheiten Isis und Osiris zugeordnet. 500 v. Chr. soll er von den Griechen nach Westeuropa gebracht und durch die Römer verbreitet worden sein. Im Messwein als "Blut Christi" hat sich seine Bedeutung in besonderer Weise erhöht.

Zwischen uns Menschen und dem Wein (und somit auch zur Pflanze Vitis vinifera) gibt es einige erstaunliche Parallelen, die uns erst bei intensiver Befassung mit dem Thema bewusst wurden: Die Pflanze stellt ähnliche klimatische und Temperaturansprüche wie der Mensch: Das Ambiente von Vitis ist auch unser (warm-gemäßigter) Lebensraum, - zwischen dem 40. und dem 50. Breitengrad unserer Erde. Wie die Kultur des Menschen hat sich auch Vitis (mit dem Menschen?) entlang der großen Flussläufe weiterverbreitet: Wo es die Weinrebe gibt, gibt es auch den Menschen mit seiner Kultur. Der Wein – entsprechende Qualität vorausgesetzt – wird in etwa so alt wie der Mensch, auch wird er "reifer" mit dem Alter. Weinstock und Mensch, - beide brauchen intensive Zuwendung, um werden, wachsen und reifen zu können, - eine Zuwendung, die beim Wein-Kranken (beim Alkoholiker) als noch intensiver zu bezeichnen ist. - Daneben gibt es noch einige auffallende interessante sprachliche Querverbindungen zwischen Mensch und Wein ("Weinsprache"), auf die im Rahmen dieser Arbeit noch eingegangen wird. - Somit verhalf diese Arzneimittelprüfung der Weinrebe unseren Probandinnen und Probanden in vielerlei Hinsicht zur Begegnung mit vertrauter Substanz, mit vertrautem Wesen, gewachsen auf heimatlichem Boden.

Weiters erschien es spannend und lohnend herauszufinden, wie es mit der "Psychoaktivität" der Weinrebe bestellt ist. Rätsch stuft Vitis in seinem Buch über die psychoaktiven Drogen zwar als solche ein, bleibt im Text aber die Begründung schuldig. Vielmehr scheint es "bloß" das am Endpunkt des Gärungsprozesses stehende Sekundärprodukt "Alkohol" zu sein, dessen Auswirkungen auf die psychische Befindlichkeit ja allgemein bekannt sind, – aber nicht die Pflanze Vitis und deren Inhaltsstoffe selbst. Konkret geht es auch um die Unterscheidung der homöopathischen Arzneien Vitis, Alcoholus und Vinum. In dieser Arbeit wollen wir auch versuchen, der Beantwortung dieser komplexen Frage aus dem Blickwinkel der homöopathischen Forschung, nämlich über die Resultate unserer Arzneimittelprüfung, nahezukommen.

Der österreichische Teil der Vitis vinifera – Prüfung erlebte am 56. Weltkongess der Liga Medicorum Homoeopahica Internationalis (LMHI) in Sibiu, Rumänien, am 31. August 2001 seine Weltpremiere ("Vitis vinifera – A New and Surprising remedy"), und die ins Burgenland-Exil übersiedelte Wiener Homöopathievorlesung am 18. Jänner 2002 die erste Vitis-Präsentation in Österreich, bei der in dankenswerter Weise auch zwei der Prüferinnen, der Hersteller der Prüfarznei und ein Vinologe mitwirkten.

Dieses Buch enthält in bestmöglicher Harmonie und sich wechselseitig befruchtend zwei Vitis-Arzneimittelprüfungen, - die eine ("Weißwein"!) aus Österreich, die andere ("Rotwein"!) aus Deutschland. Die Reihenfolge der Präsentation entspricht dem Wachstum und der Entwicklung der Pflanze Vitis vinifera (zuerst das Blatt, dann die Frucht), bzw. auch der Abfolge der Jahreszeiten (Frühling, - dann erst der Herbst).

Auf ein Kapitel über die Untersuchung des "Heilens und Tröstens" durch Wein in der Geschichte der Medizin (z. B. auch bei Platon und Hildegard von Bingen, - bis heute ["Herzinfarktprävention"?!]), haben wir in dieser Arbeit bewusst verzichtet. Zum einen gibt es hierzu genügend Literatur, und zum anderen lassen sich auch hier spezifische "Vitis-Wirkungen" nicht von den allgemeinen Effekten des Alkohols (siehe später!) differenzieren. Eine Ausnahme stellen die Flavonoid-Präparate aus dem roten Weinlaub (Parthenocissus) dar, die als Phytotherapeutika Verwendung bei der venösen Insuffizienz finden. Auch auf die Verwendung der Weinrebe als "Seelenpflanze" Edward Bachs (Vine und Grape) soll im Rahmen dieser Arbeit nicht eingegangen werden.

 

im

Fagus Verlag, Jörg Wichmann
Eigen 81
D- 51503 Rösrath
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